#1

Antisemitismus – der ewige Hass

in Naher und mittlerer Osten 24.10.2021 14:10
von Anthea | 12.400 Beiträge

Oder: Aus gemachten Fehlern nichts gelernt.

Leider blüht der Hass auf Juden weiterhin in Deutschland. Nicht zuletzt auch durch solche „Organisationen“ wie das Neonazi-Unwesen, die unseligen Seelenverwandten in Auferstehung eines der größten Verbrecher der Menschengeschichte. Des größten, was die Vernichtung der Juden anbelangt sowieso. Trauriger Ruhm.

2.351 antisemitische Straftaten haben die Behörden im Jahr 2020 registriert, rund 16 Prozent mehr als im Vorjahr. Ein Grund dafür sind auch die Corona-Demos mit einem entsprechenden Publikum. Leute, die sich untereinander „aufheizen“ und wo die Verführer der Dummheit „frohe Urständ“ feiern.

Unter antisemitische Straftaten fallen etwa "Volksverhetzung", verbale Hetze oder körperliche Angriffe gegen Jüdinnen und Juden sowie Sachbeschädigung. Sie werden entweder zur Anzeige gebracht oder von der Polizei selbst ermittelt.
Viele Delikte werden gar nicht erst publik oder zur Anzeige gebracht.

"Im vergangenen Jahr haben die Proteste gegen die Corona-Maßnahmen erheblich dazu beigetragen, antisemitische Vorurteile zu verbreiten", sagt Gideon Botsch, Leiter der Forschungsstelle Antisemitismus und Rechtsextremismus am Moses Mendelssohn Zentrum der Universität Potsdam. Verschwörungserzählungen, die auf Demonstrationen und online verbreitet werden, bedienen sich häufig antisemitischer Stereotype, sehen etwa in der Corona-Pandemie eine jüdische Weltverschwörung. NS-Vergleiche, die den Holocaust leugnen oder verharmlosen, sind auf vielen Demonstrationen allgegenwärtig.“ Quelle: https://mediendienst-integration.de/arti...straftaten.html

Ich halte jedoch die Judenhasser einer eher "unauffälligen", jedoch dadurch besonders hinterhältigen Art für noch gefährlicher als die grölenden Proleten auf Demos. Oder die von Hause aus Juden hassenden Palästinenser, angestachelt von ihren terroristischen Meinungsgebern und Führern wie die Hamas u.a.
Jedoch möglicherweise noch gefährlicher sind diejenigen Leute, die unter dem Deckmantel erlaubter Kritik an israelischer Politik hierbei „durch die Blume“ ein Nichtmögen bis hin zum Hass gegen Israel/Juden schüren. Seien es auch nur scheinbar „harmlose“ Bemerkungen, die auf Kritik an der Verbundenheit Deutschlands zu Israel zielen...

Es ist ein Unding, dass in einem heutigen Deutschland ein Vorfall wie der Fall Gil Ofarim möglich ist!

---


Ich bin der Wahrheit verpflichtet, wie ich sie jeden Tag erkenne, und nicht der Beständigkeit.
Mahatma Gandhi


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#2

RE: Antisemitismus – der ewige Hass

in Naher und mittlerer Osten 24.10.2021 17:31
von Anthea | 12.400 Beiträge

Zitat von Anthea im Beitrag #1
Es ist ein Unding, dass in einem heutigen Deutschland ein Vorfall wie der Fall Gil Ofarim möglich ist!



Und das ist ein Beispiel aus gegebener Veranlassung. Ein Opfer, dem jetzt ein gewaltiger antisemitischer Hass bis hin zu Morddrohungen entgegen schlägt. Egal, wie die Sache im Hotel wirklich abgelaufen ist. Das Problem, das Deutschland mit antisemitischen Einstellungen hat, ist offensichtlich.

---


Ich bin der Wahrheit verpflichtet, wie ich sie jeden Tag erkenne, und nicht der Beständigkeit.
Mahatma Gandhi


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#3

RE: Antisemitismus – der ewige Hass

in Naher und mittlerer Osten 24.10.2021 17:48
von denker_1 | 1.598 Beiträge

Das mag alles sein. Doch differenziere ich da dennoch. Ich verurteile jeglichen Rassismus und spreche dem jüdischen Volk seinen Antisemitismus Bonus strikt ab. Die Israeliche Armee könnte sehr wohl mit ihrer militärischen Überlegenheit der Hamas der Juden hassenden Terrororganisation ein für allemal den Garaus machen und dann endlich Frieden mit dem palästinensischen Volk schließen. Und den Felsendom wieder für Touristen, auch ungeimpfte ungetestet wieder öffnen.

Stattdessen aber baut Israel ein Feindbild, das des bösen Palästinensers auf und setzt damit seine eigene menschendiskriminierede Herrschaft durch, da sind unsere Reichsbürger Waisenknaben. Die wünschen sich auch ein Deutschland in den Grenzen von 1937 zurück, unternehmen aber militärisch nichts dafür. Israel dagegen baut Siedlungen auf palästinensischem Territorium und fordert das Land für sich. Das ginge mit einem Friedensvertrag nicht mehr.

Bruno Apitz Roman "Nackt unter Wölfen" muss womöglich umgeschrieben werden. Die Schergen sind israelische Soldaten, die Gefangenen sind Paläsinenser und das von den Schergen gesuchte Kind ist ein 3-4 jähriger Palästinenser.

Diese Haltung gegenüber andersartigen Menschen gehört auf den Müllhaufen der Geschichte, sonst nützt alles Erinnern nix. Weil dann doch wieder unter anderer Fahne Menschen bis zur physischen Vernichtung ausgegrenzt werden. Sei es auch im Namen der Gesundheit, ein anderes hoch aktuelles Thema.



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#4

RE: Antisemitismus – der ewige Hass

in Naher und mittlerer Osten 24.10.2021 20:55
von denker_1 | 1.598 Beiträge

Wir müssen da unterscheiden zwischen sehr wohl berechtigter Kritik an der aktuellen Politik Israels gegenüber Palästina und dem klassischen Antisemitismus, der Juden und Araber aus Rassen- oder Herrschaftsideologischen Gründen diffamiert. Und ebenso verhält es sich im Fall Flüchtlingskriminalität. Die gibt es sicher aber nicht alle Flüchtlinge sind kriminell. Der FOCUS tut sich hier sehr negativ hervor mit seinen selektiven Meldungen von Straftaten mit ausländischen Tätern. Selektiv, weil gefühlt zahlenmäßig Meldungen über ausländische Kriminalität gegenüber deutscher Kriminalität oder gar Politikerkriminalität eindeutig überwiegen. Solche selektiven Meldungen informieren nicht sondern heizen Ressentiments an.



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#5

RE: Antisemitismus – der ewige Hass

in Naher und mittlerer Osten 24.10.2021 23:43
von Atue (gelöscht)
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Gestern war ich in einer Aufführung von Lessings "Nathan der Weise". Nicht nur ein Stück aus der wirklich wohltuenden Zeit der Aufklärung, sondern trotz seiner mehr als 240 Jahren noch immer hochgradig aktuell. Ich kann wirklich nur empfehlen, mal die Ringparabel näher anzuschauen....
Ach ja - dass das Stück wieder anzusehen war, ist ein klares Zeichen, dass es jetzt auch mit der Kultur wieder weiter geht! Welch ein Jubel! Endlich wieder Applaus hören, endlich wieder Kultur wahrnehmen.....und dann noch so ein Stück! Man geht mit einem Hochgefühl raus und denkt sich: Jetzt sollten doch endlich mal die ganzen Spinner, auch die Religiösen, ausreichend Futter haben, um mal ein paar Minuten inne zu halten und nachzudenken......



moorhuhn und Anthea haben sich bedankt!
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#6

RE: Antisemitismus – der ewige Hass

in Naher und mittlerer Osten 25.10.2021 00:30
von moorhuhn | 1.486 Beiträge

Zitat von Anthea im Beitrag #2
Egal, wie die Sache im Hotel wirklich abgelaufen ist.


Nee, das ist eben nicht egal!
Wer von einer Kette spricht, die er gar nicht getragen hat, macht sich unglaubwürdig und erweist der Antisemitismusdebatte einen Bärendienst.
Mein Sohn hat seine Ausbildung im West In gemacht und sich mit dem Manager unterhalten. Aus Gründen der Diskretion hat dieser den Medien nicht bekannt gegeben, warum Gil Ofraim Hausverbot bekam, während der aus verletzter Eitelkeit erst mal ein Schockvideo in die Welt geschickt hat.
Schlussendlich waren es ganz profane Abläufe- Rezeption wegen PC- Ausfall überfordert, der Künstler fühlte sich nicht ausreichend gebauchpinselt, weil er einfach nur warten musste wie alle anderen auch und pöbelte durch die Lobby. Laut Zeugen und Videoaufnahmen trug er keine Kette, es fand ein internes Ermittlungsverfahren statt, aus dem beiderseitig Strafanzeigen hervorgingen. Ende der Durchsage.
Mag sein, dass Deutschland ein Problem mit antisemitistischer Einstellung hat, letztlich ist das aber auch dem geschuldet, dass jüdische Bürger jedwede Kommunikation empfindlich und akribisch durchleuchten und im Fall Ofraim zusätzlich noch der Verdacht aufkommt, diesen Hype bewusst zu publicity- Zwecken ausgelöst hat.


Der frühe Vogel kann mich mal !
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#7

RE: Antisemitismus – der ewige Hass

in Naher und mittlerer Osten 25.10.2021 10:16
von Anthea | 12.400 Beiträge

Liebes moorhuhn, natürlich ist das nicht egal, wenn jemand bewusst und gezielt Falsches behauptet!
Das meinte ich auch nicht, denn ich traute von Anfang an der Schilderung von Gil Ofarim nicht so ganz...
Was ich meinte war, dass es im Grunde genommen traurig ist, dass eine solche "Geschichte" in der heutigen Zeit als möglich erscheint und nicht als ein quasi "exotischer" sprich Einzelfall gar nicht die Öffentlichkeit beschäftigt. Weil eben Antisemitismus in unserer Gesellschaft äußerst rege existent ist.
Ich muss sagen, dass ich im ganzen Leben nie verstanden habe, wie Menschen - auch diejenigen anderer Zeiten und Kulturen - so sein konnten/können, ein ganzes Volk, das der Juden, zu hassen und zu verfolgen.
Die Gründe sind vielfältig, haben jedoch aus meiner Sicht alle ihren wirklichen Ursprung in religiösen "Erzählungen".

---


Ich bin der Wahrheit verpflichtet, wie ich sie jeden Tag erkenne, und nicht der Beständigkeit.
Mahatma Gandhi


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#8

RE: Antisemitismus – der ewige Hass

in Naher und mittlerer Osten 25.10.2021 14:04
von denker_1 | 1.598 Beiträge

@Atue:

(Nathan der Weise - Auffhrung):

Gilt diese Freiheit auch für ungetestete Ungeimpfte. Kommen die auch rein in die Aufführung?



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#9

RE: Antisemitismus – der ewige Hass

in Naher und mittlerer Osten 25.10.2021 23:18
von Atue (gelöscht)
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Zitat von denker_1 im Beitrag #8
Gilt diese Freiheit auch für ungetestete Ungeimpfte. Kommen die auch rein in die Aufführung?


Diese Freiheit gilt auch für ungetestete Ungeimpfte - nachdem sie sich haben impfen lassen. Das ist auch gut so! Denn Freiheit ist immer auch die Freiheit der Anderen. Ganz so wie Lessing es in seinem Stück im Bezug auf die Weltreligionen dargestellt hat.
Geimpfte nehmen von anbeginn an sehr viel Rücksicht auf Ungeimpfte - ganz gleich welchen Motivs. Es ist nun an der Zeit, dass sich Ungeimpfte auch der Solidarität mit den Geimpften besinnen. Viele tun das auch tatsächlich - aber es gibt auch zu viele, denen geht es nur um ihr eigenes EGO.

Ich war schon mehrfach im Theater - es gibt auch welche, die gezielt Aufführungen unter den 3G-Bedingungen durchführen - da sind die Bedingungen aber verschärft und man muss Maske tragen, und es können nicht so viele die Kultur genießen.

Lies mal Nathan der Weise - da gibt es auch Gestalten, die der Ratio nicht ganz so verpflichtet sind. Die kommen in dem Stück noch halbwegs gut weg - aber klar sind am Ende die Erkenntnisse der Toleranten, der Weltoffenen, derer, die sich auch um die Sache kümmern, und aus der Sache heraus rationale Entscheidungen treffen.

Wenn du dich gegenüber Wissenschaft und Sachargumentationen öffnest, wirst auch du bald schon wieder ganz normal an kulturellen Veranstaltungen teilnehmen können - bis dahin wird es wohl ohne Tests meist bei reinen Protestveranstaltungen bleiben.

Ansonsten hat deine Nachfrage, und auch meine Antwort, mal wieder was mit Corona zu tun, und nichts mit dem Thema. Wäre nett, wenn du dich doch öfters mal auf den Corona-Strang mit deinen Sichtweisen beschränken könntest und hier dann doch eher beim Thema bleibst.



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#10

RE: Antisemitismus – der ewige Hass

in Naher und mittlerer Osten 26.10.2021 15:11
von Anthea | 12.400 Beiträge

Die "Corona-Antwort" von denker_1 ist in den Corona-Thread gezogen.

Dringende Aufforderung an denker_1: Bitte andere Themen coronafrei lassen. Ich behalte mir vor, diese Antworten ansonsten unkommentiert zu löschen!


Ich bin der Wahrheit verpflichtet, wie ich sie jeden Tag erkenne, und nicht der Beständigkeit.
Mahatma Gandhi


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#11

RE: Antisemitismus – der ewige Hass

in Naher und mittlerer Osten 26.10.2021 15:44
von heiner | 881 Beiträge

Jede Form von Diskriminierung, egal wen sie trifft, ist falsch. Keiner kann dafür, wo und warum er zu welcher Zeit geboren wurde.
Die letzte große Diskriminierungsaktion wurde durch die USA veranlasst, in Kurzform geschildert:" Die Irak-Armee wurde nachdem die USA den Irak besiegt hatte, entlassen. US - Senator Mc.Cain stellte den Männern, die sich nun ISIS nannten, in Aussicht, zukünftig wieder in Lohn zu kommen indem sie Syrien einnehmen sollten. Das haben sie nicht final erreicht, also fielen sie in Ungnade, wurden umbenannt zu IS und waren fortan Terroristen."
Die Welt und die Geschichte kennt viele sehr ähnliche Geschichten. Hitler hatte das Alleinstellungsmerkmal, dass er den Staat hinter sich hatte und den Staatsterrorismus gegen alles was ihm nicht in den Kram passte, wirken lies. Politische Gegner waren Menschen die weiter links standen, Juden, Sinti, Roma und viele andere nicht genehme Gruppen waren ebenso Gnadenlos verfolgt.


Wir wollen eine Gesellschaft, die mehr Freiheit bietet und mehr Mitverantwortung fordert. (Willy Brandt)
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#12

RE: Antisemitismus – der ewige Hass

in Naher und mittlerer Osten 27.10.2021 11:59
von Anthea | 12.400 Beiträge

Zitat von heiner im Beitrag #11
Die Irak-Armee wurde nachdem die USA den Irak besiegt hatte, entlassen. US - Senator Mc.Cain stellte den Männern, die sich nun ISIS nannten, in Aussicht, zukünftig wieder in Lohn zu kommen indem sie Syrien einnehmen sollten. Das haben sie nicht final erreicht, also fielen sie in Ungnade, wurden umbenannt zu IS und waren fortan Terroristen."


Diese Kurzfassung verstehe ich nicht ganz. Es klingt so, als seien andere schuld, dass sich die Terrororganisation IS gegründet hat.
Nun werden ja nicht grundsätzlich alle, denen man etwas versprochen hat und die es nicht erhalten, zu Verbrechern!

---


Ich bin der Wahrheit verpflichtet, wie ich sie jeden Tag erkenne, und nicht der Beständigkeit.
Mahatma Gandhi


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#13

RE: Antisemitismus – der ewige Hass

in Naher und mittlerer Osten 27.10.2021 12:24
von heiner | 881 Beiträge

ISIS steht für "Islamischer Staat im Irak und Syrien." Dies war im Wesentlichen die ehemalige Irakische Armee, die nach der Machtübernahme der USA, entlassen wurde. Die USA hatten im weiteren Verlauf, Syrien im Visier. Nachdem jedoch bereits der Überfall auf den Irak viel Aufsehen verursacht hatte, konnte man nicht einfach weiter marschieren und auch Syrien okkupieren. was also lag näher als die "Reservearmee" auf Syrien anzusetzen, das hatte Senator Mc.Caine im Namen der USA organisiert.

https://static-1.bitchute.com/live/cover...yWD_640x360.jpg


Wir wollen eine Gesellschaft, die mehr Freiheit bietet und mehr Mitverantwortung fordert. (Willy Brandt)
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#14

RE: Antisemitismus – der ewige Hass

in Naher und mittlerer Osten 27.10.2021 22:39
von Atue (gelöscht)
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Zitat von Anthea im Beitrag #12
Es klingt so, als seien andere schuld, dass sich die Terrororganisation IS gegründet hat.


Es klingt nicht nur so, es gab Umstände, die die Gründung des IS stark begünstigt haben. Da spielten auch zerstörte Lebensträume von vielen ehemaligen Irak-Soldaten und die damit einhergehende Perspektivlosigkeit eine Rolle, da ging es auch um Macht, um das Gefühl betrogen worden zu sein, und auch darum, dass viele meinten, dass die USA eigentlich ein Aggressor ist. Tatsächlich war es ja auch so, dass die Begründung der USA für den Einmarsch im Irak keineswegs auf Fakten beruhte, sondern im Gegenteil auf Lügen.

Das rechtfertigt nicht die Gründung einer Terrororganisation - aber es erklärt, unter welchen Umständen sich solche Organisationen bilden.

Selbst mit dem Begriff "Terrororganisation" kann man noch immer hinterfragen, was eine Terrororganisation eigentlich ausmacht. In der Türkei erleben wir auch, wie mit der Behauptung einer Terrororganisation tausende in den Gefängnissen landeten, bei denen hinreichend fragwürdig ist, ob da die eingesperrten Angehörige einer Terrororganisation waren oder sind, oder ob es sich um Staatsterrorismus handelt.

Geschichte ist immer auch eine Geschichte der Sieger - und die definieren dann auch, wer die Guten, und wer die Bösen waren.....

Andere Beispiele sind die Taliban - als Afghanistan sowjetisch "befriedet" wurde, waren aus sowjetischer Sicht die Taliban die Bösen - die USA hingegen haben die Taliban genutzt, um mit ihnen gegen die Sowjets zu opponieren. Nachdem die Taliban Afghanistan "befreit" hatten, waren sie an der Macht und haben dann doch diverse Greueltaten begangen. Dann kam der Einmarsch in Afghanistan und 20 Jahre Krieg und Besatzung - das war natürlich gerechtfertigt und da waren auch die Guten unterwegs.

Jetzt haben die Taliban das Land erneut "befreit" - allein es fehlt wohl die Freiheit.....

Was sind jetzt die Taliban - die Guten oder die Bösen, Besatzer, Terroristen, Befreier...? Und wenn sich nun in Afghanistan gegen die Taliban eine Opposition entwickelt, und diese sich bewaffnet und gegen die Taliban kämpft......gut oder böse?

Aus westlicher Wertesicht ist vieles ganz einfach.....aus Sicht der Betroffenen kann es aber auch mal ganz anders aussehen.

Und auch hier: Damit es kein Missverständnis ist - für mein persönliches Rechtsverständnis habe ich klar die philosophischen Grundlagen der westlichen Welt! Menschenrechte, Aufklärung etc. etc.......das volle Programm. Doch schaut man auf die Welt insgesamt, dann muss man auch anerkennen, dass die schöne westliche Welt teilweise dann doch auch kläglich versagt, wenn es um Gerechtigkeit geht. Unrechtsstrukturen bis hin zu Kinderarbeit, sexuellem Missbrauch und auch unerträgliche Missstände bei der Verteilung von Reichtum sind in unserer Welt normal. Anstatt aber frühzeitig an den Wurzeln des Übels anzusetzen, leben wir doch gerne in unserem Tempel des Wohlstands vor uns hin und nutzen nur auch zu gerne Waren, die unter fragwürdigen Bedingungen in anderen Teilen der Welt hergestellt wurden.

Ich rechtfertige damit nichts, kein Unrecht, keinen Terror, keinen einzigen Verstoß gegen die Menschenrechte - und schon gar keinen Antisemitismus. Ich weise aber darauf hin, dass es Strukturen gibt, die sich immer wieder finden, die doch mit einer gewissen Regelmäßigkeit zu Wut, Hass, Terror und vielem weiteren mehr führen.



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#15

RE: Antisemitismus – der ewige Hass

in Naher und mittlerer Osten 07.11.2021 16:45
von Dr. Yes | 1.339 Beiträge

Zitat von Anthea im Beitrag #1
Unter antisemitische Straftaten fallen etwa "Volksverhetzung", verbale Hetze ...

Tja, verbale Hetze ...
Ein Typ wie Gil Ofarim, der es für normal hält, dass man schon mal Müll aus dem Fenster wirft, ist natürlich nicht ernst zu nehmen. Wenn ich ihn nach seinem Auftritt im Westin aber als Arschloch bezeichnen würde - ganz vorsichtig im Konjunktiv - wäre das wohl Antisemitismus. Genauso, wenn ich den alternden Zyniker Henryk Broder einen jüdischen Pausenclown nennen würde. Oder Harvey Weinstein einen notgeilen alten Sack. Oder Mark Zuckerberg mit seinem Fakebook eine Datenkrake. Oder Benjamin Netanjahu einen korrupten Hardliner. Oder wenn ich die Macht der Finanzindustrie kritisiere und dabei u.a. die Namen Rothschild oder Goldman erwähne. Und wenn ich dann noch Israels Siedlungspolitik verurteile, dann habe ich - nach weit verbreiteter Lesart - auf einen Streich sieben Fälle von Antisemitismus für die Statistik kreiert ...


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