Oder anders: Soll man hingehen und ein Werk boykottieren, weil der Schaffer/Schöpfer desselbigen sich möglicherweise! einer schlimmen Tat schuldig gemacht hat? Unbewiesener Verdacht.

Ich meine hier Woody Allen, der seine Adoptivtochter sexuell missbraucht haben soll.
Der Woody Allen, der in zahlreichen Filmen diverse skurrile und auch liebenswürdig psychopathische Persönlichkeiten schuf. Ein Meister seines Fachs, wie viele Kunstkenner des Fachs sagen.

Kann man Woody Allen jetzt noch in Ruhe genießen? fragte die Rheinische Post, Ressort Kultur angesichts der Ankündigung seines neuen Films "A rainy day in New York".

https://rp-online.de/kultur/film/a-rainy...en_aid-47579637

Kann man?

---

Zitat von moorhuhn im Beitrag #2

---

Ist eine schwierige Frage.
Woody Allen ist noch nie mein Fall gewesen, insofern stellt sich die Frage für mich nicht.
Verallgemeinert, auf andere Künstler bezogen, hätte ich vermutlich einen Zielkonflikt. Man begeistert sich ja für das jeweilige Kunstwerk, das gestaltet/interpretiert/geschaffen wurde und sieht den Künstler in diesem Rahmen. Andererseits würde sich bei solchen Straftaten (wenn eindeutig nachgewiesen) aber auch sehr viel Abneigung und Distanz in mir aufbauen.

---

Im Grunde genommen ist das wieder die Frage, ob man einer neutralen Sichtweise wegen alles nicht losgelöst vom "Erzeuger", betrachten, bewerten/beurteilen sollte.

Denn es ist nur allzu verständlich und menschlich und ich glaube, dass sich keiner davon wirklich freimachen kann, dass "irgendetwas" immer hängen bleibt, was man über einen anderen, in dem Falle "Künstler" gehört hat. Und da kann man sich noch so sehr um Objektivität bemühen, klappt nicht hundertprozentig.

---.