Die Ergebnisse der jährlichen PISA-Studie werden überbewertet. Unter Bildungsforschern gilt die PISA-Studie als zu unspezifisch, um Schlussfolgerungen für das deutsche Bildungssystem zu ziehen. Ebenso wird eine nicht 100%tige Messgenauigkeit und die empirisch Überempfindlichkeit des Studiendesigns für kleinste Änderungen beim Antwortverhalten kritisiert. So sehen es nicht nur Bildungsforscher, sondern auch Bayerns Ministerpräsident Markus Söder, der an den hohen Bildungsstandards seines Bundeslandes festhalten will.
Im Unionssstreit um eine Umbildung des Bundeskabinetts hatte Markus Söder unter anderem den Posten der Bildungsministerin Karliczek als potenziell neu zu besetzendes Ministeramt benannt. Karliczek kontert mit dem Vorstoß für eine verbindliche Sprachtestung bereits im Kindergarten. Sie beruft sich dabei auf die aktuellen Pisa-Ergebnisse und greift damit auf in der Bildungsforschung umstrittene Ergebnisse zurück.
Geht es bei Karliczeks Manöver wirklich um eine bessere Förderung der Kinder oder doch nur um einen Versuch, das eigene Ministeramt zu retten? Wie könnte eine flächendeckende Sprachtestung überhaupt gewährleistet werden, wo es doch in Deutschland keine KiTa-Pflicht gibt?

Aus meiner Sicht findet hier nur wieder der berühmte Sturm im Wasserglas statt.
In Bayerns Schulpolitik kenne ich mich zwar nicht so gut aus, könnte mir aber vorstellen, dass auch hier veränderte soziale/politische Gegebenheiten, wie Migration und Lehrermangel greifen.
Mal angenommen, Sprachtestung findet statt in den KITAS statt, was genau sind dann Erkenntnisse oder besser gesagt Konsequenzen für die "Durchgefallenen"? Bleiben die dann unbeschult? Mitnichten! Es gibt ein Gesetz der öffentlichen Schulpflicht, dem kann sich auch Bayern nicht entziehen.
Insofern buche ich diesen Vorschlag wieder einmal ab unter Rechtfertigung der Daseinsberechtigung politischer Ämter. Null Nutzen, Null Nachhaltigkeit und Null Feedback, weil negative Ergebnisse zwar erhoben, aber nicht verwertet werden können. Dazu fehlen dann nämlich die politischen Möglichkeiten.

Das "Was dann?" müsste eher Karliczek beantworten. Söder wollte ja keine Sprachtests im KiTa.

Sprachtests bereits vor der Schule? Ist nicht eine etwas andere Art der Externalisierung von Problemen???

Zitat von kuschelgorilla im Beitrag #5

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Sprachtests bereits vor der Schule?

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Zitat von moorhuhn im Beitrag #6

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Zitat von kuschelgorilla im Beitrag #5

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Sprachtests bereits vor der Schule?

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Naja, ich könnte mir vorstellen, dass man im Hinblick auf die Grundschule Erhebungen zu Qualitätsstandards erfasst. Ist aber auch wieder irgendwie sinnlos, da der Kitabesuch freiwillig ist und man demzufolge kein repräsentatives Ergebnis erzielt.

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Zitat von kuschelgorilla im Beitrag #7

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Und wer soll denn überhaupt erheben?

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Werden die KITA-Tanten dann auch entsprechend dafür ausgebildet und werden sie dafür auch entlohnt???
Ich fürchte man auch sie von offizieller Seite vergessen und allein lassen... Ich würde das "verschlimmbessern" nennen...

Zitat von kuschelgorilla im Beitrag #9

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Werden die KITA-Tanten dann auch entsprechend dafür ausgebildet und werden sie dafür auch entlohnt???
Ich fürchte man auch sie von offizieller Seite vergessen und allein lassen..

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Zitat von Anthea im Beitrag #10

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Natürlich Quereinsteigerinnen.

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Ist ja lachhaft. Sprachtests sollten natuerlich durchgefuehrt werden. Nur im Kindergarten????

Deutschland hat ja keine Kindergartenpflicht,im Gegenteil es gibt ja "Herdpraemie".

Model Schweden, Kindergartenpflicht fuer eine gewisse Anzahl Stunden, und die sind kostenlos. Das kostet natuerlich und erfordert auch Fachpersonal.

Zum Personalschluessel. Meine Tochter war in einem privaten Kindergarten*, eine Kette die mehrere Kitas betreibt.
300 Kinder, 65 Vollzeitstellen. Keine Erzieher/innen, sogenannte Vorschullehrer. Erziehen ist Sache der Eltern.
Angestellt in den Kitas, Paedagogen fuer Musik, Kunst, Gymnastik, .....................
Natuerlich auch Fremdsprache, Englisch.

Hilft natuerlich nicht ohne Kita - Pflicht

Alternative, in Norwegen werden und Kinder regelmaessig untersucht und getestet.
Eine sogenannte "Gesundheitsstation" der Kommune.

Normale aerztliche Untersuchung, Herz, Lunge, Kreislauf, Blut, Urin, Gewicht, Groesse,Seh u. Gehoertest, ........
Dann ein Paedagoge, sprachliche Entwicklung, Motorik, Zeichnen, ........................

Die ersten 3 Lebensjahre 2x jaehrlich, dann 1x jaehrlich.

Kostet natuerlich. Hauptsache die Schwarze Null.

Hallo, Kinder sind keine Kosten, sondern Investitionen in die Zukunft.

Rechnen wir mal zusammen, von wegen Schwarze Null
- marode Schulen
- Digitalpack
- Ausbau Internet (hier kaempft man mit Afrikanern um mittlere Plaetze)
- Lehrermangel
- .......... fast endlos

Hier nur mal Bildung, dann kommt noch das Gesundheits und Pflegewesen.

* Kitas kosten alle ungefaehr gleich, kommunal oder privat. Es gibt hier einen Hoechstpreis von ca. 240 Euro, 11x im Jahr

Das "gute Kitas-Gesetz" eröffnet alle Möglichkeiten, auch für Einkommenschwache Familien, eine Förderung zu realisieren, die über die Entwicklung der Sprache hinaus geht, die allerdings auch mit einschließt.
Die Länder müssen das eben auch entwickeln & die ausgestreckte Hand nicht, wie hier in BaWü aus ideologischer Verblendung (CDU) abweisen.