Dabei liegt es doch gerade bei der Op Art offen auf der Hand, worum es ihr geht. Sie täuscht dem Auge Bewegung vor, wo keine ist, optische Täuschungen und Flimmereffekte, und zeigt damit, wie leicht unsere Wahrnehmung zu betrügen ist. Nur diese? Oder sind die anderen Fähigkeiten - Denken, Fühlen, Rationalität, Überzeugungen -, auf die wir so stolz sind und auf die wir so gerne unser Menschsein begründen, etwa genauso leicht hinters Licht zu führen? Die Op Art, so habe ich das jedenfalls immer empfunden, ist/war eine Kunst, deren Werke zur Bescheidenheit und Selbstreflexion anhielten.
Manches, was danach kam, war mir weitaus schwerer einzuschätzen., noch weniger zu lieben und zu bewundern. Die wüsten Klecksereien der Jungen Wilden, die Männekes des Keith Haring, die krummen Linien von Hundertwasser und die Verpackungsorgien der Familie Christo, alles Künstler, die einmal in ihrem Leben eine Idee hatten und diese dann ad ultimo zu Tode ritten.....