Über die bösen, verpönten und der (angeblichen gezielten) Beleidigung dienenden Wörter wie Neger, Zigeuner, Indianer wurde ausreichend berichtet, drauf hingewiesen, diese aus Büchern, Märchen und dem Alltag verbannt. Aber es gibt ja noch Schlimmeres oder genau so Schlimmes, wo eigentlich niemand, der bestimmte Wörter und Begriffe gebraucht, drüber nachdenkt. Dass nämlich im Reich des GröFaZ eine bestimmte Diktion bzw. Sprachkultur herrschte, die sich durch Begriffe kennzeichnete, die einem harmlosen Verständnis, sozusagen im wahrsten Sinne des Wortes, entgegenstanden und aus ihrer ursprünglichen Bedeutung herausgehoben und missbraucht wurden. Heutzutage denken sich die meisten nichts dabei, wenn sie solche Wörter gebrauchen.
Aber: Ein Schelm, der Böses dabei denkt – honi soit qui mal y pense? Man sollte sich offenbar durchaus Böses dabei denken und sich dann angemessen schämen. Ich frage mich allerdings, muss das sein? Ich werde weiterhin gerne Eintopf essen oder mich über Kulturschaffende freuen. Und Meinungen oder diverse Medienerzeugnisse als gleichgeschaltet ansehen, wo irgendjemand am Knopf einer Einheitsmeinung gedreht hat.
„Sprechen wir noch wie die Nazis“? fragt der Autor des Buches Matthias Heine, Journalist und Kulturredakteur und geht im Interview des Deutschlandfunks in 2019 auf diverse Fragen ein. Ich finde, recht interessant. Und eigentlich für mich zum Teil belustigend.
https://www.dw.com/de/verbrannte-w%C3%B6...azis/a-47957180
Übrigens hat sich die Verwendung des bestimmten Pronomens „der“ in bestimmten Fällen hinsichtlich einer Diskriminierung durch Verallgemeinerung nicht geändert. „Kollektiv-Singular“.
Sollten wir nicht besser unsere jetzige Sprache mitsamt dem gesamten Vokabular abschaffen und ganz neue Wörter schaffen? Dann schreibt vielleicht jemand in 50 Jahren ein Buch über die Kuriositäten der Generation „politisch korrekt“.
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