#1

Waffenrecht

in Diverse Nachrichten 11.03.2023 09:26
von Anthea | 12.410 Beiträge

Immer wenn etwas Schreckliches passiert, kommen die Schlaumeier aus allen Ecken nach dem Motto: Was wäre wenn... Und hätte, würde, wäre...

https://www.zdf.de/nachrichten/politik/h...reform-100.html

Besonders witzig ist die Forderung nach psychologischem Gutachten, ob denn ein Bewerber mit einer Waffe umgehen, beziehungsweise nicht umgehen könne. Damit in dessen Händen nichts Arges geschehen würde.

Das ist doch ähnlich, als wenn ein Bräutigam ein psychologisches Gutachten als quasi einen Charakternachweis erbringen müsste, damit dann mehr oder weniger "gewährleistet" ist, dass er nicht irgendwann mal seine Ehefrau killt.

Wenn jemand, aus was für Gründen auch immer, andere töten will, dann wird er das auch ohne verschärfte Waffengesetze tun. Und können.

---


Ich bin der Wahrheit verpflichtet, wie ich sie jeden Tag erkenne, und nicht der Beständigkeit.
Mahatma Gandhi


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#2

RE: Waffenrecht

in Diverse Nachrichten 11.03.2023 20:08
von SirPorthos | 3.127 Beiträge

Moin !

Wenn jemand ein Massaker anrichten will, findet er immer Mittel und Wege.

Anstatt die verlogenen Strukturen der Zeugen Jehovas anzuprangern, die einen Menschen verstoßen und seines sozialen Umfelds beraubt haben, wird jetzt über Waffen diskutiert.

Ich war 12 Soldat und habe eine behördliche Genehmigung Waffen und Munition zuhause zu verwahren. Alles ordentlich im Tresor.

Jeder Soldat hat Zugang zu schwereren Waffen, die zivil verboten sind. Und das ohne Psycho Gutachten.

Völliger Unsinn diese Diskussion, denn die Ursache liegt woanders.

Lieben Gruß aus Hamburg !


Imperare sibi maximum bellum est
Anthea hat sich bedankt!
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#3

RE: Waffenrecht

in Diverse Nachrichten 12.03.2023 09:17
von Anthea | 12.410 Beiträge

Hallo Sir, das Thema der Zeugen Jehovas wird ausgeklammert. Dabei sind diese nach meinem Dafürhalten als eine brandgefährliche Sekte einzustufen. Ich habe vor Jahren einen Fall erlebt, wo die Ehefrau eines Bekannten in deren Fänge geraten war und sich voll ihren neuen "Aufgaben" widmete und deshalb ihre Familie verließ. Und viel Leid erzeugte...
Die obskuren Machenschaften und "Gehirnwäschen" werden zu wenig thematisiert und die ZJ werden somit als religiöse Spinner belächelt und geduldet.

Aber was Schusswaffen anbelangt, so sind diese für potenzielle Attentäter natürlich die Tatwaffen erster Wahl. Derjenige, der einen Abzug drückt, macht sich gefühlt nicht wirklich die Finger schmutzig, wenn er Menschen ihr Leben nimmt. Es ist anders zu sehen, als wenn jemand gewissermaßen selbst Hand am Opfer anlegen muss, beispielsweise durchs Töten mit einem Messer.
Aber die Gelüste nach Rache und Töten werden nicht durch ein Waffenverbot beseitigt werden können. Die bleiben und finden einen Weg.

---


Ich bin der Wahrheit verpflichtet, wie ich sie jeden Tag erkenne, und nicht der Beständigkeit.
Mahatma Gandhi


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#4

RE: Waffenrecht

in Diverse Nachrichten 12.03.2023 12:19
von Meridian | 2.861 Beiträge

Amokläufe legen letztlich immer Missstände in der Gesellschaft offen. Wo Amokläufe alltäglich sind, kann man davon ausgehen, dass vieles im Argen ist.

Als Gegenbeispiel die Schweiz: Dort hat doch jeder, der Wehrdienst leistet, auch sein Sturmgewehr zuhause. Und in CH hat fast jeder Mann seinen Wehrdienst abgeleistet. Trotzdem ist die Mordrate in CH niedriger als in Deutschland. Natürlich ist auch CH vor Amokläufen nicht sicher, aber gibt es irgendwo überhaupt eine 100%ige Sicherheit?

In den USA nimmt man lieber Amokläufe mit vielen Toten in Kauf, als das Waffenrecht zu verschärfen. Im Gegenteil: Die Waffenlobby fordert z.B. nach einem Amoklauf in der Schule, dass auch Lehrer künftig bewaffnet werden. Wenn es nach denen ginge, würden sie werben mit "Ein Mann ohne Waffe ist kein Mann". Noch krasser zeigt folgende Statistik aus den USA: Während des Vietnamkrieges 1964-1975 sind 80000 US-Soldaten umgekommen. In derselben Zeit sind pro Jahr in den USA selber ca. 15000 Menschen durch Schusswaffengebrauch umgekommen, also über die 11 Jahre ca. 165000 Menschen und damit doppelt so viel wie die genannten US-Soldaten.

Zusammengefasst kann man sagen anhand der Beispiele USA und Schweiz: Je weniger Missstände es in der Gesellschaft gibt, desto weniger ist die Gefahr, dass gemordet wird. Es hat aber auch mit den Mentalitäten zu tun. Der Schweizer ist ja ein sehr nüchterner Mensch.


Wer die Freiheit aufgibt, um Sicherheit zu gewinnen, der wird am Ende beides verlieren.
(Benjamin Franklin)
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#5

RE: Waffenrecht

in Diverse Nachrichten 12.03.2023 14:37
von SirPorthos | 3.127 Beiträge

Moin !

Ich bin immer noch Reserveoffizier. Die Standardwaffe eines Offiziers des Heeres ist eine Pistole. Um in Übung zu bleiben, mache ich manchmal Schießübungen. Entweder im Sportschützenverein oder in einer Reservistenveranstaltung.

Es ist unbefriedigend, sich eine Waffe jedesmal ausleihen zu müssen. Und jedesmal ist es eine andere Waffe. Ein Soldat hat eine Waffe, die er pflegt und deren Macken er kennt. Z.B. den Haltepunkt beim Zielen. Der ist bei jeder Waffe leicht anders.

Meine Pistole wird von mir gepflegt. Zerlegen, Reinigen, Zusammensetzen. Ich verwahre alles ordentlich im Tresor und ich nehme die Waffe nur in einem Spezialkoffer mit, wenn ich Schießübungen mache. Nur im Falle einer Reaktivierung als Soldat (Reserveübung oder EInsatz) darf ich sie offen tragen. Aber dann trage ich auch Uniform.

Ich halte das deutsche Waffenbesitzrecht für ausgeglichen und völlig in Ordnung.

Wer einen Amok plant oder Menschen abschlachten will, der kann sich tödliche Instrumente auf ganz anderen Wegen besorgen.

Das Problem ist nicht das Waffenrecht. Das Problem ist weit tiefgründiger. Das beschrieb ich ansatzweise in einem vorhergehenden Beitrag.

Lieben Gruß aus Hamburg !


Imperare sibi maximum bellum est
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