Ich mochte den Schröder, weil er graderaus seine Ziele verfolgt und verteidigt hat, auch wenn sie dem Volk nicht schmeckten. Dass eine Agenda 2010 nötig war, sieht man heute, wo sämtliche Entscheidungen gerne beibehalten und ausgebaut wurden.
Ein bisschen hab ich ihm übel genommen, dass er weiland den Weg des geringsten Widerstandes gegangen ist und sich völlig aus der Politik zurückgezogen hat, sieht man mal ab von gelegentlichen (schadenfrohen) Einschätzungen über die Lage der Nation. Aber das ist wohl auch menschlich, seine Art, die Merkelschmach zu parieren.
Was sein Frauenbild und den Verschleiß derselben angeht, merkt man deutlich, dass er im Privaten die gleichen Denkstrukturen ansetzt wie im Politischen. Er ist ein Sucher, der wohl bis ins hohe Alter seinen Ruhepunkt nicht finden wird. Im Arbeitsleben wird er als Putins Spannemann (oder so ähnlich) und ehemaliger Kanzler ein gewisses Befriedigungslevel erreicht haben, als Mann jedoch kann er sich nicht abfinden mit dem, was er hat. So what