#1

Muss man sich das merken oder kann das weg?

in Schule und Bildung 29.12.2020 15:28
von Anthea | 12.397 Beiträge

Es geht um die Jugendsprache. Ich sah gestern einen Beitrag, wo Passanten auf der Straße mit Wörtern konfrontiert wurden, die "neu" waren. Der Jugendsprache entnommen, wie den Nichtverstehenden erklärt wurde. Und "milde" und entschuldigend für diese aufgrund ihrer "Bildungslücke" wurde dann seitens des Reporters gesagt, das sei ja nicht so schlimm. Wenn man etwas nicht verstehen würde, dann könnte man ja auch nachfragen...
Das war für mich die Stelle, die mich etwas unmutig machte.
Zu Recht oder zu Unrecht?

Unsere deutsche Sprache ist ein hohes und zu erhaltendes Kulturgut. Und ich denke, dass ein jeder sich dem anderen gegenüber verständlich ausdrücken sollte. "Dialekte" seien mal dahingestellt, wobei gar manche eine Verunglimpflichung der deutschen Sprache und ihrer sprachlichen Regeln bedeuten wie z.B. die Kasusvertauschung: Gib mich mal...
Ich bin jedoch durchaus für den Erhalt von Dialekten und finde manche ganz zauberhaft, wie z.B. Norddeutsch oder auch Bayrisch. Besonders die Schimpfwörter! . "Sächsisch" gehört nicht gerade zu meinen Favoriten.

Aber "Jugendsprache" ist temporär zu sehen. Und es ist auch nichts dagegen einzuwenden, wenn sich junge Leute und bestimmte Gruppen untereinander im bestimmten Jargon unterhalten, dabei neue Wörter schaffen, welche verdenglischen oder einem anderen Begriff zuführen. Aber im Gemeinschaftsleben, dem der "Erwachsenen" möchten diese wohl ungern mit "Ey Alda" angesprochen werden. Und auch Komplimente aus einer anderen Sprache oder Rappersprache finden sicherlich nicht gerade Zustimmung, wenn der sie Aussprechende ein Landsmann oder eine Landsmännin ist. Anders: "Großartig" empfinde ich als angebrachter als "Mashallah".

Der "Zeitgeist", dem alle immer unterliegen, war schon immer bei Jugendlichen die Abgrenzung von den Erwachsenen im Sinne eigener Identitätsfindung. Die gerne auch mit Provokation zu tun hat und der Hang "unter sich sein zu können". Man versteht sich...Mit Floskeln, konstruierten Abkürzungen, vulgären Ausdrücken und spontanem "Gebrabbel" im Rap als Ausdruck momentaner Emotionen.

Aber muss man sich wirklich ernsthaft damit befassen, ganze Wörterbücher damit füllen und jedes Jahr ein "Jugendwort" küren? Da bin ich ganz "lost in thoughts"... Muss das sein? Viel Lärm um Unnützes?

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Ich bin der Wahrheit verpflichtet, wie ich sie jeden Tag erkenne, und nicht der Beständigkeit.
Mahatma Gandhi


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#2

RE: Muss man sich das merken oder kann das weg?

in Schule und Bildung 29.12.2020 20:32
von Urmel | 62 Beiträge

Ja, Anthea, ich empfinde genauso. Deutsch ist eine schöne Sprache und für mich ohne jeden Zweifel ein hohes Kulturgut. Ich fühle mich mit unserer deutschen Sprache verbunden. Mundarten verstehe ich überhaupt nicht. Habe aber festgestellt, dass sich mache Schimpfwörter wie z.B. „Kniesbüggel bis Mutzepuckel“ (Kölsch) schöner anhören als auf Hochdeutsch. Auch ein Fisternöllchen hört sich netter an als ein Verhältnis, obwohl es unter dem Strich natürlich aufs gleiche rauskommt.
Was mich genauso stört ist, wenn Menschen meinen, sie müssten in jedem Satz mindestens ein englisches Wort einflechten: statt Hauptverkehrszeit, reden wir von „Rushhour“ wir sind nicht in einer Besprechung, sondern in einem Meeting, wir überprüfen nicht mehr etwas, wir müssen es „checken“. Wir stornieren unsere Reise nicht, wir canceln sie – usw.
Ist das nicht crazy?


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#3

RE: Muss man sich das merken oder kann das weg?

in Schule und Bildung 29.12.2020 21:16
von Anthea | 12.397 Beiträge

Hallo Urmel, die kenne ich alle nicht, die von dir angeführten Schimpfwörter. Netter anhören? Nun, ich würde denjenigen, der das zu mir sagt, gar nicht ernst nehmen. Klingt irgendwie so "trottelhaft".
Man kann Beleidigungen auch fein umschreiben mit "richtigen" bekannten hochdeutschen Worten.
Wie vormals Heinz Erhard, der von einem "schönen großen weißen Vogel" sprach, aber "dumme Gans" meinte. Oder so ähnlich.


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#4

RE: Muss man sich das merken oder kann das weg?

in Schule und Bildung 30.12.2020 10:33
von Findus | 2.515 Beiträge

Zitat von Anthea im Beitrag #1
Unsere deutsche Sprache ist ein hohes und zu erhaltendes Kulturgut. Und ich denke, dass ein jeder sich dem anderen gegenüber verständlich ausdrücken sollte. "Dialekte" seien mal dahingestellt, wobei gar manche eine Verunglimpflichung der deutschen Sprache und ihrer sprachlichen Regeln bedeuten wie z.B. die Kasusvertauschung: Gib mich mal...Ich bin jedoch durchaus für den Erhalt von Dialekten und finde manche ganz zauberhaft, wie z.B. Norddeutsch oder auch Bayrisch. Besonders die Schimpfwörter! . "Sächsisch" gehört nicht gerade zu meinen Favoriten.


Sprache ist nicht allein Hochsprache oder Mundart. Sprache ist auch der Slang, der auf der Straße gesprochen wird oder von bestimmten Altersgruppen gesprochen wird. Slang hat jedoch wenig gemein mit der Hochsprache.
Unabhängig davon, entwickelt sich Sprache weiter. Wer nutzt heute z.B. noch Worte wie "fernmündlich" oder "allenthalben"? Dafür scheint "komplex" das neue Modewort zu sein, um auszudrücken, dass etwas kompliziert ist. Der eigentliche Wortsinn von "komplex" ist jedoch nur "vielschichtig".

PS: Danke für das sehr schöne Thema Sprache



zuletzt bearbeitet 30.12.2020 10:39 | nach oben springen

#5

RE: Muss man sich das merken oder kann das weg?

in Schule und Bildung 30.12.2020 10:43
von Findus | 2.515 Beiträge

Zitat von Urmel im Beitrag #2
Besprechung, sondern in einem Meeting


Ein gutes Beispiel. Es gibt viele Sachverhalte, die genau so gut mit einem deutschen Wort auszudrücken wären. Es gibt übrigens auch ins Englische eingebürgerte deutsche Worte. Prominente Beispiele: Kindergarten und Rucksack.


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#6

RE: Muss man sich das merken oder kann das weg?

in Schule und Bildung 30.12.2020 14:03
von Anthea | 12.397 Beiträge

Zitat von Findus im Beitrag #4
Dafür scheint "komplex" das neue Modewort zu sein, um auszudrücken, dass etwas kompliziert ist. Der eigentliche Wortsinn von "komplex" ist jedoch nur "vielschichtig".


Das zeigt im Grunde genommen vielleicht die Sehnsucht auf, zum Kreis der Gebildetem gehören zu können. Dazu gehört die ( falsche) Verwendung von Fremdwörtern. Das ist sozusagen die Dekadenz der Dummheit.

Natürlich kann sich nicht ein jeder "gebildet" ausdrücken. Das ist auch gar nicht erforderlich. Aber verständlich sollte es sein. Und einem Dialog u.a. angemessen in der Form. Und damit meine ich die richtige Sprache, wie sie in der Schule gelehrt wird. Jeder sollte seine Muttersprache können. Dialekte, Slang, "Proll-Deutsch", wer's mag. Aber keiner sollte sich dahinter verstecken können, dass er/sie Deutsch nicht gelernt hat. Richtiges Deutsch!

Ich kannte mal eine Frau, die sich immer mit ihrem Bekanntenkreis brüstete. Solche, die, wie sie sagte das Haus voll hatten von "Persianerteppichen" auf dem Boden...

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#7

RE: Muss man sich das merken oder kann das weg?

in Schule und Bildung 30.12.2020 14:26
von Meridian | 2.857 Beiträge

Das "beste" ist aber noch, wenn aus dem Ausland übernommene Wörter völlig falsch ausgesprochen werden. Als Bsp. erwähne ich ein Weißgebäck, überall in Bäckereien erhältlich, mit dem Namen Ciabatta. Viele sprechen es "Kiabatta" aus, aber es heißt "Tschabatta".

Einen kleinen Ort in Italien namens Cheggio sprach eine Bekannte stets "Tscheggio" aus, wohl unterbewusst die englische Aussprache des ch anwendend. Es heißt aber "Kedscho". Auch wenn man es ihr sagte, blieb sie hartnäckig beim Tscheggio. (Wäre interessant, was herausgekommen wäre, wenn sie Einheimische nach dem Ort gefragt hätte.)

Auch falsche Formen der Mehrzahl aus Fremdwörtern sind immer wieder zu hören: Aus Radius höre ich Radiusse (richtig: Radien), aus Pizza dann Pizzas (eher akzeptiert, aber richtig: Pizzen). Beim Visum höre ich immer wieder Visas. Das ist schon ein doppelter Plural, da Visa schon die Mehrzahl ist. Allerdings wird Visa gerne auch als Einzahl verwendet, was alleine schon falsch ist.

Anders ist es in Dialekten, wenn Fälle vertauscht werden. Am bekanntesten ist der Berliner Dialekt, der Dativ und Akkusativ verwechselt. Da lasse ich aber nicht den Besserwisser heraushängen, das ist vielmehr Bereicherung unserer doch großen Dialektkultur. Gerade beim Berliner sollte man es nicht "besserwissen".


Die äußere Welt ist der Spiegel deines Inneren.
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#8

RE: Muss man sich das merken oder kann das weg?

in Schule und Bildung 30.12.2020 16:18
von Anthea | 12.397 Beiträge

Besonders "beratungsresistent" ist eine Bekannte aus den NBL. Es tat immer meinen Augen weh, wenn sie "sonnst" schrieb, also das Adverb. Ich versuchte ihr auf lustige Art den Fehler aufzuzeigen in der Art: Du sonnst dich aber doch gar nicht, denn es ist schlechtes Wetter, sonst aber ist der Tag sehr schön.
Nutzte nix. Beharrlich schrieb sie die zwei n. Auch meine ganz deutliche Ansage erbrachte keine Veränderung. Mag aber daran liegen, dass sie eine "Wessi" wie mich eben als "Besserwessi" einstufte, obwohl dies in Wahrheit doch die Ossis sind.

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#9

RE: Muss man sich das merken oder kann das weg?

in Schule und Bildung 21.09.2021 13:43
von Anthea | 12.397 Beiträge

Vor ein paar Jahren schrieb der "Express" über den "Jugendslang im Laufe der Zeit"
Da heißt es dann bei z.B. Ausdrücken der Bewunderung

Vor 1900_ famos, delicat, splended.
1900-1930: knorke, fabelhaft, tadellos
1960-1970: dufte, flott
1970-1980: bombastisch, hip, toff
1980-1990: astrein, galaktisch, oberaffengeil
1990-2000. ultrakrass, verschärft
nach 2000: fett, endgeil, verludert

Und dann das Gegenteil, nämlich Ausdrücke der Missachtung:

Vor 1900: impertinent, stockmiserabel
1900-1930: gemein, mies
1960-1970: abgelaufen, bescheuert, vergammelt
1970-1980: undufte, urinös, krank
1980-1990: fies, finster
1990-2000: abgefuckt beknackt, ungeil
nach 2000: assig, gaga, pissig.

Mit den meisten Bezeichnungen kann man ja etwas anfangen und gebraucht sie selbst auch im normalen Satz, wie z.B- mies, fies, finster u.a.
Was auffällt: "Vornehmer" ist die Sprache jedenfalls nicht geworden. Wenn man sich vormals ärgerte und beispielsweise "Mist" sagte, dann heißt das heute "Fuck". Und wenn etwas früher "splendid" war, dann ist es heute "geil". Das Wort empfand ich als peinlich und ich assoziierte damit Sexuelles.

Hier noch einige Begriffe aus der Jugendsprache, die eine Frageberechtigung lt. Headline besitzen:

Rumoxidieren – soll so was wie „chillen“ sein.
Wer weiß, was ein Smombie ist? Nun, es sind Menschen, die wie gebannt mit dem Handy über die Straße gehen und nicht gucken, wohin sie gehen, Zusammensetzung von Smartphone und Zombie.

Und Earthporn soll eine schöne Landschaft sein. Ein Swaggetarier meint eine Person, die nur aus Imagegründen vegetarisch lebt. Soll es ja geben. ;-), Dia Bolo ist ein hässliches Selfie – und geil/cool/krass soll von bambus abgelöst werden…?

Und weiter geht's bergab.

Die Trennlinie zwischen einem normalen sprachlichen Wandel und einem Niedergang der Ursprungssprache als Verständigungsmittel zeigt sich hierbei aus meiner Sicht recht deutlich.

Und nicht zu vergessen die ausländischen Mitbürger, die sich z.B. in Köln oder Neukölln folgendermaßen verständigen:

"Cok geil": Das bedeutet sehr geil. Cok ist türkisch und heißt einfach nur "sehr".
"Moruk": Das heißt Alter, damit ist nicht das Alter einer Person gemeint, sondern als Anrede.
"Der Babo hat alles rasiert": Der Chef hat es ziemlich drauf. Rasiert gilt in dem Fall als Kompliment
"Was, Lan": Was hast du für ein Problem, Mann? Eine kurze Variante in Streitsituationen.



Das war die Lehrstunden im Bereich "Bildung" für heute.

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Mahatma Gandhi


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#10

RE: Muss man sich das merken oder kann das weg?

in Schule und Bildung 21.09.2021 19:57
von moorhuhn | 1.486 Beiträge

Zitat von Anthea im Beitrag #9
Und weiter geht\'s bergab.Die Trennlinie zwischen einem normalen sprachlichen Wandel und einem Niedergang der Ursprungssprache als Verständigungsmittel zeigt sich hierbei aus meiner Sicht recht deutlich.


Was ist schon normal.
Eine jede Generation bringt temporär eine Parallelsprache hervor, die sie aber mit zunehmenden Alter auch wieder ablegt.
Ich muss immer lachen, wenn "Sprachforscher" glauben, die jeweils aktuelle Jugendsprache zu kennen. Die bringen dann manchmal Begriffe ins Gespräch, von denen hat die Zielgruppe noch nie was gehört.
Wer wirklich up to date sein will, sollte sich auf einen Schulhof stellen oder morgens in der Tram die Ohren spitzen.
Jugendsprache ist unheimlich schnelllebig, regional/sozial unterschiedlich und hat eine geringe Halbwertzeit, deshalb ist sie soziologisch gesehen auch nicht im "normalen" sprachlichen Wandel zu verorten.
Es macht aber immer Spaß, Redewendungen oder den Wortschatz in traditioneller Literatur zu "übersetzen".


Der frühe Vogel kann mich mal !
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#11

RE: Muss man sich das merken oder kann das weg?

in Schule und Bildung 22.09.2021 10:55
von denker_1 | 1.598 Beiträge

Fetzig fehlt noch für klasse oder wunderbar. Oberdufte!

Oder Uherst, mit derselben Bedeutung.

Legt sich aber mit reiferem Alter wieder.

In meiner Jugend hatte eine schöne Frau mit modischem Kleid also ein fetziges Kleid an.


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#12

RE: Muss man sich das merken oder kann das weg?

in Schule und Bildung 10.10.2021 11:47
von Findus | 2.515 Beiträge

Zitat von moorhuhn im Beitrag #10
Ich muss immer lachen, wenn "Sprachforscher" glauben, die jeweils aktuelle Jugendsprache zu kennen. Die bringen dann manchmal Begriffe ins Gespräch, von denen hat die Zielgruppe noch nie was gehört. Kichern]


Da hast du Recht. Viel über Kommunikation erfährt man, wenn man morgens mal zwischen 7 und 8 mit dem Bus unterwegs ist.


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#13

RE: Muss man sich das merken oder kann das weg?

in Schule und Bildung 12.08.2023 10:56
von Anthea | 12.397 Beiträge

Und: Alle Jahre wieder wird an dem Wort des Jahres 2023 der Jugendsprache gebastelt.
Ein kleiner Rückblick auf die letzten Jahre:

2022: Smash - mit jemandem etwas anfangen
2021: cringe - peinlich, zum Fremdschämen
2020: lost - ahnungslos, verwirrt
2019: kein Jugendwort
2018: Ehrenmann/Ehrenfrau - guter Mensch
2017: I bims - Ich bin's
2016: fly sein - besonders abgehen
2015: Smombie - Zusammensetzung aus Smartphone und Zombie
2014: Läuft bei dir - Gut gemacht! Du hast es drauf! Cool!
2013: Babo - Boss, Chef:in
2012: YOLO - You only live once
2011: Swag - Coolheit, Lässigkeit
2010: Niveaulimbo - sinnlose Gespräche, bei denen das Niveau stetig sinkt
2009: hartzen - (sinnlos) herumhängen
2008: Gammelfleischparty - Ü-30-Party

Und für 2023 stehen zur Auswahl:

"Auf Lock" bedeutet, die Dinge entspannt anzugehen
"Darf er so" ist ein Ausdruck der Verwunderung
"Digga(h)" als Anrede für einen Kumpel
"goofy" bedeutet komisch tollpatschig
"Kerl*in" als Anrede für einen Freund, die meist nur in der maskulinen Form verwendet wird
"NPC" ist abwertend gemeint und die Abkürzung für "Non-Playable-Character"
"Rizz" ist die Fähigkeit einer Person zu flirten und verbal charmant zu sein
"Side eye" wird dazu genutzt, um Verachtung auszudrücken
"Slay" ist ein Ausdruck der Zustimmung oder Bewunderung
"Yolo" steht für "you only live once". War bereits "Jugendwort 2012".

Und schon stellt sich mir wieder die Frage - siehe Headline
Ich finde die Typen, die sich solcher Sprache bedienen, irgendwie peinlich, also cringe. Aber ich glaube, das verwächst sich mit den Jahren.
Wäre ja noch schöner, wenn sich das bis ins hohe Alter halten würde. Wenn zum Beispiel unsere Politiker sich dieser Ausdrucksweise bedienen würden. Na ja, manche sind wirklich NPC. Aber da kann man direkt sagen: Der/die muss weg!

Übrigens finde ich es auch total daneben, wenn Leute der fortgeschrittenen Abteilung "erwachsen" auf einem E-Roller vorbeifahren Darf er so? Ja,schon, aber er muss nicht.

Und dann gibt es noch das "Unwort" des Jahres. Da steht dann z.B. "Klimaterrorist" zur Auswahl. Da ist die Empörung groß. Ich z.B finde dieses Wort recht zutreffend, allerdings wohl nur für Leute, die wendig im Denken sind und das Wort "Terrorist" als Metapher verstehen können.
Jedenfalls werde ich die Bezeichnung für die Idioten - die durch ihre Taten (z.B. Zerstörung von Eigentum anderer) durchaus auch als "Verbrecher" bezeichnet werden können - nicht aus meinem Wortschatz verbannen.


Ich bin der Wahrheit verpflichtet, wie ich sie jeden Tag erkenne, und nicht der Beständigkeit.
Mahatma Gandhi


zuletzt bearbeitet 12.08.2023 10:57 | nach oben springen

#14

RE: Muss man sich das merken oder kann das weg?

in Schule und Bildung 13.08.2023 16:18
von Dr. Yes | 1.339 Beiträge

Ach Gottchen, zu meiner Jugendzeit gab's auch Wörter oder Redewendungen, die heute absolut nicht mehr "fly" sind.

Und Klimaterrorist passt als Unwort nicht; das trifft ja völlig korrekt auf einen Großteil unserer Bevölkerung zu, der sinnlos Massen an CO₂ in die Luft bläst.


Ще не вмерла України і слава, і воля
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