Zitat von Anthea im Beitrag #1

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Somit kann auch - übertrieben gesagt - "Fischers Fritze" als Lehrer besser sein als ein Dr. Philosophus. O.ä.

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Sowieso!
Ich kenne einige Quereinsteiger persönlich, u.a. eine junge Frau, die wieder hingeschmissen hat. Nicht weil sie fachlich, didaktisch oder methodisch ungeeignet ist, sondern weil sie schlichtweg mit dem System und dem Klientel heillos überfordert war.
Man sagt es ihnen nicht, dass schon Grundschüler in Ermangelung elementarster Sozialkompetenzen, sprachlicher Fähigkeiten und kultureller Integration im Klassenzimmer die Sau raus lassen. Dass 30 Kinder nicht nur beschult, auch erzogen werden müssen, sie argwöhnisch von "studierten" Kollegen gemobbt, ausgebeutet und alleine gelassen werden und dass sie fortan eine Nummer im Computer sind.
Im Artikel wird wieder sehr treffend beschrieben, was Schulpolitik in Deutschland ausmacht- der Laden muss laufen, Hauptsache, vor jeder Klasse steht ein Lehrer, Qualitätsstandarts sind erst mal Nebensache oder man setzt immer noch stillschweigend auf das Berufsethos der Lehrer, die schon länger im Geschäft sind.
Durch meine Mentorentätigkeit hab ich übrigens auch einen guten Einblick in die Ausbildung junger Lehrer. Manchmal denke ich mir da, sie läuft ähnlich ab wie die crash-Kurse der Quereinsteiger. Grottenschlechte Unterrichtsproben werden für gut befunden, Beurteilungen geschönt und den Referendaren und Praktikanten das Gefühl gegeben, in der Schule erwartet sie der Himmel auf Erden. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.
Quereinsteiger in der Schule sind die Billiglöhner in der "Bildungsindustrie"- schlecht bezahlt, verheizt und austauschbar. Hier setzt ein Trend ein, den Kräfte in der Altenpflege, in den Sozialstationen und anderen "nicht produzierenden" Gewerken schon lange erleben. Ehrlich gesagt, hab ich nicht die Hoffnung, dass er sich aufhalten lässt.