War dies bis vor noch gar nicht langer Zeit Produkten aus Reformhäusern u.ä vorbehalten, so gibt es bei den "normalen" Dingen im Supermarkt kaum noch etwas, das nicht mit "Bio" lockt. Und der Käufer hat dann offenbar ein besseres Gefühl als wenn er schlicht und einfach z.B. nur Äpfel kauft. Solche, die man gerne mal in der Natur auf einer Wanderung vom Baum am Feldrand klaut und reinbeißt.
Aber "Bio" ist ja nun gar nicht gleich "Bio". Auch da gibt es Unterschiede.
Ehrlich gesagt ist mir das viel zu mühsam, wenn ich beim Einkaufen erst eine umfangreiche Recherche anstellen muss, ob eine Kuh nur zufrieden oder glücklich war. Zum Beispiel.
Ja, natürlich will ein jeder gute, frische und vor allen Dingen gesunde! Produkte kaufen.
Aber ich finde, dass der "Biowahn" etwas zu weit geht.
Nehmen wir mal importiertes Obst mit Bio-Gütesiegel. Es vermittelt als Bioprodukt den Anschein von Umweltverträglichkeit. Aber was ist mit all dem Treibstoff, mit dem es hergebracht wurde?
Und: "Nicht eindeutig nachgewiesen ist, ob Bio-Lebensmittel tatsächlich mehr Vitamine oder andere Nährstoffe enthalten als vergleichbare herkömmliche Produkte."
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Ich bin der Wahrheit verpflichtet, wie ich sie jeden Tag erkenne, und nicht der Beständigkeit.
Mahatma Gandhi
"Bio" bedeutet in erster Linie, dass bestimmte Kunstdünger und andere Chemikalien wie Glyphosat nicht auf den Feldern verwendet werden dürfen. Ebenso gelten deutlich strengere Vorschriften bei der Tierhaltung. Ein höherer Vitamingehalt ist bei Bioprodukten nicht garantiert, weil auch nicht eingefordert. Da gibt es das "EU-Bio", welches einen Mindeststandard vorsieht. Bestimmte schädliche Stoffe sind nicht gänzlich verboten, und auch was die Fütterung von Vieh mit gentechnisch manipuliertem Futter betrifft, sind die Verbote nicht ganz eindeutig.
Es gibt Bioverbände, die strengere Richtlinien haben, am strengsten gilt Demeter. Manche verbieten auch indirekt jeglichen genmanipulierten Einfluss. Was aber in keinem Bioverband eingefordert wird, ist folgendes:
- Emissionsfreie oder -ärmere Transporte der Waren
- Nur Waren aus der Region, wenn auch häufig bevorzugt
- Bearbeitung der Felder mit klimaneutralen Treibstoffen oder mit E-Traktoren; teilweise werden aber Traktoren eingefordert, die Erde beim Bearbeiten schonender behandeln.
- Biobauern müssen ihren Hof komplett klimaneutral versorgen
Wofür Biobauern nichts können, sind äußere Einflüsse:
- Feinstaub von nahegelegenen Kohlekraftwerken oder Chemiewerken
- Nähe von stark befahrenen Straßen
- Reste von genmanipulierten Pflanzen, deren Pollen durch den Wind auf Felder mit ökologischem Anbau geweht werden.
Nicht zu verwechseln mit Biogas. Das hat mit Biolandbau nichts zu tun, außer ein Biobauer betreibt eine eigene Biogasanlage. Doch häufig wird das Gas aus konventionell erzeugtem Mais gewonnen.
Die äußere Welt ist der Spiegel deines Inneren.
Was mich gerade beschäftigt ist das BIOwetter. In dem Zusammenhang sind wohl die sich auf den Körper auswirkenden (Wetter)Strömungen gemeint.
Tatsächlich gibt es ja die Wetterfühligkeit. Ich habe das früher nicht ernst genommen, wenn Oma sagte, dass es Regen geben würde, weil ihr irgendetwas weh tat... Aber es gibt da Zusammenhänge.
Nur in Bezug auf das "Biowetter" erscheint mir das doch irgendwie auch wie "fragen Sie die Sterne"?
Ist das wissenschaftlich fundiert zu nennen? Ist doch wohl (auch) nach dem Motto: Alles kann, nichts muss...
Auf jeden Fall ist eine Veranlagung zwingend notwendig, wie beispielsweise eine Allergie bei Pollenflug..
https://www.gesundheit.de/rat-hilfe/biowetter/duesseldorf
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Mahatma Gandhi
Das bekannte Biosiegel entspricht der EU-Bio-Mindestrichtlinie. Allzu bio ist das noch nicht, aber besser als der konventionelle Anbau allemal. Dann gibt es zusätzlich die Bioverbände, strengere Richtlinien haben, beginnend mit Demeter. Im folgenden eine ausführliche Übersicht verschiedener Biosiegel, teilweise verglichen von einer Schweizer NGO:
https://de.wikipedia.org/wiki/Bio-Siegel
So sind Demeter und Naturland (das man auch in der DM-Drogerie bekommt) sehr empfehlenswert, Bioland empfehlenswert und EU-Bio bedingt empfehlenswert. Bio Suisse ist dagegen ausgezeichnet. Ob es tatsächlich noch besser als Demeter ist oder ob man durch eigenen Nationalstolz sein eigenes Bio besser hebt, kann ich nicht beurteilen. Da aber die Schweizer zu Sauberkeit neigen, traue ich ihnen durchaus zu, die strengsten Richtlinien zu haben.
Zusätzlich gibt es eine Tabelle, die zeigt, was unter den verschiedenen Biosiegel erlaubt ist und nicht. Auffallend ist, dass kein Verbände eine ökologischer Herkunft von 100% einfordert (alle 95%). Vielleicht aus Sicherheitsgründen, weil es immer passieren kann, dass durch Wind von Nicht-Bio-Nachbarfeldern irgendetwas herüber geweht wird. Erschreckend ist, dass EU-Bio sogar Fischmehl, Blutmehl und Tiermehl erlaubt.
Die äußere Welt ist der Spiegel deines Inneren.
Es gibt darin auch so viel Augenwischerei. Die Erwartungshaltung des Käufers ist beim Lesen der drei Buchstaben "Bio" nämlich grundsätzlich bei den meisten befriedigt. Erkenntnis: Gut, gesund.
Es gibt nicht so viele, die beim Einkaufen erste einmal weitere Recherchen nach ausführlichem Lesen der Angaben auf dem Produkt anstellen. So denke ich.
Und ein höherer Preis gibt auch nicht mehr Sicherheit. Gerade gestern habe ich noch einen Test in Bezug auf Milch gesehen, wobei festgestellt wurde, dass z.B. die genau gleiche hochwertige Milch in anderer Verpackung wesentlich preiswerter angeboten wurde, was wiederum im Ermessen der Händler und der mit Lieferanten bestehenden Verträge liegt. (Siehe Eigenprodukte).
Waren vor gar nicht so langer Zeit Bioprodukte in den Regalen eher die Ausnahme, so findet man heute diese zuhauf.
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Mahatma Gandhi
Liebe Anthea,
viele Biosiegel sind meines Erachtens Greenwashing. Aber etwas besser ist tatsächlich besser, wenn auch nicht gut. Doch damit wird im Grunde nur wieder mehr Profit generiert. Wenn man wirklich etwas vernünftiges haben will, muss man sich als Konsument informieren und handeln. Die Verantwortung wird also wieder nur auf uns Konsumenten abgeschoben. Das ist meines Erachtens angesichts der massiv zunehmenden Fehlinformationen, die inzwischen kursieren, von Otto-Normalkonsumenten nicht mehr geleistet werden. Hier sind unsere Gesetzgeber in die Verantwortung zu nehmen.
Meine Motivation ging heute morgen winkend und lächelnd an mir vorbei
Zitat von kuschelgorilla im Beitrag #8
viele Biosiegel sind meines Erachtens Greenwashing.
Genauso ist das. Mittlerweile ist von der Möhre bis zum Schnürsenkel alles "bio".
Ich gehe auf den Markt.
Der frühe Vogel kann mich mal !
Eine Frage die mich beschäftigt ist die Frage der Transportwege. Bio-Weintrauben aus Südamerika sind selbstverständlich ein Bio-Produkt. Mit den Transportwegen um die halbe Welt stellt sich jedoch die Frage der CO2 - Bilanz.
Lebensmittel, die in Europa hergestellt werden können, müsste man nicht um die halbe Welt transportieren. Es wird zwar immer die Notwendigkeit geben, einige Lebensmittel zu importieren, die CO2-Bilanz könnte mit mehr Regionalist dennoch deutlich verbessert werden.
Oder man müsste Schiffe wieder segeln lassen. Der Flettner-Rotor ist nicht neu und bietet Chancen für moderne klimafreundliche Mobilität. Deutsche Küsten-Hochschulen forschen heute wieder am Flettner-Rotor.
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