Oder: Wer nicht für mich ist, ist gegen mich.
Eigentlich ist es doch wichtig, dass man Menschen erreicht. Dadurch, dass man Dinge publiziert, mit ihnen redet, sich austauscht. "Was der Bauer nicht kennt, das frisst er nicht..." So heißt es. Aber die neue Bewegung sieht das wohl anders: Und willst du nicht mein Bruder sein….. dann geh mir direkt aus der Sonne. So könnte man diese Idee bezeichnen.
So heißt es denn: „Im Grunde handelt sich bei #unfollowme um einen Separatismus, wie ihn auch die sogenannten Identitären propagieren: Statt hinzunehmen, dass sich fremde Menschen begegnen, plädiert man dafür, Kulturräume strikt getrennt zu halten, damit sich nichts mehr vermischt.“ SPON
Im Grunde genommen geht es um Vorurteile. Und um die jeweilige spezielle Sicht der Dinge, die Menschen selbst glauben lässt oder glauben machen lassen will, auf der richtigen und einzig wahren Seite zu stehen.
Natürlich erspart man sich viel Ärger, so man unter sich bleibt, nur das hört, was man hören will. Aber ist das der richtige Weg?
Sehr interessant ist eine Kolumne im Spiegel von Jan Fleischhauer, die diese „seltsame Kampagne“, wie er sie nennt, beleuchtet.
Hier stieß ich auf eine Passage, die für mich unlogisch ist. Es geht hierbei um die Behauptung, dass gebildetere Menschen besser vorurteilsfrei (be)urteilen könnten, was angeblich durch ein Experiment widerlegt wurde.
[…]Dort wird von einem Experiment berichtet, in dem Psychologen Probanden baten, zu einer strittigen Frage alle denkbaren Pro- und Contra-Argumente zu benennen, unabhängig von deren Güte. Den meisten fielen sehr viel mehr Argumente ein, die die eigene Position stützten, was zeigt, dass uns Vorurteilsfreiheit nicht angeboren ist. […]
http://www.spiegel.de/politik/deutschlan...-a-1249721.html
Eine „Social Media Initiative gegen Rechts“? Du liebe Güte, ist so etwas nicht eher hilflos zu nennen? Oder Angst vor dem Feind? „Spiel nicht mit den Schmuddelkindern“… ? Okay, aber man könnte ja versuchen, sie zu waschen, oder?
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