#1

Realismus oder Selbstüberschätzung?

in Amerika 04.11.2020 15:39
von Anthea | 12.400 Beiträge

Nicht nur Trump verblüfft die Welt gerade, scheint er sich doch hinsichtlich des Wahlergebnisses einer Wahrsagerkugel bedient haben... Nun ja, sein Kopf ist ja wie eine große hohle Kugel.

Aber seine Siegeshaltung im Voraus ist nicht neu. Erinnern wir uns daran, als Schröder sich siegessicher als "Krawallbruder" aufführte und letztendlich doch die Wahl verlor. Jedoch hatte er sich feiern lassen mit dem quasi ungesungenen Lied auf den Lippen "So sehen Sieger aus". Blieb aber nur das "tralalalala"...

Auch die SPD schwor er am Wahlabend schon ein, wie sie sich als gewissermaßen Geburtsstätte eines großen Kanzlers, der außerdem noch "die Haare schön hatte, zu verhalten hätte. So sprach er: "Übt euch in Demut! Das ist das Mindeste, was man von einer christlichen Partei erwarten kann".

Somit gönne ich jetzt dem Namensvetter von Donald aus Entenhausen seine "Vorfreude". Allerdings mit der Hoffnung, dass es so ausgehen wird, wie vormals beim Gerhard.


Ich bin der Wahrheit verpflichtet, wie ich sie jeden Tag erkenne, und nicht der Beständigkeit.
Mahatma Gandhi


zuletzt bearbeitet 04.11.2020 15:41 | nach oben springen

#2

RE: Realismus oder Selbstüberschätzung?

in Amerika 04.11.2020 16:13
von Urmel | 62 Beiträge

Ich erinnere mich noch dunkel: Der Queen-Besuch in Berlin. Der damalige Bundespräsident J. Gauck unternahm mit der Queen eine Bootsfahrt durch den Spreewald. An den Ufern standen begeisterte Zuschauer, die die Queen begrüßen wollten und winkten ihr jubelnd zu. Herr Gauck war der Meinung, dass der Jubel des Volkes ihm galt, stand auf und winkte nach allen Seiten.
Nicht zu vergessen das Gastgeschenk: ein Gemälde "das blaue Pferd".


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#3

RE: Realismus oder Selbstüberschätzung?

in Amerika 04.11.2020 17:15
von Anthea | 12.400 Beiträge

Zitat von Urmel im Beitrag #2
Nicht zu vergessen das Gastgeschenk: ein Gemälde "das blaue Pferd".


Ich habe Tränen gelacht, als die Queen des Kunstwerks ansichtig wurde. Sie konnte es eigentlich gar nicht fassen. Aber "Nobless oblige".

Was jedoch alle drei "Staatsmänner" gemeinsam haben: Sie sind durch die Bank das, was man "eitle Pfauen" nennt.

---


Ich bin der Wahrheit verpflichtet, wie ich sie jeden Tag erkenne, und nicht der Beständigkeit.
Mahatma Gandhi


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#4

RE: Realismus oder Selbstüberschätzung?

in Amerika 04.11.2020 19:38
von Meridian | 2.857 Beiträge

Es wird extrem knapp.

https://www.sueddeutsche.de

Scrolle auf die USA-Karte. Beim Klick auf die noch nicht ausgezählten (grauen) Bundesstaaten zeigt sich, dass Biden Nevada, Arizona, Michigan und Wisconsin gewinnen muss. Dann hätte er mit 271 Wahlmänner gerade so genug, um Präsident zu werden. Er führt derzeit in all den 4 Staaten, doch die Mehrheiten in Nevada und Michigan sind nicht sicher, in Wisconsin und Arizona kann man Biden als Gewinner sehen. Doch Trump gewinnt ziemlich sicher in Pennsylvania, North Carolina und Georgia, und natürlich in Alaska.

Am meisten unerwünscht ist Trump nebenbei in der Hauptstadt. Man klicke mal auf DC. Schön wäre es, wenn in allen Bundesstaaten so gewählt wäre.

Doch selbst wenn Biden gewinnt, was nur knapp sein würde, ist noch lange nicht ausgemacht, dass Trump das akzeptiert, noch dazu, dass in Staaten wie NV und MI der Sieg extrem knapp sein würde. Schon jetzt scheint er nur einen Sieg zu akzeptieren.


Die äußere Welt ist der Spiegel deines Inneren.
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#5

RE: Realismus oder Selbstüberschätzung?

in Amerika 05.11.2020 10:14
von Urmel | 62 Beiträge

Trump hatte es ja vorher bereits angekündigt vor das Oberste Gericht zu ziehen. Nun klagt er in mehreren Bundesstaaten und verlangt z.B. in Wisconsin eine Neuauszählung.
Trump wird eine Niederlage nicht hinnehmen.
Während die Anhänger der Demokraten inmitten der Corona-Pandemie ihre Stimmzettel per Post verschickten, gingen die Republikaner zu den Wahllokalen.
Obwohl mir klar war und ist wie Trump reagieren wird sobald er eine Niederlage befürchtet, rege ich mich über diese Vorgehensweis auf. Trump bestimmt, wann die Wahlauszählung beendet ist, Trump bestimmt, wann er aus dem Weißen Haus auszieht. Das sind Abläufe, die mich ohnmächtig machen, weil man nichts machen kann.


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#6

RE: Realismus oder Selbstüberschätzung?

in Amerika 05.11.2020 14:22
von Meridian | 2.857 Beiträge

So wie Trump mit seinem derzeitigen Ergebnis umgeht (sicher ist immer noch nichts), beschwört er durch sein Anstacheln Zustände hoch, die eigentlich in "Shithole states" zu erwarten sind.


Die äußere Welt ist der Spiegel deines Inneren.
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#7

Der Herr der Lügen

in Amerika 05.11.2020 17:06
von Anthea | 12.400 Beiträge

"Mehr als 22.000 Falschaussagen, glatte Lügen und irreführende Behauptungen: Unter Donald Trump ist das Weiße Haus zu einem Hotspot der Desinformation geworden. [...]

In den Jahren 2015, 2017 und 2019 zeichnete das Projekt PolitiFact Aussagen von Trump mit dem Negativpreis "Lüge des Jahres" aus. Zudem stufte Politifact 146 Aussagen von Trump als glatte Lüge ("Pants on fire") ein, 330 weitere als falsch, 186 als überwiegend falsch, 119 als halbwegs korrekt, 84 als überwiegend richtig und 35 als richtig."

https://www.tagesschau.de/faktenfinder/t...kenews-101.html

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Mahatma Gandhi


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#8

RE: Der Herr der Lügen

in Amerika 06.11.2020 09:54
von Meridian | 2.857 Beiträge

Knapp, knapper, am knappsten.

So kann man es beschreiben. In Georgia liegt Trump nur noch ein paar 100 Stimmen in Führung. Ausgezählt wird nicht mehr viel, aber es sind die Briefwähler, die hauptsächlich aus dem demokratischen Lager kommen. Am Ende kann es sogar auf eine einzige Stimme ankommen. Ähnlich ist es in Pennsylvania, wo Trumps Führung auch immer weiter zusammenschmilzt. Bei so extrem knappen Ergebnissen wird der Verlierer auf jeden Fall das Ergebnis beanstanden.

Sollte Biden aber in Arizona und Nevada gewinnen, sind die Ergebnisse in Georgia und Pennsylvania nicht mehr wichtig. Aber vielleicht doch. Ein "Polster" wäre besser, sollte Trump es durch Klagen gelingen, einen Bundesstaat doch für sich zu rückzuerobern. In AZ und NV ist Bidens Führung nicht ganz so knapp wie Trumps Führung in GE und PE, aber ganz eindeutig ist sie auch nicht.


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#9

RE: Der Herr der Lügen

in Amerika 07.11.2020 18:54
von Meridian | 2.857 Beiträge

Jetzt hat ausgerechnet Bidens Heimatstaat Pennsylvania verkündet, dass er die 20 Wahlmänner gewonnen hat. Sie reichen für seinen Sieg wohl aus. Nevada hat er auch sicher. Unsicher sind Arizona und Georgia. Besser er gewinnt es auch, damit er bei einer Nachzählung auch 1-2 Staaten wieder verlieren kann.

https://www.sueddeutsche.de/politik/us-w...nisse-1.5101638

Aber Trump will das nicht anerkennen. Derweil hat der kanadische Premier Trudeau Biden schon gratuliert. Auweia. Sollte Trump auf welchem Grund auch immer Präsident bleiben, würde der sich an Trudeau rächen wollen.


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#10

RE: Der Herr der Lügen

in Amerika 14.11.2020 11:46
von Meridian | 2.857 Beiträge

Seit gestern, Freitag dem 13., werden Biden 306 Wahlmänner zugeordnet. Doch Trump will seine Niederlage weiterhin nicht anerkennen, auch wenn ein paar versteckte Äußerungen darauf hindeuten, dass er das Unausweichliche langsam realisiert.

Doch es gibt auch außerhalb einige, die Trumps Niederlage nachtrauern.

Trumps Männerbande

Am frechsten halte ich den slowenischen Präsidenten Jansa, der Trump sogar zu seinem Sieg gratuliert hat. So versaut man es sich am leichtesten mit dem wirklichen Wahlgewinner.
Nicht minder frech halte ich das Verhalten von Bolsanero, der Biden gleich mit Drohungen überzieht.


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#11

RE: Der Herr der Lügen

in Amerika 14.11.2020 16:50
von Meridian | 2.857 Beiträge

Trumps Haare scheinen die Realität des fortgeschrittenen Alters eher zu erkennen als Trump selber. Abgewählt und ergraut...?

https://web.de/magazine/politik/wahlen/u...n-netz-35263964


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#12

RE: Der Herr der Lügen

in Amerika 18.11.2020 10:19
von Meridian | 2.857 Beiträge

Was hat Trump in seinen letzten Tagen noch vor?

https://www.zeit.de/politik/ausland/2020...ng-manipulation

Auf jeden Fall will er es seinem Nachfolger so schwer wie möglich machen. Nicht, dass seine Machtabgabe von derartigen Unruhen begleitet wird, dass diese unmöglich wird.
In einem anderen Bericht geht das Gerücht, dass Trump als Abschiedsgeschenk den Iran angreifen möchte, damit sein Nachfolger die Suppe auslöffeln muss.
Auch sollen Bauarbeiten rund ums Weiße Haus stattfinden, wodurch man sich fragt, ob Trump es ummauern möchte. Mit Mauern hat er es ja eh.


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#13

RE: Der Herr der Lügen

in Amerika 18.11.2020 11:56
von Anthea | 12.400 Beiträge

Da kann man nur sagen: Wehe wenn sie losgelassen...
Oder: Ist der Ruf erst ruiniert, lebt sich's gänzlich ungeniert.

Die Menschen sterben in Amerika haufenweise an Corona - und Trump golft.

Ob er in die Geschichte als der "Irre vom Weißen Haus" eingehen wird? Verdient hätte er es...


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Mahatma Gandhi


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#14

RE: Der Herr der Lügen

in Amerika 18.11.2020 23:27
von Atue (gelöscht)
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Derzeit sieht es für mich stark danach aus, dass Trump ernsthaft vieles versucht, um mit welchen Tricksereien auch immer die Wahlen doch noch zu gewinnen. Inzwischen schließe ich nicht aus, dass er selbst einen Bürgerkrieg durchaus in Betracht zieht, damit er weiter an der Macht bleiben wird. Der Drops ist noch nicht gelutscht - erst wenn die Machtübergabe tatsächlich vollzogen ist, kann man überhaupt ganz langsam damit anfangen, die vielen Scherben die Trump ohne mit der Wimper zu zucken generiert, ein wenig auf die Seite zu kehren.

Ich war lange nicht davon überzeugt, dass Trump versuchen könnte, so umfassend an der Macht zu bleiben, auch wenn er die Wahl verloren hat. Heute bin ich skeptischer! Die nächsten Versuche werden sein, Wahlergebnisse von ganzen Staaten für ungültig erklären zu lassen, mit der Folge, dass dort die Wahlmänner auf anderem Wege festgelegt werden müssen - was durchaus auf diesem Wege über höchstrichterliche Entscheidungen noch zu deutlichen Veränderungen der Mehrheiten im Wahlgremium führen kann. Allerdings ist dieser Weg ein Irrweg - er wird zum Bürgerkrieg führen, und zumindest Bürgerkriegsähnliche Zustände schließe ich spätestens im Dezember in den USA nicht mehr aus. Ich wünsche mir aber, dass ich nicht Recht behalte.



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#15

RE: Der Herr der Lügen

in Amerika 19.11.2020 11:52
von Hella1980 (gelöscht)
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@Atue

Ich frage mich, ob Polizei und Militär in Amerika eher auf Trumps Seite stehen, oder eher auf Bidens.
Wenn die eher auf Trumps Seite stehen, dann hat Amerika ein echtes Problem.
Trump hat ja viele bewaffnete Anhänger, und wenn auch noch Militär und Polizei ihn unterstützen, hätte Amerika vielleicht bald eine brutale Diktatur unter Trump.
Und wenn man immer wieder sieht, wie amerikanische Polizisten brutal Schwarze zu Tode prügeln, vermute ich, dass das eher Trump Anhänger sind.
Amerikas Polizei hat ja schon lange ein Rassismusproblem...womöglich würden die sich, falls Trump nen Putsch wagt, auch auf seine Seite stellen.

Und falls das in Amerika funktionieren sollte, muss man dann Angst haben, dass dieses Beispiel bei uns Schule macht?



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