Sollen die Professoren doch genau solchen Strafgefangenen in der Zelle (dort mit denen 1h eingeschlossen) erklären...

Zitat von Meridian im Beitrag #2

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Sollen die Professoren doch genau solchen Strafgefangenen in der Zelle (dort mit denen 1h eingeschlossen) erklären...

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Liebe Anthea,

mir ist einfach wichtig, dass Gerechtigkeit nicht mit Rache verwechselt wird.
Auch ist es wichtig, dass Menschen geholfen werden kann, wenn es denn möglich ist.
Wie es irgendwann mit dem angesprochenen Thema aussehen wird, werden wir auch nur wissen, wenn man daran arbeitet. Wer nichts versucht, der wird auch kein Ergebnis erhalten...

Zitat von Anthea

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Oder eben auch die Thesen der Autoren des o.g. Buches die mit zahlreichen Fällen und Studien belegen (oder zu belegen versuchen?), dass der Umgang unserer Gesellschaft mit so genannten Straffälligen, resp. Verbrechern grundsätzlich falsch ist. Denn diese müssten erst einmal als Kranke angesehen werden! Somit müssten Verbrecher nicht ins Gefängnis sondern in eine Neurologie verbracht werden, wo man dann deren Gehirn nach modernsten Methoden untersuchen und scannen könnte. Erkenntnisse kleinerer Anomalien könnten somit direkt repariert, sprich „begradigt“ werden. Und dann könnte der Täter als „geheilt“ entlassen werden. Ohne jegliche Sühne geleistet zu haben. Denn krank ist krank und nicht böse….

https://www.amazon.de/Tatort-Gehirn-Such...s=Tatort+Gehirn

2007 nahm sich der Focus dieses Themas an mit Leseproben des Buches.

https://www.focus.de/wissen/mensch/psych..._aid_69792.html

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Dazu müsste sich zuerst die öffentliche Einstellung zu psychisch kranken grundlegend ändern und psychische Krankheit von ihrem sozialen Stigma restlos befreit werden. Sonst kann ich als Täter auch ins Gefängnis gehen statt auf die Geschlossene! Im letzteren Fall weiß ich wenigstens wann ich wieder raus komme. In der Geschlossenen kann ich bei richtig schlimmem Verbrechen auf unbestimmte Zeit festgehalten werden.

Verbrecher werden nicht geboren sondern erzogen! Durch die gesellschaftlichen Umstände. Viele kleine Drogendealer in den Philippinen tun dies, weil das die Einzige, wirklich die Einzige Chance für sie ist, Geld zu verdienen um ihre Familie zu ernähren. Dort muss angesetzt werden statt die Menschen als Idioten zu stigmatisieren. Geld brauchen sie. Arbeit brauchen sie, nicht Stigmatisierung als Idioten. Oder sind die alten Naziverbrecher dann auch solche Idioten? Speer, Hitler, Dönitz, ... und wie sie alle hießen? Und wie steht es um die SS Wachleute und Kommandanten der KZ?

Zitat von Anthea

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Hochinteressant. Das Böse wird zur zeitabhängigen Beliebigkeit hinsichtlich einer Definition. Die Kirche nannte es vormals Sünde. Aber was, wenn es DAS Böse, also die Sünde gar nicht gibt? "Denn sie wissen nicht, was sie tun? Schuldunfähig?

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Tja, was gut und was böse ist wird eben nicht absolut von einer höheren Instanz entschieden. Warum sonst darf ich den Islamisten töten, immerhin ist in den Islamistenhochburgen Krieg, wo eh andere Gesetze gelten, oder die regierung tut das mit ihrer Armee, aber einen deutschen Politiker darf ich nicht töten. Warum ist das so?

Weil wir selber als Gesellschaft entscheiden was gut und was böse ist. Nicht irgendeine höhere Instanz.

Zitat von Anthea

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„Hans J. Markowitsch, Hirnforscher und Professor für Physiologische Psychologie an der Universität Bielefeld und Werner Siefer, Diplom-Biologe haben faszinierende Fälle dazu zusammen gtragen, wie die Schädigung mancher Regionen des Gehirns, Fehlfunktionen des Stoffwechsels, aus der Balance geratene Botenstoffe, aber auch Vernachlässigung und Gewalt zu Persönlichkeitsveränderungen führen können, deren Symptome is zum Serienmord gehen.
Für die Rechtsprechung, so fordern die Autoren, müssten diese Erkenntnisse Konsequenzen haben, denn sie stellen das Prinzip der moralischen Schuld grundsätzlich in Frage.“

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Sicher gibt es diese Fälle. Solche Psychpathen dürften aber dann auch nicht in die Politik. Dürften in keiner Armee der Welt Verantwortung übernehmen. Hier müsste somit zuerst malö wirklich mit einem einheitlichen Maß gemessen werden. Politische Verbrecher genau so verurteilt werden wie kriminelle Verbrecher, der kriminelle arbeitslose womöhlich psychisch kranke Serienkiller genau so bestraft werden wie der politisch motivierte Massenmörder. Egal ob der das aus Profitgier oder aus rassistischer Überzeugung getan hat.

Zitat von Anthea

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Das ist für mich eigentlich „starker Tobak“. Dann müssten wir die Welt neu erdenken und beurteilen. Eigentlich gäbe es dann gar keine „Schuld“ mehr, sondern nur „Kranke“, also „Freaks“ der besonderen Art. …

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Ok, aber diese kranken könnten ja behandelt werden. Solange sie eine Gefahr für die Gesellschaft sind sperrt man sie halt ein. Aber wer entscheidet dann, ob die noch gefährlich sind oder nicht mehr. Wie willkürlich das passiert sehen wir aktuell in der Corona Kriese.

Zitat von denker_1 im Beitrag #7

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Aber wer entscheidet dann, ob die noch gefährlich sind oder nicht mehr. Wie willkürlich das passiert sehen wir aktuell in der Corona Kriese.

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Dann muss man eben mal die gesellschaftlichen Ursachen angehen. Unter welchen Bedingungen wird denn ein Mensch zum Verbrecher.

- weil er sich materiell benachteiligt fühlt.
- weil er obdachlos ist und diesen Zustand beenden möchte.
- weil er Hunger hat aber kein Geld um sich Essen zu kaufen und Kein Land um welches anzubauen
- weil er die von ihm geliebte Frau nicht haben kann
- weil er seine Familie ernähren will aber ihm die finanziellen Mittel dazu fehlen
- oder wirklich ganz echt nur weil er sich schamlos bereichern will.
- ...

Da sollten erst mal die gesellschaftlichen Bedingungen so optimiert werden, dass wenigstens der größte Teil der möglichen Tatmotive eleminiert wird. Wie materielle Teilhabe, Kulturelle Teilhabe, optimale medizinische Versorgung unabhängig vom Geldbeutel.

Verurteilen kann jeder, aber hinter jedem Verbrechen kann auch eine menschliche Tragödie stecken.

Siehe auch Victor Hugo.

Auch der Diakon von Notre Dame war nicht der ultimative Verbrecher, der hat den völlig entstellten Quasimode groß gezogen, kümmert sich aufopferungsvoll um seinen Bruder, der es ihm mit Ausnutzen seiner Gutmütigkeit dankt, wird aber zum eiskalten Mörder, als er die wunderschöne Zigeunerin nicht haben kann.

Doch auch der hätte erstens vor ihrer Affäre mit dem jungen Hauptmann und besser vor dem Entführungsversuch mit ihr reden sollen oder gar sich wie ein Adliger kleiden und sie dann verführen sollen. Vielleicht hätte sie ja dann auch ja gesagt. Er hat das nicht versucht, sondern von vornherein auf Gewalt gesetzt. Und zusätzlich seine Machtposition sträflichst missbraucht. Und statt den Mord selber auszuführen, die Justiz dafür missbraucht.

Und wenn ich mir da heutige Sexskandale der Kirche anschaue, und Kriegsverbrechen anschaue, dann gibt es diese Verbrecherseelen in jeder wirklich jeder Gesellschaftsschicht, vom Obdachlosen bis zum Staatsmann.

Die Menschen lieben das Gute, sehr.

Da wäre noch die Verführung durch Macht und Geld. Die Macht, sich wirklich jeden Wunsch zu erfüllen, auf auf Kosten der Mitmenschen (Zwangsprostitution, Sklavengehrsam, Gefolgschaft) zur persönlichen Befriedigung aber auch zum Erhalt der Macht und natürlich das Geld, um sich damit die Erfüllung all seiner Bedürfnisse zu kaufen. Auch wieder im Zweifelsfall auf Kosten der Mitmenschen.

Zitat von Anthea

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Es irrt der Mensch, so lang.... er be- und verurteilt.
Und für Fehlbeurteilungen sprechen viele Fälle, wo ein Täter als "geheilt entlassen und nicht mehr gefährlich für die Gesellschaft" direkt wieder in Freiheit Verbrechen gleicher Art begangen hat. Und all die "Experten" waren erstaunt!

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Nicht nur! Auch andersrum geht da. Man kann einen Menschen auch zu Unrecht vorverurteilen. Und ihn als potentiellen Terroristen eintufen nur weil er in ein anderes Land reisen will um dieses kennen zu lernen. Und dieser "potentielle Terrorist wird beim Zoll erst mal richtig "gefilzt". Und er wird auf potentiell gefähriche Krankheiten mit schmerzhaften Testverfahren untersucht.

Schon in der Bibel sehen wir das anhand der Verurteilung der Ehebrecherin durch Steinigung. Jesus Christus hat diese eine Frau davor bewahrt. "Wer ohne Sünde ist, werfe der ersten Stein". Jeder meint, auf höheren Befehl zu handeln und schaltet sein Gewisses AUS. Dann begeht mann die allerschlimmsten Verbrechen und berauscht sich am Leid des Opfers. Und bis in die tiefsten Ebenen beruft sich jeder auf seinen vermeintlichen Vorgesetzten, statt selber zu denken und sein Gewissen zu gebrauchen und eigenverantwortlich zu handeln, statt die Verantwortung abzugeben und dann alle, ja wirklich ALLE Verbrechen zu rechtfertigen. Die Konzentrationslager und die Scheiterhaufen der Inquisition haben gezeigt, zu welchen Greueltaten der Mensch fähig ist.

Aber auch dabei wurden Menschen zu Unrecht vorverurteilt. Bei der Hexenverfolgung wie beim Holocaust. Menschen werden ohne Prüfung vorverurteilt und auf bestialischste Weise hingemordet. Von Menschen wie Du und ich. Schauen wir uns nur unsere eigene Geschichte an.

Hinterher das Große Entsetzen "Wie konnte das nur passieren?". Nun, es passiert jeden Tag wieder.