#16

RE: Canis lupus familiaris

in Medizin und Psychologie 29.01.2022 12:28
von Meridian | 2.860 Beiträge

Mir fällt eine Science-Fiction-Kurzgeschichte ein, bei dem der Hund am Ende eine wichtige Rolle spielt.

Es geht um die Zeit nach einem überstandenen Atomkrieg. Die Menschheit erholt sich trotz aller Probleme wieder - aber nur physisch, psychisch nicht mehr. Das Atomtrauma sitzt kollektiv so tief, dass es nicht mehr bearbeitet wird oder werden kann. Auch nachfolgende Generationen, die den Atomkrieg selber nicht erlebt haben, erben dieses Trauma von ihren Eltern und Großeltern. Das Trauma äußerst sich auf diese Weise, wonach man sich nichts mehr Neues traut. Diese Scheu ist stärker als der für die Menschheit typische Wissensdurst. Eine Gruppe, die noch das Ruder herumreißen möchte, gerät in Streit und vernichtet sich gegenseitig.

Die Folge ist, dass nach dem Ausgehen der fossilen Energievorräte die Menschheit sich zurückzieht - zunächst auf den Zustand vor der Industrialisierung, im weiteren Verlauf auch immer mehr in die Steinzeit. Das geht dann ein paar 100000 Jahre so weiter. Am Trauma ändert sich nichts. D. h. es geht immer mehr ins Unbewusste, ohne dass es dabei gelöst wird. Man weiß irgendwann nichts mehr von einem Atomkrieg, auch wenn man sagt, dass es vor Urzeiten ein entsetzliches Unglück gegeben haben muss, das die Menschen selber ausgelöst haben, wobei das immer mehr im Bereich von Sagen und Legenden landet. Es reicht aber, jeden zu ermahnen und zurückzupfeifen (notfalls auch zu töten), wenn er mit Hilfe einer technischen Idee das Leben einfacher gestalten will.

Nach 400000 Jahren lernt die Hunderasse Neufundländer durch Evolution das Sprechen und wird damit zum Herrscher der Welt. Die Menschen, von denen es eh nur noch ein paar Hunderttausend gibt, werden zu deren Dienern. Ihr Aufgabe ist es, Stöcke zu werfen, die die Neufundländer aufsammeln und dem Menschen bringen. Das zählt zu einem Naturbedürfnis der Hunde. Doch die Hunde entwickeln Techniken, die das Leben einfacher machen, natürlich auf die Hunde angepasst. Bald wird auch eine Stockwerfmaschine erfunden, welche die Menschen überflüssig macht. Zwar gibt es noch einige Neufundländer, die aus Nostalgie weiterhin Menschen zum Stockwerfen halten, aber nachdem diese altersbedingt gestorben sind, wird der Mensch endgültig unnötig und stirbt aus.

Ich muss sagen, der Autor hat einen eigenartigen Humor. Es war Theodore Sturgeon. Welche Buch, weiß ich nicht mehr, aber es war eine Sammlung von mehreren SF-Geschichten.


Wer die Freiheit aufgibt, um Sicherheit zu gewinnen, der wird am Ende beides verlieren.
(Benjamin Franklin)
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#17

RE: Canis lupus familiaris

in Medizin und Psychologie 29.01.2022 14:13
von SirPorthos | 3.127 Beiträge

Zitat von Anthea im Beitrag #15
Sollte man in der freien Wildbahn einem Bären begegnen, dann wird geraten, sich ganz ruhig hinzulegen. Der Bär würde dann zwar schnuppern, sich dann aber trollen.
Na ja, weiß der Bär das auch?

Es ist ein interessantes Erlebnis - auch mit etwas mulmigen Gefühl - wenn im Hochwildpark Mechernich-Kommern plötzlich Wildschweine auftauchen und ganz nah, zum Teil mit Jungen, den Weg kreuzen. Ich habe da schon Respekt.

Und bei Bären beschränke ich mich auf meine vielen plüschigen Teddybären zu Hause.

---







Falsch !

Hinlegen ist verkehrt !

Dann bist Du Futter !

Stehen bleiben. Keinen Millimeter weichen und dem Bären in die Augen schauen. Er mag auf dich losstürmen, aber er macht vor Dir halt. Keine Angst haben, denn das riecht er. Ein Mensch, der auffrecht steht, ist größer als er. Alleine das verschafft Dir einen Vorteil bzgl. Respekt. Und er wird sich dann irgendwann grunzend trollen.

Das sind meine Erfahrungen.

Wanderern, die in den Rocky Mountains zelten und ihre Nahrungsvorräte im Zelt lassen, ist bei einem nächtlichen Besuch von einem Schwarzbären im Zelt eh nicht mehr zu helfen.

Aber das alles das lernt man in 2 Stunden beim Unterricht eines Rangers vorm Betreten des National Parks in den USA. Dazu muss man kein Zoologe sein.

Lieben Gruß aus dem alten Land !

PS: Bei Grizzley Bären ist es etwas anders. Da gibt es nur es nur drei Varianten:

1. Lach ihn aus, wenn er vollgefressen ist.
2. Hast Du ihn aus dem Winterschlaf geweckt, nimm die Beine in die Hand und klettere auf den höchsten Baum in Reichweite
3. Du bist bewaffent mit einem Messer und stellst Dich ihm wie die Indianer bei einer Probe, um als Mann zu gelten


Imperare sibi maximum bellum est


zuletzt bearbeitet 29.01.2022 14:13 | nach oben springen


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