Darum geht es schon länger. Die GroKo streitet dabei ziemlich heftig darüber. Besonders die SPD ist dabei sehr gespalten darüber.

https://www.faz.net/aktuell/politik/inla...n-17110484.html

Brauchen wir bewaffnete Drohnen?

Ich fürchte: Leider ja. Denn viele andere Länder bewaffnen dich damit. Z.B. auch die Türkei und Aserbaidschan, die deswegen fast schon mit Leichtigkeit die Region von Bergkarabach erobern hätten können. Erst als Russland intervenierte, kam es zu einer Waffenruhe. Denn Russland ist auch gut mit Drohnen bewaffnet. Natürlich auch die USA und vermutlich China.

Doch Europa ist da bedenklich hinterher. Wir halten uns für unangreifbar. Unter Biden halten wir uns erneut für geschützt. Doch wird das so sein? Angriffe aus Russland sind eher nicht zu befürchten trotz schlechter Beziehungen. Wenn eher von der Türkei mit ihren osmanischen Träumen.

https://www.rnd.de/politik/die-neue-mach...MPHSUVVXZ4.html

https://www.tagesschau.de/ausland/drohne...europa-101.html

Wenn wir nicht aufpassen, kann diese uns regelrecht überrennen mit ihren Drohnen. Zwar hat Europa als Gesamtes immer noch die Atomwaffen (aus Frankreich und Großbritannien) als Abschreckung, aber wer sagt denn, dass die TR nicht längst Atomwaffen baut, wo doch alle nur auf das Nachbarland Iran schauen??

Dazu kommt zwar die Abschreckung, dass bei einem Krieg gegen Europa Wirtschaft und Handel zusammenbrechen, auch für den Angreifer. Aber ist das so? Wenn Drohnen eine Eroberung sauber vorbereiten, kann diese ohne größeren Schaden vollzogen werden. Zudem kann es auch sein, dass Eroberern die Wirtschaft erst einmal egal ist. Eroberte Gebiete kann man zur Deckung der Kriegskasse auch erst einmal plündern.

Dringend muss Deutschland hier aufholen. Ja, das Ziel, 2% oder gar mehr in die Bundeswehr zu investieren, sollte wohl besser erfüllt werden, und zwar unabhängig von Trump- oder NATO-Forderungen.

Wie auch immer: Drohnen scheinen eine völlig neue Art der Kriegsführung einzuleiten. Nichts mehr mit klassischen Panzern und Einbunkerung...

Selbst die Grünen-Co-Chefin Baerbock will eine funktionierende Bundeswehr.

https://www.spiegel.de/politik/deutschla...33-feb804cc80bd

Denn leider gilt weiterhin das römische Sprichwort "Si vis pacem para bellum": Wenn du Frieden willst, bereite dich auf einen Krieg vor. Frieden lässt sich generell aus der Position des Überlegenen leichter machen. Ein Erdogan ist zu Friedensgesprächen erst dann bereit, wenn er einer Übermacht gegenübersteht. Er beendete den Krieg mit Armenien erst, als Russland intervenierte (wenn auch halbherzig für Armenien, denn die guten Beziehungen zum ölreichen Aserbaidschan will RU nicht verderben).

Liebe Gemeinde,

ich bin ja beruflich in der IT-Branche in einem großen deutschen Unternehmen. Ich habe viele Verteidigungsprojekte mit durchgeführt.

Aber bei Thema "bewaffnete Drohnen" habe ich "Nein" gesagt. Dafür möge man sich jemand anderen suchen.

Ich war 12 Jahre Soldat in den 90ern. Auch damals gab es schon Technik. Aber ich hätte im Falle eines Einsatzes immer dem Tod ins Auge gesehen, genauso wie ich eventuell die Augen meines Gegners gesehen hätte.

Ich finde es einfach nur erbärmlich, unehrenhaft und feige, wenn irgendjemand aus einem sicheren Bunker 1000ende Kilometer entfernt seinen Feind sieht und am Joystick nur einen Knopf drückt, das Ziel tötet und sich danach in der Kantine einen Hamburger reinschiebt.

Pfui !

Sorry, über sowas kotze ich nur. Unritterlich...eines Soldaten und Offiziers unwürdig.

Lieben Gruß aus dem alten Land !

PS: Ich lebe geistig wahrscheinlich in einer anderen Welt, Bei Konflikten sollte man die Anführer in einen Raum sperren, wer überlebt hat gewonnen. Das spart so viel Blut.

Zitat von Anthea im Beitrag #4

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Wenn ich für "Abrüsten jetzt" bin, dann meine ich jedoch nicht die Alternative "Drohne".
Ich kann nur sagen, dass hierbei "zwei Seelen in meiner Brust wohnen".

Natürlich können und sollen wir uns nicht kampflos einem Feind ergeben. Und es gibt zu Zerstörendes, wobei ich keine Träne weinen würde, z.B. die IS-Hochburgen. Und da ist die Distanz gut zu heißen.

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@SirPorthos

Ich kann deine Haltung verstehen. Aber es gibt wohl in der Welt zu viele, die nur die Vorteile der Drohnen sehen. Und da müssen wir uns irgendwie wehren können.

Im 1. Weltkrieg sind übrigens 100000e Soldaten alleine wegen einer veralteten Denkweise umgekommen. Es gab Generäle, die unbedingt eine offene Feldschlacht wollten (wie es zuvor hunderte oder gar tausende Jahre üblich war). Denn nur eine solche hielten sie für ehrenhaft. Doch auf dem Weg zum Feind wurden diese Soldaten von Maschinengewehren niedergemäht. Ja, das Maschinengewehr war damals ungefähr das, was heute die Drohne ist, nämlich eine gegenüber Vorgängerwaffen derart an Effizienz gesteigerte Waffe, was zu völlig neuen Kriegstaktiken zwang. Bei der Drohne ist das nicht anders. Sie gibt es nunmal, und man muss sich ihrer erwehren. Billiger werden Drohnen auch, so dass auch Terrororganisationen dieser immer mehr habhaft werden.

Zunehmend heißt es, dass Kriege v.a. diejenigen gewinnen werden, die schneller an Information gewinnen.

Das ganze macht mir ein schlechtes Bauchgefühl —
es wird sich nicht verhindern lassen.

Zitat von Meridian im Beitrag #6

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@SirPorthos

Ich kann deine Haltung verstehen. Aber es gibt wohl in der Welt zu viele, die nur die Vorteile der Drohnen sehen. Und da müssen wir uns irgendwie wehren können.

Im 1. Weltkrieg sind übrigens 100000e Soldaten alleine wegen einer veralteten Denkweise umgekommen. Es gab Generäle, die unbedingt eine offene Feldschlacht wollten (wie es zuvor hunderte oder gar tausende Jahre üblich war). Denn nur eine solche hielten sie für ehrenhaft. Doch auf dem Weg zum Feind wurden diese Soldaten von Maschinengewehren niedergemäht. Ja, das Maschinengewehr war damals ungefähr das, was heute die Drohne ist, nämlich eine gegenüber Vorgängerwaffen derart an Effizienz gesteigerte Waffe, was zu völlig neuen Kriegstaktiken zwang. Bei der Drohne ist das nicht anders. Sie gibt es nunmal, und man muss sich ihrer erwehren. Billiger werden Drohnen auch, so dass auch Terrororganisationen dieser immer mehr habhaft werden.

Zunehmend heißt es, dass Kriege v.a. diejenigen gewinnen werden, die schneller an Information gewinnen.

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Wer sind wir, über Leben und Tod zu entscheiden? Wer gibt uns das Recht dazu?
Und dann noch mit einer Technologie, die entpersonalisiert und das ganze wie ein PC-Kriegsspiel ablaufen lässt?
Das ist einfach nur noch gruselig.

ein höchst interessanter und brisanter Beitrag.
Viel Spaß bei der Lektüre.
https://www.heise.de/tp/features/Das-sin...en-4998957.html

Die Drohnen sind nur eine Station in der Geschichte der Waffentechnik und des berührungsfreien Tötens, die spätestens mit Speer und Schleuder begann. Sinn & Ziel dieser geschichtlichen Entwicklung war es immer, den Feind, den man abmurksen wollte, sich möglichst weit von der eigenen Pelle zu halten. Paradebeispiel ist vielleicht die Schlacht bei Crécy 1346, die englischen Langbogenschützen den französischen gepanzerten Rittern und Armbrustschützen, die an Soldatenzahl im Verhältnis 4:1 überlegen gewesen sein sollen - aber genau weiß man das nicht-, an Reichweite und Schußfrequenz haushoch überlegen waren.

Und das ging immer weiter so, Es kamen die Kanonen, die von Schlacht zu Schlacht immer besser wurden, dann der Gaskrieg, die Bombenkriege, die an Entfernung vom Gegner kaum zu übertreffen waren, die A-, H- und C-Bomben- Einher damit ging der Sinne des Kreigsgeschehen nicht zu unterschätzende Vorteil, daß man dem Gegner nicht mehr ins Auge sehen mußte wie noch im Kampf mit Morgenstern und Keule. Denn das ist der tiefere Sinn dieser unseligen Geschichte: daß man im Schützengraben gegenüber den Menschen nicht mehr sehen muß. Wenn man ihn doch sah, konnte es zu solch unerwünschten - muß ich wirklich sagen, daß ich das zynisch und verbittert meine? - Erscheinungen wie die Weihnachtsverbrüderung 1915 in den Schützengräben zwischen Engländern und Deutschen kommen.

Ein zweites Moment sollte man nicht übersehen. Zu jeder Waffe, und sei sie noch so fürchterlich, gab es kurz über lang ein Gegenmittel. Gegen das Schwert Helm, Schild und Rüstung, gegen Burgmauern Belagerungstürme, und und und. Für die Drohnen, die zur Zeit die avanciertesten Mittel der Entpersönlichung und Entmenschlichung im Kriegsgeschäft sind, werden es wohl Gegen- und Antidrohnen sein, und möglicherweise werden Kriege dann völlig ohne Menschen stattfinden können. Das wäre doch mal was: Maschinen nehmen uns die Drecksarbeit ab und andere Maschinen aufs Korn, und die beste Drohne soll gewinnen. Wenn man dann noch das unselige Spiel auf dem Mars, den menschenleeren, verlagern könnte......

Wozu hat man denn die KI?

Klar kann man gegen bewaffnete Drohnen sein. Nur - nützt das was?

Drohnen an und für sich sind sicherlich sinnvoll. Drohnen kann man auch in Katastrophengebieten einsetzen - dort sind sie sogar extrem hilfreich. Doch die gleichen Drohnen kann man auch nutzen, um damit Waffen oder Munition zu transportieren - und man kann die gleichen Drohnen einsetzen, um damit Menschen zu töten.

Die Drohnen und auch die Drohnentechnik an und für sich sind weder gut noch schlecht, noch richtig noch falsch.
In Deutschland und für Deutschland können wir nur entscheiden, ob wir diese Drohnen haben und einsetzen wollen, oder auch nicht.

Einerseits zu fordern, dass Deutschland auch im Rahmen der NATO und der EU mehr Verantwortung übernehmen soll, aber andererseits moderne Technologien und Waffengattungen zu verneinen - das passt irgendwie nicht. Die Welt um uns herum ignoriert solcherlei Feingefühl der deutschen Seele geflissentlich - aber versteht nicht, wieso deutsche Verteidigungsausgaben so mickrig sind, oder warum deutsche Waffen praktisch im Nato-Verbund nur minimalistisch einsatzfähig sind.

Die Deutschen wollen am liebsten Neutral sein.....und sich weltweit aus allem heraus halten. Das geht aber nicht wirklich - dafür ist Deutschland zu zentral in der EU, in Europa und auch in der Welt. Und Deutschland ist dafür zu wichtig was Handel und vieles mehr angeht. In der Folge der Bedeutung Deutschlands erwartet die Welt auch, dass wir mit einer gewissen Ernsthaftigkeit unsere Position in der Welt vertreten - und dann auch die Mittel zur Verfügung stellen, damit wir diese vertreten können.

Zu einer modernen Armee gehören auch Waffen der Art von Drohnen. Es wird Zeit, dass Deutschland sich diesem Thema widmet - was nicht bedeuten muss, dass man die Bundeswehr mit Drohnen bewaffnet! Es könnte aber bedeuten, dass man eine europäische Armee befürwortet und ausstattet, die über Drohnen verfügt, und die diese einsetzen darf.

Das Problem ist nicht, dass Deutschland keine Drohnen haben will, das Problem ist, dass Deutschland mal klar sagen muss, wie seine Verteidigungsstrategie aussieht - und dann danach auch handeln muss. Diese Strategie sollte klar eine europäische sein - gerne mit einer europäischen Verteidigungsgemeinschaft innerhalb der EU eingebettet in die NATO - und wenn dort dann im Rahmen der Arbeitsteilung auch Deutschland bewaffnete Drohnen stellen soll, dann sollte dies Deutschland auch einfach tun.

Derzeit fehlt mir vor allem eine klare deutsche Strategie, eine Strategie, die eingebettet sein sollte in die EU und die NATO.
Drohnen werden dann einfach dazugehören - nicht weil sie sonderlich toll sind, sondern einfach, weil eine moderne Verteidigungsgemeinschaft ohne solche Systeme nicht auskommt.

Europa will wohl seine Waffen selber bauen.

https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/u...r-17195348.html

Ist wichtig und finde ich richtig. Ich habe zuvor noch Antheas Antwort auf meinen Beitrag im Linken-Thread gelesen. Was die Linken vorhaben, ist ehrenwert. Aber Europa muss leider aufrüsten, um bestehen zu können. Auch Frieden funktioniert von einer starken Position aus besser als von einer schwachen.

lieber meridian, lieber atue,

ich verstehe eure Positionen. Dennoch: NEIN!