#1

Assange

in Amerika 28.02.2020 10:34
von Anthea | 12.400 Beiträge

Via Wikileaks enthüllte Julian Assange potenzielle Kriegsverbrechen der USA. Nun drohen ihm 175 Jahre Haft!

Aber: Er ist kein Schwerverbrecher, wie man so tut. Die Anklage in Amerika bezieht sich auf ein Anti-Spionage-Gesetz aus dem ersten Weltkrieg! Hierdurch sollte die Jagd auf feindliche Agenten möglich gemacht werden! Aber Assange ist kein Spion. Und seine Auslieferung an das rachsüchtige Amerika mit dem Dreck am Stecken sollte unbedingt von der Weltöffentlichkeit verhindert werden. Im Sinne des Fundamentes der amerikanischen - und jeglicher - Demokratie.

"Vertrauliche Dokumente entgegenzunehmen, auszuwerten und zu publizieren zählt zu den ureigensten Aufgaben von Medien, die in den USA ebenso wie in Deutschland als Korrektiv der Mächtigen gedacht sind. Das mag unbequem sein. Aber ein Verbrechen ist es nicht." Quelle: Die Zeit

---


Ich bin der Wahrheit verpflichtet, wie ich sie jeden Tag erkenne, und nicht der Beständigkeit.
Mahatma Gandhi


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#2

RE: Assange

in Amerika 28.02.2020 11:23
von heiner | 881 Beiträge

Die USA steht in Sachen "Julian Assange" genau dort, wo im kalten Krieg immer die "SU" hin verortet wurde. Nur ganz offenbar schämt man sich dort, derob nicht mal mehr, pfui Teufel.


Wir wollen eine Gesellschaft, die mehr Freiheit bietet und mehr Mitverantwortung fordert. (Willy Brandt)
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#3

RE: Assange

in Amerika 10.03.2020 09:51
von kuschelgorilla | 3.292 Beiträge

Sehr wahrscheinlich verstieß Julian Assange tatsächlich gegen das Anti-Spionage-Gesetz...
Dennoch werden mit dem Prozess journalistische Freiheitsrechte ausgehebelt, die meines Erachtens in Hinblick auf die massive Verachtung der Menschenrechte und die Rechtsbrüche der USA, die durch diesen Journalismus ans Tageslicht gezerrt wurden, weit schwerer wiegen.


Meine Motivation ging heute morgen winkend und lächelnd an mir vorbei


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#4

RE: Assange

in Amerika 04.01.2021 12:06
von Anthea | 12.400 Beiträge

Da soll jetzt über die Zukunft des Hauptdarstellers einer jahrelangen Schmierentheaters entschieden werden. Da Großbritannien ziemlich US-kriecherisch veranlagt ist, erscheint es möglich, dass hinsichtlich der Auslieferung von Julian Assange auf Antrag eine Entscheidung zu seinen Ungunsten ausfallen kann…Es ist nur zu hoffen, dass keine direkte Auslieferung im „hauruck-Verfahren“ dann stattfindet und Assange dem noch amtierenden Psycho-Präsidenten in die Hände fällt, der dann schnell noch ein Exempel statuieren will. Der Fokus berichtete „Am Ende seiner Amtszeit startet Trump eine erschreckende Serie von Hinrichtungen“.

Im Februar letzten Jahres berichtete die Tagesschau:

„Bevor das Auslieferungsverfahren von Julian Assange beginnt, macht der WikiLeaks-Gründer explosive Anschuldigungen. US-Präsident Trump habe ihm einen Deal angeboten - wenn er zu dessen Gunsten aussage. Das Weiße Haus dementiert.
US-Präsident Donald Trump hat einem Medienbericht zufolge WikiLeaks-Gründer Julian Assange eine Begnadigung angeboten, wenn er im Gegenzug versichert, dass sich Russland 2016 nicht in den US-Präsidentschaftswahlkampf eingemischt habe. Wie die britische Nachrichtenagentur PA berichtete, verwies Assanges Verteidigung vor einem Londoner Gericht auf ein Dokument, wonach der ehemalige republikanische Kongressabgeordnete Dana Rohrabacher Assange das Angebot des Präsidenten unterbreitet hatte. […]“

https://www.tagesschau.de/ausland/assange-usa-trump-101.html

Auch einen weiteren nicht zu vernachlässigender Punkt erwähnte eine Anwältin von J.A.

„Zu Beginn der Anhörungen Anfang vergangenen Jahres erklärte Jennifer Robinson aus dem Anwaltsteam von Assange, hier gehe es grundsätzlich um die Zukunft des Journalismus.
"Wir sind immer davor gewarnt worden, dass das passieren kann: Dass die USA Anklage erheben wegen der Veröffentlichungen von WikiLeaks", so Robinson. "Aber wir reden hier von preisgekrönten Publikationen, in denen es um Menschenrechtsverletzungen, Kriegsverbrechen und Korruption geht. Die Drohung mit 175 Jahren Gefängnis betrifft nicht nur Julian Assange, sondern Journalisten überall."

Dazu passt dann ein Zitat aus "DIE ZEIT", das ich im Intro schon einmal erwähnte:

"Vertrauliche Dokumente entgegenzunehmen, auszuwerten und zu publizieren zählt zu den ureigensten Aufgaben von Medien, die in den USA ebenso wie in Deutschland als Korrektiv der Mächtigen gedacht sind. Das mag unbequem sein. Aber ein Verbrechen ist es nicht."

Ich bin jedenfalls recht zufrieden, dass Edward Snowden mit unbefristeter Daueraufenthaltsgenehmigung in Moskau Asyl bekommen hat. Aus meiner Sicht hätte das auch Deutschland „gut zu Gesicht gestanden“. Aber Deutschland wollte da wohl „Big Brother“ nicht verärgern…Noch nicht einmal für Aussagen wurde Snowden nach Deutschland geladen. Der Grund war angeblich, dass man für seine Sicherheit nicht garantieren könne. Bei Nawalny war das jedoch offenbar kein Problem. Aber der wurde ja auch vor dem Erzfeind Russland geschützt…
Honi soit qui mal y pense!

---


Ich bin der Wahrheit verpflichtet, wie ich sie jeden Tag erkenne, und nicht der Beständigkeit.
Mahatma Gandhi


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#5

RE: Assange

in Amerika 04.01.2021 12:22
von Anthea | 12.400 Beiträge

Gerade Eilmeldung gesehen: Julian Assange wird nicht an die USA ausgeliefert!

https://www.welt.de/politik/article22370...tion.newsletter

Gut so. Jetzt muss er nur noch seine Freiheit wiedererlangen.


Ich bin der Wahrheit verpflichtet, wie ich sie jeden Tag erkenne, und nicht der Beständigkeit.
Mahatma Gandhi


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#6

RE: Assange

in Amerika 04.01.2021 12:39
von Meridian | 2.857 Beiträge

Die erste wichtige und zudem positive Handlung von Großbritannien, seit es aus der EU ausgetreten ist. Und ich bin doch überrascht, denn gerade mit dem EU-Austritt habe ich eher gerechnet, dass die Briten sich ihrer ehemaligen Kolonie USA selbst zu Kolonie machen.

Assange sehe ich dennoch in Gefahr: Selbst wenn er frei kommt, droht ihm der Tod durch "Unfall", "Raubmord" oder "Vergiftung". Letzteres machen eher die Russen, aber was die Russen können, kann die CIA bestimmt auch, vielleicht noch so, dass man es dem Weltsündenbock Russland anhängen kann. Auch wenn für RU kein Grund besteht, Assange zu eliminieren.


Die äußere Welt ist der Spiegel deines Inneren.
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#7

RE: Assange

in Amerika 04.01.2021 15:28
von SirPorthos | 3.127 Beiträge

Moin !

ich halte Herrn Assange für einen hochintelligenten und ja auch moralischen Menschen.
Er hat den Mächtigen der Welt gezeigt, dass sie nicht alles ungesehen tun können.
Ich erinnere mich an ein schockierendes Video - zig Jahre her - auf dem zu sehen war, wie amerikanische Soldaten im Irak vom Hubschrauber auf unschuldige Zivilisten feuerten und dabei lachten. Das hat er mit Wikileaks aufgedeckt und der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt.

Danach kamen Vorwürfe wegen angeblicher Vergewaltigung. Auch das habe ich schonmal erlebt. Ich habe gewonnen, aber es kostete viel Lebenskraft.

Niemand ist ohne Sünde. Doch wer meint, ohne Sünde zu sein, der werfe den ersten Stein. Ich werde keinen werfen.

Ich wünschte, ich hätte seinen Mut. Würde ich alleine leben, so hätte ich ihn wahrscheinlich.

In meinen Augen gehört er in Freiheit und unter Schutz gestellt.

Lieben Gruß aus dem alten Land !


Imperare sibi maximum bellum est


zuletzt bearbeitet 04.01.2021 15:33 | nach oben springen

#8

RE: Assange

in Amerika 05.01.2021 07:19
von Hamlets Gummibärchen (gelöscht)
avatar

Zitat von Meridian im Beitrag #6
Die erste wichtige und zudem positive Handlung von Großbritannien, seit es aus der EU ausgetreten ist. Und ich bin doch überrascht, denn gerade mit dem EU-Austritt habe ich eher gerechnet, dass die Briten sich ihrer ehemaligen Kolonie USA selbst zu Kolonie machen.

Assange sehe ich dennoch in Gefahr: Selbst wenn er frei kommt, droht ihm der Tod durch "Unfall", "Raubmord" oder "Vergiftung". Letzteres machen eher die Russen, aber was die Russen können, kann die CIA bestimmt auch, vielleicht noch so, dass man es dem Weltsündenbock Russland anhängen kann. Auch wenn für RU kein Grund besteht, Assange zu eliminieren.

So positiv kann ich das nicht sehen. Die Richterin hat nämlich nicht verfügt, daß Assange zurecht der amerikanischen Nomenklatura Striche durch ihre Rechnungen gemacht hat, sondern sie lehnte die Auslieferung aus gesundheitlichen Gründen ab. Also so etwas wie ein Freispruch mit falscher Begründung. Aber am eigentlichen Problem - was darf kritischer Journalismus? - meilenweit vorbei.


"Bosheit, mein Herr, ist der Geist der Kritik, und Kritik bedeutet den Ursprung des Fortschritts und der Aufklärung" (Thomas Mann, Der Zauberberg)

Man kann aus keiner Mücke einen Elefanten machen, aber jeden Elefanten zur Schnecke.


zuletzt bearbeitet 05.01.2021 07:33 | nach oben springen


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