"Wes Brot ich ess, dess Lied ich singe."
Das ist und bleibt ein ungeschriebenes Gesetz. Der Spruch geht auf die Sänger des Mittelalters zurück, die am Hofe eines Herrn dazu angehalten wurden, Lieder von sich zu geben. Und dies natürlich nach Vorlage. So wurde - gegen Bezahlung - das Loblied des Herrn gesungen. Das war normal und Sitte.
Heute werden Arbeitnehmer auch nicht gerade in die Hand beißen, die sie füttert. Sprich: Sie werden sich einem AG gegenüber solidarisch zeigen und nicht die Firma, von der er/sie bezahlt wird, schmähen.
Ich habe eigentlich Özil als Fußballer gemocht. Er schien gut in die Mannschaft zu passen.
Ich fragte mich allerdings immer schon, ob ein Bockkampf oder Fußballspiel so hoch bewertet sein sollte, dass er oder es "für das deutsche Vaterland" ausgetragen wird. Anders: Sollte eine Nationalhymne nicht nur bei tatsächlich bedeutenden Ereignissen gespielt werden? Staatstrauer, Friedensverträge u.a.
Man sagt doch, dass Fußball "die schönste Nebensache der Welt ist".
Aber das ist eine andere Frage. Özil hat sich bewusst ausgegrenzt und das war ein Schlag in das Gesicht der Nation. Denn das sah so aus wie: Die Rosinen (das Geld) picke ich mir heraus. Dazu ist Deutschland resp. der Verein gut. Das musste auf Unmut stoßen. Man hatte ihn ja nicht aufgefordert, aus der Bibel zu zitieren. Aber der Text der Nationalhymne mit Worten wie "Einigkeit und Recht und Freiheit" ist eigentlich etwas, was jeder, jeder Nationalität unterschreiben kann. Aber die Worte "für das deutsche Vaterland" haben ihn offenbar gestört? Maybe.
Jetzt ist er weg, ist auch nicht schlimm.
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