@kuschelgorilla
Es geht nicht nur um den Wirkungsgrad beim Speichern, sondern auch um die Kosten. Vom Wirkungsgrad her sind Akkus am besten. Er liegt bei über 80%; im Akku selber sind es sogar mehr als 95%; Verlusten treten auch bei Zuleitungen und Umrichtern (von Wechsel- auf Gleichstrom und umgekehrt) auf. Dennoch sind Akkus immer noch teuer.
Auch Pumpspeicherkraftwerke haben mit bis zu 80% einen ziemlich hohen Wirkungsgrad. Sie sind auch relativ günstig, aber immer weniger durchsetzbar wegen Landschaftsverschandelung.
Power-to-Gas-Anlagen (z.B. überschüssiger Windstrom in Wasserstoff oder Methan) haben einen Wirkungsgrad von ca. 75% (Verbesserungspotential ist jedoch vorhanden). Doch der Gesamtwirkungsgrad ist mit bestenfalls 45% deutlich niedriger, wenn man nur die elektrische Energie betrachtet. Denn wird das gewonnene Gas erneut verstromt, dann unter dem Wirkungsgrad von max. 60%, das ein Gaskraftwerk aufbringen kann. Zusammen mit dem Verlust in der Power-to-Gas-Anlage kommt man auf besagte 45%. Nutzt man jedoch auch die Abwärme, kann der Gesamtwirkungsgrad durchaus noch auf 70% gerettet werden.
Zu Kavernen und anderen unterirdischen Räumen:
Da werden schon verschiedene energetische Nutzungen vorgeschlagen. Erwähnenswert sind Druckluftkraftwerke, Pumpspeicher und jetzt Redox-Flow-Speicher.
Beim Druckluftkraftwerk wird Luft in eine Kaverne reingepresst. Dabei können bis zu 200 Bar erreicht werden. Wird Strom benötigt, wird die Luft wieder entlassen und treibt eine Turbine an. Wirkungsgrad: nur 40%. Problem ist dabei auch die Hitze- und Kälteentwicklung beim Reinpressen bzw. Rauslassen. Besonders bei feuchter Luft kommt es beim Herauslassen und dem resultierenden Temperaturabfall zu starken Vereisungen an den Turbinen, interessanterweise gerade dann, wenn es sommerliche feucht-schwüle Luft ist. Im Winter ist das Problem geringe, v.a. bei russischer Kaltluft, die nur wenig Wasserdampf enthält. Das Kraftwerk Huntorf verwendet daher Erdgas, um Vereisung zu verhindern. Es gibt Überlegungen, das Erdgas durch Wasserstoff zu ersetzen.
Andere Überlegungen zielen darauf, die Wärme, die beim Verdichten der Luft ensteht, abzufangen und zu speichern und beim Entspannen der Luft wieder zuzuführen, um damit eine Vereisung zu verhindern. Dadurch sei ein Wirkungsgrad von 70% möglich.
Überlegungen zu unterirdischen Pumpspeicherkraftwerken gibt es in den ehemaligen Steinkohleminen im Ruhrgebiet, da damit immerhin keine Landschaft verschandelt wird.
Die Redox-Flow-Speicher sind aus dem Grund interessant, weil sie im Gegensatz zu Druckluftspeichern und Pumpspeichern nicht für eine wechselnde Belastung der Kavernen infolge des stets wechselnden Drucks auf die Wände sorgen. Am Inhalt der Menge ändert sich nichts, es werden beim Be- und Entladen nur Elektronen und Ionen ausgetauscht. Der Gesamtwirkunsgrad ist mit 75% relativ hoch. Hier noch ein Artikel dazu:
https://www.cleanthinking.de/redox-flow-...sigbatterien-2/
Derzeit versucht man, vom Vanadium als giftiges Schwermetall wegzukommen.