#1

Motivationsverstärkend? Ferienstaffelung

in Schule und Bildung 17.09.2018 10:29
von Anthea | 12.414 Beiträge

Der CDU Politiker Andreas Hamacher hat den Vorschlag gemacht. Er fordert die Länder auf, die Sommerferien an das entsprechende Leistungsprofil der Schüler anzupassen. Das würde seiner Vorstellung nach bedeuten: Schüler mit einem Einser-Schritt erhalten weiterhin ihre 6 1/2 Wochen, bei Zweierschnitt eine Woche weniger und bei einem Dreier-Schnitt nur noch 4 1/2 Wochen. Seine Begründung ist, dass das Zentralabitur sowie die zu starke Orientierung an leistungsschwache Schüler in Bezug auf Erreichen eines Bildungsniveaus nur geschadet haben. D.h. also, dass ein Level nach unten geschraubt werden musste, dadurch das man versuchte, leistungsschwache Schüler auf ein Mindestlevel zu bringen. Somit war eine Förderung der anderen nicht mehr wirklich gegeben.

Diese Idee stößt nicht nur auf Gegenliebe und somit sieht sich Hamacher diverser Kritik aus eigenen und anderen Reihen ausgesetzt.

Ist denn diese Idee wirklich so verkehrt? Und wäre sie sinnvoll? Erbringt sie Leistungsdruck? Ja, auf jeden Fall. Aber es würde ja auch Belohnung winken...

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Um das Herz und den Verstand eines anderen Menschen zu verstehen, schaue nicht darauf, was er erreicht hat, sondern wonach er sich sehnt. (Khalil Gibran)
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#2

Kindern Freiräume lassen

in Schule und Bildung 21.10.2018 18:28
von Findus (gelöscht)
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Lasst die Kinder mal Kinder sein. Es gibt im Leben mehr und auch Wichtigeres als nur die Schule.
Kinder sind heute teilweise so mit schulischen und außerschulischen Terminen "durchgetastet", dass ich mir ehrlich gesagt die Frage stelle, ob nicht die Ambitionen mancher Eltern und mancher Bildungspolitiker erst zu schlechten Schulnoten führen.



zuletzt bearbeitet 21.10.2018 18:30 | nach oben springen

#3

RE: Kindern Freiräume lassen

in Schule und Bildung 22.10.2018 05:16
von gun0815 (gelöscht)
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Noch mehr Kompliziertheiten? Schulräume, Lehrer, Hausmeister und letztlich die Schüler, alles müßte individuell organisiert werden. Wie groß werden die Klassen, wer mit wem?

Dass unsere Schüler von leistungsschwachen Mitschülern ausgebremst werden, ist doch nur ein Scheinargument, damit man solch Unsinn begründen kann. Leistungsschwäche hat viele Ursachen. Das zerhacken des Ferienbeginns ist da wenig hilfreich, weil eben einige sich ab Freitag auf die Ferien freuen, die anderen aber wissen, dass sie noch X Tage die Schulbank drücken dürfen. Denkt ihr wirklich, dass dies Motivation fördert? Ich nicht.

Kümmern wir uns doch vorerst darum, dass keine Stunden mehr ausfallen oder Unterricht nur ersatzweise statt findet, weil keine Lehrer da sind oder eben nur Vertretungen.

Manchmal hab ich das ungute Gefühl, dass solch Vorschläge nur kommen, weil man sich einfach nicht um bestehende Probleme kümmern will. Was nützt die Diskussion über ein schönes Haus, wenn das Fundament, auf dem es steht, marode ist?

mfg


Wer in Grenzen denkt, denkt begrenzt!


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#4

RE: Kindern Freiräume lassen

in Schule und Bildung 22.10.2018 09:08
von Teddybär | 1.675 Beiträge

Schwachsinnes Gedanke einem geisteskranken Politikers.

Beispielsweise kann der Unterschied zwischen den Noten 1 und 2 bzw. 3 und 4 derart gering sein, dass hier schon der Nasenfaktor eine Rollte spielt.


Interessant allerdings wäre der Ausbau von Förder- oder Vorbereitungskursen von maximal 2-3 Wochen in den Sommerferien für schwächere Schüler. Hier sollte das Prinzip der Freiwilligkeit gelten


🐻🐻🐻 an die Macht // es gibt immer ein a🐻 // Plüsch ist liebe // Wer Fehler findet, darf sie behalten // Wer sich 🐻schweren will, soll sich Gewichte umhängen //
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#5

RE: Kindern Freiräume lassen

in Schule und Bildung 22.10.2018 21:58
von Gelöschtes Mitglied
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Habe vor kurzem auf DLF einen Bericht über eine neu gegründete Schule gehört, bei der die Schüler auf neuartige Weise lernen. Vieles digital. WANN etwas gelernt wird, bestimmt weitgehend der Schüler selbst. Die Lehrer bieten Projekte an, und die Schüler nehmen unabhängig vom Alter an den Projekten teil - innerhalb der Projekte wird dann die Projektarbeit differenziert nach Alter und Vorwissen des Schülers.
Ferien können die Schüler mit ihren Eltern jederzeit im Jahr machen, weil es ja keine fest gebundenen Lehrinhalte mehr gibt.

Leider habe ich auf die Schnelle den passenden Link dazu im Internet nicht gefunden - dabei handelt es sich wohl um ein deutsches Modell.

Ähnliches wird aus Holland berichtet: geo-magazin


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#6

RE: Kindern Freiräume lassen

in Schule und Bildung 23.10.2018 09:24
von Hamlets Gummibärchen (gelöscht)
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Zitat von Atue im Beitrag #5
Habe vor kurzem auf DLF einen Bericht über eine neu gegründete Schule gehört, bei der die Schüler auf neuartige Weise lernen. Vieles digital. WANN etwas gelernt wird, bestimmt weitgehend der Schüler selbst. Die Lehrer bieten Projekte an, und die Schüler nehmen unabhängig vom Alter an den Projekten teil - innerhalb der Projekte wird dann die Projektarbeit differenziert nach Alter und Vorwissen des Schülers.
Ferien können die Schüler mit ihren Eltern jederzeit im Jahr machen, weil es ja keine fest gebundenen Lehrinhalte mehr gibt.

Leider habe ich auf die Schnelle den passenden Link dazu im Internet nicht gefunden - dabei handelt es sich wohl um ein deutsches Modell.

Ähnliches wird aus Holland berichtet: geo-magazin


Das ist ein alter Hut. Gab es in den 70ern auch hier schon. Stichwort Glocksee-Schule. Hat aber nicht wirklich funktioniert.


"Bosheit, mein Herr, ist der Geist der Kritik, und Kritik bedeutet den Ursprung des Fortschritts und der Aufklärung" (Thomas Mann, Der Zauberberg)

Man kann aus keiner Mücke einen Elefanten machen, aber jeden Elefanten zur Schnecke.


zuletzt bearbeitet 23.10.2018 09:24 | nach oben springen

#7

RE: Motivationsverstärkend? Ferienstaffelung

in Schule und Bildung 23.10.2018 09:32
von Hamlets Gummibärchen (gelöscht)
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Zitat von Anthea im Beitrag #1
Der CDU Politiker Andreas Hamacher hat den Vorschlag gemacht. Er fordert die Länder auf, die Sommerferien an das entsprechende Leistungsprofil der Schüler anzupassen. Das würde seiner Vorstellung nach bedeuten: Schüler mit einem Einser-Schritt erhalten weiterhin ihre 6 1/2 Wochen, bei Zweierschnitt eine Woche weniger und bei einem Dreier-Schnitt nur noch 4 1/2 Wochen. Seine Begründung ist, dass das Zentralabitur sowie die zu starke Orientierung an leistungsschwache Schüler in Bezug auf Erreichen eines Bildungsniveaus nur geschadet haben. D.h. also, dass ein Level nach unten geschraubt werden musste, dadurch das man versuchte, leistungsschwache Schüler auf ein Mindestlevel zu bringen. Somit war eine Förderung der anderen nicht mehr wirklich gegeben.

Diese Idee stößt nicht nur auf Gegenliebe und somit sieht sich Hamacher diverser Kritik aus eigenen und anderen Reihen ausgesetzt.

Ist denn diese Idee wirklich so verkehrt? Und wäre sie sinnvoll? Erbringt sie Leistungsdruck? Ja, auf jeden Fall. Aber es würde ja auch Belohnung winken...

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Der Herr Hammelhacher sollte das Modell auch auf sich anwenden. Gute Bundestagsabgeordnete - aber wer bemißt das? Und wie? - kriegen die ganzen Parlamentsferien, weniger Gute weniger, und Knallköppe wie er gar keinen. Die müssen nachsitzen.


"Bosheit, mein Herr, ist der Geist der Kritik, und Kritik bedeutet den Ursprung des Fortschritts und der Aufklärung" (Thomas Mann, Der Zauberberg)

Man kann aus keiner Mücke einen Elefanten machen, aber jeden Elefanten zur Schnecke.


zuletzt bearbeitet 23.10.2018 09:33 | nach oben springen

#8

RE: Motivationsverstärkend? Ferienstaffelung

in Schule und Bildung 23.10.2018 16:52
von Anthea | 12.414 Beiträge

Zitat von Hamlets Gummibärchen im Beitrag #7
Zitat von Anthea im Beitrag #1
Der CDU Politiker Andreas Hamacher hat den Vorschlag gemacht. Er fordert die Länder auf, die Sommerferien an das entsprechende Leistungsprofil der Schüler anzupassen. Das würde seiner Vorstellung nach bedeuten: Schüler mit einem Einser-Schritt erhalten weiterhin ihre 6 1/2 Wochen, bei Zweierschnitt eine Woche weniger und bei einem Dreier-Schnitt nur noch 4 1/2 Wochen. Seine Begründung ist, dass das Zentralabitur sowie die zu starke Orientierung an leistungsschwache Schüler in Bezug auf Erreichen eines Bildungsniveaus nur geschadet haben. D.h. also, dass ein Level nach unten geschraubt werden musste, dadurch das man versuchte, leistungsschwache Schüler auf ein Mindestlevel zu bringen. Somit war eine Förderung der anderen nicht mehr wirklich gegeben.

Diese Idee stößt nicht nur auf Gegenliebe und somit sieht sich Hamacher diverser Kritik aus eigenen und anderen Reihen ausgesetzt.

Ist denn diese Idee wirklich so verkehrt? Und wäre sie sinnvoll? Erbringt sie Leistungsdruck? Ja, auf jeden Fall. Aber es würde ja auch Belohnung winken...

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Der Herr Hammelhacher sollte das Modell auch auf sich anwenden. Gute Bundestagsabgeordnete - aber wer bemißt das? Und wie? - kriegen die ganzen Parlamentsferien, weniger Gute weniger, und Knallköppe wie er gar keinen. Die müssen nachsitzen.




Da wird dann aber das Parlament, so man noch "Anwesenheitspflicht" bestimmt, aber berstend voll sein.

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Um das Herz und den Verstand eines anderen Menschen zu verstehen, schaue nicht darauf, was er erreicht hat, sondern wonach er sich sehnt. (Khalil Gibran)
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#9

RE: Kindern Freiräume lassen

in Schule und Bildung 23.10.2018 17:44
von Findus (gelöscht)
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Zitat von Atue im Beitrag #5
Habe vor kurzem auf DLF einen Bericht über eine neu gegründete Schule gehört, bei der die Schüler auf neuartige Weise lernen. Vieles digital. WANN etwas gelernt wird, bestimmt weitgehend der Schüler selbst. Die Lehrer bieten Projekte an, und die Schüler nehmen unabhängig vom Alter an den Projekten teil - innerhalb der Projekte wird dann die Projektarbeit differenziert nach Alter und Vorwissen des Schülers.Ferien können die Schüler mit ihren Eltern jederzeit im Jahr machen, weil es ja keine fest gebundenen Lehrinhalte mehr gibt.Leider habe ich auf die Schnelle den passenden Link dazu im Internet nicht gefunden - dabei handelt es sich wohl um ein deutsches Modell.Ähnliches wird aus Holland berichtet: geo-magazin


Auch die Vielfalt der reformpädagogischen Ansätze sind vielfältig. Trotz häufiger Unkenrufe aus dem allgemeinbindenden Schulsystem bringen diese Ansätze gute Lernerfolge für die Kinder und werden durchaus gerne als Schulform angewählt. Die Regelungen der Länder für die Anerkennung privater Schulträger sind streng. Eine Zulassung bedeutet, relativ hohe Hürden und Anforderungen zu erfüllen. Nenas Schule in Hamburg gilt z.B. derzeit als äußerst erfolgreich.
Die Frage alternativer Schulformen stellt sich jedoch nur in den Städten. Auf dem Land oder auch nur in kleinen Städten gibt es kaum Wahlmöglichkeiten für Schüler und Eltern.


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#10

RE: Kindern Freiräume lassen

in Schule und Bildung 23.10.2018 23:03
von moorhuhn | 1.486 Beiträge

"Im Schulgebäude, einem einstöckigen Flachbau, gibt es keine Klassenzimmer mehr. Stattdessen versammeln sich die Schüler in Ateliers, von allen Seiten durch Glasscheiben einsehbar. Vierjährige sitzen dort neben Achtjährigen, je nachdem, welchen Kurs sie gerade gebucht haben. Im "Leiseraum" in der Mitte des Schulhauses arbeiten Kinder Aufgaben auf ihrem iPad ab. Ich habe das Gefühl, eher auf einer Art Kinderkonferenz zu sein als in einer Schule. Wohin die Schüler im Gebäude auch schlendern; das Einzige, was sie dabei mit sich herumtragen, ist ihr neonbunter Tablet-Computer. "

In einer ähnlichen Schule hab ich voriges Jahr gearbeitet. Vierjährige hatten wir noch nicht, dafür auf 3 Etagen jeweils 150 10-12 Jährige.
Lernateliers, "Leiseräume", dicke Kissen, E-Tafeln und Tablets für jedes Kind. Um 8 Uhr morgens ging es noch friedlich zu, so gegen 10 war die Herrlichkeit vorbei.
Keine Ahnung, warum immer jeder glaubt, dass Kinder Monitoren und digitalen Aufgaben williger und konzentrierter folgen als realen Personen.
Und übrigens, in Schulen gibt es Schränke, Schließfächer, in denen die schweren Taschen erleichtert werden können. Oftmals ist es reine Bequemlichkeit, dass die Ranzen so schwer sind.


Der frühe Vogel kann mich mal !
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#11

RE: Kindern Freiräume lassen

in Schule und Bildung 23.10.2018 23:18
von Gelöschtes Mitglied
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Hast du nicht Lust, ein wenig mehr von deinen Erfahrungen dort zu erzählen?


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#12

RE: Kindern Freiräume lassen

in Schule und Bildung 24.10.2018 23:15
von moorhuhn | 1.486 Beiträge

Ich habe in dieser Schule sehr gute Erfahrungen in Bezug auf die räumlichen/technischen Bedingungen gemacht. Bei Projekt-und Gruppenarbeit waren die Lernateliers und Bibliotheken, die zu jedem Klassenraum gehörten ein Segen. Ganz im Sinne der "Freiräume" konnte die an sich zahlenmäßig starke Klasse (28) in Kleingruppen auf viel freier Fläche ungehindert basteln, Plakate gestalten, szenisches Spiel betreiben oder je nach Fach Einzelaufträge erfüllen. Im Stammklassenzimmer hatte man via E-Tafel oder Beamer Zugang zu interaktivem Lernmaterial, Filmen, Musik etc.
Das Lernverhalten wird unter solchen Bedingungen schon enorm positiv gesteuert, keine Frage. Das liegt aber m.E. nicht an der geballten technischen Ausrüstung, sondern daran, dass das Wechselspiel von der Arbeit in Kleingruppen und im gesamten Klassenverband viel mehr Spielräume zulässt, sich den Kindern individueller zuwenden zu können und sie rein logistisch bedeutend mehr Möglichkeiten haben, sich zu entfalten- spielerisch, kreativ, musisch. Obwohl vorhanden, habe ich meine Schüler sehr selten alleine an die Tablets gesetzt, sondern mehr die haptisch/produktive Schiene gefördert. Schreiben, zeichnen, basteln, Lückentexte füllen, Bilder beschreiben und interpretieren usw. gelingt "analog" mindestens genauso gut wie virtuell und schützt m.E. auch vor einer Reizüberflutung in der jeweiligen Situation. Besonders jüngere Schüler sind sehr schnell überfordert, technische und inhaltliche Aspekte zu kombinieren und die richtigen Prioritäten zu setzen. Das zeigt sich dann meist schnell, wenn die Motivation sinkt und Lernerfolge ausbleiben. Klar könnte man jetzt sagen, dann bleiben sie eben aus, aber das Kind hat Freiräume und wird trotzdem irgendwann sein Glück finden. Nur ist es eben so, dass dieses "Irgendwann und Irgendwo" klar definiert ist und nicht selten die schulische Ausbildung in der Berufsausbildung oder an Universitäten gerade darin kritisiert wird, dass sie zu wenig Leistungsbereitschaft einfordert und Schulabgänger generell zu wenig wissen. Ich ziehe mir diesen Schuh zwar nicht an, er soll nur dazu dienen, klar zu machen, dass Freiräume und Digitalisierung für Schüler trotzdem kein Freibrief für Motivation und Leistungsstärke sind.

Ich habe diese Schule wieder verlassen, weil ich für junge Erwachsene (ab Klasse 10) ein besseres Händchen habe. Mit viel Improvisation ist es mir auch gelungen, die deutlich eingeschränkten Kapazitäten an der neuen Schule auszugleichen und Freiräume anzubieten.


Der frühe Vogel kann mich mal !
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#13

RE: Kindern Freiräume lassen

in Schule und Bildung 24.10.2018 23:45
von Gelöschtes Mitglied
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Ich kann mich zu diesem Thema noch an eine nicht ganz neue internationale Studie erinnern - dort wurden unterschiedlichste Schulsysteme und Lernsysteme miteinander vergleichen und im Hinblick auf ihre Wirksamkeit analysiert. Ein Wesentliches Ergebnis dabei war, dass die konkreten Schulsysteme und Lernsysteme nur einen geringen Einfluss auf den Erfolg oder Misserfolg der Bildungseinrichtung hatten - wesentlich bedeutsamer waren die Lehrer und ihre Empathiefähigkeit. Einem guten Lehrer gelingt es auch unter widrigen Bedingungen noch seine Schüler zu begeistern - ein schlechter Lehrer hat auch im besten System wenige Erfolge.

Diese Studie hat mich damals so beeindruckt, weil sie irgendwie mit dem übereinstimmt, was ich noch so aus eigenen Erfahrungen in Erinnerung habe - von meiner Schulzeit, aber auch später von der Schulzeit meiner Kinder.

Ich glaube auch, dass so manche hypermoderne Schuleinrichtung gerade deshalb häufig oder zumindest zunächst positiv abschneidet, weil sich gerade dort zunächst sehr engagierte und begeisterte Lehrer einfinden - während in den Regelschulen typischerweise eine bunte Mischung von mehr oder weniger fähigen Lehrern zu finden ist.

Auch bin ich der Überzeugung, dass bestimmte Regularien und Überregularien über die Zeit hinweg engagierte Lehrer regelrecht zermürben können. Dazu zählt sicher auch der Drang so mancher Eltern, die Schuld für Probleme beständig im System oder bei der Schule oder beim Lehrer zu suchen, während noch nicht mal in Erwägung gezogen wird, dass der eigene Erziehungsstil Teil des Problems sein könnte - oder auch einfach nur das Kind zu einem bestimmten Zeitpunkt einfach wenig Interesse an bestimmten Themen hat.


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#14

RE: Kindern Freiräume lassen

in Schule und Bildung 24.10.2018 23:58
von moorhuhn | 1.486 Beiträge

"Ich glaube auch, dass so manche hypermoderne Schuleinrichtung gerade deshalb häufig oder zumindest zunächst positiv abschneidet, weil sich gerade dort zunächst sehr engagierte und begeisterte Lehrer einfinden - während in den Regelschulen typischerweise eine bunte Mischung von mehr oder weniger fähigen Lehrern zu finden ist."

Ja, das ist so eine Sache, Atue- ich maße mir nicht an, die Fähigkeit/Unfähigkeit meiner KollegInnen zu bewerten, dazu kenne ich das System zu genau. Bin aber ein Verfechter der Selbstreflexion, die ich meinen Referendaren und Praktikanten immer wieder ans Herz lege. Lehrer kann eben nicht jeder, auch wenn die volkstümliche Seele davon überzeugt ist.


Der frühe Vogel kann mich mal !
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#15

RE: Kindern Freiräume lassen

in Schule und Bildung 25.10.2018 07:56
von gun0815 (gelöscht)
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Unabhängig davon, der Vorschlag die Ferien für nicht so Leistungsbringende zu verschieben, hat nun mal den Eindruck einer Sanktion. Damit muß man bei Delinquenten in diesem Alter aber vorsichtig sein. Kinder sind sehr ....direkt....und sowas kann schnell in eine innere Stimmung umschlagen, die eine Klasse kaputt machen kann.

Für mich klingt das wieder einmal wie ein Vorschlag, der am Grundproblem vorbei, nur die Auswirkungen dieser "bekämpfen" will.
Ich bin der Meinung, dass lieber die Lerngruppen verkleinert werden sollten. Das würde mehr Übersicht für den Lehrer und weniger Ablenkung für den Schüler bedeuten. Die "Schlüssel" sind das Problem mMn und nicht wann die Ferien für gute oder schlechte Schüler beginnen.

mfg


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