#1

Der 17. Juni

in Deutschland 17.06.2018 21:02
von SirPorthos | 3.127 Beiträge

Moin liebe Gemeinde,

sicherlich erinnern sich noch einige von Euch an diesen nationalen deutschen Gedenktag. Ich sollte eher sagen westdeutschen Gedenktag.

Am 17. Juni 1953 fand ein Aufstand gegen die Stalinisierung in Osteuropa und der DDR statt, der viel Blut kostete.

Dieser Aufstand wurde mit Panzern der roten Armee niedergerollt.

Ersetzt wurde er durch die Verlegung des "Tags der deutschen Einheit" auf den 3.Oktober im Jahre 1990.

Wäre es so schlimm gewesen, beide Feiertage aufrechtzuerhalten ? Den einen als Tag des Widerstandes und des Blutes und den anderen als Tag der Versöhnung ?

Gruß aus der freien und Hansestadt Hamburg !


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#2

RE: Der 17. Juni

in Deutschland 18.06.2018 17:04
von oisín | 112 Beiträge

Ich feiere nur den 17. Juni.


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#3

RE: Der 17. Juni

in Deutschland 18.06.2018 17:11
von woipe (gelöscht)
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lieber sirporthos,

beide feiertage wären angemessen und auch so zu feiern.


"nichts habe ich mir fester zum grundsatz gemacht, als meine lebensführung nicht nach euren vorurteilen zu gestalten." seneca
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#4

RE: Der 17. Juni

in Deutschland 18.06.2018 17:24
von Till (gelöscht)
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Am 17. Juni ist immerhin meistens das Wetter besser.

Mit dem 3. Oktober, dem Helmutkohlkanzlerderdeutscheneinheit-Gedächtnistag kann ich eh nichts anfangen. Man hätte bestimmt ein Datum finden können, das den Beitrag der Ossis zur friedlichen Revolution würdigt. Zum Beispiel immer ein Montag im September; schließlich haben wohl die Montags-Demonstrationen mit beigetragen.


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#5

RE: Der 17. Juni

in Deutschland 18.06.2018 17:35
von woipe (gelöscht)
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unabhängig von der wetterlage, wäre der 9. november öffnung der mauer, für mich genauso ein denkbarer feiertag gewesen.

oder eben der 30. september, als genscher den ddr-flüchtlingen in der prager botschaft die frohe kunde überbrachte...

ich feiere die beiden tag jedes jahr in stillem gedenken.


"nichts habe ich mir fester zum grundsatz gemacht, als meine lebensführung nicht nach euren vorurteilen zu gestalten." seneca
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#6

RE: Der 17. Juni

in Deutschland 18.06.2018 17:39
von Till (gelöscht)
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Der 9. November wäre ein schöner Gedenktag; kein Tag ist so geschichtsträchtig (Novemberrevolution, Reichsprogomnacht, faktisches Ende der deutschen Teilung).
Der 30. September sagt mir dagegen nicht viel. Statt eines Helmut-Kohl-Gedenktages hätten wir dann einen Dietrich-Genscher-Gedenktag.


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#7

RE: Der 17. Juni

in Deutschland 18.06.2018 17:46
von woipe (gelöscht)
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lieber till,

beide politiker mag ich nicht, und ich habe auch so meine zweifel, ob sie damals wirklich großes geleistet haben. wenn nicht, dann haben sie zumindest eines bewiesen: die zeichen der zeit lesen zu können und dann zu handeln. und das ist mehr als die meisten unserer heutigen poltipromillenz zu leisten im stande sind.


"nichts habe ich mir fester zum grundsatz gemacht, als meine lebensführung nicht nach euren vorurteilen zu gestalten." seneca


zuletzt bearbeitet 18.06.2018 17:46 | nach oben springen

#8

RE: Der 17. Juni

in Deutschland 18.06.2018 17:48
von Till (gelöscht)
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Kohl hat geerntet, was die sozialliberale Koalition gesät hat, oder besser, es ist ihm in den Schoß gefallen. Im Grunde müsste man Gorbatschow gedenken. Kohl hätte mit seinem unsäglichen Goebbels-Vergleich fast noch alles zertrampelt.


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#9

RE: Der 17. Juni

in Deutschland 18.06.2018 18:09
von woipe (gelöscht)
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Zitat von Till im Beitrag #8
Kohl hat geerntet, was die sozialliberale Koalition gesät hat, oder besser, es ist ihm in den Schoß gefallen. Im Grunde müsste man Gorbatschow gedenken. Kohl hätte mit seinem unsäglichen Goebbels-Vergleich fast noch alles zertrampelt.


das ist mir auch für ein forum zu einfach gestrickt.
klar haben kohl und genscher vor allem die ernte anderer bauern eingefahren. aber in der geschichte ist das so, dass bei manchen dinge, die man angestoßen hat, eben andere profitieren und sich feiern lassen können. die spd hat dafür ein ganz besonders großes geschick bewiesen... sähen und andere ernten lassen... und das ist nicht bös gemeint.
aus meiner sicht waren es nicht nur die anstöße der sozialliberalen koaltion, die letztlich zu wiedervereinigung geführt haben. die gesamtlage aus der natostrategie, den abrüstungsverträgen, die besondere beziehung von kohl zu gorbatschow, und noch vieles mehr haben in der höchst komplexen gesamtkonstellation zu dem geführt, was wir nun wiedervereinigung nennen.
wenn du möchtest kann ich dir dazu eine literaturliste aus meinem studium zu diesem thema zukommen lassen...


"nichts habe ich mir fester zum grundsatz gemacht, als meine lebensführung nicht nach euren vorurteilen zu gestalten." seneca
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#10

RE: Der 17. Juni

in Deutschland 18.06.2018 18:14
von Till (gelöscht)
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Natürlich war das vereinfacht dargestellt. Tatsache ist aber, dass die Ostverträge und die KSZE-Verhandlungen entscheidende vertrauensbildende Maßnahmen im Europa des Kalten Krieges waren, und insbesondere die Ostverträge wurden von der Union entschieden bekämpft. Das Rad der "Gechichte" zurück drehen konnte Kohl dann allerdings nicht.


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#11

RE: Der 17. Juni

in Deutschland 25.06.2018 10:57
von Archimedes | 148 Beiträge

Müsste es bei Kohl nicht "Gechichte"? heißen. Nun ich bin alt genug den 17. Juni zu kennen. Ich wäre allerdings auch eher für einen Feiertag im Herbst. Das entzerrt. Außerdem sollten doch eher die Bürger in den östlichen Bundesländern den 17. Juni Gedenken?


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#12

RE: Der 17. Juni

in Deutschland 25.06.2018 15:05
von oisín | 112 Beiträge

Also ich sehe das jetzt mal mit ein wenig Humor. Für viele Westdeutsche, die die Wiedervereinigung geistig noch immer nicht richtig vollzogen haben, ist der dritte Oktober eher ein Trauertag, denn ein Feiertag. Für viele Rechte funktioniert der neunte November wegen der Beginns der Oktoberrevolution auch nicht. Und der 17. Juni ist dann eher ein Feiertag für den Osten der Republik?

Jederman recht getan ist eine Kunst die niemand kann...
Ein vorschlag zur Güte. Wir nehmen alle drei Tage als Feiertage. Dann kann sich jeder den passenden für sich raussuchen. Alle haben frei und alle sind glücklich...



...aber halt nicht alle sind glücklich. Den Unternehmern und Politikern sind Feiertage ein Dorn im Auge. An Feiertagen lässt sich kein Umsatz machen und kein Gewinn generieren. Auch ist das nicht produktiv für die Rentenbeiträge oder die Beiträge zu Kranken- und Pflegeversicherung. Der schleichende Staatsbankrott steht schon vor Tür... Eigentlich täte es Not, alle Feiertage wieder in Arbeitstage umzuwandeln.

Wir befinden uns im Jahre 2018. Ganz Europa ist von Lobbyisten besetzt. Ganz Europa? Nein! Eine von unbeugsamen Arbeitnehmern bevölkerte Enklave hört nicht auf, den Lobbyisten Widerstand zu leisten. Das Leben der Besatzer ist nicht leicht in den Befestigungen von Berlin, Frankfurt, München, ... Lutetia, Londinum...

Nun fragt mal, wie die Franzosen reagieren würden, würde man seitens der französischen Wirtschaft auch nur daran denken, den 14. Juli zur Disposition stellen zu wollen... Auszusprechen wagt das keiner. Dann wäre Feuer am Dach...


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#13

RE: Der 17. Juni

in Deutschland 25.06.2018 15:08
von SirPorthos | 3.127 Beiträge

Well roared Lion !

Chapeau !


Die Freiheit führt das Volk ! Eugène Delacroix
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