"Philosophie"ist ein genau so missbrauchtes Wort wie "Liebe". Bei beiden gibt es Unterscheidungen. Zur Liebe gehört das gern haben, das mögen, die Kameradschaft, die Freundschaft, der Sex (Blümchen und hardcore) etc.
Und Unternehmen sprechen von "Firmenphilosophie", Menschen von ihrer "Lebensphilosophie" oder derjenigen ihrer Handlungen... Also große Worte für manchmal nur kleine Alltagsdinge. Die aber durchaus auch wichtig sind.
So denke ich bei den Unterscheidungen der zwei Foren "klassische" und "allgemeine" Philosophie, dass es sich bei ersterem um eher "hardcore"-Betrachtungen handeln sollte, also wenn z.B. jemand die Philosophie der Kritik der reinen Vernunft oder der freien Urteilskraft von Kant auf den Prüfstand legen möchte... Zum Beispiel.
Also quasi ist diese und die allgemeine Philosophie etwas für "Kunstdenker" - alle, die sich etwas mehr Gedanken machen. Worüber auch immer. Es gibt - eigentlich nichts wirklich, was nicht schon einmal gedacht worden wäre, gesprochen, ge- und beschrieben. Da gibt es große "Vordenker". Man kann nachdenken und neu....
Ich habe gerade mal wieder meinen Nietzsche "Zur Genealogie der Moral" herausgekramt. Und zitiere daraus, was er am Anfang schreibt, bezogen auf seine und der Philosophen Gedanken,
"Wir haben kein Recht darauf, irgendworin einzeln zu sein; wir dürfen weder einzeln irren, noch einzeln die Wahrheit treffen. Vielmehr mit der Nothwendigkeit, mit der ein Baum seine Früchte trägt, wachsen aus uns unsere Gedanken, unsere Werthe, unsere Ja's und Nein's und Wenn's und Ob's - verwandt und bezüglich allesammt unter einander und Zeugnisse eines Willens, Einer Gesundheit, Eines Erdreichs, Einer Sonne. - Ob sie euch schmecken, diese unsere Früchte? - Aber was geht as die Bäumen an! Was geht das uns an, uns Philosophen!"