Ein Held ist man nicht, zum Helden wird man gemacht.
Stauffenbergs Ziel war nicht, ein Held zu werden, sondern er handelte aus der Erkenntnis heraus, dass die Regierung Hitlers für Deutschland und die Welt nicht gut war, sondern eine Katastrophe.
Im Rückblick der Geschichte (und Geschichte ist immer eine Geschichte der Sieger) wird das Handeln von Stauffenberg damit zum Heldentum.
Hätte Hitler gewonnen, und über die halbe Welt über viele Jahrzehnte ein Unrechtsregime mit millionemfachen Mord etabliert, wäre der Anschlag Stauffenbergs allenfalls als ruhmlose Schandtat einer terroristischen Splittergruppe in die Geschichte eingegangen. Hätte man 50 Jahre später das diktatorische Regime eines siegreichen Hitlerdeutschlands überwunden, wäre Staffenberg allenfalls eine Randnotiz der Geschichte.
Unter heutiger Betrachtungsweise ist Stauffenberg ein Vorbild, weil er im heutigen Sinne verantwortlich versucht hat, einem verbrecherischen Regime ein vorzeitiges Ende zu bescheren. Dabei hat er dies durchaus in Kenntnis dessen gemacht, dass ein Scheitern zum recht sicheren eigenen Tod führen wird. In diesem Sinne hat er übergeordnete Interessen altruistisch über die eigenen Interessen gestellt - solcherlei Handlungsweisen werden gerne dazu genutzt, folgenden Generationen diese Handlungsweisen als Vorbilder und als Helden zu präsentieren.