#1

Ein „brauner“ Eintopf

in Schule und Bildung 25.07.2019 17:28
von Anthea | 12.406 Beiträge

Herrjeh, man kann auch alles übertreiben. Jedenfalls hat mich noch niemand schief angeguckt, wenn ich davon gesprochen habe, dass es „Eintopf“ zu Mittag gibt. Woran das wohl liegt? Ich sage mal, am Nichtwissen, dass dies ein „Nazi-Wort“ ist – und somit „pfui“. Habe ich bis dato auch nicht gewusst!

Menschenverachtende Rhetorik lässt sich unschwer an Worten wie „entartet“ oder „Untermensch“ ausmachen. Aber „Feind hört mit“? Das sagt man doch so leicht und locker, ohne sich etwas dabei zu denken. Und ich meine: Das ist gut so. Weil…siehe meinen ersten Satz.

Der Journalist und Sprachwissenschaftler Matthias Heine hat ein Buch geschrieben „Verbrannte Wörter“ und sich darin den heute noch verwendeten Wörtern und Begriffen zugewandt, die jedoch ihren Ursprung in der Nazi-Zeit haben.
Also ich bin nicht böse, wenn jemand mal „Mädel“ sagt. Kommt allerdings drauf an, wer es sagt.

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Ich bin der Wahrheit verpflichtet, wie ich sie jeden Tag erkenne, und nicht der Beständigkeit.
Mahatma Gandhi


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#2

RE: Ein „brauner“ Eintopf

in Schule und Bildung 25.07.2019 18:10
von Teddybär | 1.675 Beiträge

Wie keinen Eintopf Sonntag mehr ?





Das bedeutet Revolution !!


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#3

RE: Ein „brauner“ Eintopf

in Schule und Bildung 25.07.2019 18:22
von Anthea | 12.406 Beiträge

Lieber Teddy, aber doch nicht am Sonntag. Das ist ein Essen für Samstag. Ich denke da an den leckeren Erbseneintopf mit Würstchen.
Aber, so habe ich gelernt, gab es bei den Nazis die so genannten "Eintopfsonntage", die propagiert wurden.

Der Autor will, so heißt es, zwar nicht "Sprachpolizei" spielen, uns aber sensibilisieren in Bezug auf Verwendung von Worten.

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#4

RE: Ein „brauner“ Eintopf

in Schule und Bildung 25.07.2019 20:23
von denker_1 | 1.598 Beiträge

In Sachsen gibt es da auch die berühmte Kartoffelsuppe mit einer Bockwurst drin.


Von den Eintopfsonntagen in der Nazizeit weiß ich aber nichts.



zuletzt bearbeitet 25.07.2019 20:24 | nach oben springen

#5

RE: Ein „brauner“ Eintopf

in Schule und Bildung 25.07.2019 20:52
von Anthea | 12.406 Beiträge

Auch bei Verwendung des Worts "Gleichschaltung" habe ich mir ursprünglich nichts gedacht. Ist dies doch ein Begriff aus der Elektrotechnik.
Jedoch musste sich unlängst genau für Verwendung dieses Wortes der neue Vorsitzender der Jungen Union Tilman Kuban dafür entschuldigen, da er gesagt hatte, dass die CDU unter Frau Merkel eine "Gleichschaltung" erfahren habe.
Ist solch ein Ansinnen von Entschuldigung nicht albern? Finde ich!

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#6

RE: Ein „brauner“ Eintopf

in Schule und Bildung 25.07.2019 21:47
von Teddybär | 1.675 Beiträge

Ja die Gleichschaltung ist ganz voll schlimm der Nazi...

und erst der Gleichrichter ganz übel braunes Vokabular


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#7

RE: Ein „brauner“ Eintopf

in Schule und Bildung 26.07.2019 11:39
von Meridian | 2.860 Beiträge

Bis in die 90er-Jahre gab es Autos mit "Vergaser". Ist doch ein Herumtrampeln auf jedes Holocaustopfer.
Und immer noch haben wir für unsere Fahrerlaubnis einen "Führerschein". (Hitler hatte angeblich keinen.)


Die äußere Welt ist der Spiegel deines Inneren.
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#8

RE: Ein „brauner“ Eintopf

in Schule und Bildung 26.07.2019 12:02
von Anthea | 12.406 Beiträge

Ach du liebe Güte, da sind wohl überall verkappte Nazis, wenn man sich so umhört. Sprach doch unlängst eine Nachbarin, dass sie bei ihren Rosen mit "Schädlingsbefall" zu kämpfen habe.... Hätte ich den Fokus-Artikel da bereits gelesen gehabt, na, die hätte ich aber streng zurecht gewiesen. So was aber auch.

https://www.focus.de/wissen/mensch/gesch...d_10548437.html


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#9

RE: Ein „brauner“ Eintopf

in Schule und Bildung 26.07.2019 16:56
von Teddybär | 1.675 Beiträge

Nun ja...

solange wir nicht die alte Oma betreuen müssen.


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#10

RE: Ein „brauner“ Eintopf

in Schule und Bildung 26.07.2019 16:58
von Athineos | 551 Beiträge

Der Eintopf wurde unter diesem Namen 1910 ins Heer eingeführt, und das ist EINDEUTIG vor der Nazizeit! Wenn ich alle Wörter nicht mehr gebrauchen sollte, die die Nazis korrumpiert und mit ihrer verquerten Ideologie erfüllt haben, dürfte ich von " Lager " über " Jedem das Seine " bis zum " Bombenwetter " nix mehr verwenden!
Und .... ich bin nun - wie ihr wisst - weder Nazi noch Rassist -, aber gebrauche dennoch die Wörter " Negerkuss " und Zigeunerbraten ". Und das solange im Theater noch die Strauss-Oper " Zigeunerbaron " nicht als " Sinti - und Roma - Freiherr " aufgeführt wird!


Μολών λαβέ!
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