#61

RE: Protestagenda eines Islamkritikers

in Religion und Ethik 06.02.2021 14:59
von Meridian | 2.859 Beiträge

Zitat von Gysi im Beitrag #56
Das tue ich auch nicht. Gerade zu dem aufgeheizten und von Vorurteilen zerfressenen Thema 'Islamkritik' tue ich das nicht. Ich habe zweimal darauf hingewiesen, dass der Grund für die Solidarität vieler Linker mit dem Islam in der Wahrnehmung besteht, dass das Christentum die Religion der Kolonialisten und der Islam die Religion der Unterdrückten sei. Diese Wahrnehmung halte ich für in purer Ahnungslosigkeit in Bezug auf Religion und gerade vom Islam begründet! Darauf bekomme ich von euch Kritiker-Kritikern jedoch keine Antwort! Würdest du mir eine geben?


Natürlich war das Christentum die Religion der Kolonialisten, ist es aber nicht mehr. Doch auch der Islam hat sich in Schwarzafrika ausgebreitet; dort war es auch eine Art Kolonialreligion, ebenso in Ländern wie Malaysia und Indonesien, wo der Islam eigentlich nicht nicht zum Wesen der Asiaten passt. Kolonial- und Unterdrückerreligion sind eigentlich mehr oder weniger dasselbe. Also so what?

Aber wenn ich den Islam etwas vorsichtiger kritisiere als du, dann nicht aus dem Grund, weil das Christentum eine Zeitlang nicht besser war. Auf das beziehe ich mich nämlich nicht. Das, was Anthea schrieb im letzten Beitrag, gefällt mir eher. Einmischen sollten wir uns nicht. Die Moslems müssen das selber lösen. Wir können nur Reformer des Islams unterstützen. Und gleichzeitig müssen wir natürlich Attacken oder Eroberungsversuche von Islamisten entschieden entgegentreten.

Die Chance, sich auch vom Erdöl zu lösen und damit aus der wirtschaftlichen Anhängigkeit islamischer Länder, bietet sich. Stattdessen lassen wir aber zu, dass Länder gerade wie Katar sich überall Beteiligung an großen westlichen Firmen erkaufen, so auch an VW. [Hitler hätte seine Freude, da er wegen seines Judenhasses positiv zu den Moslems stand.]


Die äußere Welt ist der Spiegel deines Inneren.
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#62

Protestagenda eines Islamkritikers

in Religion und Ethik 07.02.2021 10:37
von Gysi (gelöscht)
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Zitat von Meridian
Einmischen sollten wir uns nicht.

Die Moslems leben aber hier in Europa! Und deren radikale Fraktion macht hier ganz schöne Bambule! Sie leben weniger mit uns, aber sie leben unter uns! Sie sind da, und sie verhalten sich anders, als nichtmuslimische Migranten! Dazu sollten wir uns schon 'einmischen'. Denn immerhin sind wir ja die 'Ungläubigen'*, die in ihrem heiligen Buch Koran keinen guten Stand haben - um es mal flapsig-untertrieben auszudrücken..,.

Zitat
Natürlich war das Christentum die Religion der Kolonialisten, ist es aber nicht mehr. Doch auch der Islam hat sich in Schwarzafrika ausgebreitet; dort war es auch eine Art Kolonialreligion, ebenso in Ländern wie Malaysia und Indonesien, wo der Islam eigentlich nicht nicht zum Wesen der Asiaten passt.

Das sehe ich so wie du. Aber unser schlechtes Gewissen als Nachfahren der Kolonialisten treibt uns dazu, den Islam so fein anzufassen. Dieses schlechte Gewissen sollten wir überwinden, weil es nüchterne Beurteilungen und nüchternes Verhalten blockiert. Es geht darum, eine Gesellschaft zu schaffen, in der religiöser Pluralismus funktioniert! Sich gegenseitig zum SCHWEIGEN über die jeweils anderen Bekenntnisgruppen zu verdonnern, ist irgendwie der falsche Weg... Und ganz besonders entsetzlich ist die rigide Parteinahme der christlichen und atheistischen Einheimischen für den Islam! Nicht für die Islam-Reformer, nicht für die Ex-Muslime, nein, exakt für den konservativen und manchmal auch radikalen Flügel, so, wie er ist! Das ist strikt eine Ansage GEGEN die Reformer und die Kritiker der Ex-Muslime, die mit Todesfatwas gejagt werden oder auch schon 'erfolgreich' über den Jordan gebracht worden sind... Ich kann diese Haltung zu vieler sich auch noch als 'links' verstehenden Eiferer NICHT NACHVOLLZIEHEN!


Reden ist Silber, Schweigen ist Blech! (gz)


SirPorthos hat sich bedankt!
zuletzt bearbeitet 07.02.2021 10:41 | nach oben springen

#63

RE: Protestagenda eines Islamkritikers

in Religion und Ethik 07.02.2021 12:17
von SirPorthos | 3.127 Beiträge

Zitat von Gysi im Beitrag #62

Zitat von Meridian
Einmischen sollten wir uns nicht.
Die Moslems leben aber hier in Europa! Und deren radikale Fraktion macht hier ganz schöne Bambule! Sie leben weniger mit uns, aber sie leben unter uns! Sie sind da, und sie verhalten sich anders, als nichtmuslimische Migranten! Dazu sollten wir uns schon 'einmischen'. Denn immerhin sind wir ja die 'Ungläubigen'*, die in ihrem heiligen Buch Koran keinen guten Stand haben - um es mal flapsig-untertrieben auszudrücken..,.

Zitat
Natürlich war das Christentum die Religion der Kolonialisten, ist es aber nicht mehr. Doch auch der Islam hat sich in Schwarzafrika ausgebreitet; dort war es auch eine Art Kolonialreligion, ebenso in Ländern wie Malaysia und Indonesien, wo der Islam eigentlich nicht nicht zum Wesen der Asiaten passt.

Das sehe ich so wie du. Aber unser schlechtes Gewissen als Nachfahren der Kolonialisten treibt uns dazu, den Islam so fein anzufassen. Dieses schlechte Gewissen sollten wir überwinden, weil es nüchterne Beurteilungen und nüchternes Verhalten blockiert. Es geht darum, eine Gesellschaft zu schaffen, in der religiöser Pluralismus funktioniert! Sich gegenseitig zum SCHWEIGEN über die jeweils anderen Bekenntnisgruppen zu verdonnern, ist irgendwie der falsche Weg... Und ganz besonders entsetzlich ist die rigide Parteinahme der christlichen und atheistischen Einheimischen für den Islam! Nicht für die Islam-Reformer, nicht für die Ex-Muslime, nein, exakt für den konservativen und manchmal auch radikalen Flügel, so, wie er ist! Das ist strikt eine Ansage GEGEN die Reformer und die Kritiker der Ex-Muslime, die mit Todesfatwas gejagt werden oder auch schon 'erfolgreich' über den Jordan gebracht worden sind... Ich kann diese Haltung zu vieler sich auch noch als 'links' verstehenden Eiferer NICHT NACHVOLLZIEHEN!





Moin !

Ich verstehe eine Sache nicht: Warum sollten wir ein schlechtes Gewissen gegenüber dem Islam haben, der meiner Meinung nicht zu Deutschland gehört ?

Was verdanken wir ihm und was verdanken sie uns ?

Diese Rechnung geht zu unserem Vorteil aus.

Dennoch möge jeder nach seiner Facon seelig werden (Friedrich von Preussen).

Ich bin Katholik. Religionen dürfen Ratschläge erteilen. Diese mögen oft auch fruchtbringend sein. Aber sie dürfen nie fordern oder das letzte Wort haben.

Lieben Gruß aus dem alten Land !


Imperare sibi maximum bellum est
Meridian hat sich bedankt!
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#64

Protestagenda eines Islamkritikers

in Religion und Ethik 07.02.2021 12:56
von Gysi (gelöscht)
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Zitat von SirPorthos
Ich verstehe eine Sache nicht: Warum sollten wir ein schlechtes Gewissen gegenüber dem Islam haben,

Ja, ich auch nicht. Aber ein Großteil unserer Bevölkerung ist damit belastet, sonst sind die ganzen Schönredereien des Islam und die auffällige Kritikhemmung gegenüber dieser Religion und den Moslems nicht zu erklären! Diese Kritikgehemmten nehmen das Christentum als die Religion der Kolonialisten und den Islam als die der Unterdrückten und Ohnmächtigen wahr. Wenn man sich mit dem Islam ein wenig näher beschäftigt hat, weiß man, dass das natürlich Kokolores ist!

Zitat
der meiner Meinung nicht zu Deutschland gehört ?

Die Menschen gehören zu Deutschland - und somit auch die Moslems. Aber der Islam gehört nicht zur Demokratie!

Zitat
Dennoch möge jeder nach seiner Facon seelig werden (Friedrich von Preussen).

Ein ziemlich naiver Spruch. Der olle Friedrich wusste nichts vom Islam - und auch nicht viel vom Christentum."Jeder soll nach seiner Facon selig werden!", das ist individualistisch gedacht. Wie soll aber eine Gesellschaft 'selig' werden, in der sich Bekenntnisgruppen in aller ihnen zugestandenen Religionsfreiheit tummeln, die sich gegenseitig eine 'Ungläubigkeit' vorwerfen, die nach dem heiligen Recht (besonders des Koran) verfolgt, geächtet und ggf. vernichtet gehört?


Reden ist Silber, Schweigen ist Blech! (gz)


zuletzt bearbeitet 07.02.2021 12:58 | nach oben springen

#65

RE: Protestagenda eines Islamkritikers

in Religion und Ethik 07.02.2021 17:03
von Till (gelöscht)
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Zitat von Gysi im Beitrag #64
Aber ein Großteil unserer Bevölkerung ist damit belastet, sonst sind die ganzen Schönredereien des Islam und die auffällige Kritikhemmung gegenüber dieser Religion und den Moslems nicht zu erklären!

Nö. Ein Großteil unserer Bevölkerung sieht nur realistisch, dass 0,1% der Muslime in Deutschland keine Gefahr für unser Staatswesen darstellen.

Und ein nicht geringer Teil hat sogar klammheimlich Sympathie für die Scharia-Strafen (Kopf ab, Schwanz ab, ...).



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#66

RE: Protestagenda eines Islamkritikers

in Religion und Ethik 07.02.2021 17:09
von SirPorthos | 3.127 Beiträge

Zitat von Mecki im Beitrag #65
Zitat von Gysi im Beitrag #64
Aber ein Großteil unserer Bevölkerung ist damit belastet, sonst sind die ganzen Schönredereien des Islam und die auffällige Kritikhemmung gegenüber dieser Religion und den Moslems nicht zu erklären!

Nö. Ein Großteil unserer Bevölkerung sieht nur realistisch, dass 0,1% der Muslime in Deutschland keine Gefahr für unser Staatswesen darstellen.

Und ein nicht geringer Teil hat sogar klammheimlich Sympathie für die Scharia-Strafen (Kopf ab, Schwanz ab, ...).


Wir sollten bei den Fakten bleiben.

"Schwanz ab steht in keiner Scharia".


Imperare sibi maximum bellum est
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#67

RE: Protestagenda eines Islamkritikers

in Religion und Ethik 07.02.2021 17:12
von Till (gelöscht)
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Dann nennen wir sie einfach "Scharia-artige Strafen".



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#68

RE: Protestagenda eines Islamkritikers

in Religion und Ethik 07.02.2021 17:37
von SirPorthos | 3.127 Beiträge

Zitat von Mecki im Beitrag #67
Dann nennen wir sie einfach "Scharia-artige Strafen".



Dann mache wir das einfach besser !

Hmmm....was kann man alles ohne exitus mortalis abhacken.

Haare !!! Es hat eh kein Friseur mehr auf.

Einverstanden ?


Imperare sibi maximum bellum est
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#69

RE: Protestagenda eines Islamkritikers

in Religion und Ethik 07.02.2021 18:46
von Anthea | 12.404 Beiträge

Zitat von SirPorthos im Beitrag #66
Zitat von Mecki im Beitrag #65
Zitat von Gysi im Beitrag #64
Aber ein Großteil unserer Bevölkerung ist damit belastet, sonst sind die ganzen Schönredereien des Islam und die auffällige Kritikhemmung gegenüber dieser Religion und den Moslems nicht zu erklären!

Nö. Ein Großteil unserer Bevölkerung sieht nur realistisch, dass 0,1% der Muslime in Deutschland keine Gefahr für unser Staatswesen darstellen.

Und ein nicht geringer Teil hat sogar klammheimlich Sympathie für die Scharia-Strafen (Kopf ab, Schwanz ab, ...).


Wir sollten bei den Fakten bleiben.

"Schwanz ab steht in keiner Scharia".




Der User relativierte immer schon die Gefahren des Islam!
Und die "Sympathie" für solche Strafe wie "Schwanz ab" habe ich einmal geäußert, indem ich mich wunderte, dass nicht viel mehr Opfer von Vergewaltigungen, die unter solche Dreckskerle geraten sind, dazu gegriffen haben.


Ich bin der Wahrheit verpflichtet, wie ich sie jeden Tag erkenne, und nicht der Beständigkeit.
Mahatma Gandhi


SirPorthos hat sich bedankt!
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#70

RE: Protestagenda eines Islamkritikers

in Religion und Ethik 07.02.2021 19:09
von SirPorthos | 3.127 Beiträge

Zitat von Anthea im Beitrag #69
Zitat von SirPorthos im Beitrag #66
Zitat von Mecki im Beitrag #65
Zitat von Gysi im Beitrag #64
Aber ein Großteil unserer Bevölkerung ist damit belastet, sonst sind die ganzen Schönredereien des Islam und die auffällige Kritikhemmung gegenüber dieser Religion und den Moslems nicht zu erklären!

Nö. Ein Großteil unserer Bevölkerung sieht nur realistisch, dass 0,1% der Muslime in Deutschland keine Gefahr für unser Staatswesen darstellen.

Und ein nicht geringer Teil hat sogar klammheimlich Sympathie für die Scharia-Strafen (Kopf ab, Schwanz ab, ...).


Wir sollten bei den Fakten bleiben.

"Schwanz ab steht in keiner Scharia".




Der User relativierte immer schon die Gefahren des Islam!
Und die "Sympathie" für solche Strafe wie "Schwanz ab" habe ich einmal geäußert, indem ich mich wunderte, dass nicht viel mehr Opfer von Vergewaltigungen, die unter solche Dreckskerle geraten sind, dazu gegriffen haben.


Moin Anthea,

du weißt, wie ich darüber denke.

Dezeit übe ich mich in Sarkasumus und Zynismsus.

Das schult das Hirn.

Lieben Gruß aus dem alten Land !


Imperare sibi maximum bellum est
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#71

RE: Protestagenda eines Islamkritikers

in Religion und Ethik 08.02.2021 01:59
von Atue (gelöscht)
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Zitat von Anthea im Beitrag #46
DAS hat nun wirklich niemand gesagt oder gedacht! Und ich denke, da kann ich den Threadersteller durchaus mit einbeziehen!Vielleicht teilst du mal ganz explizit dein Islambild mit, bevor du anderen eine falsche Denkweise unterstellst? Ganz gezielt: Was ist falsch bei den einzelnen Aussagen über die Richtlinien des Islam? Und hast du etwas zu kritisieren, wenn ja, was? Eben nicht nur die Kritik an den Kritikern...


Ich bin ehrlich gesagt ziemlich entsetzt und auch schockiert wir unreflektiert und verallgemeinernd immer wieder hier über DEN ISLAM geschrieben wird....als ob es so etwas überhaupt auch nur im Ansatz gäbe.

MEIN Islambild ist, dass es sehr sehr viele unterschiedlichste zersplitterte Gruppen gibt, die sich mit der Religion des Islam auseinandersetzen. Schon der Versuch, so etwas wie ein Generalurteil über den Islam als solchen zu fällen, und dann noch die vielen ganz individuellen Interpretationen der Islamgläubigen über einen Kamm zu scheren - das halte ich für verwerflich!

Pauschalverurteilungen einer Religion inklusive der Verurteilungen all derer, die an diese Religion irgendwie glauben.....das hatten wir an anderer Stelle in Deutschland schon - ich bin wirklich unglaublich entsetzt, dass mich beim lesen so mancher Beiträge zum Islam hier immer wieder mal der furchtbare Gedanke beschleicht, dass wir solche unsäglichen Argumentationen in Deutschland schon mal hatten - mit negativsten Auswirkungen!

Ich bin einfach nur enttäuscht und entsetzt - weil ich eigentlich hier mehr politische Reflektion erwarten würde, und auch mehr Differenzierung. Im Gegensatz zu anderen Weltreligionen ist gerade der Islam eben nicht als zentralistische Religion mit universalem Lehranspruch aufgestellt - es gibt viele unterschiedliche und durchaus konkurrierende Ideen im Islam - und darunter sicherlich auch eine ganze Menge, die ich ziemlich stark ablehne, aber eben auch eine Menge, die ich durchaus akzeptiere!

Warum man hier im Forum dazu neigt, dass immer wieder akzeptiert wird, dass Islamkritik pauschaliert und unsachlich über alles gebügelt werden darf, während man gleichzeitig einfordert, dass man beim Judentum und all den Fehlern die der Staat Israel macht, diese alle einfach ignorieren soll - das erschließt sich mir nicht, und ich halte das auch für einseitige Sichtweisen, die meines Erachtens nach falsch sind.

Die Menschenrechte sind gerade nicht teilbar!
Die Menschenwürde ist nicht teilbar.
Forderungen wie die nach Religionsfreiheit sind nicht beliebig. WENN man sie aufstellt, gelten sie für alle Religionen.

Aufklärung ist der Schlüssel!


Hier im Forum werfe ich schon ein, dass doch zu viele jeweils einseitig mal die Stimme für oder gegen irgendetwas erheben - was noch verzeihlich wäre. Wenn aber die Meinungsfreiheit missbraucht wird, indem man unreflektiert Stimmung gegen DEN ISLAM macht, obwohl es doch gerade diesen gar nicht gibt, dann verstehe ich das nicht mehr, und bin da raus.

Mein Massstab ist nicht ein einseitiges und unreflektiertes Religions-Bashing - sondern mein Massstab sind die Menschenrechte - inklusive der Religionsfreiheit, die sich aber ihrerseits den Menschenrechten unterzuordnen hat.

Ich selbst bleibe dabei Humanist, ein Anhänger der Aufklärung, und grundlegend kritisch hinterfragend gegenüber allen (!) existierenden Religionen.
Aus dieser Überzeugung heraus halte ich es für Kontraproduktiv, wenn man einseitig mal gegen alle Anhänger der Ideen des muslimischen Glaubens predigt, und sich dann einseitig für Israel einsetzt, welches als Staat konsequent gegen Menschenrechte vielerlei Art verstößt, wenn es um die Palästinenser geht.

Hier wird so klar mit zweierlei Maß gemessen, dass ich es gar nicht glauben kann, dass es dieselben Personen in ihren Argumentationsreihen sind, die für mich so unverständliche Sichtweisen auf politische Themenstellungen liefern.

Gerechtigkeitsfragestellungen sind für mich keine Fragestellung der Religion - wenn es ungerecht ist, dass andere unterdrückt werden, dann gilt dies für Moslems und Juden in gleichem Maße - und für Christen und alle anderen Religionen auch.

Unter den Bedingungen der Menschenrechte aber halte ich jede pauschale Verurteilung eines Islam-Gläubigen für falsch - genauso wie ich seine Überzeugung ankreiden würde, wenn er ernsthaft in Erwägung ziehen würde, die Scharia als globales Rechtsinstrument einsetzen zu wollen.

Was mich hier entsetzt ist, dass ich den Eindruck gewinne, dass diese Art der Differenzierung hier zunehmend weniger eine Rolle spielt, und vielmehr immer mehr sehr gerne pauschaliert ein Islam-Bashing und gleichzeitig ein Judentum-Über-Alles - dargestellt wird.

Mich enttäuscht das, und entsetzt auch. Ich halte beides für falsch, und im Sinne der Aufklärung auch für ziemlich rückständig.

Darüber hinaus und unabhängig von diesem Forum enttäuscht mich auch, wie engagiert um Themen wie Greta oder den Islam gerungen wird, während gleichzeitig relevante Zukunftsthemen hier im Forum kaum mehr eine Rolle spielen.


Mich berührt das - und mich bewegt das. Sind wir hier im Forum noch sensibel genug gegenüber den wirklich relevanten Themen? Warum reden wir nicht über das Superwahljahr? Warum zu wenig über den Klimawandel? Und das Artensterben - welches den Klimawandel als relevantes Thema eigentlich toppen müsste.....stattdessen reden wir über pauschalierte und ziemlich ungerechte Urteile über den ISLAM als solchen.....

Sind wir hier im Forum noch richtig unterwegs?

Ich habe hier inzwischen deutliche Zweifel!



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#72

Protestagenda eines Islamkritikers

in Religion und Ethik 08.02.2021 09:09
von Gysi (gelöscht)
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Zitat von Mecki
Nö. Ein Großteil unserer Bevölkerung sieht nur realistisch, dass 0,1% der Muslime in Deutschland keine Gefahr für unser Staatswesen darstellen.

Hast du den Koran schon mal gelesen? Du redest von Dingen, von denen du nichts weißt. Dein Satz klingt mir wie Donald Trumps Bemerkung zum Klimawandel: "Die Luft in den USA ist sauber!" Du ignorierst die Fakten der Islamkritiker. Du gehst mit Aggression gegen sie vor, wie das deine Mitstreiter von der pro-muslimischen Fraktion tun.

Hier geht es um Meinungsfreiheit. Macht es dich denn nicht betroffen, was die Islamkritiker wie Hamed Abdel Samad, Ayaan Hirsi Ali usw., an Hetze, Vertreibung und Morddrohungen in unseren meinungsfreiheitlichen Regionen auszuhalten haben - nur, weil sie ihre Klappen aufgemacht haben gegen diesen Islam, den sie als ehemalige Islamgläubige besser kennen als gerade du! Du bist ein Ahnungsloser denen gegenüber, der sich auf die religionsfaschistoide Seite ihrer Jäger stellt!


Reden ist Silber, Schweigen ist Blech! (gz)
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#73

RE: Protestagenda eines Islamkritikers

in Religion und Ethik 08.02.2021 09:13
von Anthea | 12.404 Beiträge

Lieber Atue, ich hatte dich doch im eingangs von dir zitierten Text ganz eindeutig gebeten, einmal getroffene Aussagen über DEN Islam zu widerlegen!?
Wenn ich diesen mit dem bestimmten männlichen Artikel benenne, dann ist das genau so, als wenn man von DEM Christentum oder DEM Judentum spricht. Damit ist dann gemeint, dass alle Strömungen etc., die sich auf der Grundlage einer Religion entwickelt haben, mit einbezogen sind. Das ist aber vom Verständnis her betrachtet in Bezug auf den sprachlichen Artikel völlig normal. Und jeder weiß um diverse Glaubensrichtungen unter einer "Religionsfahne".

Ich sehe es nicht so, dass "Islamkritik" hier pauschal behandelt wird. Im Gegenteil geht es ganz gezielt um spezielle Dinge, die herausragend sind und wichtig bei der Frage einer Kompatibilität zu unserer Lebensweise, unserer Kultur und unserem Verständnis von (Menschen)Rechten und Würde.

Es muss auch kein Vergleich zu anderen Religionen resp. Ausübungen gezogen werden. Das sind immer Relativierungsversuche nach der Devise: Die tun das ja auch, haben das getan, sind ja noch schlimmer, und so fort. Das mag durchaus auch in Teilen zutreffend sein. Nichtsdestotrotz sprengt es immer das vorgegebene Thema - siehe Headline.

Und tatsächlich gibst du dazu eine unzweideutige Antwort. Wie vormals der Überbringer schlechter Nachrichten vom Herrscher für diese verantwortlich gemacht wurde und seines Lebens verlustig ging, genau so ist dein Statement eine einzige Kritik an Kritikern.

Ich sehe nirgendwo den Versuch eines "Bashings", sondern ganz gezielt den Hinweis auf einen "Katalog" zu kritisierender Punkte und damit verbunden quasi die Aufforderung, sich dazu zu äußern. Das meint nun einmal zu einzelner Kritik Zustimmung oder Veto. Bei Letzterem dann in Form von Widerlegung einer Kritik.

Es gibt hier nirgendwo eine Pauschalverurteilung! Ganz im Gegenteil wird immer wieder darauf hingewiesen, dass es "solche und solche" gibt. Überall.

Im Übrigen hat das Forum 1.935 Themen. Findest du da nichts, worüber du diskuieren möchtest? Ganz davon abgesehen, dass ich es immer sehr begrüße, wenn jemand ein Thema aufmacht oder eines wieder aus gegebener Veranlassung hochholt.


Ich bin der Wahrheit verpflichtet, wie ich sie jeden Tag erkenne, und nicht der Beständigkeit.
Mahatma Gandhi


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#74

Protestagenda eines Islamkritikers

in Religion und Ethik 08.02.2021 09:38
von Gysi (gelöscht)
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Zitat von Atue
Wenn aber die Meinungsfreiheit missbraucht wird, indem man unreflektiert Stimmung gegen DEN ISLAM macht, obwohl es doch gerade diesen gar nicht gibt,

Wenn wir über den Islam diskutieren, kommen 'Stimmungen' bei raus, schon wahr. Auch du hast eine 'Stimmung' dazu. Und zwar gegen die Kritiker. Aus der schimmert schon wieder die 'Meinung', dass die besser ihre Klappen halten sollten... Tun wir aber nicht. Hältst du den Hinweis auf den exponierten Ungläubigenhass im Koran für 'unreflektiert'? Der MUSS aber diskutiert werden, wenn wir es darauf anlegen, dass die Muslime und die Nichtmuslime sich in Europa besser verstehen!

Die Islamkritik wurde bisher in diesem Thread durchaus qualifiziert geführt! Da bist du anderer Meinung. Dann erkläre mir doch mal bitte, was z.B. an meiner Kritik unqualifiziert ist, und wie ich sie besser formulieren könnte! Fehler machen wir ja alle, auch und gerade in der Behandlung des Islam. Das ist ja auch nicht verwunderlich, zumal man die Notwendigkeit einer Diskussion über dieses Thema uns jahrelang zumindest subtil de facto via political correctness verboten hat! Wir lernen erst die Kritik! Und nun mit den altbekannten Totschlagargumenten diese keimende Pflanze des Humanismus erneut totzuschlagen, scheint mir nicht der richtige Weg zu sein...

Wer die Wege einer zivilen Streitkultur versperrt, der bringt die Gewalt an anderer Stelle zum Aufplatzen! Konflikte müssen nach Möglichkeit zivil gelöst werden. Wer die ignoriert und ihre Austragung unterdrückt, macht sich für diese rechte Gewalt gegen Muslime (Juden, Andersgläubige und alles Mögliche aus unverstandenen Konfliktlagen heraus) mit verantwortlich!


Reden ist Silber, Schweigen ist Blech! (gz)


zuletzt bearbeitet 08.02.2021 09:40 | nach oben springen

#75

RE: Protestagenda eines Islamkritikers

in Religion und Ethik 08.02.2021 13:35
von Till (gelöscht)
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Zitat von Gysi im Beitrag #72

Zitat von Mecki
Nö. Ein Großteil unserer Bevölkerung sieht nur realistisch, dass 0,1% der Muslime in Deutschland keine Gefahr für unser Staatswesen darstellen.
Hast du den Koran schon mal gelesen? Du redest von Dingen, von denen du nichts weißt. Dein Satz klingt mir wie Donald Trumps Bemerkung zum Klimawandel: "Die Luft in den USA ist sauber!" Du ignorierst die Fakten der Islamkritiker. Du gehst mit Aggression gegen sie vor, wie das deine Mitstreiter von der pro-muslimischen Fraktion tun.

Hier geht es um Meinungsfreiheit. Macht es dich denn nicht betroffen, was die Islamkritiker wie Hamed Abdel Samad, Ayaan Hirsi Ali usw., an Hetze, Vertreibung und Morddrohungen in unseren meinungsfreiheitlichen Regionen auszuhalten haben - nur, weil sie ihre Klappen aufgemacht haben gegen diesen Islam, den sie als ehemalige Islamgläubige besser kennen als gerade du! Du bist ein Ahnungsloser denen gegenüber, der sich auf die religionsfaschistoide Seite ihrer Jäger stellt!


Irgendwie erinnern Sie mich an einen evangelikalen US-Prediger, verbohrt und rationalen Argumenten unzugänglich. Und Sie unterstellen mir schon wieder Dinge, die ich nirgendwo geschrieben habe. So funktioniert Diskussion nicht.

Man schätzt die Zahl der Hardcore-Islamisten in Deutschland auf ca. 5000. Soweit sie gewaltbereit sind, stellen sie natürlich eine potentielle Gefahr dar, und man darf sie selbstverständlich nicht gewähren lassen. Aber von ihnen geht rein zahlenmäßig keine Gefahr für die Demokratie in Deutschland aus. Und es gibt Menschen bei uns, die nicht einmal "ihre Klappen aufgemacht" haben und sind trotzdem tot (NSU, Hanau).

Sie werfen mir in Ihrem Islamhaß sowieso zu viel in einen Topf. Die Türken vor Wien - geschenkt. Der Völkermord an den Armeniern hatte nichts mit dem Islam zu tun, aber alles mit türkischem Chauvinismus. 9/11 hatte nichts mit dem Islam zu tun, sondern war eine quasi-militärische Aktion, mit der Al Kaida den Krieg aus ihrer Sicht zurück in die USA tragen wollte. (Man nennt das auch "asymmetrische Kriegsführung". Dasselbe gilt übrigens für den Anschlag von Madrid, mit dem Al Kaida Spanien erfolgreich genötigt hat, die "Koalition der Willigen" und den Irak zu verlassen.) Die einzigen Gräueltaten, die direkt mit dem Islam zu tun haben, sind die des IS, und deren Opfer sind zu fast 100% Muslime. Wer von beiden Seiten hat nun den "richtigen" Glauben? Und ähnlich wie der IS agierte die LRA.

Wenn man sieht, welche Schweinereien der Westen (mit deutscher Hilfe) im islamischen (hauptsächlich arabischen) Raum veranstaltet, wundere ich mich, daß es nicht mehr Anschläge bei uns gibt.



zuletzt bearbeitet 08.02.2021 13:36 | nach oben springen


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