#16

RE: Prävention

in Diverse Nachrichten 04.01.2018 11:04
von Anthea | 12.414 Beiträge

Ich muss da jetzt passen, habe einige Berechnungen versucht und bin dann ganz "wuschig" geworden. Ist nicht so mein Ding. Lach*
Belassen wir es dabei, dass jede Straftat eine zuviel ist.
Und eines sollte man vielleicht bei allem goodwill von Verhinderung sich vor Augen führen: Aus einem Esel macht man kein Rennpferd. Ich meine damit, dass gewisse Veranlagungen in einem Menschen vorhanden sind. Die man zwar unterdrücken kann und zum Teil regulieren - siehe Aggressionstrainig etc. Jedoch bleibt, so ein Mensch gewalttätig und gewaltbereit ist aufgrund seines z.B. cholerischen Temperaments oder seiner Einstellung eines Auge um Auge, Zahn um Zahn dennoch immer eine Art "tickende Zeitbombe". Und gewisse Umstände können dann den Zünder aktivieren.
Das ist mMn bei jedem Menschen so. Selbst bei dem ruhigsten, der urplötzlich "ausrasten" kann.

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Ist das, was das Herz glaubt, nicht genau so wahr wie das, was das Auge sieht? Khalil Gibran
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#17

RE: Prävention

in Diverse Nachrichten 04.01.2018 11:50
von Findus (gelöscht)
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Im Fazit sind wir uns einig, liebe Anthea.
Wir sollten aber nicht vergessen, dass Menschen auch geprägt werden von den gesellschaftlichen Bedingungen. Wie weit kann der Mensch sich ändern? Eine Frage des Menschenbildes. Deines teile ich persönlich nicht. Scheint mir zu determiniert. Ich denke vielmehr, dass jeder Mensch mit ein wenig Möglichkeit sich zu entfalten sich auch im positiven verändern / weiterentwickeln kann.



zuletzt bearbeitet 04.01.2018 12:19 | nach oben springen

#18

RE: Prävention

in Diverse Nachrichten 04.01.2018 12:20
von Anthea | 12.414 Beiträge

Zitat von Findus im Beitrag #17
Im Fazit sind wir uns einig, liebe Anthea.
Wir sollten aber nicht vergessen, dass Menschen auch geprägt werden von den gesellschaftlichen Bedingungen. Wie weit kann der Mensch sich ändern? Eine rage des Menschenbildes. Deines teile ich persönlich nicht. Scheint mir zu determiniert. Ich denke vielmehr, dass jeder Mensch mit ein wenig Möglichkeit sich zu entfalten sich auch im positiven verändern / weiterentwickeln kann.


Das bestreite ich ja auch gar nicht. Aber so wie sich ein Mensch zum Guten hin entwickeln kann, genau so kann es umgekehrt geschehen. Hier bringst du selbst "gesellschaftliche Bedingungen" ins Spiel.
Das ist z.B. die Frage, wenn ein junger Mensch in "schlechte Gesellschaft" gerät. Wo also jemand in ein Milieu hineingerät, das ihm "interessant" erscheint. Wo dann dieser Spruch "von nix kommt nix" nichts zu tun hat mit Arbeit, Anstrengung, Bemühung und Fleiß sondern mit "leistungslosem" Gewinn. Sprich: "Das Geld liegt auf der Straße. Anders: Die anderen haben es, man muss es sich nur von diesen holen...

So muss man dann diesen "Gestrauchelten" wieder auffangen und auf eine richtige Bahn bringen. Ob dies gelingt? Dafür werden Prognosen erstellt. Die natürlich keinesfalls fehlerfrei sein können. Man denke an z.B. angeblich geläuterte Straftäter, die, kaum entlassen, schon wieder straffällig geworden sind. Tragisch z.B. im Falle des sexuellen (Kindes)missbrauchs. Dann sind alle fassungslos...

Ich bin eigentlich grundsätzlich ein vertrauensseliger Mensch. Damit meine ich, dass ich erst einmal allen Menschen offen und möglichst vorurteilsfrei gegenüberstehe. Ganz auszuschließen sind gewisse Vorurteile nie. Auch wenn diese eher unbewusst aufgrund von Kognition irgendwo im Hirn gespeichert sind. Das offene Entgegenkommen jedoch schließt anschließende Beobachtung nicht aus. Das ist die Sache mit dem Vertrauen und der Kontrolle. Was wiederum nicht heißt, dass man einen anderen jetzt "belauert". Aber es zeigen sich möglicherweise dèjà vu- Gefühle, die nachdenklich machen können.

Ich denke, dass ein jeder solche Erlebnisse hat, wo er nachher fassungslos war, weil sich ein anderer als ein anderer als derjenige, dem man vertraut hatte, herausstellte.

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#19

RE: Prävention

in Diverse Nachrichten 04.01.2018 18:50
von Till (gelöscht)
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Zitat
Die neue Kriminalitätsstatistik zeigt: Es sind nicht Flüchtlinge aus Syrien und Irak, die kriminell werden, sondern die aus Nordafrika.

Also doch. Mit den Flüchtlingen kam auch Gewalt nach Deutschland. Die Studie eines Forscherteams um den Kriminologen Christian Pfeiffer, in der die Entwicklung der Kriminalität von Jugendlichen und Flüchtlingen in den Jahren 2014 bis 2016 speziell für Niedersachsen analysiert wurde, belegt jedenfalls, dass in der Hochphase der Flüchtlingskrise Gewalttaten in diesem Bundesland zugenommen haben. Das Ergebnis: Im genannten Zeitraum stieg die Zahl der Gewaltdelikte um 10,4 Prozent. Verantwortlich dafür waren in erster Linie Flüchtlinge. Die Fakten lassen sich nicht schönreden, zumal die Wissenschaftler erstmals konkret Flüchtlinge in den Blick genommen haben, während andere Kriminalitätsstatistiken nicht zwischen diesen und anderen Migranten wie Türken oder Vietnamesen unterscheiden.

Als Bestätigung populistischer Untergangsszenarien taugen die Untersuchungsergebnisse aber eindeutig nicht. Und sie sind schon gar kein Beleg dafür, dass es ein Fehler war, im Herbst 2015 die Grenzen für Flüchtlinge aus den Krisengebieten im Nahen Osten zu öffnen. Im Gegenteil: Sie belegen, dass jene Menschen, die vor Krieg und Gewalt aus Syrien oder dem Irak geflohen sind, eben nicht zu den Gewalttätern gehören und nicht massenhaft rauben und vergewaltigen. Egal, welcher Religion sie angehören. Auffällig werden vielmehr Flüchtlinge, die eigentlich gar keine sind – junge Männer aus Staaten, in denen die Lebensbedingungen zwar schlecht und die Arbeitslosenzahlen teilweise extrem hoch sind, wo jedoch niemand um sein Leben fürchten muss. Besonders viele Tatverdächtige stammen aus Nordafrika, konkret aus Marokko, Algerien und Tunesien. (Tagesspiegel)



Und was sagt die Filterblase dazu?

Zitat
... wobei ich überzeugt bin, dass die diese neuen Zahlen ebenfalls schön frisiert wurden.
Die Statistiken in der Merkelschen DDR 2.0 sehen fast alle so aus, daß sie geschönt worden sind
Für mich ist es generell ein Skandal, dass man in einer Demokratie Statistiken ideologisch manipulieren kann und darf.
Manipulation von Statistiken ist solange erlaubt, wie es sich um Manipulation von staatlicher Seite aus geschieht.



zuletzt bearbeitet 04.01.2018 18:51 | nach oben springen

#20

RE: Prävention

in Diverse Nachrichten 04.01.2018 19:00
von Findus (gelöscht)
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Zitat von Anthea im Beitrag #18
Das bestreite ich ja auch gar nicht. Aber so wie sich ein Mensch zum Guten hin entwickeln kann, genau so kann es umgekehrt geschehen. Hier bringst du selbst "gesellschaftliche Bedingungen" ins Spiel.
Das ist z.B. die Frage, wenn ein junger Mensch in "schlechte Gesellschaft" gerät. Wo also jemand in ein Milieu hineingerät, das ihm "interessant" erscheint.


Mit gesellschaftlichen Bedingungen meine ich z.B. eher, ob einem Menschen mit Fluchterfahrung die Möglichkeit zur Arbeit und zum Sprache lernen gegeben wird. Das ist Teilhabe, die jedem Menschen zusteht - auch wenn der Aufenthalt hier nur begrenzt ist.
Was ist z.B. so schwer daran, den Zugang zu Sprache und einem eigenen Broterwerb zu ermöglichen? Diese Frage muss z.B. auf Grundlage der neuen Studie - an der übrigens auch der Kriminologe Christian Pfeiffer beteiligt war - ganz natürlich gestellt werden. Schließlich zeigt die Studie doch, Teilhabe ist die beste Prävention!

Das du hier gleich wieder auf "schlechte Millieus" (Welche sind den bitte schlecht?!?) eingehst, scheint mir doch eher eine heute moderne konservative Einstellung zu sein. Was sollen wir über so etwas schwer fassbares streiten?



zuletzt bearbeitet 04.01.2018 19:19 | nach oben springen

#21

RE: Prävention

in Diverse Nachrichten 04.01.2018 19:44
von Anthea | 12.414 Beiträge

Zitat von Findus im Beitrag #20
Mit gesellschaftlichen Bedingungen meine ich z.B. eher, ob einem Menschen mit Fluchterfahrung die Möglichkeit zur Arbeit und zum Sprache lernen gegeben wird. Das ist Teilhabe, die jedem Menschen zusteht - auch wenn der Aufenthalt hier nur begrenzt ist.Was ist z.B. so schwer daran, den Zugang zu Sprache und einem eigenen Broterwerb zu ermöglichen? Diese Frage muss z.B. auf Grundlage der neuen Studie - an der übrigens auch der Kriminologe Christian Pfeiffer beteiligt war - ganz natürlich gestellt werden. Schließlich zeigt die Studie doch, Teilhabe ist die beste Prävention!Das du hier gleich wieder auf "schlechte Millieus" (Welche sind den bitte schlecht?!?) eingehst, scheint mir doch eher eine heute moderne konservative Einstellung zu sein. Was sollen wir über so etwas schwer fassbares streiten?



Ich hätte auch von "kriminellen" oder "halbseidenen" Milieus schreiben können, wohin jemand geraten kann. Man sagt dazu auch "schlechter Umgang". Was eine "modern konservative" Einstellung in diesem Kontext ist, das verstehe ich nicht.
Solche und solche gab es doch schon immer. Darüber gibt es ja gar nichts zu diskutieren, geschweigen denn zu streiten.

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zuletzt bearbeitet 04.01.2018 19:45 | nach oben springen

#22

RE: Prävention

in Diverse Nachrichten 04.01.2018 19:54
von Findus (gelöscht)
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Unser Missverständnis ist wahrscheinlich, dass der Begriff der "sozialen Millieus" ein soziologisch fest besetzter Begriff ist. So wie du jetzt beschrieben hast, kann ich den Text im Kontext verstehen, in den du ihn setzen wolltest. Ok, eine Frage wäre netter gewesen

Dann aber doch zum wirklich inhaltlichen: Führt der Schluss von gesellschaftlichen Bedingungen auf die von dir beschriebene fragwürdige Gesellschaft nicht zu einem Fehl- und Zirkelschluss? Der Begriff gesellschaftliche Bedingungen macht m.E. nur in einem globaleren Kontext Sinn, als ihn auf einzelne Gruppen herunterbrechen zu wollen. Es geht letztlich doch um die Frage: Wie viel Teilhabe muss ermöglicht werden (siehe auch Studienergebnisse Pfeiffer et. al.) um delinquentes Verhalten gar erst nicht entstehen zu lassen?
Hat jemand eigentlich einen Link zur Studie? Es wäre wirklich mal interessant nachzulesen, wie die Studienverfasser selbst ihre Ergebnisse interpretiert haben.


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