#1

"Ausschließlich böse" - "Gleichschaltungen"

in Deutsche Geschichte 08.07.2021 10:03
von Anthea | 12.400 Beiträge

Oder: Vorgegebener Tenor, dazwischen geht gar nichts

Die Frage ist: Darf man über einen Verbrecher - in dem Falle Hitler - nichts Positives sagen? Ist es ein ungeschriebenes Gesetz, nur das Negative zu erwähnen, da man ansonsten leicht in den Verdacht geraten kann, ein(e) Sympathiesant_in der grauenvollen braunen Aera zu sein?

„Jeder macht Fehler. Ich muss lernen, dass man über den Verlauf der Geschichte nicht reden kann, ohne in Gefahr zu raten.“

Das sagte Eva Hermann anlässlich der Skandalsendung von Johannes B. Kerner im ZDF im Jahre 2007. "Die öffentliche Hinrichtung der Eva Hermann" titelte dazu die WELT. Eine "Hinrichtung", wo sie keine Chance hatte, sich gegen "empörte" Mitgäste wie die zwei Tanten Berger und Schreinemakers und den seichten Klamauk-Comedian Barth durchzusetzen. Die Richtung war von vornherein vorgegeben: Nichts gelten lassen von der Gegnerin, was auch nur annähernd als nicht falsch erkannt werden könnte... Das "Highlight" war dann seitens Hermanns die Erwähnung der "Autobahn". Ging gar nicht... Die Krawalltante Schreinemakers kämpfte mit ihrem hohen Blutdruck.

Jetzt gibt es wieder einen Aufschrei der Empörung. Diesmal ist "Trumpel Donald" ins braune Fettnäpfchen getreten. Hintergrund ist ein Buch des Wall Street Journal-Reporters Michael Bender.

"In dem Buch heißt es laut "Guardian", Trumps damaliger Stabschef John Kelly habe dem Präsidenten bei der Europa-Reise eine Art Geschichtsstunde gegeben. Er habe dabei die Zusammenhänge zwischen dem Ersten Weltkrieg und dem Zweiten Weltkrieg und Hitlers Verbrechen aufgezeigt. Daraufhin habe Trump gesagt: "Nun, Hitler hat viele gute Dinge gemacht." Der US-Präsident habe dabei auf die wirtschaftliche Erholung Deutschlands in den 1930er-Jahren verwiesen."

Darf man tatsächlich über Hitler und seine von ihm geprägte Aera nur das Schlimme hervorheben? Auch wenn man durchaus sich bewusst ist, dass Grauen und Abscheu immer in der Überzahl sein werden. Eva Hermann hatte eigentlich ihre Einstellung und klare Distanzierung zum Dritten Reich erklärt da sie gesagt hatte, dass Hitler ein „durchgeknallter, hochgefährlicher Politiker gewesen, der das Volk ins Verderben führte.“
Das hatte ihr jedoch nichts genutzt.

Ich bin der Meinung, dass es nicht nur Schlechtes gibt, sondern auch Gutes. In jeder Sache, in jedem Menschen.
Auch - nur als Beispiel - hat die AfD vernünftige Ideen. Auch im Gefängnis DDR gab es gute Dinge, nach denen sich ehemalige DDR-Bürger zurücksehnen.
Fällt Adolf Hitler - oder auch andere schlimme Gestalten der Geschichte - aus der Betrachtungsweise von allen Seiten? Und sind diejenigen, die dies tun, direkt als "Anwälte des Teufels" einzuordnen?

---


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#2

RE: "Ausschließlich böse" - "Gleichschaltungen"

in Deutsche Geschichte 08.07.2021 10:29
von Teddybär | 1.675 Beiträge

Ich poste nur einen Link - bitte lesen und sich das ganze in Ruhe durch den Kopf gehen lassen:
https://www.theeuropean.de/ernst-nolte/8...elbstbehauptung


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#3

RE: "Ausschließlich böse" - "Gleichschaltungen"

in Deutsche Geschichte 08.07.2021 14:37
von Meridian | 2.857 Beiträge

Trumps positive Äußerungen zu Hitler sollte man nicht vorschnell verdammen, aber kritisch beurteilen.

Er meinte, dass Hitler die Wirtschaft nach vorn gebracht hat. Unter ihm stieg auch die Wirtschaft, aber eine erste Erholung fing schon 1932 an, also vor seiner Machtübernahme. Die Nazis haben damit "reife Früchte" geerntet. Man kann davon ausgehen, dass auch unter dem Fortbestand der Weimarer Republik die Wirtschaft sich erholt hätte.

Zu Autobahnen: Dieser Begriff wurde erstmals 1929 eingeführt für kreuzungsfreie Straßen, die nur für Kraftfahrzeuge zulässig sein sollten, also auch vor den Nazis. Es gab schon umfassende Pläne für ein Autobahnnetz, doch das Geld fehlte infolge der Wirtschaftskrise.

Nur eine Autobahn konnte 1929-32 verwirklicht werden: Köln - Bonn unter der Leitung von Adenauer. Im Wahlkampf waren die Nazis strikt gegen Autobahnen, beschimpft als Luxusfahrbahnen für die Reichen. Doch kaum an die Macht gekommen, erkannte Hitler die Bedeutung solcher "Superhighways", nämlich als die Straßen des Reiches, mit denen man wunderbar Propaganda machen konnte. Natürlich sollte er die erste Autobahn bauen (Darmstadt - Frankfurt, eröffnet 1935).

Die Autobahn Köln - Bonn wurde zur Landstraße / Schnellstraße herabgestuft. Somit war Hitler nicht der geistige Erfinder der Autobahn, sondern vielmehr der Schnellstraße, also einem Straßentyp, der zwischen Landstraße und Autobahn zuzuordnen ist.


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#4

RE: "Ausschließlich böse" - "Gleichschaltungen"

in Deutsche Geschichte 08.07.2021 19:17
von moorhuhn | 1.486 Beiträge

In diesem Beitrag wird sehr schlüssig das Phänomen der "aufgezwungenen" political correctness verarbeitet.

Der Kampf gegen Rechts wird akribisch geführt, während z.B. der Linksextremismus selten öffentlich diskutiert wird.
Meist gibt es ein paar entrüstete Statements, wenn mal wieder Autos, Polizeiposten und Mülltonnen brennen, man überwacht die aktenkundigen "Netzwerke" ein bisschen, aber ansonsten tut man sie als verirrte Spinner ab. Linke Parteigenossen werden nicht geächtet, sind sogar Ministerpräsident und in Regierungsverantwortung.
Daran lässt sich erkennen, dass "Gleichschaltung" nur in rechter Richtung stattfindet und z.B. die von alten und neuen Stalinisten verursachten Greuel keine nachhaltige Abwehr im politischen Selbstverständnis der Deutschen hervorgerufen haben.
Meine Recherchen in Bautzen, Hohenschönhausen, Hoheneck und Torgau nach 1989 haben z.B. ergeben, dass dieses System unter Führung der Sowjetunion Hitlers Politik der Ausgrenzung, Verfolgung und Vernichtung Andersdenkender in Nichts nachstand.
Und ich lese jeden Tag auf dem Weg zur Arbeit Parolen an den Hauswänden wie "Bullen raus", "Freiheit für unsere Genossen" oder "Kampf den bourgeoisen Verbrechern".
Zurück zur political correctness: Es kann nicht sein, was nicht sein darf!"- so der öffentliche Tenor, der in meinen Augen pure Heuchelei ist, weil damit eine sachliche Analyse von vornherein unmöglich gemacht wird- wie es Frau Herman passiert ist.

Ich kann mich diesem "Ausschließlich böse" auch nicht anschließen, wichtig ist nur, dass Pro und Contra sachlich diskutiert werden und beide Seiten außenwirksam angehört werden. Die Repressalien, die Frau Herman erlebt hat, sind dabei das Sahnehäubchen- einer demokratischen Gesellschaft unwürdig!


Der frühe Vogel kann mich mal !


zuletzt bearbeitet 08.07.2021 19:19 | nach oben springen

#5

RE: "Ausschließlich böse" - "Gleichschaltungen"

in Deutsche Geschichte 10.07.2021 09:41
von Anthea | 12.400 Beiträge

Was ich mich auch frage ist, ob gewisse Ex-Zeitgenossen nicht mehr dem Spruch unterliegen: Über Tote darf man nichts Böses sagen...
Da darf man nicht erwähnen, dass der "Onkel Fritz" ein Ekel war, das ist nämlich dann "pietätlos".
Wird dann die Wahrheit mit begraben?

Aber bei Menschen der Geschichte, die diese geprägt haben, ist das wohl anders zu sehen. Wobei wieder die Sache mit dem "gleich und gleicher" zum tragen kommt....

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Mahatma Gandhi


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#6

RE: "Ausschließlich böse" - "Gleichschaltungen"

in Deutsche Geschichte 10.07.2021 13:16
von Teddybär | 1.675 Beiträge

Alle Gleichschaltungen sind böse.

Die Gleichmacherei übrigens auch.


Und die Gleichstellung der Frau ist aus Sicht der Mannes-Rechtler geradezu statistisch… äh… satanistisch.


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#7

RE: "Ausschließlich böse" - "Gleichschaltungen"

in Deutsche Geschichte 10.07.2021 14:41
von Anthea | 12.400 Beiträge

Alles ganz pöhse.
Besonders Letzteres. Frag mal die Onkels mit den langen Bärten und eingewickelten Mumien als Ehefrauen.

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Mahatma Gandhi


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#8

"Ausschließlich böse" - "Gleichschaltungen"

in Deutsche Geschichte 10.07.2021 16:22
von Gysi (gelöscht)
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Zitat von Anthea
Die Frage ist: Darf man über einen Verbrecher - in dem Falle Hitler - nichts Positives sagen?

Wenn man Hitler als einen geisteskranken, Crysal-Meth-süchtigen Dracula darstellt, tut man nicht nur ihm unrecht, sondern auch seinen Anhängern. Inbesondere den jungen Mädels, die ihn wie einen Rockstar anhimmelten! Er hatte was, der Adolf... David Bowie sagte mal, dass Hitler der erste Rockstar gewesen sei. Dafür ist er schwer gescholten worden.

Irgendjemand sagte mal, dass, wenn Hitler nicht Russland vertragsbrüchig überfallen und die Juden nicht ermordet hätte, er als der größte Politiker Deutschlands in die Geschichte eingegangen wäre. Was heute geblieben ist, sei die Geschichtsschreibung seiner Überzogenheit, aber auch die Geschichtsschreibung der Sieger.

Ich finde es z.B. albern, Hitler als einen Künstler darzustellen, der nur aufgrund seiner Schlechtigkeit keinen Erfolg haben konnte. Ich finde jedenfalls, dass seine Stadtbilder verdammt gut waren,

Der Mann ist ein Beispiel dafür, dass Diktatur und Unterdrückung der Meinungsfreiheit schlimm und wirklich böse ist! Die gesellschaftlichen Verhältnisse müssen stimmen! Sonst wird der Mensch böse durch sie! Der Herrscher wie der Untertan auch!


Reden ist Silber, Schweigen ist Blech! (gz)


zuletzt bearbeitet 10.07.2021 16:28 | nach oben springen

#9

RE: "Ausschließlich böse" - "Gleichschaltungen"

in Deutsche Geschichte 21.07.2021 22:33
von si tacuisses | 146 Beiträge

Zitat von Anthea im Beitrag #1
Die Frage ist: Darf man über einen Verbrecher - in dem Falle Hitler - nichts Positives sagen?


selbstverständlich darf man das

man wird sich nur - je nach kontext - die frage gefallen lassen müssen, warum man so was völlig off topic hervorkramt

Zitat von Anthea im Beitrag #1
Das "Highlight" war dann seitens Hermanns die Erwähnung der "Autobahn". Ging gar nicht...


seh ich auch so - denn hitler ist hier ja nur auf einen bereits fahrenden zug aufgesprungen, den eben nicht /erst) die nazis ins rollen brachten. unter robert otzen wurde schon in den 20er jahren mit der planung und propagierung der autobahnen begonnen

Zitat von Anthea im Beitrag #1
Daraufhin habe Trump gesagt: "Nun, Hitler hat viele gute Dinge gemacht." Der US-Präsident habe dabei auf die wirtschaftliche Erholung Deutschlands in den 1930er-Jahren verwiesen."


nun, der demokrat franklin d. roosevelt hat das zeitgleich in den usa mit seinem "new deal" ebenfalls gemacht. durch zivile infrastrukturprojekte, nicht durch aufrüstung für kommende eroberungskriege. auch bei the donald fragt man sich also, was er nun eigentlich durch diese (imho sowieso ungerechtfertigte) hervorhebung dieses "guten an hitler" bezwecken will

Zitat von Anthea im Beitrag #1
Auch - nur als Beispiel - hat die AfD vernünftige Ideen. Auch im Gefängnis DDR gab es gute Dinge, nach denen sich ehemalige DDR-Bürger zurücksehnen


sagen wir mal: das ist wohl ansichtssache

aber klar, auch hexenverbrennungen hatten ihr gutes: den frauen war wenigstens nicht kalt


ridentem dicere verum


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#10

RE: "Ausschließlich böse" - "Gleichschaltungen"

in Deutsche Geschichte 21.07.2021 22:38
von si tacuisses | 146 Beiträge

Zitat von moorhuhn im Beitrag #4
wichtig ist nur, dass Pro und Contra sachlich diskutiert werden


seh ich auch so

was wäre denn pro vorzutragen bei rechten, die heute noch das alte system zurückwünschen, oder es zu einem "fliegenschiß" (v)erklären - was contra bei einem linken mp, der keinerlei sympathien für den stalinismus hegt?


ridentem dicere verum


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#11

RE: "Ausschließlich böse" - "Gleichschaltungen"

in Deutsche Geschichte 21.07.2021 22:43
von si tacuisses | 146 Beiträge

Zitat von Gysi im Beitrag #8
Die gesellschaftlichen Verhältnisse müssen stimmen! Sonst wird der Mensch böse durch sie! Der Herrscher wie der Untertan auch!


ach - und die "gesellschaftlichen Verhältnisse" werden nicht durch politiker (mit)bestimmt?

auch die usa hatten ihre weltwirtschaftskrise, trotzdem ist roosevelt nicht zum mörderischen diktator entartet, haben die us-bürger bei allem dort verbreiteten (und in teilen auch durchaus mörderischen) rassismus nicht millionen fabrikmäßig ermordet und sich daran auch noch bereichert


ridentem dicere verum


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#12

"Ausschließlich böse" - "Gleichschaltungen"

in Deutsche Geschichte 22.07.2021 09:10
von Gysi (gelöscht)
avatar

Zitat von si tacuisses
ach - und die "gesellschaftlichen Verhältnisse" werden nicht durch politiker (mit)bestimmt?

Doch. Und durch die Wähler, die sie wählen! Und die Medien, die deren Meinungen formen. Und die Werbung. Religion und Bildung.

Zitat
auch die usa hatten ihre weltwirtschaftskrise, trotzdem ist roosevelt nicht zum mörderischen diktator entartet, haben die us-bürger bei allem dort verbreiteten (und in teilen auch durchaus mörderischen) rassismus nicht millionen fabrikmäßig ermordet und sich daran auch noch bereichert

So sind die historischen Ereignisketten: verschieden!


Reden ist Silber, Schweigen ist Blech! (gz)
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#13

RE: "Ausschließlich böse" - "Gleichschaltungen"

in Deutsche Geschichte 22.07.2021 09:40
von denker_1 | 1.598 Beiträge

Zitat von si tacuisses

was wäre denn pro vorzutragen bei rechten, die heute noch das alte system zurückwünschen, oder es zu einem "fliegenschiß" (v)erklären - was contra bei einem linken mp, der keinerlei sympathien für den stalinismus hegt?




Contra bei einem Linken ohne Symphatien für den Stalinismus:

- Befürwortung Corona Maßnahmen
- Ebenso Befürwortung des Gender Idiotismus
- Bei Stalinisten gibt es noch mehr Contrapunkte



zuletzt bearbeitet 22.07.2021 09:44 | nach oben springen

#14

RE: "Ausschließlich böse" - "Gleichschaltungen"

in Deutsche Geschichte 22.07.2021 10:17
von Anthea | 12.400 Beiträge

Zitat
Zitat von si tacuisses im Beitrag #9
Zitat von Anthea im Beitrag #1
Die Frage ist: Darf man über einen Verbrecher - in dem Falle Hitler - nichts Positives sagen?


selbstverständlich darf man das

man wird sich nur - je nach kontext - die frage gefallen lassen müssen, warum man so was völlig off topic hervorkramt


Die Frage stellt sich hier nicht, denn sie richtet sich an der Headline aus. Ich kann nicht sagen, ob Trump "aus heiterem Himmel" auf AH kam oder er nur nach der Devise "Wovon das Herz voll ist, da läuft der Mund über" seine Art von Verbundenheit aufzeigte

Zitat von Anthea im Beitrag #1
Das "Highlight" war dann seitens Hermanns die Erwähnung der "Autobahn". Ging gar nicht...


seh ich auch so - denn hitler ist hier ja nur auf einen bereits fahrenden zug aufgesprungen, den eben nicht /erst) die nazis ins rollen brachten. unter robert otzen wurde schon in den 20er jahren mit der planung und propagierung der autobahnen begonnen



Das ist richtig. Jedoch meinte ich meine Anmerkung "ging gar nicht" anders. Ich dachte daran, wie empört sich die illustre Runde bei Kerner zeigte, als Eva Hermann von "Autobahn" sprach und damit eigentlich etwas Gutes, das sie Hitler zuschrieb, meinte. Allein der Zusammenhang AH und Gutes war ein Sakrileg.

Zitat
Zitat von Anthea im Beitrag #1
Daraufhin habe Trump gesagt: "Nun, Hitler hat viele gute Dinge gemacht." Der US-Präsident habe dabei auf die wirtschaftliche Erholung Deutschlands in den 1930er-Jahren verwiesen."


nun, der demokrat franklin d. roosevelt hat das zeitgleich in den usa mit seinem "new deal" ebenfalls gemacht. durch zivile infrastrukturprojekte, nicht durch aufrüstung für kommende eroberungskriege. auch bei the donald fragt man sich also, was er nun eigentlich durch diese (imho sowieso ungerechtfertigte) hervorhebung dieses "guten an hitler" bezwecken will



Meine Vermutung oder besser eine Möglichkeit, diese Äußerung zu verstehen, äußerte ich bereits dazu.

Zitat
Zitat von Anthea im Beitrag #1
Auch - nur als Beispiel - hat die AfD vernünftige Ideen. Auch im Gefängnis DDR gab es gute Dinge, nach denen sich ehemalige DDR-Bürger zurücksehnen


sagen wir mal: das ist wohl ansichtssache

aber klar, auch hexenverbrennungen hatten ihr gutes: den frauen war wenigstens nicht kalt



Diese Ansicht wird jedoch von vielen Ex-DDRlern geteilt. Die Gründe hierfür sind sicherlich unterschiedlich. Sei es Enttäuschung, dass der Westen, die BRD, doch nicht den Träumen vom Land, wo Milch und Honig fließt, entsprach oder andere vergebliche Hoffnungen, wie eine Politik der Entscheidungsträger auszusehen hätte. Grundsätzliche Kritik am System. Das ist jedoch ein anderes Thema.

Und auch wenn - eigentlich - in (beinahe) jedem Schlechten etwas Gutes zu finden ist - und umgekehrt - so gibt es etwas, das aus meiner Sicht hierbei herausfällt und nur als schlecht betrachtet werden muss. Das ist, wenn jemand einem anderen das Leben nimmt. Aber auch hier bestätigen Ausnahmen die Regel. So wie ich einen beim Erfolg verhinderten Attentäter Stauffenberg keinesfalls einer Verehrung würdig finde oder die Ausnahmesituation "Krieg" in Bezug auf die Lizenz zum töten ablehne, so gibt es jedoch offenbar nichts, was ohne das andere auskommt. Gut und Böse...


Ich bin der Wahrheit verpflichtet, wie ich sie jeden Tag erkenne, und nicht der Beständigkeit.
Mahatma Gandhi


zuletzt bearbeitet 22.07.2021 10:24 | nach oben springen

#15

RE: "Ausschließlich böse" - "Gleichschaltungen"

in Deutsche Geschichte 22.07.2021 19:49
von si tacuisses | 146 Beiträge

Zitat von Gysi im Beitrag #12
die "gesellschaftlichen Verhältnisse"


kanns also doch sein, daß menschen auch mal selber für sich, ihr denken und ihre taten verantwortlich sind, und nicht nur durch die "gesellschaftlichen Verhältnisse" dazu getrieben werden?

daß auch diese eine rolle spielen bei der entwicklung der eigenen persönlichkeit, ist schon klar


ridentem dicere verum


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