Würde man als Profiler die Bürger analysieren, dann könnte man das möglicherweise in drei Gruppen tun.
Die einen sind andauernd voller Angst, sobald eine Neuerung ins Spiel gebracht wird. Sie haben Angst, dass es ihnen (noch) schlechter gehen könnte. Solche Menschen sind die idealen Opfer der Verschwörungstheoretiker, denn sie haben ein offenes Ohr für Einflüsterungen hinsichtlich Schuldiger an der (eigenen) Misere.
Dann gibt es die „staunenden“ Bürger, die sich pausenlos wundern, warum für eine Sache XYZ Geld da ist aber nicht für eine Erfüllung ihrer eigenen Bedürfnisse. Besonders hervorzuheben sind dann hierbei der Ärger über moralisch verpflichtende Einstellungen, wenn man anderen bedürftigen Menschen in Not Hilfe angedeihen lässt. Eigentlich sind es „Neidbürger“. Gerade momentan in der Pandemie kann man das zuweilen ganz stark bemerken. Da wird anderen der „Pieks“ der Impfspritze nicht gegönnt, weil doch nach eigener Vorstellung und ohne Kenntnis der Hintergründe man selbst sich als zu bevorzugend ansieht.
Und dann gibt es noch die wütenden Bürger. Die fühlen sich ungerecht behandelt und prangern (zum Teil auch durchaus zu Recht) an, dass man „die Kleinen hängt und die Großen laufen lässt“. Die weiterhin auch zu Recht kritisieren, dass „gleich und gleicher“ oftmals auf die Fahnen der Entscheidungsträger geschrieben steht und diese danach ihre Vorgehensweisen ausrichten.. Die wütend sind, dass „Geld zu Geld“ kommt, auch wenn eine Leistung nicht ersichtlich ist. Wo dann nicht mehr zu verstehen ist, dass zwar „Hütere“ eine Verantwortung tragen/übertragen bekamen. Jedoch, wenn sie dieser nicht gerecht werden und Dinge „in den Sand gesetzt haben“ deswegen nicht mit Schimpf und Schande vom Hof geworfen , sondern quasi mit dickem „Schmerzensgeld“ als jedoch de facto "Leistungslose" hinaus geleitet werden.
Alle diese Menschen der drei Kategorien kann man unter „Frustbürger“ einordnen mit ihrem ganz persönlichen Ärger und entsprechender Hilf- und Ratlosigkeit, was denn zu tun sei. So sie nicht gerade irgendwo lauthals demonstrieren, so versinken manche in eine Art „Dämmerschlaf“. Denn es hat sich Lethargie in ihnen breit gemacht. „Auf mich hört sowieso keiner“. Und es ändert sich nichts..
Eigentlich interessieren sich diese drei Kategorien von Bürgern nicht wirklich für „das große Ganze“ im Sinne einer vernünftigen Politik, vernünftig für das ganze Land und vorausschauend. Denn sie haben, jeder für sich, einen Fixpunkt, den sie berücksichtigt, verfolgt und erfüllt sehen möchten. Aber alles kann man nicht vollumfänglich haben.
Deutschland sollte froh sein, dass das Gros der Bürger solche Leute an der Macht wie einen Trump verhindert haben. Aber nichts ist wirklich unmöglich. Und Irre und Idioten par excellence stehen bereit und scharren mit den Hufen…Bereit ihren eigenen Machtweg zu „trumpeln“.
Unsere demokratische Ordnung ist gut, die Regularien unserer Demokratie wie Freiheit und Gleichheit vor dem Gesetz sind wichtige Errungenschaften. Somit sollte eine jede Regierung immer mit klarem Blick und Empathie für die Nöte und Bedürfnisse der Menschen vorgehen. Aber sie sollte sich auch nicht erpressen lassen, weder von außen noch von innen.
Bei jedem Wahlkampf sieht es hinsichtlich der Versprechungen so aus, als haben die „Hüteren“ tatsächlich dem Volk aufs Maul geschaut. Aber das sind eigentlich immer nur Momentaufnahmen. Einmal gewählt, macht eine jede ihren Dreh weiter. Aber man muss fein beobachten, ob die, bevor man sein Kreuzchen macht, nicht schon vorher „unrund“ drehen…
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