https://www.welt.de/politik/deutschland/...umkrempeln.html

Viel Juristerei, die das Problem leider auch nicht wesentlich einfacher macht.
Momentan erlebe in das der eigenen Familie. Ein verantwortungsbewusster, liebevoller Kindsvater, ausgestattet mit allen juristischen Vollmachten, der aber trotzdem immer wieder aufs Neue um das Umgangsrecht mit seinem Kind kämpfen muss.
Obwohl ich den FDP- Vorschlag sehr fortschrittlich und zielführend finde, beweist sich in der Realität, dass politische/juristische Regelungen sehr oft einen Fliegendreck wert sind, weil die Menschen aus rein emotionalen Befindlichkeiten nicht dahinter stehen.
In den meisten Trennungsgeschichten werden die gescheiterten Paarbeziehungen auf dem Rücken der Kinder ausgetragen, oftmals so subtil, dass trotz eindeutiger juristischer Regelungen von einem "Kindswohl" nicht die Rede sein kann.
Mich macht das sehr traurig, vor allem, weil Trennungskinder, vom Rosenkrieg ihrer Eltern in Mitleidenschaft gezogen, in ihrer Persönlichkeitsentwicklung großen Schaden nehmen.

Auf jeden Fall sollte das Kind mit seinen Rechten im Mittelpunkt stehen, nicht die Befindlichkeiten der Eltern. Das Kind kann nichts für eine Trennung.
PS: Auch Großeltern haben ein Umgangsrecht.

Man kann natürlich ein Gesetz erlassen, dass das Kind so lange in eine Pflegefamilie kommt, bis die Eltern sich einig sind. Als Grund kann man angeben, mit dieser Maßnahme das Kind aus dem Kreuzfeuer des Scheidungskrieges zu bringen. So ein Warnschuss dürfte viele Eltern aufrütteln und sie zum Nachdenken bringen.

In Ausnahmefällen kann aber dieser Schuss nach hinten losgehen. Wenn der Hass zu groß ist und z.B. die Mutter mit allen Mitteln will, dass ihr Exmann das Kind nicht mehr sehen darf (wohlwissend, dass er sein Kind sehr liebt), sie dann lieber selber auf das Kind verzichtet als sich mit dem Exmann zu einigen. Ganz nach dem Motto: "Zwar sehe ich mein Kind selber nicht mehr, aber mir ist das lieber, als dass mein Exmann es sehen darf. Dann sehen wir es halt beide nicht mehr. Hauptsache, ich kann ihn seelisch damit brechen. Rache ist süß und macht nicht dick." Leider gibt es solche Fälle.

Es bleibt im Einzelfall zu fragen, was denn für das Kind besser ist: die Scheidung einer gescheiterten Bezihung oder das Festhalten an einer unmenschlichen Situation. Oder hält es hier jemand für dem Kind und seinem Wohl zuträglich, wenn es miterleben muß, wie Papi Mami grün und blau schlägt, und das mit besoffenem Kopp und täglich?

Liebe Gemeinde,

ich habe meinem Sohn einen Rosenkrieg erspart, indem er nicht weiß, dass ich sein Vater bin. Es passierte am Tage unserer Trennung. Da entstand ein wunderschöner Bengel. Er ist heute 22 Jahre alt. Er studiert Mathematik in Leipzig. Ich sah ihn mal, als ich Gastdozent dort war. Er hat meine Begabungen auch musikalisch. Danach war ich sehr glücklich und bin es heute noch.

Lieben Gruß aus dem alten Land !