#1

Energiewende kontra Artenschutz

in Die Grünen 15.01.2022 15:22
von Meridian | 2.859 Beiträge

Hier ein interessanter Artikel über das Vorhaben, die Windenergie auszubauen, aber möglicherweise auf Kosten des Artenschutzes.

https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/d...e-17731777.html

Lösungen sind aber durchaus möglich, wie auch im Artikel angezeigt, z.B: Windräder während der Ernte anhalten. Macht normalerweise wenig aus, denn bei Sturm wird wohl kaum geerntet. Auch die Landwirtschaft hat natürlich einen hohen Anteil an der Gefährdung des Artenschutzes.

Pikanterweise sind alle 3 Ministerien, die mit obigen Themen zu tun haben, in der Hand der Grünen: Energiewende/Wirtschaft (Habeck), Umwelt (Lemke) und Landwirtschaft (Özdemir). Die drei Grünen täten gut, sich regelmäßig abzusprechen. Denn diese Bereiche hängen sehr wohl miteinander zusammen. Es wäre lächerlich für die Grünen, wenn durch gegeneinander Arbeiten sowohl Energie- als auch Agrarwende scheitern - und trotzdem für den Artenschutz auch keine Erfolge vorzuweisen sind.


Wer die Freiheit aufgibt, um Sicherheit zu gewinnen, der wird am Ende beides verlieren.
(Benjamin Franklin)
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#2

RE: Energiewende kontra Artenschutz

in Die Grünen 15.01.2022 19:16
von Dr. Yes | 1.341 Beiträge

Leider ist der Artikel hinter der Bezahlschranke. Aber man kann sich natürlich auf den Standpunkt stellen, jeder durch Windräder getötete Vogel ist ein Vogel zu viel. Wir stehen allerdings bei der Energiewende vor dem Dilemma, dass "wasch mich, aber mach mich nicht nass" nicht funktioniert. So zynisch es klingt, wir müssen Prioritäten setzen. Und dabei ist es hilfreich, sich mit den Ursachen des Vogelsterbens insgesamt auseinanderzusetzen.


Meridian hat sich bedankt!
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#3

RE: Energiewende kontra Artenschutz

in Die Grünen 15.01.2022 19:40
von Meridian | 2.859 Beiträge

Heute Vormittag war der Artikel noch frei. Schade. Ich finde auch keinen anderen Weg, diesen irgendwie zugänglich zu machen.

Ja, es geht darum, ob der Tod einzelner Vögel durch Windräder im Namen der Energiewende zu rechtfertigen ist oder ob jedes einzelne Leben zählt. Bei ersterem soll es mehr darum gehen, die Art des Vogels trotz einiger "Kollateralschäden" zu erhalten. Aber gerade beim Rotmilan ist das Problem, dass er ein relativ langes Leben hat und sich nicht so schnell vermehrt. D.h. der Tod eines Rotmilans ist nicht so schnell im Gesamtbestand ausgeglichen wie bei kleineren Vögeln. Natürlich sind nicht die Windräder alleine schuld. Es geht um viel mehr...


Wer die Freiheit aufgibt, um Sicherheit zu gewinnen, der wird am Ende beides verlieren.
(Benjamin Franklin)
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#4

RE: Energiewende kontra Artenschutz

in Die Grünen 16.01.2022 00:54
von Atue (gelöscht)
avatar

Die Dimension der Katastrophe auf die die Menschheit mit sogar steigender Geschwindigkeit hinzu steuert, ist offensichtlich noch immer nicht hinreichend klar.

Die Fragestellung gleicht ein wenig der Situation, dass man auf der Titanic bereits entdeckt hat, dass man nahezu unausweichlich auf den Eisberg zu fährt - aber man diskutiert erst mal darüber, ob man im Anbetracht der drohenden Kollision nicht erst mal besonders wertvolles Geschirr in den Schränken sicher unterbringen sollte, weil dieses sonst Schaden nehmen könnte...

WENN die Energiewende nicht ZEITNAH umgesetzt wird, wird es zu einem Artensterben kommen, welches faktisch mit den größten Katastrophen der biologischen Erdgeschichte vergleichbar sein wird. Jede längere Diskussion um Windkraftstandorte ist im Anbetracht dessen ziemlicher Unsinn. Und: EINFACHE Kriterien, die wenigstens die schlimmsten Standorte bezüglich des Artenschutzes ausschließen, lassen sich sicher formulieren und auch pragmatisch umsetzen.

Artenschutz wird heute aber faktisch als ein Totschlag-Argument gegen Windkraftstandorte benutzt - und bewirkt auch mal jahrelange Verzögerungen von Baugenehmigungen. An anderen Stellen verhindern wir richtige Maßnahmen durch Lobbyarbeit von alten Industriezweigen, oder wir wollen Arbeitsplätze erhalten oder oder oder....

Habeck spricht davon, dass wir erkennbar einige Jahre hinter dem Zeitplan zur Energiewende zurückliegen. Das müssen wir aufholen. Kollateralschäden sind heute schon nicht mehr zu vermeiden - weil es schnell gehen muss, und jedes weitere zögern zu noch höheren Kosten und mehr noch Opfern (bei Menschen und der Artenvielfalt) führen wird.

Es gibt hier nichts mehr zu diskutieren - es geht vor allem darum, anzufangen!



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#5

RE: Energiewende kontra Artenschutz

in Die Grünen 25.04.2022 12:13
von Meridian | 2.859 Beiträge

Die Studien über Windenergie kontra Vogelschutz werden immer genauer.

https://www.iwr.de/news/windenergie-und-...nisse-news37897

Viele Vögel erkennen wohl die Gefahr und umfliegen WEA großräumig, aber an den Hauptbrutstätten Europas sollte man sich mit den Bau von WEA und Stromleitungen zurückhalten. In DE ist es die Ostseeküste. Ob es die gesamte Küste ist oder eher die Boddenlandschaft Draß-Zingst, ist daraus nicht zu entnehmen. Zumindest in Nationalparks und Naturschutzgebieten haben Windräder nichts zu suchen.


Wer die Freiheit aufgibt, um Sicherheit zu gewinnen, der wird am Ende beides verlieren.
(Benjamin Franklin)
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