#1

Protestagenda eines Islamkritikers

in Religion und Ethik 28.01.2021 09:19
von Gysi (gelöscht)
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Protestagenda eines Islamkritikers gegen seine Kritiker:

1. Ich bin Demokrat.

2. Ich bin kein rechtsumtriebiger Tunichtgut, ich bin links!

3. Hetze stößt mich ab. Allerdings stelle ich fest, dass das linke Lager auf diesem Gebiet der Rhetorik mindestens ebenso bewandert ist wie das rechte...

4. Ich bin kein Nationalist, Ausländerhasser oder so was - ich bin INTERnationalist!

5. Ich bin Antifaschist und selbstredend als solcher auch gegen jeglichen RELIGIONSFASCHISMUS!

6. Nachgeplapperte Antifa-Bekenntnisse und Antifa-Aktionen ohne Ansatz einer Fähigkeit zur Selbstkritik sind in aktueller Praxis leider selber oft faschistoid!

7. Die Unterdrückung der Islamkritik gefährdet unsere Demokratie - die Islamkritik selber fördert sie!

8. Ich bin sehr dafür, Flüchtlingen aus Krisengebieten alle mögliche Integrationshilfe zu geben. Der Koran als antihumane Hassfibel gegen "die Ungläubigen" hat jedoch nichts in unseren Schulen zu suchen und ist einer Integration in eine pluralistische Gesellschaft sehr hinderlich!

9. Das PC-Diktat, nach dem der Dschihad als nicht dem Islam zugehörig zu gelten hat, überfordert mein logisches Denkvermögen!

10. Ich bin Atheist. Zeit meines Lebens war es gesellschaftskonform und auch ungefährlich für Leib und Leben und Reputation, das Christentum auseinanderzunehmen. Und ich weiß nicht, warum vor dem Erstarken und besonders der Radikalisierung des Islam die Religionskritik auf einmal zu schweigen hat!


Reden ist Silber, Schweigen ist Blech! (gz)
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#2

RE: Protestagenda eines Islamkritikers

in Religion und Ethik 28.01.2021 11:31
von Anthea | 12.402 Beiträge

Das kann ich durchaus so unterschreiben!

Warum viele Menschen so schweigsam sind, wenn es darum geht, Kritik am Islam zu üben, liegt aus meiner Sicht in der Befürchtung, als Ausländerhasser, Rassisten, Antisemiten (denn Araber sind schließlich auch Semiten, obwohl die Bezeichnung des Antisemitismus für viele nur für Juden gilt) bezeichnet zu werden.
Und schließlich, dahinter lässt sich leicht eine "Feigheit" verstecken, kommt das Argument, dass bei uns Religionsfreiheit herrscht..
Was dann natürlich zu einem "laissez faire" führt. Nach dem Motto: Schweigen ist Gold...

Und schließlich gibt es immer wieder Beispiele, dass es recht "ungesund" ist, etwas gegen den Islam zu sagen. So richtig in den Fokus geraten ist dies, als die Presse über Salman Rushdi und die "Satanischen Verse" berichtete. Chomenei eröffnete daraufhin die Jagd auf ihn, jeder Muslime durfte ihn töten, denn dieses Werk sei "blasphemisch, gegen den Islam, den Propheten und den Koran". Rushdie lebte dann ein Leben in Verstecken und in Angst.
Heute lebt er in N.Y City. Dass er keine Angst mehr habe, glaube ich nicht. Zwar wurde die Fatwa gegen ihn aufgehoben,
doch regelmäßig rufen iranische Medien zu seiner Hinrichtung auf, wurde das Kopfgeld zuletzt auf nunmehr vier Millionen US-Dollar erhöht.
Man denke an Charlie Hebdo und die blutige Vergeltung seitens muslimischer Attentäter, die "Kritik" nicht vertragen konnten. Und es gab und gibt immer wieder schlimme Beispiele.

Gerade ging ein Prozess in Düsseldorf zu Ende, wo es um zum Glück vereitelte Terroraktionen und beabsichtigten Mord an einem konvertierten Muslimen ging, der sich als Islamkritiker bei Youtube im Kanal "Ex-Muslime klären auf" engagiert.

All dieses Wissen um Kritiker, die es "wagten", den Islam zu kritisieren, ist nicht dazu angetan, dass viele Menschen wirklich Stellung beziehen.

---


Ich bin der Wahrheit verpflichtet, wie ich sie jeden Tag erkenne, und nicht der Beständigkeit.
Mahatma Gandhi


zuletzt bearbeitet 28.01.2021 11:31 | nach oben springen

#3

RE: Protestagenda eines Islamkritikers

in Religion und Ethik 28.01.2021 13:16
von Meridian | 2.858 Beiträge

Ich habe grundsätzlich nichts gegen Kritik am Islam. Sie darf aber nicht so weit gehen, dass die Existenzberechtigung dieser Religion hinterfragt wird, z.B. durch Forderung eines generellen Islam-Verbotes. Den IS freut's, denn dann kann er einen hohen Zulauf erwarten.
Auch Mohammed Rolle als Mann einer Frau im Kindesalter wird von Islamhassern gerne als Grund genommen, wonach der Islam auf die Schriften eines Pädophilen basiert. In dieser Zeit war so etwas weit verbreitet, z.B. auch Lustknaben usw. Selbst im Barock waren in Europa solche Zustände keineswegs selten. Ich will es auf die heutige Zeit bezogen weder gutheißen noch verdammen.

Eines hat der Islam hinbekommen. Als er sich in den arabischen Stämmen verbreitete, führte das erstmals dort zu einer Staatenbildung (Kalifat). Offenbar war um diese Zeit (Frühmittelalter) die Religion wichtig, damit sich ein Staat bildete. Auch mit dem Christentum, das sich in Mittel- und Nordeuropa ausbreitete, kam es erst zu staats-ähnlichen Strukturen. Vorher gab es eher Stämme. Ungarn und Wikinger, die immer wieder eingefallen sind, waren noch nicht christlich. Doch mit der Annahme des Christentums sind Länder wie Ungarn bzw. Dänemark und Schweden entstanden. Der orthodoxe Glaube festigte das erste russische Reich, die sogenannte Kiever Rus.

Auch den Koran selber würde ich nicht verbieten, auch nicht in DE. Auch in der Bibel stehen so manche Dinge, die mit unserem heutigen gesellschaftlichen Leben nichts mehr gemein haben. Ja, im Koran stet diesbezüglich noch mehr, aber auch dort stehen versöhnliche Dinge, z.B. zum Thema Gäste aufnehmen.

Wichtig ist aber, dass der Islam sich reformieren muss. Und Kräfte innerhalb dieser Religion, die das anstreben, sind zu unterstützen und zur Not auch Begleitschutz zu geben.

Wer ein Islamverbot fordert (egal ob in seinem eigenen Land oder weltweit), der muss eigentlich konsequenterweise auch befürworten, was China mit den Uiguren anstellt. Die werden massenweise in Umerziehungslagern (ausgedrückt als "Weiterbildungsstätte") zu staatstreuen Chinesen erzogen. Dazu gehört u.a. ein Abschwören vom Islam, das laut Berichten mit Schweinefleisch und Alkohol besiegelt wird. Bereits ein Zehntel der Uiguren sind "eingelagert". Es herrscht ein Kopftuchverbot außer Haus, und Männer mit dem typisch islamischen Bart sind auch höchst "einlagerungs"-gefährdet. Im günstigsten Fall geht es schnurstracks zum Barbier.
Diejenigen, die die weltweite Ächtung oder das Verbot des Islams fordern, sollten konsequenterweise mit keinem Land Handel treiben, das den Islam als Staatsreligion hat oder wo die Bevölkerung mehrheitlich islamisch ist (egal wie dort mit den Nicht-Moslems umgegangen wird). Es beträfe in Europa bereits Albanien und den Kosovo.

Wenn man den Islam als Ganzes seine Existenzberechtigung hinterfragt, sollte man das aber auch mit Christen- und Judentum auch. Denn dann geht es um die monotheistischen Religionen, die nur einen Gott als den Ihren sehen. Man kann sagen, dass diese Religionen langsam ihrem Ende zugehen und nicht mehr zeitgemäß sind. Es müsste generell eine neue Art von Glaube entstehen, wie er auch immer gestaltet sein sollte. Aber das wird noch ein paar Jahrhunderte dauern.


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#4

Protestagenda eines Islamkritikers

in Religion und Ethik 28.01.2021 16:53
von Gysi (gelöscht)
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Zitat von Medridian
Ich habe grundsätzlich nichts gegen Kritik am Islam. Sie darf aber nicht so weit gehen, dass die Existenzberechtigung dieser Religion hinterfragt wird, z.B. durch Forderung eines generellen Islam-Verbotes.

Nö, tue ich ja auch nicht. Aber die Kritik gegen diese Religion muss auch in der Breite gestattet sein, wie ihre Entfaltung gesetzlich garantiert ist. Und: Was ist das denn - Religionsfreiheit? Sind Moslems dazu befugt, nach dem (angeblichen) Willen Allahs gegen Ungläubige vorzugehen, wie es die Reizbarkeit der Gläubigen bestimmt? Wohl nicht. Irgendwo findet diese Freiheit auch ihre Grenzen. Cem Özdemir hat das schön formuliert: Die Machbarkeit der Surentexte findet ihre Grenzen im Grundgesetz! DAS gilt in unserem Land, und nicht die Gesetze des Koran! Cem wurde ja muslimisch erzogen. Ich habe bisher keinen anderen Grünen gehört, der so klare Worte in der rechtlichen Positionsbestimmung des Islam gefunden hat! Wir sind gegenüber Muslimen zu kritikgehemmt! Das hat seine Gründe, aber die müssen wir überwinden!

Zitat
Eines hat der Islam hinbekommen. Als er sich in den arabischen Stämmen verbreitete, führte das erstmals dort zu einer Staatenbildung (Kalifat). Offenbar war um diese Zeit (Frühmittelalter) die Religion wichtig, damit sich ein Staat bildete.

Wer sagt denn das? Die Staatenbildungen, das Recht, die Demokratien und der Humanismus haben sich aus den klassischen Philosophien der alten Griechen und Römer gebildet! Die Christen reißen sich die Urheberschaft unserer Demokratie und der demokratischen Rechtsgebung ja gerne unter den Nagel. Aber die 10 Gebote sind nicht demokratisch, wenn man mal die ersten drei analysiert... Die monotheistischen Religionen können sich generell nicht rühmen, der Humus der Demokrtie, der Meinungsfreiheit und der Wissenschaften zu sein...

Zitat
Auch den Koran selber würde ich nicht verbieten,

Nein, natürlich nicht! Aber in den Pflichtschulen zur Kindererziehung hat er nichts zu suchen! Der Koran bedarf eines kritischen Dialogs. Natürlich ist es leider so, dass wir Angst haben, berechtigte Angst vor muslimischer Aggression gegen diese Kritik! Aber wir sollten diese Angst und diese Aggression nicht auch noch befeuern, indem wir als 'Ungläubige' unsere berechtigte Kritik als einen Akt des Ausländerhasses diskreditieren! Ich will keinen Krieg gegen Muslime! Aber eine konstruktive Auseinandersetzung im Sinne unserer sonst so geliebten zivilen Streitkultur müssen wir anstreben! Sonst entfremden sich die Muslime von uns 'Eingeborenen' immer mehr. Und das kann nicht gut ausgehen!


Reden ist Silber, Schweigen ist Blech! (gz)


zuletzt bearbeitet 28.01.2021 16:54 | nach oben springen

#5

RE: Protestagenda eines Islamkritikers

in Religion und Ethik 28.01.2021 17:12
von Anthea | 12.402 Beiträge

Zitat von Meridian im Beitrag #3
Wenn man den Islam als Ganzes seine Existenzberechtigung hinterfragt, sollte man das aber auch mit Christen- und Judentum auch. Denn dann geht es um die monotheistischen Religionen, die nur einen Gott als den Ihren sehen. Man kann sagen, dass diese Religionen langsam ihrem Ende zugehen und nicht mehr zeitgemäß sind. Es müsste generell eine neue Art von Glaube entstehen, wie er auch immer gestaltet sein sollte. Aber das wird noch ein paar Jahrhunderte dauern.


Der Unterschied zwischen den drei Religionen ist jedoch recht gravierend. Christen und Juden senden keine Mörder aus, um diejenigen, die nicht ihres Glaubens sind, zu töten.

Es geht nicht darum, den Menschen einen "Glauben" zu verbieten, das ginge gar nicht. Jedoch sollte dieser, so er nicht kompatibel mit westlichen, unseren, Werten ist, nicht noch gefördert werden.
Z.B. sollte es keinen offiziellen Koranunterricht an den Schulen geben. Im Bereich "Ethik" als Schulfach könnten alle Religionen behandelt werden, auch das Christen- und Judentum.


Ich bin der Wahrheit verpflichtet, wie ich sie jeden Tag erkenne, und nicht der Beständigkeit.
Mahatma Gandhi


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#6

Protestagenda eines Islamkritikers

in Religion und Ethik 28.01.2021 17:35
von Gysi (gelöscht)
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Zitat von Antha
Z.B. sollte es keinen offiziellen Koranunterricht an den Schulen geben. Im Bereich "Ethik" als Schulfach könnten alle Religionen behandelt werden, auch das Christen- und Judentum.

Warum? Um den Kindern beizubringen, dass Recht und Ethik von Gott sind? Recht und Ethik kommen aus den Verhaltensbedingungen von Wesen (Menschen in diesem Fall), die in Gruppen leben müssen! Ich bin für religionsentschlackten Pflicht-Ethikunterricht für Kinder muslimischer, christlicher, hinduistischer und atheistischer Eltern! So bringen wir den Kindern am besten bei, dass wir eine Welt sein können! Ethik eint, Religionen entzweien!


Reden ist Silber, Schweigen ist Blech! (gz)
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#7

RE: Protestagenda eines Islamkritikers

in Religion und Ethik 28.01.2021 21:39
von Anthea | 12.402 Beiträge

Religion und ihre Grundlagen sind Bestandteile aller Kulturen. Und deshalb denke ich, dass es gut ist, wenn gemeinsam - alle Glaubensrichtungen - die Kinder lernen und erfahren, was die Menschen auf der Welt unterschiedlich glauben.
Man kann nicht plötzlich so tun, als würde es definitiv keinen Gott geben, wie immer er genannt wird. Anders: Man sollte nicht sein Bestreben darein legen, alle zu Atheisten zu machen. Denn dadurch wird die Welt nicht besser!

---


Ich bin der Wahrheit verpflichtet, wie ich sie jeden Tag erkenne, und nicht der Beständigkeit.
Mahatma Gandhi


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#8

Protestagenda eines Islamkritikers

in Religion und Ethik 29.01.2021 09:51
von Gysi (gelöscht)
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Zitat von Anthea
Religion und ihre Grundlagen sind Bestandteile aller Kulturen. Und deshalb denke ich, dass es gut ist, wenn gemeinsam - alle Glaubensrichtungen - die Kinder lernen und erfahren, was die Menschen auf der Welt unterschiedlich glauben.
Man kann nicht plötzlich so tun, als würde es definitiv keinen Gott geben,

Ja, das stimmt! Man könnte den Religionsunterricht neutraler als Religionsgeschichtsunterricht vermitteln. Nicht bekenntnisgebunden. So meinst du das wohl auch. Also Hinduismus, Buddhismus, Christentum, Islam und Judentum in einem Abwasch. Aber die religionsneutrale soziologische Variante, nach der Moral und Gesetz aus der menschlichen zigjahrtausende langwährenden Gruppenerfahrung erwachsen sind, muss dazugesetzt werden!

Ich würde vorschlagen: Ethikpflichtunterricht ab 14. Und Religionsgeschichtsunterricht freiwillig, auch ab 14. Nicht früher!


Reden ist Silber, Schweigen ist Blech! (gz)


zuletzt bearbeitet 29.01.2021 09:54 | nach oben springen

#9

RE: Protestagenda eines Islamkritikers

in Religion und Ethik 29.01.2021 10:08
von kuschelgorilla | 3.292 Beiträge

Zitat von Gysi im Beitrag #8

Zitat von Anthea
Religion und ihre Grundlagen sind Bestandteile aller Kulturen. Und deshalb denke ich, dass es gut ist, wenn gemeinsam - alle Glaubensrichtungen - die Kinder lernen und erfahren, was die Menschen auf der Welt unterschiedlich glauben.
Man kann nicht plötzlich so tun, als würde es definitiv keinen Gott geben,
Ja, das stimmt! Man könnte den Religionsunterricht neutraler als Religionsgeschichtsunterricht vermitteln. Nicht bekenntnisgebunden. So meinst du das wohl auch. Also Hinduismus, Buddhismus, Christentum, Islam und Judentum in einem Abwasch. Aber die religionsneutrale soziologische Variante, nach der Moral und Gesetz aus der menschlichen zigjahrtausende langwährenden Gruppenerfahrung erwachsen sind, muss dazugesetzt werden!

Ich würde vorschlagen: Ethikpflichtunterricht ab 14. Und Religionsgeschichtsunterricht freiwillig, auch ab 14. Nicht früher!



Hm?
Ich möchte gerne zustimmen, habe aber definitiv noch eine Frage.
Wie sollen denn deiner Meinung nach Werte und Verhaltensregeln vor dem 14. Lebensjahr vermittelt werden? Viele davon stecken in den Religionslehren und durchziehen unsere Gesellschaft. Ausklammern kann man sie meines Erachtens nicht, denn auch ein junger Mensch braucht diese Regelungen um sich in der Gesellschaft zu bewegen.

Darüber hinaus stellt sich mir die Frage, wie außerhalb der Schule Religionen ihren Einfluss auf die Heranwachsenden verändern werden - im Positven wie im Negativen.


Meine Motivation ging heute morgen winkend und lächelnd an mir vorbei
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#10

RE: Protestagenda eines Islamkritikers

in Religion und Ethik 29.01.2021 10:46
von Anthea | 12.402 Beiträge

Zitat von Gysi im Beitrag #8

Zitat von Anthea
Religion und ihre Grundlagen sind Bestandteile aller Kulturen. Und deshalb denke ich, dass es gut ist, wenn gemeinsam - alle Glaubensrichtungen - die Kinder lernen und erfahren, was die Menschen auf der Welt unterschiedlich glauben.
Man kann nicht plötzlich so tun, als würde es definitiv keinen Gott geben,
Ja, das stimmt! Man könnte den Religionsunterricht neutraler als Religionsgeschichtsunterricht vermitteln. Nicht bekenntnisgebunden. So meinst du das wohl auch. Also Hinduismus, Buddhismus, Christentum, Islam und Judentum in einem Abwasch. Aber die religionsneutrale soziologische Variante, nach der Moral und Gesetz aus der menschlichen zigjahrtausende langwährenden Gruppenerfahrung erwachsen sind, muss dazugesetzt werden!

Ich würde vorschlagen: Ethikpflichtunterricht ab 14. Und Religionsgeschichtsunterricht freiwillig, auch ab 14. Nicht früher!



Ich denke, dass der "Religionsgeschichtsunterricht" für alle verpflichtend schon früher beginnen sollte! Damit würde man auf jeden Fall den "Einflüsterungen" von Familie etc. aus einem Kulturkreis entgegenwirken können. Es ist doch immer wieder Thema in den Medien, wie muslimische Schüler sich gegenüber Mitschülerinnen benehmen. Weil sie z.B. zu Hause gelernt haben, dass Frauen nicht ebenbürtig sind.
Und sicherlich sollten gleichzeitig die soziologischen Erfordernisse gelehrt werden, solche, die definitiv und nicht verhandelbar zu betrachten sind.


Ich bin der Wahrheit verpflichtet, wie ich sie jeden Tag erkenne, und nicht der Beständigkeit.
Mahatma Gandhi


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#11

RE: Protestagenda eines Islamkritikers

in Religion und Ethik 29.01.2021 11:14
von Anthea | 12.402 Beiträge

Der "Protest" kommt mir gerade etwas zu kurz. Deshalb einige gravierende Dinge/Fakten dazu, die Religion des Islams betreffend. Einer Religion, oder auch Ideologie, die mit unseren westlichen Werten nicht kompatibel ist.
Und wo viel zu lasch gehandhabt wird, was z.B. bei Parteien ganz selbstverständlich ist: Dass diese in ihren Bestrebungen beobachtet werden - bis hin zum Verbot.
Das ist nun leider nicht der Fall, wenn es um die "Tabuzone Islam" geht. Da kann wohl ungehindert in den Moscheen z.B. der Extremismus und Hass wüten! Gegen unsere westliche Welt und Einstellung.

Vor ein paar Jahren gab Wolfgang Schäuble beim Sozialforscherteam Professor Wetzel und Karin Brettfeld eine Studie in Auftrag. Ergebnis hieraus:

"[...]:habe unter anderem ergeben, dass die Religion in der muslimischen Bevölkerung eine enorme Bedeutung hat. Diese nehme bei jungen Leuten noch zu.

Die Studie ordne 40 Prozent der Muslime als fundamental orientiert ein, schrieb das Blatt. Sie hätten klare religiöse Orientierungsmuster und Moralvorstellungen.

Weitere Erkenntnisse, auch in pct. Gewaltbereitschaft

https://www.focus.de/politik/deutschland...aid_230297.html


Ich bin der Wahrheit verpflichtet, wie ich sie jeden Tag erkenne, und nicht der Beständigkeit.
Mahatma Gandhi


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#12

RE: Protestagenda eines Islamkritikers

in Religion und Ethik 29.01.2021 12:29
von Meridian | 2.858 Beiträge

@gysi

Zur Staatsbildung eines. Als der Islam sich ausbreitete, war das weströmische Reich vor 2-3 Jahrhunderten untergegangen. Da ist natürlich ein Machtvakuum entstanden. Außerdem siechte das Römische Reich schon davor immer mehr vor sich hin. Was du als griechisch-römische Staatsbildung beschreibst, war noch vor dem Christentum, aber auch nicht atheistisch, sondern unter der Religion der griechisch-römischen Götter.

Die Zeit um 600 n. Chr. war eine Zeit des Übergangs. Westgotische Stämme bildeten Königreiche in Frankreich und Spanien, ja sogar in Nordafrika (darunter die Wandalen, die aber lange nicht so schlimm wie ihr Ruf waren). Sie nahmen mehr oder weniger die katholisch-christliche Religion an, wie sie ja im Gebiet des ehemals weströmischen Reiches vorherrschend war. Doch die Stämme waren uneins. Es fehlte die staatliche Einheit der Römer. Am ehesten entwickelte sich das Frankenreich, aus dem später Frankreich und Deutschland hervorgingen. Die Bildung dieser Länder in Europa (auch Polen) geschah immer zeitgleich mit fortgeschrittener Christianisierung. Natürlich waren das keine Demokratien, aber wenigestens waren es Staaten, wo vorher nur Stämme oder Clans herrschten, die sich mehr oder weniger gegenseitig bekämpften.

Was ich sagen will: Offenbar muss für die Bildung eines Staatswesens ein gemeinsamer Glaube eine Voraussetzung sein. Auch Polen entstand unter Mieszko I durch die Annahme des Christentums, womit er westslawische Stämme einigen konnte. Otto der Große war froh darüber, denn das machte die Ostgrenze seines stabilisierten deutschen Reiches umso sicherer (wenn man nur mit einem Staat zu tun und nicht mit Stämmen unterschiedlicher Gesinnung). So begann das deutsch-polnische Verhältnis für den Anfang sehr gut.

Auch bei den Arabern sorgte der Islam für die Bildung von Staaten oder staats-ähnlichen Strukturen. Selbst die Turkvölker, lange Zeit nur Reitervölker und Khanate, wurden mit dem Islam sesshafter und Königreiche (Sultanate).

Fazit: Für die Bildung von staats-ähnlichen Strukturen, die über das Reitervolk oder über Stammeskulturen hinausgehen, war zumindest damals eine Art von Rückbindung (lat: religio) nötig, und offenbar waren es die Monotheismen.

Das entschuldigt den Islam natürlich nicht für seinen jetzigen Zustand. Problem ist aber auch die Orientierungs- und Perspektivlosigkeit, die in vielen islamischen Ländern herrscht, aber auch weil Zuwanderer aus islamischen Ländern gerne in den sozialen Brennpunkten leben.

Gewiss: Es gibt auch reiche Islamisten. Osama bin Laden war z.B. einer. Aber die können auch auf die vielen Armen und Perspektivlosen zugreifen und ihnen eine heilen Weltislam vorgaukeln.

Dass der Islam reformiert gehört, ist das eine, aber die westliche Welt (zunehmend auch anderer reich werdende Großmächte wie China) sind daher verpflichte, ihre Wirtschaftsordnung so zu ändern, dass in den islamischen Regionen mehr Perspektiven entstehen. Das ist natürlich alles andere als einfach, weil reiche Islamisten wollen bestimmt nichts daran ändern. Die müssen ja Angst bekommen, dass es weniger Leute geben könnte, die ihnen noch folgen.


Interessant ist noch, wie Russland mit dem Islam umgeht. Zu Sowjetzeiten wurde dieser unterdrückt oder irgenwie weg-ignoriert. Islamisch geprägte Regionen gibt es aber mehr, als man glaubt. Unter Putin sind sehr viele neue Moscheen, sogar Großmoscheen entstanden (aber auch viele neue christlich-orthodoxe Kirchen im alten Baustil), so z.B. in Kasan oder auch Grosny. Solange die Moslems friedlich sind, ist das kein Problem, aber am Bsp. von Tschetschnien wird wohl eindrucksvoll gezeigt, was passiert, wenn eine Grenze überschritten wird.
In Kalisto, Hauptstadt der Republik Kalmückien, wurde auch erst vor wenigen Jahren Europas einzige große Pagode gebaut, denn die Kalmücken sind ein Rest der Mongolen aus der Zeit des Dschingis Khan und damit Europas einzige größere buddhistische Glaubensgemeinschaft und einzige mongolische Minderheit. Der hohe Bildungsgrad soll dort auffallend sein.

Ich will Putin nicht allzu sehr hochloben, aber es scheint so, als ob er die vielen Völker in Russland ihren Glauben und ihre Identität leben lässt, solange sie nicht aufmucken.


Die äußere Welt ist der Spiegel deines Inneren.
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#13

RE: Protestagenda eines Islamkritikers

in Religion und Ethik 29.01.2021 13:44
von kuschelgorilla | 3.292 Beiträge

Hab grad einen interessanten Beitrag in der Emma gefunden...

https://www.emma.de/artikel/generation-b...Ypv9T7dFlZplk_w


Meine Motivation ging heute morgen winkend und lächelnd an mir vorbei


zuletzt bearbeitet 29.01.2021 13:44 | nach oben springen

#14

Protestagenda eines Islamkritikers

in Religion und Ethik 29.01.2021 17:02
von Gysi (gelöscht)
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Zitat von Kuschelgorilla
Wie sollen denn deiner Meinung nach Werte und Verhaltensregeln vor dem 14. Lebensjahr vermittelt werden?

Gut, ich korrigiere: Pflichtunterricht in Ethik schon in der Grundschule. Religionsgeschichtsunterricht als Wahlfach ab 14.

Zitat
Viele davon stecken in den Religionslehren und durchziehen unsere Gesellschaft. Ausklammern kann man sie meines Erachtens nicht, denn auch ein junger Mensch braucht diese Regelungen um sich in der Gesellschaft zu bewegen.

Es sind die säkularen universalen Menschenrechte, die sich in den letzten Jahrzehnten als praxistauglich bewährt haben und die auch die Religionen - insbesondere das Christentum - in Richtung Humanismus verbessert haben! Die 'modernen 10 Gebote' sind eigentlich die Menschenrechte! Nicht nur junge Leute brauchen eine ethische allgemeingültige Leitung! Wir alten Säcke auch. Ich weiß jetzt nicht, wie alt du bist... Nach meinem Dafürhalten funktioniert Ethik auch ohne Religion. Recht und Moral kommen aus den Bedingungen eines Gruppenlebens - also aus dem Inneren der Menschheit - und nicht von oben, von Gott!

Zitat
Darüber hinaus stellt sich mir die Frage, wie außerhalb der Schule Religionen ihren Einfluss auf die Heranwachsenden verändern werden - im Positven wie im Negativen.

Nicht alles ist kontrollierbar. Und wenn die Kinder muslimischer Eltern schon um 6 in den Koranunterricht geschickt werden und um 8 in der weltlichen Pflichtschule einpennen, ist das natürlich eine Überbelastung, die man den Kindern zumutet, und sie dient nicht der Bildung, dem Schritthalten mit den anderen Kindern und der Integration! Was kann man dagegen tun? Wir müssen derartige Schieflagen anprangern! Wir müssen insgesamt lernen, dass das tradierte SCHWEIGEN zu den Religionen(und besonders unsere Kritikangst gegenüber den Muslimen) in unserer Gesellschaft zugunsten der zivilen Streitkultur, die ja zu jedem anderen Thema schon lange bewährt und üblich ist, überwunden wird!


Reden ist Silber, Schweigen ist Blech! (gz)


Anthea hat sich bedankt!
zuletzt bearbeitet 29.01.2021 17:06 | nach oben springen

#15

Protestagenda eines Islamkritikers

in Religion und Ethik 29.01.2021 17:23
von Gysi (gelöscht)
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Zitat von Meridian
Zur Staatsbildung eines. Als der Islam sich ausbreitete, war das weströmische Reich vor 2-3 Jahrhunderten untergegangen. Da ist natürlich ein Machtvakuum entstanden. Außerdem siechte das Römische Reich schon davor immer mehr vor sich hin. Was du als griechisch-römische Staatsbildung beschreibst, war noch vor dem Christentum, aber auch nicht atheistisch, sondern unter der Religion der griechisch-römischen Götter.

Wir können uns natürlich auch in das Thema 'Staatenbildungen' verzweigen. Sicher haben auch die Religionen ihre Einflüsse beigetragen, solange sie die Macht dazu hatten! Aber das würde dann doch das Thema unseres Threads verfehlen. Zudem ist es nicht so, dass Islam und Christentum aus ihren heiligen Büchern heraus der Nährboden für Demokratie und Wissenschaft waren und sind... Hier geht es aber was anderers - um die MEINUNGSFREIHEIT ZUR ISLAMKRITIK, die so viele von uns in einem falsch verstandenen Schutz der Religionsfreiheit sich selbst verbieten! Obwohl auch sie zu den Kuffars, den Ungläubigen, zählen, die durch das heilige Buch des Islam, dem Koran, in ihrer Meinungsfreiheit und auch in Bezug auf ihren Leib und ihr Leben immerwährend latent bedroht werden! Darüber muss geredet werden! Und aus diesen Diskussionen dürften wir uns eventuell eine Reform des Islam erhoffen, die ja auch hier schon als notwendig angeschnitten worden ist.


Reden ist Silber, Schweigen ist Blech! (gz)


zuletzt bearbeitet 29.01.2021 17:25 | nach oben springen


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