Herrjeh, man kann auch alles übertreiben. Jedenfalls hat mich noch niemand schief angeguckt, wenn ich davon gesprochen habe, dass es „Eintopf“ zu Mittag gibt. Woran das wohl liegt? Ich sage mal, am Nichtwissen, dass dies ein „Nazi-Wort“ ist – und somit „pfui“. Habe ich bis dato auch nicht gewusst!
Menschenverachtende Rhetorik lässt sich unschwer an Worten wie „entartet“ oder „Untermensch“ ausmachen. Aber „Feind hört mit“? Das sagt man doch so leicht und locker, ohne sich etwas dabei zu denken. Und ich meine: Das ist gut so. Weil…siehe meinen ersten Satz.
Der Journalist und Sprachwissenschaftler Matthias Heine hat ein Buch geschrieben „Verbrannte Wörter“ und sich darin den heute noch verwendeten Wörtern und Begriffen zugewandt, die jedoch ihren Ursprung in der Nazi-Zeit haben.
Also ich bin nicht böse, wenn jemand mal „Mädel“ sagt. Kommt allerdings drauf an, wer es sagt.
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