#1

Weihnachten

in Allgemeine philosophische Betrachtungen 02.12.2018 15:38
von SirPorthos | 3.127 Beiträge

Moin liebe Gemeinde,

schon eine Woche vor dem ersten Advent wurden hier auf dem Dorf Weihnachtsbuden aufgebaut und die Häuser mit LED Lampen illuminiert.

Ich habe das nur bemerkt, weil ich letzten Dienstag nach Stade zum Optiker musste, um mir meine erste Gleitsichtbrille zu bestellen. Es ist einfach unbefriedigend, im Auto zu sitzen, und vor der Wahl zu stehen, entweder die Amaturen scharf zu sehen oder den Gegenverkehr. Ich habe mich bisher für den Gegenverkehr entschieden und daher 3 Strafzettel in 2 Monaten eingefangen, weil ich die zugelassene Höchstgeschwindigkeit leicht überschritten hatte.

Aber nun zum eigentlichen Thema. Mein Herz schlägt katholisch, obwohl ich den klerikalen Moloch und die römische Kurie verachte und ablehne.

Weihnachten stellt für mich eine innere Einkehr dar. Ich überdenke mein Leben, denn der Altjahrsabend ist nicht fern. Was ich zutiefst verachte, ist der damit verbundene und uns aufgedrückte Kommerz. Merchandising ist nicht Weihnachten. Ich wohne jetzt im alten Land und ich hoffe, dass wir sowas von zugeschneit werden, dass Auto fahren nicht möglich ist. Dann erst finden sich auch Nachbarn von der anderen Straßenseite zusammen. Wenn Strom und Gas auch noch ausfallen, wird es noch schöner. Dann trifft man sich in Bauernhöfen mit einem Kamin. Ich kenne das nur aus alten Erzählungen meiner lieben Großmutter. Ich beneide sie darum (möge sie im Frieden Gottes ruhen), dass sie sowas erleben durfte.

Stellt Euch mal eine Welt vor, in der wir nur für einige Tage völlig abgeschnitten sind von der Außenwelt. Eine Zeit, in der wir endlich mal zusammenhalten müssen. Eine Zeit, in der jeder seine individuelle Kraft für den Nächsten zur Verfügung stellt, so wie auch der Nächste dasselbe für einen selber tut. Dazu eine eiskalte Winternacht mit sternklarem Himmel.

Internet ist dann völlig unwichtig. Die Älteren können uns genug alte Geschichten erzählen. Und diese Geschichten werden spannender sein als jede "Tatort" Sendung.

Und wenn wir dann in dem Himmel schauen, werden wir vielleicht das Licht sehen, dass uns so in unserem Herzen fehlt.

Lieben Gruß aus dem alten Land !


Si vis pacem para bellum !
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#2

RE: Weihnachten

in Allgemeine philosophische Betrachtungen 02.12.2018 17:32
von SirPorthos | 3.127 Beiträge

Loriot bringt es mal wieder auf den Punkt.

Weihnachten bei Hoppenstedt:


Si vis pacem para bellum !
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#3

RE: Weihnachten

in Allgemeine philosophische Betrachtungen 02.12.2018 19:19
von denker_1 | 1.598 Beiträge

Hoffentlich bleibt das Kriegsspielzeug Ladenhüter!

Zitat von Sir Porthos

...
Stellt Euch mal eine Welt vor, in der wir nur für einige Tage völlig abgeschnitten sind von der Außenwelt. Eine Zeit, in der wir endlich mal zusammenhalten müssen. Eine Zeit, in der jeder seine individuelle Kraft für den Nächsten zur Verfügung stellt, so wie auch der Nächste dasselbe für einen selber tut. Dazu eine eiskalte Winternacht mit sternklarem Himmel.
...



War 2015 mit meiner Frau bei ihrer philippinischen Familie auf Besuch. Die sind auch alle fernsehgeil. Als aber eines Abends der Strom ausgefallen war, wegen der alljährlichen Taifune dort, waren wir als Familie auf einmal wirklich zusammen. Fernsehen funktionierte ja nicht und Internet war auch keins da. So hatten wir dann endlich in menschlicher Hinsicht richtig Zeit füreinander, haben mit den Kindern Spiele gemacht und uns viel erzählt.


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#4

RE: Weihnachten

in Allgemeine philosophische Betrachtungen 02.12.2018 19:52
von SirPorthos | 3.127 Beiträge

Zitat von denker_1 im Beitrag #3
Hoffentlich bleibt das Kriegsspielzeug Ladenhüter!

Zitat von Sir Porthos

...
Stellt Euch mal eine Welt vor, in der wir nur für einige Tage völlig abgeschnitten sind von der Außenwelt. Eine Zeit, in der wir endlich mal zusammenhalten müssen. Eine Zeit, in der jeder seine individuelle Kraft für den Nächsten zur Verfügung stellt, so wie auch der Nächste dasselbe für einen selber tut. Dazu eine eiskalte Winternacht mit sternklarem Himmel.
...



War 2015 mit meiner Frau bei ihrer philippinischen Familie auf Besuch. Die sind auch alle fernsehgeil. Als aber eines Abends der Strom ausgefallen war, wegen der alljährlichen Taifune dort, waren wir als Familie auf einmal wirklich zusammen. Fernsehen funktionierte ja nicht und Internet war auch keins da. So hatten wir dann endlich in menschlicher Hinsicht richtig Zeit füreinander, haben mit den Kindern Spiele gemacht und uns viel erzählt.





Moin !

Und man hat endlich mal wieder Zeit für die wichtigen Dinge im Leben.

In den 60er Jahren stieg bei jedem Stromausfall in der Bundesrepublik Deutschland die Geburtenrate.

Das war jetzt überspitzt dargestellt.

Wir Menschen sollten uns endlich mal auf das Wesentliche konzentrieren. Und das sind nicht die Aktienkurse, der Twitterblog, die Fake News auf Facebook.

Das Wesentliche für mich ist meine Familie, mein Partner und mein Hund. Gutes Essen, Gespräche und Musik. Musik geht übrigends auch bei Stromausfall. Ich habe hier völlig stromlose Instrumente stehen. Sie funktionieren sogar ohne Internet und WLan.

Ein 150 Jahre altes Klavier und ein 100 Jahre altes 2-manualiges Konzertcembalo. Da ich viele Werke auswendig kann, kann ich sogar blind spielen. Ohne elektrisches Licht !

Ich bin aus der Kirche ausgetreten aber besuche Kirchen oft am Sonntag. Jede Kirche kommt völlig ohne Strom aus. Dann zündet man halt Kerzen an, wie in der heiligen Osternacht. Die Atmosphäre mit einer Kerze, die reingetragen wird, ist unbeschreiblich schön.

Wenn es eine alte Orgel ist, lässt man die Konfirmanden die Blasebälge betätigen durch Muskelkraft. Ansonsten ist die menschliche Stimme schöner, als jedes Orgelregister.

Das habe ich mal völlig ohne Strom vor einigen Jahren mit meiner gregorianischen Schola gesungen:



Um den Geist zu befreien, sollte man schlicht sein und jeglichen technischen Schnickschnack hinter sich lassen.

Ich bin kein Puritaner. Auch ich mag viele Annehmlichkeiten. Aber in der Weihnachtszeit, die in meinen Augen völlig verdreht wird, werde ich zu einem Menschen, der einfach nur denkt: "Zurück zu den Wurzeln". Das Licht der Welt, Jesus Christus, wurde nicht in einem Palast geboren. Er kam in einem Stall zur Welt.

Wir sollten mehr Bescheidenheit und Demut verinnerlichen. Aus diesen Tugenden erwächst Gnade und Barmherzigkeit. Und genau das fehlt der Welt derzeit.

Lieben Gruß aus dem alten Land !


Si vis pacem para bellum !
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#5

RE: Weihnachten

in Allgemeine philosophische Betrachtungen 02.12.2018 21:16
von moorhuhn | 1.486 Beiträge

Die Weihnachtsbotschaft, Sir Porthos, ist nichts anderes als der Wunsch nach Entschleunigung das ganze Jahr über.
Allerdings ist das ein frommer Wunsch, da unser Alltag darauf ausgerichtet ist, in welchem Bereich auch immer, schneller, höher, weiter zu kommen.
Sorry, das kann nicht funktionieren. Wer 11 Monate Druck auf den Kessel macht, wird auch 20 Tage nicht davon ablassen können, dann dergestalt, dass er im Weihnachtsmonat dem allgegenwärtigen Kommerz und der verordneten Besinnlichkeit verfällt.
Anders wird ein Schuh draus, wenn man man sein Leben grundsätzlich nach dem Wesentlichen ausrichtet und nicht erst bis Weihnachten wartet.
Das gelingt, wenn man das ganze Jahr achtsam mit sich selbst ist, minimalistisch lebt und seine sozialen Kontakte pflegt. Wohl gesagt, einem wichtige soziale Kontakte. Man hat dann kaum Probleme, die Weihnachtsszeit einfach stillschweigend zu integrieren.


Der frühe Vogel kann mich mal !
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#6

RE: Weihnachten

in Allgemeine philosophische Betrachtungen 02.12.2018 22:09
von SirPorthos | 3.127 Beiträge

Zitat von moorhuhn im Beitrag #5
Die Weihnachtsbotschaft, Sir Porthos, ist nichts anderes als der Wunsch nach Entschleunigung das ganze Jahr über.
Allerdings ist das ein frommer Wunsch, da unser Alltag darauf ausgerichtet ist, in welchem Bereich auch immer, schneller, höher, weiter zu kommen.
Sorry, das kann nicht funktionieren. Wer 11 Monate Druck auf den Kessel macht, wird auch 20 Tage nicht davon ablassen können, dann dergestalt, dass er im Weihnachtsmonat dem allgegenwärtigen Kommerz und der verordneten Besinnlichkeit verfällt.
Anders wird ein Schuh draus, wenn man man sein Leben grundsätzlich nach dem Wesentlichen ausrichtet und nicht erst bis Weihnachten wartet.
Das gelingt, wenn man das ganze Jahr achtsam mit sich selbst ist, minimalistisch lebt und seine sozialen Kontakte pflegt. Wohl gesagt, einem wichtige soziale Kontakte. Man hat dann kaum Probleme, die Weihnachtsszeit einfach stillschweigend zu integrieren.


Moin Moorhuhn,

genau das ist es: "Entschleunigung".

In einer Welt, in der wir nach Kriterien "weiter, schneller, höher" und - das ist mein Argument "dekadenter" beurteilt werden, schafft "Entschleunigung" einen guten und erholsamen Kontrapunkt.

Ich bin Sklave im Projektmanagement einer großen deutschen IT-Firma. Ich rebelliere ständig, man wirft mich nicht raus, da man meine Qualifikation braucht. Ich nutzte das schamlos aus und halte meine Schandmaul nicht stille.

Und ich sage Dir ganz ehrlich, sollte der Weihnachtsurlaub nicht ausreichen, so lass ich mich vom Dorfdoktor im Anschluss noch zwei Wochen krankschreiben oder ich gehe in eine Reha-Maßnahme, die die Rentenkasse zahlt. Nicht, weil ich faul bin, sondern weil mir meine Seele wichtiger ist, als das Sammeln von Geld unter der Berücksichtigung, dass auch mein letztes Hemd leere Taschen haben wird.

Ja, ich bin ein Rebell....das werde ich immer sein. Und zwar ein hinreichend erfolgreicher Rebell.

Derzeit höre ich den besten Chor der Welt. Die Thomaner aus Leipzig. Die Messe in h-Moll von J.S.Bach....dem 5. Evangelisten.




Ich denke, es ist sauschwer, einen Chor von jungen Rotzlöffeln zu disziplinieren.

Und noch etwas: Der Kantor singt die Antiphon zu den liturgischen Stücken selber in persona. Ich habe dreimal diese Messe musikalisch als Sänger mitgestaltet. Kein Chorleiter hat das bei den Auführungen, bei denen ich mitwirkte, gemacht.

Das sind halt die Leipziger Thomaner in der Tradition des alten Meisters. Das ist der Grund, warum ich lieber Urlaub in Leipzig mache als auf einer Südseeinsel.

Lieben Gruß aus dem alten Land !



.


Si vis pacem para bellum !


zuletzt bearbeitet 02.12.2018 22:33 | nach oben springen

#7

RE: Weihnachten

in Allgemeine philosophische Betrachtungen 02.12.2018 22:48
von moorhuhn | 1.486 Beiträge

Die Wege zur Entschleunigung sind nicht leicht, SirPorthos, und es braucht Zeit, bevor man einsieht, dass heutzutage ein Jeder eine Nummer im Computer und ersetzbar ist.
Aber wenn man diese Einsicht gewonnen hat, sein finanzielles Polster überprüft und seine Bedürfnisse auf Wesentliches reduziert hat, klappt das auch mit Weihnachten.


Der frühe Vogel kann mich mal !
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#8

RE: Weihnachten

in Allgemeine philosophische Betrachtungen 03.12.2018 10:29
von Anthea | 12.415 Beiträge

Ich möchte mal eine Stelle aus dem Faust zitieren: [...] Und doch, an diesen Klang von Jugend auf gewöhnt...
Ist zwar aus dem Zusammenhang gerissen. Aber was ich damit meine ist, dass ich mich gar nicht auf Weihnachten besinnen muss, sondern dass ich es seit Kindertagen tief in mir verinnerlicht habe. Und auch nicht nur als einen Tag, wo es Geschenke gibt, sondern vom wahren Sinn der WEIHnacht her betrachtet. Somit "lebe" ich diese Zeit der "frohen Erwartung". Wobei auch in Anbetracht des nahenden Jahreswechsels mit hineinspielt: Im nächsten Jahr wird alles besser... "Und ist das Kind erst mal geboren..."

Aber auch ganz oberflächlich betrachtet: Die "Optik" weihnachtlicher Stimmung ist einfach schön. Eben noch telefonierte ich mit einem lieben Freund, der mir sagte, dass er zwar Kitsch nicht mag, jedoch es Weihnachten gar nicht bunt und kitschig genug sein kann. Sehe ich auch so. ;-)

---


Um das Herz und den Verstand eines anderen Menschen zu verstehen, schaue nicht darauf, was er erreicht hat, sondern wonach er sich sehnt. (Khalil Gibran)
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#9

RE: Weihnachten

in Allgemeine philosophische Betrachtungen 03.12.2018 10:30
von Anthea | 12.415 Beiträge

Und ward ein Kind einmal geboren
Wes Vaters Kind das ist egal
Nur wichtig, dass es ward erkoren
Zu zeigen, jeder hat die Wahl.
Sein Leben mit den andern leben
In friedlicher Gemeinsamkeit.
Und jedem seine Freiheit geben
Zu glauben, wozu er bereit.
Es fließe Liebe in die Herzen
Die lang verharrt in Dunkelheit.
Denn Gier der Welt, das sind die Schmerzen
Und Ursache von Hass und Leid.
Nicht nur ein Tag, wo Menschen singen
Mit ihrem Blick aufwärts gewandt.
Die Lieder mögen weiter klingen
In einem Chor dann, Hand in Hand.
Und in Erinnerung der Zeiten
Bleibt atemlos die Welt dann stehn
Weil Seelen auf den Wolken reiten
Und staunend auf die Sterne sehn.

---


Um das Herz und den Verstand eines anderen Menschen zu verstehen, schaue nicht darauf, was er erreicht hat, sondern wonach er sich sehnt. (Khalil Gibran)
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#10

RE: Weihnachten

in Allgemeine philosophische Betrachtungen 03.12.2018 13:14
von SirPorthos | 3.127 Beiträge

Zitat von Anthea im Beitrag #8
Ich möchte mal eine Stelle aus dem Faust zitieren: [...] Und doch, an diesen Klang von Jugend auf gewöhnt...
Ist zwar aus dem Zusammenhang gerissen. Aber was ich damit meine ist, dass ich mich gar nicht auf Weihnachten besinnen muss, sondern dass ich es seit Kindertagen tief in mir verinnerlicht habe. Und auch nicht nur als einen Tag, wo es Geschenke gibt, sondern vom wahren Sinn der WEIHnacht her betrachtet. Somit "lebe" ich diese Zeit der "frohen Erwartung". Wobei auch in Anbetracht des nahenden Jahreswechsels mit hineinspielt: Im nächsten Jahr wird alles besser... "Und ist das Kind erst mal geboren..."

Aber auch ganz oberflächlich betrachtet: Die "Optik" weihnachtlicher Stimmung ist einfach schön. Eben noch telefonierte ich mit einem lieben Freund, der mir sagte, dass er zwar Kitsch nicht mag, jedoch es Weihnachten gar nicht bunt und kitschig genug sein kann. Sehe ich auch so. ;-)

---


Moin Anthea,

ich mag die Weihnachtszeit auf dem Land. Besonders in einer sternklaren Nacht, in der man sich sonstwas abfriert.

Was ich nicht ausstehen kann, ist folgendes traumatisches Erlebnis vor 2 Tagen:

Es war gegen 22.30 Uhr und ich machte mich mit meinem Berner Sennhund auf dem Weg durch unseren Garten und dann durch Nachbargärten auf den Feldweg (das haben wir mit unseren Nachbarn so vereinbart). Es war stockduster,als wir in den Apfelplantagen landeten. Das ist dann immer der Moment, in dem mein Hund mich Gassi führt.

Ich bewunderte die Sterne wärend mein Hund mir den Weg auf dem Feldweg zeigte. Dann passierte das Unglaubliche. Ich trat ahnungslos in eine diabolische Sensorschranke und plötzlich war das ganze Feld vor mir auf teuflische Weise in Farben illuminiert. Ich sah plötzlich den Weihnachtsmann, Engel und übrigen Budenzauber. Ich hatte mich sowas von erschrocken und stand kurz vor einem Herzkasper.

Schuld an dem Spektakel war der pyromanisch veranlagte Nachbar. Er macht das offenbar jedes Jahr, verbraucht in 10 Sekunden mehr Strom als das Dorf in einem Jahr. Eine Nachbarin sagte mir, das sei noch gar nichts.....ich sollte erstmal Sylvester abwarten.

Bah, diesen Spaß werde ich ihm verderben. Ich werde meine Flecktarnanzug rausholen und in einer geheimen Kommandoaktion alle pyrtotechnischen Elemente so manipulieren, dass er sich selbst in die Luft jagt.

So macht Weihnachten und Sylvester doch Spaß !

Gruß aus dem alten Land !


Si vis pacem para bellum !
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#11

RE: Weihnachten

in Allgemeine philosophische Betrachtungen 03.12.2018 13:43
von Anthea | 12.415 Beiträge

Ach, der arme Nachbar. Trachte ihm doch bitte nicht nach dem Leben. Der meint es doch nur gut!
Und wenn, dann lass ihn nur ein klein wenig weich in den Schnee plumpsen.

Denk doch mal an den Weihnachtskultfilm, wo der immer sein Haus illuminiert. "Schöne Weihnachten".

Aber ich habe mir deine Verblüffung gut vorstellen können und herzhaft gelacht.

---


Um das Herz und den Verstand eines anderen Menschen zu verstehen, schaue nicht darauf, was er erreicht hat, sondern wonach er sich sehnt. (Khalil Gibran)
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#12

RE: Weihnachten

in Allgemeine philosophische Betrachtungen 03.12.2018 14:04
von SirPorthos | 3.127 Beiträge

Anthea,

ich dachte, ich sei auf einem Feld unter Gottes Sternenhimmel. Plötzlich "Bumm" und es hätte nur noch Rudi Carell gefehlt: "Willkommen auf unserer Showbühne !"

Die Dorfbevölkerung hat hier einen Knall. Ich habe ja auch einen. Wir sollten das irgendwie human arrangieren.


Si vis pacem para bellum !


zuletzt bearbeitet 03.12.2018 14:08 | nach oben springen

#13

RE: Weihnachten

in Allgemeine philosophische Betrachtungen 03.12.2018 19:07
von kuschelgorilla | 3.292 Beiträge

Zitat von moorhuhn im Beitrag #5
Die Weihnachtsbotschaft, Sir Porthos, ist nichts anderes als der Wunsch nach Entschleunigung das ganze Jahr �ber.
Allerdings ist das ein frommer Wunsch, da unser Alltag darauf ausgerichtet ist, in welchem Bereich auch immer, schneller, h�her, weiter zu kommen.
Sorry, das kann nicht funktionieren. Wer 11 Monate Druck auf den Kessel macht, wird auch 20 Tage nicht davon ablassen k�nnen, dann dergestalt, dass er im Weihnachtsmonat dem allgegenw�rtigen Kommerz und der verordneten Besinnlichkeit verf�llt.
Anders wird ein Schuh draus, wenn man man sein Leben grunds�tzlich nach dem Wesentlichen ausrichtet und nicht erst bis Weihnachten wartet.
Das gelingt, wenn man das ganze Jahr achtsam mit sich selbst ist, minimalistisch lebt und seine sozialen Kontakte pflegt. Wohl gesagt, einem wichtige soziale Kontakte. Man hat dann kaum Probleme, die Weihnachtsszeit einfach stillschweigend zu integrieren.


Liebes Moorhuhn, da kann ich dir beipflichten. Ich versuche, da ich mich beruflich in der Tretmühle des höher weiter schneller befinde, zumindest mein Privatleben entsprechend zu gestalten. In der Zeit um den ersten Advent beginnt für mich die Zeit des innehaltens und das Jahr noch mal vor dem geistigen Auge Revue passieren zu lassen. Was hat geklappt, was nicht, was kann ich noch für mich dazulernen...Dazu versuche ich zumindest privat dem Trubel zu entgehen und mich vor allem auf meine wichtigen sozialen Kontakte zu konzentrieren...


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#14

RE: Weihnachten

in Allgemeine philosophische Betrachtungen 03.12.2018 22:37
von moorhuhn | 1.486 Beiträge

Zumindest hast du deinem Entschleunigungsprojekt schon mal einen guten Namen gegeben- kuscheln, inne halten, Druck ablassen sind Ansätze, die man nach und nach auch auf die übrigen 11 Monate des Jahres verteilen sollte.
Wenn man das geschafft hat, kommen die 24 Tage Dezember auf ihre besonderen Kosten.
Zugegeben, ich brauchte dafür auch professionelle Anleitung, aber mittlerweile habe ich gelernt, mich mental abzugrenzen, auch wenn der Arbeitgeber meint, im letzten Monat des Jahres noch die Welt retten zu wollen.
Inmitten von 38 Schülerarbeiten, knuddel ich mein Enkelkind, koche 12 Rouladen mit Klößen und lese dicke Krimis, lach

Schenken wird überbewertet, Zeit füreinander und ganz dekadent den Tag vergammeln, das sind für mich wahre Geschenke.


Der frühe Vogel kann mich mal !
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#15

RE: Weihnachten

in Allgemeine philosophische Betrachtungen 10.12.2018 12:22
von Anthea | 12.415 Beiträge

Oh du fröhliche....

Eines der bekanntesten Weihnachtslieder. Aber kaum jemand kennt wohl die Geschichte dahinter.
Ursprünglich wollte der Verfasser der Zeilen, Daniel Falk aus Weimar, allen drei Hauptfesten der Christen dieses Lied widmen, also Weihnachten, Ostern und Pfingsten, Die Melodie hatte er einem alten sizilianischen Fischerlied entnommen

Johannes Falk hatte ein Rettungshaus für verwahrloste Kinder gegründet, angeregt durch eine Begegnung mit einem solchen Kind, das frierend an seine Tür geklopft hatte. Das Lied "Oh du fröhliche" wollte er "seinen" Waisenkindern widmen.
Er selbst hatte vor einigen Jahren vier seiner leiblichen Kinder verloren, als diese an Typhus erkrankten.

Oh du fröhliche... Lied der Hoffnung.

---


Ich bin der Wahrheit verpflichtet, wie ich sie jeden Tag erkenne, und nicht der Beständigkeit.
Mahatma Gandhi
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