#1

Syrien - AKK und Kriegsgelüste

in Naher und mittlerer Osten 22.10.2019 15:53
von Anthea | 12.398 Beiträge

Da will sie wohl Lorbeeren ernten, da alles andere nicht hilft. Auf "brennende Züge" aufspringen - die Kriegsministerin.
Uli Gellermann/RationalGalerie hat dazu seine eigene Meinung. Bingo!

Hände weg von Syrien!
Kramp Karrenbauer will Karriere-Krieg

Autor: U. Gellermann
Datum: 22. Oktober 2019


Die Kriegsministerin Kramp-Karrenbauer ist schon lange im politischen Abseits. Keiner will mehr mit ihr Politik spielen: Im CDU-Vorsitz versagend, sieht sie auch die mögliche Kanzlerkandidatur wegschwimmen. Das Ende der Karriere naht. Da liegt es für das Püttlinger CDU-Parteigewächs nahe, zum letzten Mittel von Politikern im Untergang zu greifen: Krieg. Zwar verkauft die Dame ihren jüngsten Vorschlag als „Internationale Sicherheitszone in Nordsyrien“. Aber natürlich sollen auch deutsche Truppen die angebliche Sicherheit dort betreiben.

Neben der wankenden Karriere sehen die Karrenbauer und Hintermänner einen weiteren wichtigen Grund, deutsche Soldaten in den schwärenden Krieg nach Syrien zu senden: Die Russen! Die Russen könnten ihre Rolle als Partner der syrischen Regierung ausbauen, sie könnten an Einfluß gewinnen und sie könnten letztlich einen Frieden in Syrien erreichen, der den syrischen Präsidenten Assad in seinem Amt bestätigen würde.

"Das neue Syrien kommt aus Wilmersdorf" schrieb die Zeit, als die "Stiftung Wissenschaft und Politik", der Denktank der Bundesregierung, im Januar 2012 im Zuge des geheimen Projekts mit dem Namen "Day After", die syrische Opposition in Berlin-Wilmersdorf zusammentrommelte. Das Ziel: Assad muß weg! Die Spur dieser klaren Einmischung in einen Krieg, der von Beginn an von den USA gewollt und von ihrem arabischen Handlanger Katar mit drei Milliarden Dollar und Waffen aktiv unterstützt wurde, ist bis heute erkennbar.

Während in Berlin-Wilmersdorf und den einschlägig bekannten Medien noch ein Nebelvorhang von "Freiheit & Demokratie" über den mörderischen Syrien-Krieg gehängt wurde, ging es die ganze Zeit um Erdgas & Profit: Nach der Entdeckung riesiger Erdgasfelder im östlichen Mittelmeer, als deren potenzielle Ausbeuter Zypern, Libanon, Israel und Syrien in Frage kamen, wurde der Krieg exekutiert. "Erstmals schien es möglich, die geplante Nabucco-Erdgaspipeline, die die EU mit den Erdgasvorkommen im Kaspischen Meer verbinden sollte, ausreichend auszulasten und deren Umsetzung auch zu realisieren", notierte die "Wirtschafts-Woche".

Katar sah Chancen, seine gigantischen Erdgasvorräte zu kommerzialisieren. Der Staat verfügt über die weltweit drittgrößten Erdgasreserven. Syriens Staatspräsident Baschar al-Assad lehnte den erpresserischen Vorschlag von Katar und der Türkei für eine Pipeline von syrischem Boden unter türkischer Kontrolle ab. Deshalb begann das Geschrei "Assad muss weg". Katar, Saudi-Arabien und die Türkei begannen, den syrischen al-Qaida-Ableger Jabhat al-Nusra sowie die Kämpfer der Terrorgruppe ISIS zu finanzieren und mit Waffen auszustatten.

Schon in ihrer jüngsten Regierungserklärung warnte Kanzlerin Merkel: "Mit dem Rückzug der USA (aus Syrien) würden der Einfluss Russlands und des Iran massiv steigen." Und die Karrenbauer stieß nach. Im Zusammenhang mit ihrem Vorschlag einer "Sicherheitszone" drohte sie: "Die Bundeswehr wird immer das zur Verfügung stellen, was die Politik von ihr verlangt". Es riecht nach Erdgas und nach Geld, viel Geld.

Die verlangte Sicherheitszone soll nur der Brückenkopf für die westliche Einmischung in Syrien sein. Das alte Ziel des Westens ist, nach mehr als einer halben Million Toter und 5,7 Millionen Flüchtlingen, nicht beiseite gelegt: Assad muss weg, koste es, was es wolle!

---


Ich bin der Wahrheit verpflichtet, wie ich sie jeden Tag erkenne, und nicht der Beständigkeit.
Mahatma Gandhi


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#2

RE: Syrien - AKK und Kriegsgelüste

in Naher und mittlerer Osten 22.10.2019 22:46
von Gelöschtes Mitglied
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Da wird meines Erachtens nach viel zu viel rein interpretiert - als ob die internationale Politik permanent und beständig von von lang greifender Strategie wäre....

In Teilen mag das sogar so sein - aber was den nahen Osten betrifft, sind langfristige Strategien in aller Regel nicht machbar, weil viel zu viele Köche mit dabei sind. Alles was immer wieder mal temporär und meist auch lokal begrenzt gelingt, ist die hoch lodernden Flammen ein wenig einzudämmen.

So ist die Türkei beispielsweise in der Lage, einen kleinen Streifen in Syrien zu besetzen und der eigenen Einflusszone hinzuzufügen - aber nicht wirklich in der Lage, umfassend die "Kurdenproblematik" aus Sicht der Türkei zu lösen.
Rußland hat auf jedem Fall Einfluß - aber ist dennoch nicht in der Lage, mehr als ein halbwegs strategisches Gleichgewicht bei Förderung von Diktatoren irgendwie sicher zu stellen.
Die USA kann und will auch nicht dauerhaft den Polizisten für den Nahen Osten liefern - das hat in Afghanistan nicht geklappt, und klappt nicht im Irak - und erst recht nicht noch im erweiterten Gebiet von Syrien.
Die Strategie Irans ist, es kann keine relevante Macht neben mir geben, außer sie ist mir hörig. Aber faktisch ist auch der IRan nur punktuell in der Lage, zu destabilisieren, und vielleicht auch mal eine kleine Revolution anzuzetteln - für einen Vorrangigen Einfluß in der gesamten Region reicht es einfach nicht.
Dann wäre da noch Saudi Arabien - auch ein Staat, der wenig Interesse daran hat, dass andere Staaten in der Region zu einflußreich werden - aber ebenfalls nicht in der Lage, größere Gebiete dauerhaft zu befrieden.

Dann haben wir noch Israel, den Libanon, die besetzten Gebiete, kleinere und größere weitere Player, Terrorgruppen, Milizen, etc. etc. etc......

Die USA brauchen derzeit weder das Öl, noch das Gas aus dem nahen Osten - allenfalls wollen sie nicht, dass sie langfristig dort den Einfluss verlieren.

Die EU hätte mehr zu verlieren - aber andererseits, jeder der dort in den Gebieten die Macht übernimmt, braucht für seinen Machterhalt Cash - und das geht nur, wenn man Öl und Gas auch an den Westen verkauft.

Warum dann der Vorstoß von AKK?

Das hat relativ wenig mit dem Nahen Osten zu tun. Da geht es mehr darum, auch mal im Rampenlicht zu stehen, und zu zeigen, dass sie was kann. Dann geht es darum, Trump mal zu zeigen, dass man durchaus bereit ist, in Richtung 2%-Ziel zu investieren. Dann kann man sich gegenüber der SPD profilieren. Und: Man könnte sogar die EU ein wenig in Richtung gemeinsamer Verteidigungsaufgaben drängen.
Dazu käme, dass man so auch gegenüber der Türkei Stellung beziehen kann, wenn es um die Flüchtlingsfrage geht.
Und: Allen Ernstes glaubt sowieso niemand, dass es ernsthaft dazu kommt, dass Deutschland da mit Soldaten reingeht - weil die Voraussetzungen ein Beschluss des Sicherheitsrates wäre, oder wenigstens ein Mandat der Türkei und Syriens - und damit auch Rußlands.

Unterm Strich - ist halt mal ein Vorschlag - hilft niemandem, schadet niemandem, ist bald vergessen.
Und die Kurden?

Werden noch weitere 50 Jahre auf einen eigenen Staat warten müssen....


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#3

RE: Syrien - AKK und Kriegsgelüste

in Naher und mittlerer Osten 23.10.2019 20:48
von Anthea | 12.398 Beiträge

Also bleibt es bei einem peinlichen Versuch von AKK. Andere Parteien, so las ich, lachen bereits über sie.
Bilderwitz, den ich heute irgendwo sah: Lohnt es sich eigentlich, sich ihren vollen Namen noch zu merken oder reicht AKK
Klappern gehört zwar zum Handwerk, Babyrasseln sind da weniger geignet.

---


Ich bin der Wahrheit verpflichtet, wie ich sie jeden Tag erkenne, und nicht der Beständigkeit.
Mahatma Gandhi


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