#1

Lebensmittelrückrufe

in Ökonomie 19.10.2019 12:49
von Findus | 2.521 Beiträge

In den letzten Wochen haben mehrere Lebensmittelrückrufe die Republik beschäftigt. Betroffen waren fettarme Milch und Salami. Eine bekannte Lebensmittelfirma ruft jetzt Joghurt zurück.

Wie steht es mit der Qualität unserer Lebensmittel?


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#2

RE: Lebensmittelrückrufe

in Ökonomie 20.10.2019 12:59
von kuschelgorilla | 3.292 Beiträge

Lieber Findus,

ganz augenscheinlich nicht so gut, wie wir das uns wünschen...
Aber ich denke, du würdest das gerne diskutieren. Wo möchtest du denn dann hin?


Meine Motivation ging heute morgen winkend und lächelnd an mir vorbei


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#3

RE: Lebensmittelrückrufe

in Ökonomie 20.10.2019 14:08
von Anthea | 12.414 Beiträge

Zitat von Findus im Beitrag #1
In den letzten Wochen haben mehrere Lebensmittelrückrufe die Republik beschäftigt. Betroffen waren fettarme Milch und Salami. Eine bekannte Lebensmittelfirma ruft jetzt Joghurt zurück.

Wie steht es mit der Qualität unserer Lebensmittel?


Lieber Findus, rein gefühlsmäßig würde ich sagen, dass es früher nicht so viele Rückrufe gab- Eine Frage des "laissez faire" - wird schon gut gehen oder tatsächlich sorgfältigerer Prüfung im Vorfeld vor Auslieferung
Was man jedoch sieht ist, dass "Qualitätsmarken" genau so betroffen sind wie no name-Produkte. Was wiederum den Schluss des abgewandelten Werbespruches zulässt: Es war nicht sicherer, einen teureren Geschmack zu haben....

---


Ich bin der Wahrheit verpflichtet, wie ich sie jeden Tag erkenne, und nicht der Beständigkeit.
Mahatma Gandhi


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#4

RE: Lebensmittelrückrufe

in Ökonomie 20.10.2019 16:30
von Beowulf (gelöscht)
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Ich war selber mal Lebensmittelhändler und weiß, das beispielsweise Großbetriebe selten bis gar nicht kontrolliert wurden, während kleine "Krauter" wie ich, gerade auf Wochenmärkten, und diversen Veranstaltungen, nahezu wöchentlich geprüft wurden. Ich fand das für mich eher als gute Werbung, denn sie fanden meistens nichts oder Kleinigkeiten, wie beispielsweise falsche Tüten vor. Was mich ärgerte war, wenn sie eine Neigung eines sogenannten "Spuckschutzes" monierten, ich das änderte und der nächste dieser Zunft, dann den Ursprungszustand wiederhergestellt haben wollte, wenn sie sich in rechtlichen Fragen, ob Reisegewerbekarte oder "Stehendes Gewerbe" nicht auskannten und die eigene Sicht als "Wahrheit" deklarierten oder Ähnliches. Letztlich verschärfte sich das Ganze noch 2015 als man dann jeden Einsatz dieser Kontrolleure bezahlen sollte, statt wie bisher nur wenn sie wiederkommen mußten um die Abschaffung von groben Mißständen zu überwachen, was bei mir nie der Fall war. Wenn man einen Markt beschickte, vielleicht so um die 300 - 400 € Umsatz machte, dann waren die rund 100 € schon ein enormer Kostenfaktor und es blieb oft nicht viel übrig, wenn man Wareneinsatz, Steuer und Personal abzog. Ein neues Kassen- und Waagensystem was Menge und Gewicht, sowie der daraus generierte Umsatz genau dokumentierte, in der Anschaffung allein um die 4000 € lag, war dann der ausschlaggebende Grund warum wir dieses Gewerbe, was ja nur ein 2. Standbein darstellte, endgültig aufgaben. Das sind Probleme mit denen sich die Großbetriebe nicht herumschlagen müssen und deren Kontrolle erfolgt maximal im 5 - 10 Jahrerhytmus. In der fleischverarbeitenden Industrie beispielsweise ist die Entwicklung hin zu mehr "Gammelfleisch" bei den Kauferwartungen der Verbraucher, die hauptsächlich einen niedrigen Preis erwarten, daher nahezu logisch, genauso wie bei der Milchindustrie. Andererseits ist "Bio" auch mehr ein Label, das hauptsächlich den Discountern und Supermärkten bis zu rund 25 % mehr Gewinne verspricht, ohne nachweisbar viel besserer Qualität. Meine Erfahrung zeigt gerade auf diesem Gebiet, das die höheren Qualitätserwartungen und die Bereitschaft mehr Geld dafür auszugeben, bei den meisten Verbrauchern doch eher eine Art Lippenbekenntnis ohne wirkliches Fundament darstellen. Solange Billigprodukte zu mehr Tierquälerei führen, Lohndumping von Billiglöhnern und Preisdruck wird es sich im Lebensmittelbereich eher qualitativ weiter nach unten bewegen.


Marie von Ebner-Eschenbach:

Ein Urteil lässt sich widerlegen, aber niemals ein Vorurteil.
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#5

RE: Lebensmittelrückrufe

in Ökonomie 20.10.2019 19:06
von Findus | 2.521 Beiträge

Vielen Dank für deinen ausführlichen Beitrag, beowulf
Es geht ja alle Jahre wieder durch die Presse, dass nur gut jeder fünfte junge Mensch kochen kann. Da scheint mir das Problem zu liegen - wer nicht kochen kann, kauft auch keine vernünftigen Produkte, sondern aus der Realität des faktischen die Fertignahrung.


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#6

RE: Lebensmittelrückrufe

in Ökonomie 20.10.2019 19:50
von Anthea | 12.414 Beiträge

Zitat von Findus im Beitrag #5
Vielen Dank für deinen ausführlichen Beitrag, beowulf
Es geht ja alle Jahre wieder durch die Presse, dass nur gut jeder fünfte junge Mensch kochen kann. Da scheint mir das Problem zu liegen - wer nicht kochen kann, kauft auch keine vernünftigen Produkte, sondern aus der Realität des faktischen die Fertignahrung.


Und wenn man beim frisch kochen z.B. das lästige Gemüse schnibbeln vermeiden will, so habe ich gerade in einem Vortrag gehört, dass Tiefkühlgemüse besser ist als frisches. Schlecht ist Gemüse im Glas, dann ist das in der Dose besser.


---


Ich bin der Wahrheit verpflichtet, wie ich sie jeden Tag erkenne, und nicht der Beständigkeit.
Mahatma Gandhi


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#7

RE: Lebensmittelrückrufe

in Ökonomie 20.10.2019 20:22
von Findus | 2.521 Beiträge

Tiefkühlgemüse besser als frisch geerntet Sicher?
Da vertraue ich lieber dem Gemüse vom Markt oder aus meinem Garten (erntefrischer geht nicht).


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#8

RE: Lebensmittelrückrufe

in Ökonomie 21.10.2019 18:46
von Anthea | 12.414 Beiträge

Zitat von Findus im Beitrag #7
Tiefkühlgemüse besser als frisch geerntet Sicher?
Da vertraue ich lieber dem Gemüse vom Markt oder aus meinem Garten (erntefrischer geht nicht).


Es ging in dem Vortrag um gekauftes Gemüse.
Ich denke, wenn du direkt aus dem Garten erntest und verarbeitest, ist das Gemüse dann zumindest gleich oder hochwertiger.


Ich bin der Wahrheit verpflichtet, wie ich sie jeden Tag erkenne, und nicht der Beständigkeit.
Mahatma Gandhi


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#9

RE: Lebensmittelrückrufe

in Ökonomie 21.10.2019 22:34
von Gelöschtes Mitglied
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Zitat von Anthea im Beitrag #8
Es ging in dem Vortrag um gekauftes Gemüse.
Ich denke, wenn du direkt aus dem Garten erntest und verarbeitest, ist das Gemüse dann zumindest gleich oder hochwertiger.


Selbst diese Annahme kann falsch sein. Es kommt darauf an, wo dein Garten liegt, oder auch wie du ihn gedüngt hast, oder welche Schädlingsbekämpfungsmittel du oder auch der Vorbesitzer eingesetzt hast.

Tiefkühlware ist schon recht gut - das Gemüse auf dem Markt hat unter Umständen längere Liegezeiten im Kühlhaus oder auch am Stand hinter sich. Ich will nicht die kleinen und oftmals richtig guten Marktstände diskreditieren - aber auch auf dem Markt wird oft genug von normalen Großhandelsstellen nachgekauft.

Gut sind Stände, bei denen man weiß, wo das Gemüse her kommt - also wenn ein konkreter Bauer dahintersteckt. Noch besser ist oft der Verkauf direkt beim Bauern. Es gibt sogar Initiativen, bei denen man direkt beim Bauer mitarbeitet - und dann das eigene Gemüse direkt vom Feld erntet....wenns dann noch ein Biohof ist, gehts wahrscheinlich nicht mehr besser.

Warum Glasgemüse schlechter sein soll als die Dose....hab ich noch nicht ganz verstanden.


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