kehrt ins eigne Herz zurück. Schönes Sprichwort. Stand früher in meinem Poesiealbum.
Was ihr dem geringsten meiner Brüder gebt, das habt ihr mir gegeben... So soll Jesus gesagt haben.
Es soll nach christlicher Denkungsart „seliger denn Nehmen“ sein (siehe Apostelgeschichte 20,35). Jedoch hat unsere Ellbogengesellschaft dies nicht verinnerlicht. Im Gegenteil: Die Menschen lauern, wo es was zu holen gibt und greifen zu. Und dies kann zu einer regelrechten Sucht werden: Die Schnäppchenjäger. Jedoch je mehr die Menschen sammeln, anhäufen, scheffeln, wie ein „Dagobert Duck“ in ihren Schätzen und vermeintlichen Erfolgen baden, so ärmer werden sie – seelisch betrachtet.
Es ist noch nicht einmal das Problem der Weggabe von Materiellem, sondern eines des Mankos beim Verteilen von „passiven Gaben“. Und damit sind dann Werte gemeint wie zum Beispiel auf Menschen zuzugehen mit der Selbstverständlichkeit, die aus einem wachen Blick und Herzen resultiert. Der erkennen lässt, wann Menschen Zuwendung brauchen. Viele scheuen sich, um Hilfe zu ersuchen, weil sie der Meinung sind, dass es Selbstlosigkeit nicht gibt. Und sie durch eine Annahme in eine Art „Zugzwang“ geraten, weil es ja auch heißt: Gibst du mir, so geb ich dir…. Oder auch „eine Hand wäscht die andere“. So verkommt „Geben“ zu einer Art „Geschäft“.
Eine in Kanada gefertigte Studie belegte tatsächlich den Zusammenhang von größerem Glücksempfinden durch Geben als durch Empfangen. Hierbei bezog sich dies auf Geld, was ja angeblich glücklich machen würde. Das Fazit aus dieser Studie gipfelte in der Erkenntnis/Behauptung, dass, so das (Weg)Geben Teil des eigenen Lebensstils werden würde, eine nachhaltigere Zufriedenheit erreicht würde als durch das Behalten.
<<Die Kunst des schönen Gebens wird in unserer Zeit immer seltener, in demselben Maße, wie die Kunst des plumpen Nehmens, des rohen Zugreifens täglich allgemeiner gedeiht. << Heinrich Heine
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