#1

5 vor 12 - Klimawandel kaum mehr zu stoppen

in Die Grünen 08.10.2018 20:26
von Findus (gelöscht)
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"Jedes (Zehntel)grad zählt". Der Bericht des Weltklimarates zeichnet realistisch die Situation dieser Tage. Es ist 5 vor 12, wenn der Klimawandel nicht unkontrollierbare Ausmaße annehmen soll. Eine radikale Verringerung der Treibhausgase steht an, wenn bis 2050 CO2-Neutralität erreicht werden soll. Diese ist notwendig, um die Erderwärmung auf nicht mehr als 1,5 Grad zu begrenzen und unserem Planeten Erde eine Zukunft zu erhalten.
Erschrecken tut, dass trotz vieler vorangegangener Berichte die Politik wieder einmal überrascht wurde. Wieder einmal gibt es keine konkreten Ideen, wie der CO2-Ausstoß in wenigen Jahren sehr deutlich reduziert werden soll.
Dabei ist klar, dass in vielen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Bereichen deutliche Veränderungen anstehen. In Zeiten des Hambacher Forstes gilt es über einen ernsthaften Kohleausstieg zu entscheiden. Ein Paradox. Letzte Woche verteidigte die Landesregierung in NRW erst frisch die Interessen eines Kohle-Giganten. Heute soll die GroKo in Berlin über die Rettung des Erdklimas entscheiden. Die Verkehrspolitik rückt in den Fokus der Politik. Aber auch über Bereiche wie Landwirtschaft und Ernährung müssten wir reden. Fleischerzeugung produziert CO2.
Technische Alternativen scheinen wegzufallen. Die Wissenschaft ist nicht in der Lage, den CO2 - Gehalt in der Atmosphäre zu senken. Der technische Fortschritt hat uns schlicht im Stich gelassen. Moore sind in derLage, CO2 zu binden. Erste kleine Klima-Moore wurden bereits geschaffen. Aber allein ist das nur ein Tropfen auf den heißen Stein.
CO2 - Reduzieren - Jetzt. Sonst wird es nichts mehr mit der Begrenzung des Klimawandels. Es ist 5 vor 12. Und die schlechte Nachricht zum Schluss, es gibt Szenarien, dass die 1,5 Grad Grenze bereits 2030 dauerhaft überschritten werden könnte.

Der Klimawandel ist DIE Frage der nächsten 10 Jahre!



zuletzt bearbeitet 08.10.2018 20:27 | nach oben springen

#2

RE: 5 vor 12 - Klimawandel kaum mehr zu stoppen

in Die Grünen 09.10.2018 00:27
von Gelöschtes Mitglied
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Der Klimawandel kann nicht mehr gestoppt werden. Und wahrscheinlich werden es eher vier Grad, als dass es "nur" drei werden.

Westliche Demokratien sind faktisch unfähig, genügend visionäre Kraft aufzubringen, um eine deutlich andere Politik zu zimmern. Reihenweise werden Entscheidungen getroffen, die einfach nur dumm sind - und das Volk reagiert mit Radikalisierung. Weltweit ist die Demokratie auf dem Rückzug, totalitärere Regime werden sogar gewählt und gefeiert.

Schauen wir auf Deutschland: Wir wissen seit wenigstens 1980, dass es einer anderen Politik bedarf. Atomausstieg? Hat ziemlich lange gedauert - und ist auch noch nicht vollzogen. Förderung der Solarindustrie? Haben wir erfolgreich eingestellt. Neue Stromtrassen? Es ist nur die Frage, was zuerst in Betrieb geht - die oder der Berliner Flughafen....

Statt den Verkehr deutlich auf Schiene und Bahn zu bringen, und den Rest mit Elektrizität zu organisieren, schaffen wir es noch nicht einmal, eine Autoindustrie die gelogen und betrogen hat dazu zu bringen, die Dreckschleudern nachzurüsten.

Wir haben massive politische Defizite - beispielsweise in der Bildung, der Digitalisierung und beim Umbau der Sozialsysteme so dass diese mit den Herausforderungen der Demographie und der Digitalisierung zurecht kommen. Ändert da jemand was Grundsätzliches dran?

Wir haben nahezu Vollbeschäftigung - und doch sind prekäre Arbeits- und Lebensverhältnisse normal, und die Schere zwischen Reich und Arm wird noch nicht mal hinreichend thematisiert.

International haben wir einen Trump, wir haben Griechenland, was die Sparanstrengungen angekündigt auslaufen lassen wird und statt dessen auf deutsche Reparationszahlungen setzt. Wir haben Italien, wo ein ganzes Land mehrheitlich glaubt, sich mehr Schulden leisten zu müssen, um die Pleite noch vorab ein wenig zu feiern.

Wir haben Ungarn und Polen - Länder, die politisch sich autokratisch entwickeln. Rumänien - versumpft in Korruption. Großbritannien, welches entgegen besseren Wissen es lieber alleine versuchen will, als in der EU. Doch damit nicht genug - innerhalb Großbritanniens gibt es dann noch Schottland.....

Wir haben ein Rußland, welches autokratisch regiert wird, und bei dem es inzwischen auch schon wieder akzeptiert wird, dass Gewalt gegen Drittstaaten und Besetzung von fremdem Staatsgebiet stattfindet. Wir haben China, welches eine einseitige Wirtschaftspolitik auf egoistischem Niveau betreibt, gleichzeitig aber gut und gerne die eigene Bevölkerung mit einem Gesetz überzieht, welches auf Überwachung hinausläuft - und eine chinesische Kultur, die das nicht mal schlimm findet.

Wir haben einen Kontinent Afrika, indem kaum ein Staat gut zurecht kommt. Viele Staaten werden autokratisch oder diktatorisch regiert, einige Staaten sind failed states. Überbevölkerung ist normal - und wenn sich Millionen aufmachen, um auch mal an die Fleischtöpfe des Westens zu kommen, dann findet Deutschland eine AFD und eine CSU, die die Grenzen dicht macht - auch dann, wenn man einige Fachkräfte ganz gut gebrauchen könnte.....

Wir haben Rohstoffausbeute, steigende CO2-Werte weltweit, eine hohe Sterblichkeit von Insekten, ein weltweites Artensterben von unglaublich großem Ausmaß - und eine AFD, die bezweifelt, dass all die vorliegenden wissenschaftlichen Erkenntnisse irgendetwas mit dem zu tun haben, was der Mensch so tut......

Als Menschheit WISSEN wir, was falsch läuft. Und ändern es dennoch nicht. Wir schlachten uns lieber gegenseitig ab. Vergewaltigen massenhaft, und erschießen und foltern politische Gegner. Eine nicht all zu kleine Minderheit an Menschen hat es nicht so mit der Menschheit, und nicht so mit der Nachhaltigkeit, und nicht so mit dem Planeten. Und diese Minderheit wächst - während die Chancen schrumpfen, dass man das vom Menschen angerichtete Chaos noch stoppen könnte.

Nein - der Klimawandel ist nicht mehr zu stoppen. Es werden hunderte Millionen Menschen in den nächsten 50 Jahren am Klimawandel, an Kriegen, an Ausbeutung sterben - und auch das wird den CO2-Ausstoß eher noch erhöhen, als ihn in vernünftige Bahnen zu bringen. Menschen werden absaufen, viele werden Flüchtlinge und auf dem Weg ihrer Flucht sterben, und der kleinere Teil der Menschheit, der all das heute schon weiß und erkennt, wird ängstlich schauen, wie es möglichst wenige von uns trifft.

Je Reicher, je besser. Für die anderen noch Brot und Spiele. 2.100 werden wir dann 3,5 Grad mehr haben, werden 2 Milliarden Leichen den Weg des Klimawandels pflastern, und ein Ende des Elends ist nicht in Sicht.

Wir Menschen richten uns selbst und diesen Planeten zu Grunde - und reißen mit uns Millionen von Arten in den Tod.

Es ist absehbar, es wird kommen - und die meisten von uns werden sagen: An mir lag es ja nicht.....und: Ich wäre ja bereit gewesen, aber....

Aber Leute, bevor ich euch die Stimmung versaue - lasst uns doch weiter Urlaub in der Dom-Rep machen, und die Feste feiern, wie sie kommen. Lasst uns munter weiter konsumieren, und die Ausländer draußen halten. Solange die Stimmung gut ist, ist doch alles in Ordnung - und die Spielverderber sind immer nur die anderen, bis es uns selbst trifft - und dann: haben wir es dann besser verdient, als dass wir dann ignoriert werden von den anderen, die dann noch immer feiern?

Wir WISSEN was getan werden müsste, und dennoch wird die AFD be iden nächsten Wahlen allüberall mehr als 10% holen. Wir WISSEN was getan werden müsste, und dennoch werden Politiker gewählt werden, die sich viel um das Klein Klein kümmern, aber es nicht fertig bringen, notwendige Entscheidungen zu treffen. Wir WISSEN was auf dem Spiel steht - und trotzdem ändern die meisten einfach nichts.

So what - als Menschheit haben wir die absehbare und garantiert kommende Katastrophe verdient! Und es wird nicht nur aber in jedem Fall auch eine Klimakatastrophe sein. Aber ignoriert das und feiert weiter......so lange wir noch feiern können.


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#3

RE: 5 vor 12 - Klimawandel kaum mehr zu stoppen

in Die Grünen 13.10.2018 14:57
von Findus (gelöscht)
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Was mich zur Frage führt: Warum noch wählen gehen? Warum nicht wie die Franzosen einen dicken fetten Strich durch den Wahlzettel machen, so dass er ungültig wird?
Wenn das Klima nicht mehr zu retten ist, können wir wie Atue sagst, genau so gut feiern und in den Urlaub fliegen. Nach uns die Sintflut.



zuletzt bearbeitet 13.10.2018 15:02 | nach oben springen

#4

RE: 5 vor 12 - Klimawandel kaum mehr zu stoppen

in Die Grünen 29.12.2018 12:07
von kuschelgorilla | 3.292 Beiträge

Lieber Findus, der du von Hinnen nach Dannen gezogen bist und vielleicht doch hin und wieder hier mal nachliest...

Es ist schon nicht mehr 5 vor 12. Es ist im Grunde schon zu spät, um den Klimawandel aufzuhalten.
Warum dann nicht feiern gehen, bis irgendwann nach uns die Sintflut kommt und statt dessen doch versuchen etwas zu ändern. Nein - ich bin nicht für den großen Strich durch den Wahlzettel. Der Grund für mich ist ein höchst egoistischer. Für mich heißt es: neben mir die Sintflut, denn ich werde die Auswirkungen schon selbst zu spüren bekommen. Für mich stellt sich die Frage, wie heftig wird die Ohrfeige werden, die Mutti-Natur mir und meinen Mitmenschen verpasst...


Bei Risiken und Nebenwirkungen fragen sie doch bitte die anderen.


zuletzt bearbeitet 29.12.2018 12:08 | nach oben springen

#5

RE: 5 vor 12 - Klimawandel kaum mehr zu stoppen

in Die Grünen 29.12.2018 15:18
von Hamlets Gummibärchen (gelöscht)
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Zitat von kuschelgorilla im Beitrag #4
Lieber Findus, der du von Hinnen nach Dannen gezogen bist und vielleicht doch hin und wieder hier mal nachliest...

Es ist schon nicht mehr 5 vor 12. Es ist im Grunde schon zu spät, um den Klimawandel aufzuhalten.
Warum dann nicht feiern gehen, bis irgendwann nach uns die Sintflut kommt und statt dessen doch versuchen etwas zu ändern. Nein - ich bin nicht für den großen Strich durch den Wahlzettel. Der Grund für mich ist ein höchst egoistischer. Für mich heißt es: neben mir die Sintflut, denn ich werde die Auswirkungen schon selbst zu spüren bekommen. Für mich stellt sich die Frage, wie heftig wird die Ohrfeige werden, die Mutti-Natur mir und meinen Mitmenschen verpasst...

Nun, auch für die Sintflut gibt es Krisengewinnler. Die Fische lieben sie: endlich genug Platz. Müssen dann eben mal wieder aufs Land und es erobern.


"Bosheit, mein Herr, ist der Geist der Kritik, und Kritik bedeutet den Ursprung des Fortschritts und der Aufklärung" (Thomas Mann, Der Zauberberg)

Man kann aus keiner Mücke einen Elefanten machen, aber jeden Elefanten zur Schnecke.
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#6

RE: 5 vor 12 - Klimawandel kaum mehr zu stoppen

in Die Grünen 29.12.2018 16:50
von kuschelgorilla | 3.292 Beiträge

Zitat von Hamlets Gummibärchen im Beitrag #5
...
Nun, auch für die Sintflut gibt es Krisengewinnler. Die Fische lieben sie: endlich genug Platz. Müssen dann eben mal wieder aufs Land und es erobern.


Ich hatte schon gelesen, dass man den Weg aus den Bäumen auf die Erde für eine Sackgasse hielt. Ich für meinen Teil halte es schon für eine Sackgasse, wenn die Fische wieder das Wasser verlassen würden. Ob Mutti Erde das Theater ein zweites mal zuließe?


Bei Risiken und Nebenwirkungen fragen sie doch bitte die anderen.
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#7

RE: 5 vor 12 - Klimawandel kaum mehr zu stoppen

in Die Grünen 29.12.2018 17:41
von grimmstone | 478 Beiträge

Ich hatte zu Weihnachten eine kurze Diskussion zum Thema "vegan".
Ich befragte "Betroffene", ob denn Pflanzen z.B. keine Lebewesen wären.
Schließlich heilen die Wunden z.B. eines Baumes, oder sie leben in Symbiose mit z.B. Insekten.
etc.
pp.
plubberdieblupp.

Wir kamen dann überein, dass Kohlenstoff, Wasserstoff und Sauerstoff die grundlegenden Elemente des Lebens (auf diesem Planeten!) sind.


Wer diese seltsam aussehenden BIOveganen Wiener Würstchen, die noch im Kühlschrank liegen, essen wird, ist unbekannt.
Ist das Sondermüll?


Bitte hier unterschreiben: https://abruesten.jetzt


zuletzt bearbeitet 29.12.2018 17:43 | nach oben springen

#8

RE: 5 vor 12 - Klimawandel kaum mehr zu stoppen

in Die Grünen 29.12.2018 17:57
von kuschelgorilla | 3.292 Beiträge

Lieber grimmstone,

die Diskussion um "vegetarisch", "vegan", was alles Leben ist und was eben nicht, treibt bisweilen schon recht seltsame Blüten.
Natürlich sind Pflanzen Lebewesen. Aber wenn du eine Sau tötest und schlachtest, dann handelt es sich um mehr als ein Lebewesen, das zwecks Fleischkonsum gestorben ist. Die Sau wurde in der Regel gemästet - mit anderen Lebewesen, die damit auch getötet wurden. Letztlich müssen Menschen sich aber auch ernähren und das funktioniert nur über das Töten von Lebewesen. So ist nun mal das Leben.
Mir drängt sich damit eine ganz andere Frage in den Vordergrund. Wie viele Lebewesen müssen denn für meine Ernährung sterben. Es geht also ganz nüchtern um die Frage der Effizenz und der Verminderung von Leid.
Dazu solltest du dir vielleicht mal die Nahrungsketten angucken, dich fragen, wie viel Pflanze zur Produktion eines Kilo Rindfleischs benötigt wird.
Im Weiteren tauchen dann auch Fragen auf: Wie hoch ist der Wasserverbrauch, der Landverbrauch, die Entstehung von Treibhausgasen,...???


Bei Risiken und Nebenwirkungen fragen sie doch bitte die anderen.
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