#1

Rücksendungen

in Ökonomie 11.12.2019 17:48
von Anthea | 12.414 Beiträge

Nicht mehr kostenlos! Eigentlich eine vernünftige Sache, oder?

"Schon eine Rücksendegebühr von rund drei Euro könnte die Zahl der Retouren um 16 Prozent senken, erwarten die befragten Onlinehändler. Bei 490 Millionen zurückgeschickten Artikeln im vergangenen Jahr entspräche das etwa 80 Millionen Retouren weniger. Das würde dem Klima fast 40.000 Tonnen CO2 ersparen, sagt Studienleiter Björn Asdecker."

https://www.spiegel.de/wirtschaft/untern...-a-1300668.html


Ich bin der Wahrheit verpflichtet, wie ich sie jeden Tag erkenne, und nicht der Beständigkeit.
Mahatma Gandhi


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#2

RE: Rücksendungen

in Ökonomie 11.12.2019 18:11
von Findus | 2.521 Beiträge

Ein Grund mehr, doch vor Ort im Geschäft zu kaufen. Finde ich gut


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#3

RE: Rücksendungen

in Ökonomie 11.12.2019 18:40
von Anthea | 12.414 Beiträge

Zitat von Findus im Beitrag #2
Ein Grund mehr, doch vor Ort im Geschäft zu kaufen. Finde ich gut


Nun ja, ich denke mal, wenn jemand im Internet kauft, dann geht er/sie nicht von vornherein davon aus, dass es zurückgeschickt werden (muss).
Aber natürlich hält das dann möglicherweise viele davon ab, einfach drauflos zu kaufen.

---


Ich bin der Wahrheit verpflichtet, wie ich sie jeden Tag erkenne, und nicht der Beständigkeit.
Mahatma Gandhi


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#4

RE: Rücksendungen

in Ökonomie 11.12.2019 18:47
von Findus | 2.521 Beiträge

Eine vereinsamende Gesellschaft kauf wohl im Internet


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#5

RE: Rücksendungen

in Ökonomie 11.12.2019 19:47
von kuschelgorilla | 3.292 Beiträge

Und wir sind inzwischen so weit, dass man vieles schon fast nicht mehr anders erwerben kann, da viele Läden gar nicht mehr existieren...
Es ist leichter sich Chinaware zuschicken zu lassen...

Übrigens - Retouren können schon länger kostenpflichtig gemacht werden. Ich frage mich nur, warum das kein Versandhändler umsetzt???
Könnte es daran liegen, dass man die Konkurenz fürchtet, die die Retouren kostenfrei lassen???
Aber was heißt schon wirklich kostenfrei - der Dienstleister bekommt sein Geld. Ob das nun vom Online-Händler oder dem Käufer ist... egal...

Und die Umwelt? Man darf auch nicht vergessen, dass auch der Einkauf im Geschäft von Mobilität abhängt. Die Ware muss ja dort auch irgendwie hin - der Einkäufer übrigens auch...


Meine Motivation ging heute morgen winkend und lächelnd an mir vorbei


zuletzt bearbeitet 11.12.2019 19:49 | nach oben springen

#6

RE: Rücksendungen

in Ökonomie 11.12.2019 19:58
von grimmstone | 478 Beiträge

Ich kaufe im Internet.
Tierfutter z.B.
Manchmal "Gammel Dansk" - gibts einfach nicht im Handel, also....
Lebensmittel nicht.

Und, da ich mal selbständig war, kann ich auch im Großhandel einkaufen.
Also Fernseher, Fahrrad, Werkzeuge, T-Shirt.........bis hin zum Hackepeter. Alles da.
Dieser ist für mich gerade so noch fußläufig zu erreichen.
Zwei Kilometer......

Ansonsten 200 Meter bis zum Einkaufszentrum meiner Ortschaft,


Die meisten Ruinen haben zwei Beine.
http://nachtschichten.eu
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#7

RE: Rücksendungen

in Ökonomie 11.12.2019 20:00
von Findus | 2.521 Beiträge

Zitat von kuschelgorilla im Beitrag #5

Und die Umwelt? Man darf auch nicht vergessen, dass auch der Einkauf im Geschäft von Mobilität abhängt. Die Ware muss ja dort auch irgendwie hin - der Einkäufer übrigens auch...


Und die Waren aus dem Internet fallen vom Himmel, oder wie?
Waren über das Internet bedeutet auch den Teil Waren nicht in Anspruch zu nehmen, der aus der Region kommt. Also z.B. die Ablehnung des Wochenmarktes mit Produkten aus der Region. Das kannst du eigentlich nicht meinen. Dafür meine ich auch genug von dir gelesen zu haben um anzunehmen, dass du eher für regionale Märkte wärst. Daher wirkt das obige Argument auf mich eher konstruiert.

Zugleich wäre der Verzicht auf jeglichen Konsum dumm. Das wäre die Aufgabe von Zivilisation. Auch muss man sich wegen des Klimaschutzes nicht jeglichen Spaß verkneifen. Wichtig wäre es eher, bewusst zu entscheiden, was man benötigt oder nicht. Ich z.B. werde definitiv weiter einmal im Jahr reisen. Und trotzdem mache ich mir etwas bewusster Gedanken darüber, wie ich reisen werde.
Und wer meint neuerdings "Weihnachtsbaumscham" zu haben (sowas gibts laut Radio neuerdings) darf sich gerne von Weihnachtstraditionen trennen. Er soll sich dann aber bitte auch nicht beschweren, wie einsam die Weihnachtsabstienz sein kann.



zuletzt bearbeitet 11.12.2019 20:05 | nach oben springen

#8

RE: Rücksendungen

in Ökonomie 11.12.2019 20:15
von moorhuhn | 1.486 Beiträge

Ich liebe meinen Wochenmarkt
Der Besuch dort ist mein Auftakt ins Wochenende, pünktlich am Freitag um 14 Uhr.
Kann mir Lebensmitteleinkäufe im Netz nur schwer vorstellen. Überhaupt bestelle ich dort sehr selten, habe einfach alles vor der Tür und spare mir den Zoff mit den Paketdiensten.
Irgendwie kam meine Konsumunfreudigkeit ganz von allein, ohne Umwelt-Hintergedanken, einfach, weil ich all den Dingen nichts abgewinnen kann. Ich muss sie bezahlen, verwalten, abstauben und entsorgen- verlorene Lebenszeit.


Der frühe Vogel kann mich mal !
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#9

RE: Rücksendungen

in Ökonomie 11.12.2019 20:18
von Findus | 2.521 Beiträge

Eine bewusste Entscheidung finde ich gut. Du bist ein gutes Beispiel dafür moorhuhn.

Den rein ideologischen Verzicht hingegen, den manche predigen, finde ich genau so dämlich, wie übertriebenen Konsum.



zuletzt bearbeitet 11.12.2019 20:19 | nach oben springen

#10

RE: Rücksendungen

in Ökonomie 11.12.2019 20:41
von moorhuhn | 1.486 Beiträge

Zitat von Findus im Beitrag #9
Den rein ideologischen Verzicht hingegen, den manche predigen, finde ich genau so dämlich, wie übertriebenen Konsum.


Das stimmt, ich kenne Minimalisten, die aus Überzeugung auf dem Boden schlafen, nur nach jedem 3.Toilettengang abspülen, mit Kastanien ihre 2 Unterhosen waschen, mit kleinen Kindern auf 8qm leben und jeden als dekadenten Konsumfetischisten verdammen, der nicht so lebt.


Der frühe Vogel kann mich mal !
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#11

RE: Rücksendungen

in Ökonomie 12.12.2019 00:18
von Atue (gelöscht)
avatar

Zitat von Anthea im Beitrag #3
Nun ja, ich denke mal, wenn jemand im Internet kauft, dann geht er/sie nicht von vornherein davon aus, dass es zurückgeschickt werden (muss).
Aber natürlich hält das dann möglicherweise viele davon ab, einfach drauflos zu kaufen.


Sorry Anthea, aber da muss ich dich enttäuschen. Das hängt stark von der Warengruppe ab, in der gekauft wird. Gerade relativ starke Warengruppen wie Kleidung oder Schuhe werden vom Verbraucher völlig selbstverständlich auf Vorrat bestellt - also beispielsweise mal vom gleichen Artikel drei unterschiedliche Größen. Eine davon wird schon passen, die anderen schickt man zurück.

Die Retourenquote im Online-Handel in Deutschland liegt bei ca. 12%, bei Bekleidung liegt sie über 40%, bei Zalando bei 50%. Für die betroffenen Händler ist das ärgerlich und ein riesiger Kostenfaktor. Trotzdem - es hat lange gedauert, bis der Verbraucher es halbwegs akzeptiert hat, dass er für die Lieferung bezahlen muss - für die Retoure zu zahlen ist für den Verbraucher derzeit noch ein No-Go bezüglich der Kaufentscheidung Online.

Man darf den Online-Markt in weiten Teilen noch nicht als normalen Shopping-Markt begreifen! Rechnen tut sich der Online-Handel regelmäßig dann und nur dann, wenn es sich um Ware mit hoher Spanne handelt. Im Handel mit Kleidung ist das gegeben, weil dort hohe Spannen regelmäßig normal sind, weil man sonst die saisonalen Schwankungen nicht ausgleichen kann. Im Niedrigpreissektor von Dauerware von Kleidung (beispiel T-Shirts für 1€ u.ä.) ist das schon wieder nicht gegeben, und wer entsprechende Ware verramscht, und dann noch Online, der hat Probleme, schwarze Zahlen zu schreiben.

Es ist kein Wunder, dass der Online-Markt sich in Deutschland etwas träger entwickelt als in anderen Ländern - es gibt nur wenige Gegenden in der Welt, in der der Handel so hart im Wettbewerb steht wie in Deutschland. Gerade die großen Händler wie Aldi, Lidl, REWE, Edeka u.w. liefern sich trotz des Oligopols einen knallharten Wettbewerb, der oft nur Spannen von wenigen Prozenten zulässt - weit härter, als dies beispielsweise in den Angelsächsischen Ländern der Fall ist. Es ist dem entsprechend auch kein Wunder, dass sich die eigentlich sehr Finanzstarken Händler aus den USA mit dem Land Deutschland so schwer tun, während umgekehrt deutsche Händler zunehmend stärker international Auftrieb gewinnen, weil man, wenn man mit 2-4% Rendite auskommt, im Ausland leicht die dort üblichen Preise unterbieten kann.

Die Kehrseite des harten Wettbewerbs im Handel in Deutschland ist aber auch, dass beispielsweise Themen wie Umweltschutz, Tierwohl oder auch faire Preise für die Bauern gar nicht so leicht umzusetzen sind - denn der Händler, der dort bereit ist zuzugeben, verliert faktisch schnell auch Marktanteile beim Verbraucher, denn der ist gerade in Deutschland extrem Preissensibel.

Im Online-Handel sind in Deutschland regelmäßig nur Segmente stark, in denen es höhere Spannen gibt. Amazon nehme ich hier mal bewußt aus, weil Amazon aufgrund seiner internationalen Ertragslage auch jeden Verlust in Deutschland einfach mal tragen kann....
Aber schon die Nummer 2 im Online Handel - also OTTO - macht sein Geschäft mit Artikeln die eine hohe Spanne haben. Anders geht es nicht - sonst wäre es ein Verlustgeschäft.

In Bereichen mit extrem niedrigen Spannen - also Bereichen mit hohem Wettbewerb - findest du nur wenige Online-Händler, die das überhaupt erfolgreich anbieten. Beispielsweise Lebensmittel, oder Artikel des täglichen Bedarfs. Für Kaffee, Parfüm u.ä. sind es nicht die 08/15-Alltagsmarken die dort Online stark sind, sondern eher Premiummarken oder Spezialmarken mit Nischencharakter - unterm Strich also auch wieder Segmente mit hohen Spannen.

Zalando ist nicht wirklich als Bekleidungs-Online-Händler gestartet worden. Vielmehr war das Geschäftsmodell, einen Online-Händler aufzubauen mit einer gewissen Marktmacht, und diesen dann zu verkaufen. Dies ist das typische Geschäftsmodell von Rocket Internet - einem Anteilseigner von Zalando in der entscheidenden Phase. In dieser Phase wird in Kauf genommen, dass ein Unternehmen auch extrem rote Zahlen schreibt, dafür wird angestrebt, dass es das größte und bedeutendste Online-Angebot im jeweiligen Land wird. Dann bringt man das tiefrote Online-Unternehmen mit einem überzeugenden Online-Marktanteil an die Börse, und nimmt den Gewinn mit.

In der Ära nach Rocket Internet bemüht sich dann der neue Besitzer darum, das Unternehmen zu konsolidieren und sukzessive in Richtung schwarzer Zahlen zu entwickeln. Das gelingt auch - weil einige Einsparmaßnahmen auch mit Skaleneffekten zusammenhängen - so kannst du deine Logistikkosten dramatisch verändern, wenn du einmal ein 1 Mio Umsatz Unternehmen warst, jetzt aber 100 Mio Umsatz machst......

WEIL die Dinge so sind, wie sie sind, wären Retourenkosten in Deutschland gleichbedeutend mit einem deutlichen Einbruch des Online-Marktes. Mindestens 20% des eher im international schwach ausgeprägten Online-Marktes würde zumindest übergangsweise wegfallen, bis die Kunden akzeptieren, dass sie Online nicht nur für die Logistik des Kaufes, sondern auch noch für die Logistik der Retoure zahlen müssen.

Das ist auch der Grund, warum es derzeit noch sehr selten ist, dass man für Retouren zahlen muss, obwohl dies heute schon im gewissen Rahmen möglich wäre.

Der Online-Handel in anderen Ländern auch schon der EU sieht teilweise deutlich anders aus - die Marktdurchdringung ist dort aufgrund anderer Rahmenbedingungen teilweise deutlich höher. In Deutschland ist Online zwar weiter auf einem starken Wachstumspfad - aber absolut gesehen auch in 2019 noch immer auf einem im internationalen Vergleich niedrigen Niveau.

Wer mal in Urlaub ins Ausland fährt, findet in den meisten Gegenden der Welt die gleichen Markenprodukte wie auch in Deutschland - aber trotz deutlich niedrigerer Lohnkosten und niedrigerer Mietkosten sind die meisten Markenprodukte in anderen Ländern regelmäßig teurer als in Deutschland.

Länder mit ebenfalls sehr hartem Wettbewerb sind unter anderem China, Japan oder auch Südkorea. Allerdings spielen dort die bei uns bekannten Marken oft auch nur ein Nischendasein - und regionale Marken spielen eine starke Rolle. (Wie immer gibt es auch Ausnahmen.....)
Es ist deshalb auch kein Wunder, dass zunehmend mehr auch im Online-Handel Chinesische oder Südkoreanische Händler auch in Deutschland eine Rolle spielen - teilweise auch über die Handelsplattform von Amazon, aber zunehmend auch über Chinesische Konkurrenz wie Alibaba.

Der Online-Markt in Deutschland insgesamt steht für weite Bereiche des Handels noch immer ganz am Anfang. Starke Segmente sind vor allem

Elektro
Möbel
Kleidung
Schuhe
zunehmend mehr Parfüm

aber auch Nischenprodukte wie Matrazen, Brillen, Schmuck......

Alles Bereiche mit tendenziell höheren Spannen, während Bereiche wie Nahrung, auch Drogerieartikel und generell Artikel das täglichen Bedarfs in Deutschland unterrepräsentiert sind, und wenn sie erfolgreich sind, dann regelmäßig nur im Premiumsegment. Alle anderen haben vielleicht schon irgendwie auch Online-Handel - regelmäßig aber mit roten Zahlen.

Retouren sind hier absolut schädlich......



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#12

RE: Rücksendungen

in Ökonomie 12.12.2019 08:22
von Anthea | 12.414 Beiträge

Unter diesen für mich durchaus nachvollziehbaren Fakten und Betrachtungen bin ich höchst interessiert daran, ob ein solches Gesetz der Kosten für Rücksendungen tatsächlich erlassen wird.
In Anbetracht der Tatsache, dass Gewinnstreben bis dato immer über allem gestanden hat, besonders über Umwelterfordernisse, wird es möglicherweise im Ansatz schon ad acta gelegt.
Nach dem Motto: Schön,, dass wir mal darüber gesprochen haben.

---


Ich bin der Wahrheit verpflichtet, wie ich sie jeden Tag erkenne, und nicht der Beständigkeit.
Mahatma Gandhi


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#13

RE: Rücksendungen

in Ökonomie 12.12.2019 09:04
von kuschelgorilla | 3.292 Beiträge

Zitat von Findus im Beitrag #7
Zitat von kuschelgorilla im Beitrag #5

Und die Umwelt? Man darf auch nicht vergessen, dass auch der Einkauf im Geschäft von Mobilität abhängt. Die Ware muss ja dort auch irgendwie hin - der Einkäufer übrigens auch...


Und die Waren aus dem Internet fallen vom Himmel, oder wie?


Hab ich nicht gesagt... Aber üblicher Weise wird immer gern als Argument gegen den Packerlwahn ins Feld geführt, dass die Zustellerfahrzeuge die Straßen verstopfen, die Luft verpesten,... Das ist ja noch nicht mal falsch, aber man vergisst dabei, dass jede Fahrt zum Zigarettenautomat, wenn ich das mal überspitzt formulieren darf, genauso umweltbelastend ist...

Zitat von Findus im Beitrag #7
Waren über das Internet bedeutet auch den Teil Waren nicht in Anspruch zu nehmen, der aus der Region kommt. Also z.B. die Ablehnung des Wochenmarktes mit Produkten aus der Region. Das kannst du eigentlich nicht meinen. Dafür meine ich auch genug von dir gelesen zu haben um anzunehmen, dass du eher für regionale Märkte wärst. Daher wirkt das obige Argument auf mich eher konstruiert.


Stimmt - aber nicht konstruiert, sondern mit einer Prise Ironie gewürzt... Hätte ich vielleicht dazuschreiben sollen...

Zitat von Findus im Beitrag #7
Zugleich wäre der Verzicht auf jeglichen Konsum dumm. Das wäre die Aufgabe von Zivilisation.


Ich glaube, das kann man so einfach nicht sagen. Dafür müssten wir uns erst mal einigen, wie wir den Begriff Konsum definieren. Hast du dafür einen praktikablen Vorschlag?
http://www.wirtschaftslexikon24.com/d/konsum/konsum.htm
Im eigentlichen Sinn wäre dann also die Aufgabe des Konsums gleichzusetzen mit der Aufgabe des Lebens, nicht nur der Zivilisation.
Doch das ist für uns nicht das Thema, oder?

Zitat von Findus im Beitrag #7
Auch muss man sich wegen des Klimaschutzes nicht jeglichen Spaß verkneifen. Wichtig wäre es eher, bewusst zu entscheiden, was man benötigt oder nicht. Ich z.B. werde definitiv weiter einmal im Jahr reisen. Und trotzdem mache ich mir etwas bewusster Gedanken darüber, wie ich reisen werde.
Und wer meint neuerdings "Weihnachtsbaumscham" zu haben (sowas gibts laut Radio neuerdings) darf sich gerne von Weihnachtstraditionen trennen. Er soll sich dann aber bitte auch nicht beschweren, wie einsam die Weihnachtsabstienz sein kann.


Auch ein gewisser "Luxus" muss möglich sein.
Reisen, Bücher, Musik, Konzerte, Theater,... braucht man alles eigentlich nicht zum Überleben. Dennoch würden wir verkümmern, wenn wir diese Optionen nicht hätten. Das Leben umfasst nun einmal auch die Kultur, die natürlich auch eine Form des Konsums und damit eine Belastung der Umwelt darstellt.
Und ja - man muss bewußt leben und bewußt entscheiden.
Ich werde auf meine Bücher und Tonträger genauso wenig verzichten, wie auf meinen Urlaub oder das Ausleben meines Hobbys (Künstlerisches Gestalten). Aber ich frage mich immer, ob ich das wirklich brauche oder verzichten kann, genauso wie ich mich frage, ob ich nicht auf ökologisch verträglichere Weise ans Ziel kommen kann.


Meine Motivation ging heute morgen winkend und lächelnd an mir vorbei


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#14

RE: Rücksendungen

in Ökonomie 12.12.2019 09:09
von kuschelgorilla | 3.292 Beiträge

Zitat von moorhuhn im Beitrag #8
Ich liebe meinen Wochenmarkt
Der Besuch dort ist mein Auftakt ins Wochenende, pünktlich am Freitag um 14 Uhr.
Kann mir Lebensmitteleinkäufe im Netz nur schwer vorstellen. Überhaupt bestelle ich dort sehr selten, habe einfach alles vor der Tür und spare mir den Zoff mit den Paketdiensten.
Irgendwie kam meine Konsumunfreudigkeit ganz von allein, ohne Umwelt-Hintergedanken, einfach, weil ich all den Dingen nichts abgewinnen kann. Ich muss sie bezahlen, verwalten, abstauben und entsorgen- verlorene Lebenszeit.


Dann hast also keine netten Zusteller?
Scherz beiseite - es ist nicht schlecht, sein Leben auch ein wenig zu entschlacken.
Ich weiß, ich habe ein paar Macken (und meine Frau hat zum Glück die gleichen Macken), die das schwer machen. Über diese Macken hinaus klappt das aber ganz gut.
Verlorene Lebenszeit? Das ist doch immer auch eine Frage der Prioritäten, die man sich selbst setzt. Auch das Daddeln hier im Forum kann man als verlorene Lebenszeit bezeichnen, wenn man die Prioritäten anderweitig setzt. Mir ist der Austausch wichtig, weswegen ich hier bin. Aber anderer Mensch, andere Prioritäten...


Meine Motivation ging heute morgen winkend und lächelnd an mir vorbei


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#15

RE: Rücksendungen

in Ökonomie 12.12.2019 09:11
von kuschelgorilla | 3.292 Beiträge

Zitat von moorhuhn im Beitrag #10
Zitat von Findus im Beitrag #9
Den rein ideologischen Verzicht hingegen, den manche predigen, finde ich genau so dämlich, wie übertriebenen Konsum.


Das stimmt, ich kenne Minimalisten, die aus Überzeugung auf dem Boden schlafen, nur nach jedem 3.Toilettengang abspülen, mit Kastanien ihre 2 Unterhosen waschen, mit kleinen Kindern auf 8qm leben und jeden als dekadenten Konsumfetischisten verdammen, der nicht so lebt.


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Meine Motivation ging heute morgen winkend und lächelnd an mir vorbei


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