Zuerst die gute Nachricht: Die AfD ist in keinem der beiden Länder stärkste Kraft geworden. Aber sie ist trotzdem stärker als prognostiziert, v.a. in Sachsen mit 27,5%.
https://www.sueddeutsche.de/politik/sach...icker-1.4579374
Die Grünen haben weniger zugelegt als erwartet; die Linke ist in beiden Ländern stärker abgestürzt als vermutet. Die inneren Querelen rächen sich nun. Jetzt steht die Linke fast da, wo die PDS in den ersten Landtagswahlen 1990 stand, nämlich um die 10%.
Für die SPD dürften die ca. 27% in Brandenburg Balsam für die sozialdemokratischen Seele sein (die 8% in Sachsen dagegen nicht). Sie hat zwar verloren, aber deutlich weniger als erwartet. Vor ein paar Wochen lag sie in den Umfragen bei 17-18%. Dazu passt, dass die Grünen mit 10% weit weniger als erwartet erhalten haben.
Bei der CDU ist es umgekehrt: In Sachsen hat sie nicht so viel verloren wie befürchtet, in Brandenburg ist sie dagegen abgestürzt.
Tragisch könnte es für die FDP verlaufen: in beiden Prognosen 4,5-4,8%. Aber noch kann sie sich Hoffnungen machen. Bleibt es dabei, wird nebenbei die SPD (oder die dicht "nebenan" liegenden Grünen) in Sachsen die kleinste Partei im Landtag.
Eine Überraschung könnte es in Brandenburg geben: Die FW liegen derzeit bei 5%.
Koalitionen in Brandenburg: Dank des schwachen Abschneidens der Linken und des niedrigen Zuwachses der Grünen könnte es für R2G knapp werden. Aktuell würde es reichen, aber wenn FW und doch noch die FDP es schaffen, dann nicht unbedingt. Die Kenia-Koalition ist sicherer.
In Sachsen: Eigentlich nur die Kenia-Koalition. Es sei denn, die Teile der CDU, die mit der AfD koalieren wollen, setzen sich durch.
Die Wahlbeteiligung ist wohl deutlich höher als bei den vorigen Wahlen.