#1

Israels Botschaft

in Naher und mittlerer Osten 21.03.2018 16:41
von antenna (gelöscht)
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In Teheran kann spaeter keiner behaupten, man habe nicht gewusst, welche Konsequenzen der Griff oder auch nur der Gedanke nach der Bombe haben kann.

Israel bestätigt Angriff auf mutmaßlichen syrischen Reaktor
Die Luftwaffe habe vor elf Jahren einen fast fertigen syrischen Atomreaktor zerstört, teilte Israels Armee mit. Syrien hatte den Bau eines Kernkraftwerks stets verneint.

"Israel enthüllt Dokumente zu Militäraktion

"Zehn Jahre Schweigen und dann auf einen Schlag eine Fülle an Material: Die israelischen Medien überboten sich am Mittwochmorgen mit Eilmeldungen und Berichten. Die israelische Armee hat sich zur Zerstörung einer syrischen Anlage bekannt, die nach ihren Erkenntnissen ein Atomreaktor kurz vor der Fertigstellung war. Die lange geplante Operation "Outside the box" wurde in der Nacht vom 5. auf den 6. September 2007 durchgeführt."

http://www.sueddeutsche.de/politik/angri...ktion-1.3914920

Was erlaubt sich Israel? Anstatt das Atomwaffenabkommen mit Iran zu kuendigen, wie von Netanjahu und Trump erwuenscht und angestrebt, gehoert Israel sanktioniert.

Zu einem atomwaffenfreien Nahen Osten gehoert auch ein atomwaffenfreies Israel.



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#2

RE: Israels Botschaft

in Naher und mittlerer Osten 21.03.2018 19:54
von Meridian | 2.860 Beiträge

Waren im syrischen Reaktor schon Brennstäbe drin? Dann müsste ja die Gegend radioaktiv verseucht sein. Ich kann mir denken, dass sowas auch noch totgeschwiegen wird.


Die äußere Welt ist der Spiegel deines Inneren.
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#3

RE: Israels Botschaft

in Naher und mittlerer Osten 24.03.2018 08:13
von gun0815 (gelöscht)
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Ist es nicht das Recht auf Selbstverteidigung, sich vor Atomstrom von islamistischen Atomkraftwerken zu schützen?
Stellen wir uns mal vor, jemand würde eine Rakete auf das Gebiet Israels abschießen, was da los wär!

Wie kommt die israelische Führung nur auf die Idee, einem anderen Land vorschreiben zu dürfen, auf welche Art sie ihren Strom produzieren? Zum Glück gibt es in Israel ja kein Atomkraftwerk, dass man sofort beschießen muß, damit die sich keine Bombe aus den Abfällen bauen (das soll ja damit impliziert werden, nur so einfach ist das leider nicht) können.

Zum Glück kann man die im Atomwaffendiscout der USA günstig erwerben.

Frage: Welche Konsequenzen werden jetzt aus dieser Veröffentlichung gezogen?

1. Länder, die den Atomwaffensperrvertrag nicht ratifiziert haben, werden diplomatisch und wirtschaftlich sanktioniert, da sie sich von der internationalen Gemeinschaft isolieren. Gleiches für ähnliche Verträge über Massenvernichtungswaffen und Chemiewaffen.

2. Es wird Zeit, dass wir endlich mal Israel als Aggressor darstellen, wenn sie ein anderes Land angreifen. Das Geschwafel vom vorauseilenden Selbstschutz, bevor der andere angreift, ist endlich als das zu werten, was es ist: Angriffskrieg! Grad in diesem Fall wird wieder eine Rechtfertigung geliefert, der keine direkte Aggression voraus ging.

Welche Konsequenzen wird es realistisch geben?

1. keine

2. die Causa wird wieder verdreht und die Erbauer eines Strom produzierendes Werk als Aggressoren gegen Israel dargestellt, damit diese Aktion als Selbstverteidigung uminterpretiert werden kann.

3. Wir rüsten Israel mit besseren Trägersystemen für kompakte Taschenatombomben aus, damit sie sich noch besser selbstverteidigen können.

Immer wieder erschreckt es mich, wenn solch Tatsachen bekannt werden und wie mit ihnen umgegangen wird, wenn es "unsere Seite" macht. denn den andere gesteht man ja solch "Rechte" nicht ein. Warum eigentlich?


Wer in Grenzen denkt, denkt begrenzt!
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#4

RE: Israels Botschaft

in Naher und mittlerer Osten 24.03.2018 10:20
von Anthea | 12.407 Beiträge

Tatsächlich ist die andauernde Hetze der israelischen Führung gegenüber dem Iran unerträglich. Und dass Israel unter Netanjahu immer noch die Mär von der angeblichen Drohung des Iran aufrecht erhielt – und es auch noch tut, um Rechtfertigung für eigene Angriffe – rein prophylaktisch, anders kann es ja nicht sein – zu erklären trachten.

Ich denke da z.B. an das Interview in 2012 zwischen dem damaligen iranischen Präsidenten Ahmadinedschad und Claus Kleber vom ZDF, wo Ersterer noch einmal auf falsche Übersetzung hinwies.

Der Ursprung des (mMn gewollten) Missverständnisses, wo diese angebliche Drohung ausgesprochen wurde, war eine Konferenz „Die Welt ohne Zionismus“ am 26.10.2005. Dort sagte Ahmadinedschad angeblich die Worte, die eindeutig eine Vernichtung Israels als Bedrohung beinhaltet hätten. Die großen Nachrichtenagenturen lieferten alle die falsche Übersetzung gleicher Lesart mit „Israel von der Landkarte tilgen“ (AP Reuters) „Israel von der Landkarte radieren“ (AFP), „Israel ausrotten“ DPA. Wörtlich hatte Ahmadinedschad gesagt: „"in rezhim-e eshghalgar bayad az safhe-ye ruzgar mahv shavad."
Die richtige Übersetzung jedoch ist: „Dieses Besatzerregime muss von den Seiten der Geschichte (wörtlich Zeiten) verschwinden“.

Vor allen Dingen war dieser Satz aus dem Zusammenhang gerissen, denn A. zitierte Khomeini und fügte selbst erläuternd hinzu, dass das israelische Besatzungsregime verschwinden müsse wie vormals auch ein von Khomeini vorausgesehene Schah-Herrschaft ihr Ende gefunden hatte. Somit sprach A. eindeutig von einem Regimewechsel.

Bereits 2006 hatte der englische Guardian auf die falsche Übersetzung hingewiesen. „"Er sprach keine militärische Drohung aus. Er forderte ein Ende der Besatzung Jerusalems, irgendwann in der Zukunft." (Jonathan Steele)

2008 entschuldigten sich diverse Medien, u.a. auch der Intendant des ZDF Markus Schächter öffentlich für die falsche Übersetzung.

"Mainz, 05. Juni 2008

Sehr geehrte Frau Fikentscher, sehr geehrter Herr Neumann,
herzlichen Dank für Ihr Schreiben vom 7. Mai 2008, das der Fernsehrats-Vorsitzende Ruprecht Polenz an mich weitergeleitet hat.

Sie kritisieren in diesem Brief, dass die Rede des iranischen Präsidenten Mahmud Ahmadinedschad falsch übersetzt worden sei. Wir können Ihrer Kritik zustimmen und auch unsere Recherchen kommen zu dem gleichen Ergebnis. Inhaltlich sind auch wir der Meinung, dass Ihre Übersetzung die Aussagen des iranischen Präsidenten wiedergibt.

Ich möchte Ihnen versichern, dass alle Kolleginnen und Kollegen über diesen Vorgang Kenntnis erhalten haben und die Übersetzung entsprechend berücksichtigen.

Ich bedanke mich noch mal herzlich für Ihren Hinweis und würde mich freuen, wenn Sie auch zukünftig unser Programm einschalten.

Mit freundlichen Grüßen
Markus Schächter "

Dass Israel sich mit Indien, Pakistan, Südsudan und Nordkorea in illustrer Gesellschaft befindet, ist bekannt. Denn alle diese Staaten haben den Atomwaffensperrvertrag nicht unterzeichnet. Das ist für mich so eine Sache wie die mit dem Glashaus, aus dem ungerechtfertigt Steine geschmissen werden.

---


Um das Herz und den Verstand eines anderen Menschen zu verstehen, schaue nicht darauf, was er erreicht hat, sondern wonach er sich sehnt. (Khalil Gibran)
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#5

RE: Israels Botschaft

in Naher und mittlerer Osten 24.03.2018 16:20
von antenna (gelöscht)
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Zitat von Anthea im Beitrag #4
Somit sprach A. eindeutig von einem Regimewechsel.



Regimewechsel in Israel? Daran darf ungestraft kein Politiker in der Welt denken, am allerwenigsten ein iranischer.
Regime change ist Israels alleiniges business.



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#6

RE: Israels Botschaft

in Naher und mittlerer Osten 25.03.2018 14:21
von grauer kater (gelöscht)
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Zitat von antenna im Beitrag #5
Zitat von Anthea im Beitrag #4
Somit sprach A. eindeutig von einem Regimewechsel.


Regimewechsel in Israel? Daran darf ungestraft kein Politiker in der Welt denken, am allerwenigsten ein iranischer.
Regime change ist Israels alleiniges business.


Ein Wechsel der israelischen Politik kann sogar durch Wahlen erfolgen. Mit dem Regime Netanyahu ist allerdings kein gerechter Frieden möglich, weder mittels Zweistaatenlösung, noch mittels einer Einstaatenlösung, die infolge der von Israel geschaffenen "faits accompli", den Palästinensern fast das gesamte mögliche Staatsterritorium geraubt hat. Allerdings sollte sich die Welt, insbesondere sollten sich Israels Unterstützer, darüber klar werden, welche Gefahr von von der aggressiven Politik des zionistischen Regimes ausgeht, wenn dieses wirklich so irre sein sollte, den Iran anzugreifen.



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#7

RE: Israels Botschaft

in Naher und mittlerer Osten 27.03.2018 19:13
von Iche | 136 Beiträge

Zitat von grauer kater im Beitrag #6
Zitat von antenna im Beitrag #5
Zitat von Anthea im Beitrag #4
Somit sprach A. eindeutig von einem Regimewechsel.


Regimewechsel in Israel? Daran darf ungestraft kein Politiker in der Welt denken, am allerwenigsten ein iranischer.
Regime change ist Israels alleiniges business.


Ein Wechsel der israelischen Politik kann sogar durch Wahlen erfolgen. Mit dem Regime Netanyahu ist allerdings kein gerechter Frieden möglich, weder mittels Zweistaatenlösung, noch mittels einer Einstaatenlösung, die infolge der von Israel geschaffenen "faits accompli", den Palästinensern fast das gesamte mögliche Staatsterritorium geraubt hat. Allerdings sollte sich die Welt, insbesondere sollten sich Israels Unterstützer, darüber klar werden, welche Gefahr von von der aggressiven Politik des zionistischen Regimes ausgeht, wenn dieses wirklich so irre sein sollte, den Iran anzugreifen.


Trump mit seinen Kriegstreibern wird das sicher stellvertretend gerne übernehmen. Einen Grund dazu zu finden wird die leichteste Übung sein. Mich kotzt übrigens die Hetze und Zündeilei gegen Russland genauso an, wie das Geschleime und die völlige Bildungsferne eines deutschen Außenministers.


"Als die Nazis die Kommunisten holten, habe ich geschwiegen; ich war ja kein Kommunist. Als sie die Sozialdemokraten einsperrten, habe ich geschwiegen; ich war ja kein Sozialdemokrat. Als sie die Gewerkschafter holten, habe ich geschwiegen, ich war ja kein Gewerkschafter. Als sie mich holten, gab es keinen mehr, der protestieren konnte."


Martin Niemöller


zuletzt bearbeitet 27.03.2018 19:13 | nach oben springen


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