Oder: Nach uns die Sintflut?
Pythagoras von Samos sah das ganz pragmatisch: "Das Gestern ist fort, das Morgen nicht da. Leb also heute!"
Sicherlich hängt ein Teil der Lebensqualität damit zusammen, wie man sich mit dem möglichen „danach“ beschäftigt. Gibt es das oder nicht… Die einzige Gewissheit hierbei ist, dass es ungewiss ist, nicht „wissbar“. Aber Ungewissheit macht irgendwie Angst. Wie soll man leben? Aus der gesamten Fülle des Dargebotenen heraus alles mitnehmen oder eher sich bescheiden? Die Religionen existieren durch diese Fragen, und die Menschen befassen sich mit Gott und Göttern und Götzen.
Die Beschäftigung damit erscheint vielen wie ein rettendes Netz, das ihre Ängste in Zuversicht umzuwandeln versteht. Oberstes Fazit: Es kann ja schließlich nicht alles sinnlos sein, was das Tun im „Erdenleben“ anbelangt. Manche Menschen lassen diese „Krücken“ der Religion los und verfallen dennoch nicht in Depressionen. Denn sie finden ihren eigenen Sinn im und am Leben!
„Ein gelebtes Leben“ – besser, als im Endeffekt sagen zu müssen, dass man nicht (richtig) gelebt, dass man zu viel Zeit vertan hat. Mit Anpassungen, Zweifeln, Hoffen, Träumen…. Und Letztere nicht versucht hat zu leben.
„Liebst du das Leben? Dann vergeude keine Zeit, denn daraus besteht das Leben“ sagte Benjamin Franklin.
Ich mag Epikur, der diese Lust am Leben immer wieder propagierte. „Versuchen wir, den kommenden Tag besser zu machen als den vergangenen“. (Epikur durch Gnom, Vat.Ep 48)
Allzuviel ist ungesund. So ist es wohl auch mit dem „Grübeln“ bestellt. Wenn man von vornherein doch weiß, dass das finale „spätere Leben“ hinter einem undurchdringbaren Vorhang verborgen liegt.
---