#1

Unser deutsches Engagement in Afghanistan

in Naher und mittlerer Osten 09.06.2018 17:12
von SirPorthos | 3.127 Beiträge

Liebe Gemeinde,

ich habe trotz Zusage als Berufssoldat die Bundeswehr nur aus einem Grund verlassen:

Meine Freiheit und die Freiheit meiner Nation wird nicht am Hindukusch verteidigt !

Eigentlich war der Beruf als Offizier mein Traumberuf. Ich wurde eingezogen zur Zeit des kalten Krieges. Damals lag der Fokus auf reiner Landesverteidigung und humanitären Einsätzen als Blauhelm. Beides war mir ehrenhaft und meines bescheidenen Lebens würdig, das ich bereit gewesen wäre, für eine gute Sache zu opfern.

Mein einziger exterritorialer Einsatz war im Kosovo in den 90er Jahren. Diesen empfand ich schon als grenzwertig. Lieber hätte ich mich nach Afrika versetzen lassen, um Krankenhäuser aufzubauen.

Dummerweise haben wir uns von den USA in Kriege verwickeln lassen, die nie unsere waren und sein werden.

Was hat der militärische Einsatz in Afghanistan gebracht ? Nichts, außer noch mehr Chaos. Man kann keinem stolzen Volk eine Regierungsform aufotroyieren. Der Wandel muss aus dem Willen des Volkes kommen. Waffen nützen nichts, sie bringen nur Verderben.

Hier ein Bericht aus dem Spiegel:

Afghanistan

Was bringt das außer unnötiges Blutvergiessen ?

Ich hätte damals als Kompaniechef nie einer weinenden Mutter erklären können, für was ihr Sohn gefallen ist. Ich hatte einen Loyalitätskonflikt. Als Offizier muss man jedoch loyal sein. Daher gab es für mich nur eine Möglichkeit, meine Integrität zu wahren. Und das war die Kündigung.

Ich danke meinem SPD-Genossen Schröder dafür, dass er wenigstens zum Irak-Krieg ein klares "Nein" für eine deutsche Beteiligung äußerte. Der Irak Krieg war auf Lügen aufgebaut. Die Lüge war die Behauptung des Besitzes von Massenvernichtungswaffen. Diese Lüge ist erwiesen. Das Land ist in Chaos und Verwüstung gestürzt. Wer zieht die USA für diese erwiesene Lüge dafür in Rechenschaft ? Niemand. Stattdessen werden heute immer noch Häftlinge unter unwürdigen Umständen in Guatanamo festgehalten. Ein künstlicher von den USA geschaffener rechtloser Raum. Ist das das Vermächtnis der Nation, die behauptet, Demokratie und Gerechtigkeit in die Welt zu bringen ?

Hic transit gloria mundi !

Meine Entscheidung war richtig. Mein Herz hängt jedoch an meinen Kameraden, die sinnlos in Gefahr gebracht und "verheizt" werden !

Ich habe meinen Akt des "Austretens" ganz justiziabel und korrekt vollzogen. Inkl. Nachversicherung in der gesetzlichen Rentenversicherung. Denn eine lukrative Pension ist mir nicht den Verrat an meiner Seele wert.

Gruß aus der freien und Hansestadt Hamburg !



zuletzt bearbeitet 09.06.2018 17:27 | nach oben springen

#2

RE: Unser deutsches Engagement in Afghanistan

in Naher und mittlerer Osten 10.06.2018 06:16
von gun0815 (gelöscht)
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....und ich hab auf bewilligte weitere 4 Jahre verzichtet, wegen dem Kosovo.

Das war zu mindest der Hauptgrund. Ein anderer war, dass sich in Bad Frankenhausen scheinbar alle Nazis der BW tummelten aber das ist eine andere Geschichte und wird auch noch erzählt.

Nein, niemand verteidigt sein Land am Hindukusch! ..oder am Euphrat oder am Horn von Afrika. Das einzige, was Soldaten aller Nationen in allen Ecken der Welt machen, ist das sichern der imperialen Machtansprüche des obersten Herrn, des Führers der NATO: Einem Bündnis, dass als aggressivstes Verteidigungsbündnis in die Geschichte der Menschheit eingehen wird.

Und wenn der Herr der NATO lügt, und das hat er nicht nur einmal getan, dann wird niemand diesen Herrn anklagen.
Nie wurden Babys aus Brutkästen geholt und weggeworfen, WMDs hatte der Irak auch nicht und Afghanistan war nie Schuld an 9/11.

Irgendwer hat mal gesagt, dass Afghanistan das zweite "Korea" für die USA wird und so ist es auch gekommen. Nur sind die USA eben nicht alleine dort. Dieses Land ist so nicht zu knacken. Warum auch?
Die Russen haben es auch nicht geschafft. Die waren auch nur dort, weil da schon die USA Islamisten bewaffnete, ausbildete, unterstützte und ausnutzte.
Und alles nur, weil dieses Land sich gen UdSSR orientierte. Dort begann die Erfolgsgeschichte der Mudschahedin - Al Quaida - IS ....nützliche, Fundamentalisten islamistischer Couleur, ausgebildet von CIA, bewaffnet von der Armee und indoktriniert von Agenten, die sich um Zivilisten einen shice scheren.

Geostrategie ist das bestimmende Element. Einflußbereiche und das verdammte Öl!

Ich wünschte mir eine Bundesregierung, die den Schneid hat zu sagen: Raus DA! Wir wurden massiv belogen und haben dort nichts zu suchen. Leider wird dies so schnell nicht passieren. ...wenn überhaupt.

Meinen Respekt hast du. Solch eine Entscheidung in deiner Gehaltsstufe ist konsequent und mit der meinen damals wenig zu vergleichen. Nachvollziehen kann ich es aber ein wenig. Das reicht aber schon.


Wie sah es eigentlich aus, als deine Entscheidung gefallen und es in deiner "Einheit" bekannt wurde?

mfg


Wer in Grenzen denkt, denkt begrenzt!
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#3

RE: Unser deutsches Engagement in Afghanistan

in Naher und mittlerer Osten 10.06.2018 06:26
von woipe (gelöscht)
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hm?
ich bin mal ein wenig provokant und sage, dass wir unsere freiheit, unsere werte, unsere grenzen,... durchaus am auch am hindukusch, am horn von afrika oder sonst wo auf der welt verteidigen. allerdings nicht mit waffen und militärischer präsenz.


"nichts habe ich mir fester zum grundsatz gemacht, als meine lebensführung nicht nach euren vorurteilen zu gestalten." seneca
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#4

RE: Unser deutsches Engagement in Afghanistan

in Naher und mittlerer Osten 10.06.2018 07:51
von gun0815 (gelöscht)
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Ehrliche Hilfe wäre angebracht. Man muß nur betrachten, was die westliche Zivilisation solchen Ländern im Laufe der Geschichte angetan haben. Dann ergibt sich eine Verantwortung, die eine Armee nicht erfüllen kann. Im Gegenteil, sie macht es nur noch schlimmer. Militärische Präsenz ist mMn immer eine Form der Dominanz, die ein Land nicht gebrauchen kann.


Wer in Grenzen denkt, denkt begrenzt!
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#5

RE: Unser deutsches Engagement in Afghanistan

in Naher und mittlerer Osten 10.06.2018 10:24
von Anthea | 12.404 Beiträge

Zitat von woipe im Beitrag #3
hm?
ich bin mal ein wenig provokant und sage, dass wir unsere freiheit, unsere werte, unsere grenzen,... durchaus am auch am hindukusch, am horn von afrika oder sonst wo auf der welt verteidigen. allerdings nicht mit waffen und militärischer präsenz.


Du meinst, die Verteidigung unser humanitären Werte? Die es zu verteidigen galt, wie es von Anfang an hieß und de facto Kriegseinsatz war. Also gelogen! Oder Schadensbegrenzung, damit diejenigen, die nicht schon Gliedmaßen verloren hatten, nicht auch noch daran starben... Ich erinnere mich, dass die Bevölkerung im Übrigen gar nicht so begeistert darüber war, dass wir ihnen Brunnen bauten. Denn diese Aktionen waren seitens der Taliban beliebte Angriffsziele.

Seit Jahren! habe ich mich gegen diese Einsätze ausgesprochen. Aber es bleib beim Alten. Dann hieß es, dass Deutschland seine BW dort abzieht, ätsch, nicht alle, es blieben dann xxx, die dann wieder aufgestockt wurden.
Zwischenzeitlich hatte man in Deutschland immer mal wieder Anlassfür "traurige Gesichter machen", wenn wieder ein von den Lügen Verheizter von der Gangway in einer hübschen Zinnbehausung von der Gangway getragen wurde...

Ich hätte jedesmal in diese verlogenen Visagen der Entscheidungsträger und Verantwortlichen schlagen können, wenn sie "betretene"Worte fanden... Eklig.

----


Um das Herz und den Verstand eines anderen Menschen zu verstehen, schaue nicht darauf, was er erreicht hat, sondern wonach er sich sehnt. (Khalil Gibran)
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#6

RE: Unser deutsches Engagement in Afghanistan

in Naher und mittlerer Osten 10.06.2018 14:12
von SirPorthos | 3.127 Beiträge

Zitat von gun0815 im Beitrag #2
(...)

Wie sah es eigentlich aus, als deine Entscheidung gefallen und es in deiner "Einheit" bekannt wurde?

mfg


Moin gun0815,

mein kommandierender Brigadegeneral hat große Stücke auf mich gehalten, denn ich war unkonventionell, brach manchmal Vorschriften aus meiner Beurteilung der Lage. Er sagte mir mehrmals "Du bist offenbar ein Offizier mit Schneid". Wenn ich Mist baute und das habe ich manchmal, hielt er mir immer den Rücken frei. Bei einem von mir organisierten Gefechtsschießen der Brigade habe ich mal vergessen, den Munitionsausgebern den Unterschied von Leuchtspur und normaler Munition zu erklären. Das war mein Versäumnis und die Munitionsbuchführung war heillos durcheinander. In der Nacht stand ich dann vor meinen verzweifelten Gefreiten und sie beichteten mir, dass ca. 500 Schuß Munition nicht nachweisbar wären. Was ich nicht ahnte und auch sie nicht, war, dass mein General im dunklem hinter mir stand und das ganze Desaster miterlebte. Der alte Herr sagte nur folgendes: "Das ist die beste Gefechtsübung, die ich in meiner Dienstzeit erlebte. Den Rest kriegst Du in den Griff. Ich gehe jetzt in mein Zelt." Tja, am nächsten Tag ging ich zum Versorgungsunteroffizier. Er schloss die Tür und wir übten uns in "kreativer" Munitionsbuchführung. Gegen Mittag ging die Tür auf und mein General stand vor uns. Er meinte nur "Ohne Meldung ! Seid ihr fertig ? Ich möchte jetzt in Begleitung zur Feldküche."

Er war der beste Kommandeur, den man sich wünschen kann. Ich habe einen Heidenrespekt vor ihm gehabt. Er war immer väterlich.

Und nun kommt meine Feigheit. Ich habe mit meinem Antrag auf Entlassung gewartet, bis er im Sommerurlaub war. Er ging durch und am ersten Tag nach Beendigung seines Urlaubs zitierte er mich zu sich. Nicht in seinem Dienstzimmer sondern in einen Raum des Offizierscasinos. Er lud mich zum essen ein und bat mich, meine Beweggründe zu erläutern. Er hat es verstanden und kein Wort darüber verloren, warum ich meinen Antrag während seiner Urlaubszeit machte. Er wusste, dass mir das im Nachhinein peinlich war und ich mich schämte.

Er wünschte mir alles Gute und hat mir die beste Beurteilung meiner Dienstzeit gegeben.

Heute ist er pensioniert und wohnt in einem kleinen niedersächsischen Dorf. Er ist oft im Garten und pflegt seine Pflanzen. Manchmal fahre ich bei ihm vorbei.

Würde die Führung der Armee - militärisch und politisch - nur aus Menschen seines Charakters bestehen, wäre ich heute noch Offizier. Er ist ein durch und durch ehrenwerter Mensch. Und das ist selten geworden.

Und zur Pension und der wenig lukrativen Nachversicherung in der deutschen Rentenkasse:

Was nützt es dem Menschen, wenn er die Welt gewinnt, aber sich selber verliert ?

Diese Worte stammen von einem Menschen, der vor über 2000 Jahren lebte. Ich weiß nicht, ob er wirklich Gottes Sohn war oder auferstanden ist. Ich weiß nur, das seine Worte wahr sind.

Lieben Gruß aus Hamburg !



zuletzt bearbeitet 10.06.2018 14:40 | nach oben springen

#7

Unser deutsches Engagement in Afghanistan

in Naher und mittlerer Osten 11.06.2018 11:25
von Bicyclerepairman | 105 Beiträge

"....ich bin mal ein wenig provokant und sage, dass wir unsere freiheit, unsere werte, unsere grenzen,... durchaus am auch am hindukusch..."

Ich greife das mal auf weil ich einen speziellen Umstand in dem militärischen Engagement in Afghanistan immer für bemerkenswert hielt der recht wenig Einzug in der Gesamtdiskussion über diese Werteverteidigung hatte.
Also da hatten wir jetzt den grössten und längsten Natoauslandseinsatz in einem Land welches gleichzeitig der grösste Drogenlieferant der Welt ist.
Völlig unangetastet, unbeindruckt läuft das parallel ab und kaum jemand hinterfragt das. Was viel absurderes gibt es kaum aber wahrscheinlich würde auch nur ein wenig nachbohren in dieser Materie - also in Bezug auf das Land - eine etwaige Wertediskussion, wie auch immer im Keim ersticken lassen. Also lässt man das lieber, so zumindest mein Eindruck.


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#8

RE: Unser deutsches Engagement in Afghanistan

in Naher und mittlerer Osten 12.06.2018 09:58
von grauer kater (gelöscht)
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Zitat von Bicyclerepairman im Beitrag #7
".................................Also da hatten wir jetzt den grössten und längsten Natoauslandseinsatz in einem Land welches gleichzeitig der grösste Drogenlieferant der Welt ist.
.............................................................


Der Mohnanbau in Afghanistan ist ein nicht unerheblicher Wirtschaftszweig. Nur wird eben die Verwertung der Opiumproduktion als illegale Droge in den Vordergrund gestellt. Eine Diversifikation der Produktion könnte, unter stabilen gesellschaftlichen Verhältnissen, Afghanistan zu einem der bedeutenden Schmerzmittelproduzenten werden lassen. Es fehlen weltweit tausende Tonnen an Schmerzmitteln, dort könnten sie kostengünstig produziert werden und die Bauern hätten reale legale Einkommensmöglichkeiten, neben entstehenden Arbeitsplätzen in der Verarbeitung.
Nur wurde das nie diskutiert, lieber hat man pro forma Mohnfelder abgebrannt oder umgepflügt.



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#9

RE: Unser deutsches Engagement in Afghanistan

in Naher und mittlerer Osten 12.06.2018 11:11
von SirPorthos | 3.127 Beiträge

Zitat von grauer kater im Beitrag #8
Zitat von Bicyclerepairman im Beitrag #7
".................................Also da hatten wir jetzt den grössten und längsten Natoauslandseinsatz in einem Land welches gleichzeitig der grösste Drogenlieferant der Welt ist.
.............................................................


Der Mohnanbau in Afghanistan ist ein nicht unerheblicher Wirtschaftszweig. Nur wird eben die Verwertung der Opiumproduktion als illegale Droge in den Vordergrund gestellt. Eine Diversifikation der Produktion könnte, unter stabilen gesellschaftlichen Verhältnissen, Afghanistan zu einem der bedeutenden Schmerzmittelproduzenten werden lassen. Es fehlen weltweit tausende Tonnen an Schmerzmitteln, dort könnten sie kostengünstig produziert werden und die Bauern hätten reale legale Einkommensmöglichkeiten, neben entstehenden Arbeitsplätzen in der Verarbeitung.
Nur wurde das nie diskutiert, lieber hat man pro forma Mohnfelder abgebrannt oder umgepflügt.



Moin grauer kater,

ebenso gut könnte man dort Marihuana Pflanzen anbauen. Ich vertrage das Zeug normalerweise nicht. 2012 war ich schwer krank und mein Partner gab mir etwas davon. Ich benötigte keine Schmerzmittel mehr, deren Nebenwirkungen viel heftiger gewesen wären.

In Deutschland ist Marihuana für Schmerzpatienten und andere schwere Erkrankungen mittlerweile freigegeben. Es gibt Lieferengpässe.

Mittlerweile verstehe ich Ströbele: Gebt das Hanf frei !

Gruß aus Hamburg !


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#10

RE: Unser deutsches Engagement in Afghanistan

in Naher und mittlerer Osten 12.06.2018 12:09
von grauer kater (gelöscht)
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Hallo, Sir Porthos, mir ging es darum, endlich Alternativen aufzuzeigen, die den Bauern in Afghanistan ihre Existenz sichern und der Diversifikation der afghanischen Wirtschaft etwas bringen.
Die Drogenpolitik weltweit halte ich für insgesamt falsch. Wenn man Drogenmißbrauch bekämpfen will, muss man den Süchtigen helfen und den Dealern den Markt austrocknen, indem die Süchtigen entkriminalisiert werden und ihren "Stoff" legal billiger bei entsprechenden staatlichen Einrichtungen beziehen können. Insbesondere bei der Therapie zur Suchtbekämpfung müssen sich die Staaten stärker engagieren. Und es ist notwendigewweise erforderlich, denen, die vom Drogenanbau leben, andere Einkommenschancen zu eröffnen.



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#11

RE: Unser deutsches Engagement in Afghanistan

in Naher und mittlerer Osten 12.06.2018 13:28
von SirPorthos | 3.127 Beiträge

Zitat von grauer kater im Beitrag #10
Hallo, Sir Porthos, mir ging es darum, endlich Alternativen aufzuzeigen, die den Bauern in Afghanistan ihre Existenz sichern und der Diversifikation der afghanischen Wirtschaft etwas bringen.
Die Drogenpolitik weltweit halte ich für insgesamt falsch. Wenn man Drogenmißbrauch bekämpfen will, muss man den Süchtigen helfen und den Dealern den Markt austrocknen, indem die Süchtigen entkriminalisiert werden und ihren "Stoff" legal billiger bei entsprechenden staatlichen Einrichtungen beziehen können. Insbesondere bei der Therapie zur Suchtbekämpfung müssen sich die Staaten stärker engagieren. Und es ist notwendigewweise erforderlich, denen, die vom Drogenanbau leben, andere Einkommenschancen zu eröffnen.


Moin grauer Kater,

man sollte unterscheiden zwischen vernichteten Drogen und anderen Substanzen, die das Leben kranker Menschen bei gewissenhafter Dosierung erleichtern.

Ich gebe zu, dass ich da mittlerweile einiges ausprobiert habe. Gott sei es gedankt hatte ich einen Schutzengel, der mich von den teuflischen Dingen schnell abgebracht hat. Zum Glück macht dieser Schutzengel sehr selten Urlaub oder hat eine gute Vertretung.

Derzeit bin ich fit und trinke nur ab und an abends mein Köstrizter oder König Ludwig dunkel.

Ich habe die Abgründe erlebt, aber es waren immer Menschen um mich, die mir halfen. Und auch eine Macht, die nicht von dieser Welt ist.

"Drogen" generell zu verdammen ist genauso schlecht, wie sie generell zu dulden. Es muss eine Auswahl getroffen werden, die nicht einfach ist und je nach Patient ausgearbeitet werden muss.

Lieben Gruß aus der freien und Hansestadt Hamburg !


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#12

RE: Unser deutsches Engagement in Afghanistan

in Naher und mittlerer Osten 12.06.2018 21:15
von woipe (gelöscht)
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Zitat von Bicyclerepairman im Beitrag #7
"....ich bin mal ein wenig provokant und sage, dass wir unsere freiheit, unsere werte, unsere grenzen,... durchaus am auch am hindukusch..."

Ich greife das mal auf weil ich einen speziellen Umstand in dem militärischen Engagement in Afghanistan immer für bemerkenswert hielt der recht wenig Einzug in der Gesamtdiskussion über diese Werteverteidigung hatte.
Also da hatten wir jetzt den grössten und längsten Natoauslandseinsatz in einem Land welches gleichzeitig der grösste Drogenlieferant der Welt ist.
Völlig unangetastet, unbeindruckt läuft das parallel ab und kaum jemand hinterfragt das. Was viel absurderes gibt es kaum aber wahrscheinlich würde auch nur ein wenig nachbohren in dieser Materie - also in Bezug auf das Land - eine etwaige Wertediskussion, wie auch immer im Keim ersticken lassen. Also lässt man das lieber, so zumindest mein Eindruck.



ist die bw also auch als drogenbekämpfungseinheit unterwegs??? oder wie soll ich dich hier jetzt verstehen?


"nichts habe ich mir fester zum grundsatz gemacht, als meine lebensführung nicht nach euren vorurteilen zu gestalten." seneca
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#13

RE: Unser deutsches Engagement in Afghanistan

in Naher und mittlerer Osten 20.08.2021 13:44
von denker_1 | 1.598 Beiträge

Zitat von woipe

ist die bw also auch als drogenbekämpfungseinheit unterwegs??? oder wie soll ich dich hier jetzt verstehen?



eher nicht!

[OT]
Ist zwar themenfremd, wie ich das begründe, aber da gab es am 14./15.August 2021 eine Hanf Parade in Berlin!

Ohne die greingsten Corona Auflagen!

Man darf also für den Genuss und die Freigabe von Drogen demonstrieren OHNE MASKE OHNE ABSTAND, aber gegen die Corona Politik und für ein menschenfreundlichere Klima nicht, dann gelten nämlich die Corana Auflagen in voller Härte!

Dabei diend Drogenabhängige für unsere Gesellschaft mitnichten weniger gefährlich bei ihrer Beschaffungskriminalität und bei ihrer Belegung von gerade jetzt so wichtigen Intensivbetten und wenn die im Drogenrauch Kraftfahrzeuge führen. Dann sind die sehr wohl gemeingefährlich und dies in wet stärkerem Maße als die mit einem gewissen Virus infizierten die nicht mal krank sein müssen.
[/OT]

Deshalb glaube ich beim besten Willen nicht, dass jemals die Drogenbekämpfung im Afghanistan Einsatz auch nur im Greingsten eine Rolle gespielt hat.



zuletzt bearbeitet 20.08.2021 13:44 | nach oben springen


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