Habe ich mir angeschaut weil ich das Sujet mag. Also was soll man sagen, . tja, halt irgendwie Deutsch....
Sprich kühl, kaum Zugang zu den Charakteren aufbauend..., Auf groß gemachte Kamerafahrten die aber trotzdem alles wie aus dem Theater erscheinen lassen. Ebenso die Sprache, kein Mut zum Idiom bis auf ein paar übliche, berlinerische Zillereferenzen...

Ich vergleiche das mal mit britischen Serien wie eben Peaky Blinders und da kommt das trotz aller Anstrengung überhaupt nicht ran. Hier wird alles sorgsam entwickelt, man fiebert mit den Personen einfach mit, das 1920er Jahre Birmingham kommt klasse rüber, die Dramaturgie stimmt, das ganze ist so cool ohne unecht zu wirken so das sich sogar der Stil schon ausserhalb des Genre verselbständigt hat.

Und hier eingeflochten moderne Mucke von Nick Cave, PJ Harvey, P. Riot bis A. Franklin, alles super treffend und auf den Punkt. Dagegen ist der Titelsong von B.B. irgendwie Rammstein triff Carl Orff ( Zitat aus Sysop aber passte wie die Faust aufs...)

Also, bei BB wirkt alles ein bisschen bemüht, schwankt für mich so zwischen "Oho" saftig ( furzender Hauptkommissar ) und ein wenig Blutleer und wie gesagt irgendwie wie von Theaterleuten gemacht.

Und einige Details der Requisite haben mich auch nicht so überzeugt, z.Th. Neonleuchten, Eisenbahn/Lok aus Russland- Schmalspur und zu modern, auch in der Inneneinrichtung war das teils ein Mix der eher den 30ern zu zurechnen war.

Mag Korinthen kac.. sein, aber das konnten die eben bei P. Blinders besser - aber darin sind Zeitgenössische Sachen von der Insel in Sachen Authenzität meist kaum zu schlagen.

Und bei so einem Etat wie Babylon Berlin und diesem Hype erwarte ich schon einen gewissen Standard...

Also ich finde BB sehr gut, sehr gute Unterhaltung — ich hatte die Folgen schon vor Monaten im Pay TV gesehen.

Aber als studierter Historiker behaupte ich, es taugt nichts für eine Geschichtsstunde