#1

Tiere - Schutz, Respekt und Achtung

in Die Grünen 28.04.2018 11:25
von Anthea | 12.397 Beiträge

Kühe ohne Kindheit

Solch ein Artikel macht mich traurig, wie ich ihn eben gelesen habe. Es geht alles nur um Gewinn und Kommerz und Tiere werden wie eine dienliche Sache betrachtet. Und gerade Nutztiere sollten - was Respekt und Achtung vor dem Leben schlechthin anbelangt – den Menschen gleich oder zumindest ähnlich behandelt werden.

http://media-cdn.sueddeutsche.de/image/s...v=1524830410000

http://www.sueddeutsche.de/wissen/landwi...dheit-1.3957844

---


Um das Herz und den Verstand eines anderen Menschen zu verstehen, schaue nicht darauf, was er erreicht hat, sondern wonach er sich sehnt. (Khalil Gibran)


zuletzt bearbeitet 28.04.2018 11:25 | nach oben springen

#2

RE: Tiere - Schutz, Respekt und Achtung

in Die Grünen 28.04.2018 11:40
von SirPorthos | 3.127 Beiträge

Moin Anthea,

je älter ich werde, mein Leben retroperspektiv betrachte, umso mehr komme ich zu der Erkenntnis, dass der Mensch nicht die Krone der Schöpfung sein kann. Manchmal denke, die Menschheit ist ein Virus, der seit 10.000 Jahren unsere Mutter Erde befallen hat. Eine Erde, die wir verpflichtet sind zu teilen nicht nur mit unserer Art.

Im alten Testament steht: Macht Euch die Erde Untertan !

Wegen dieses mir unverständlichen Satzes rebellierte ich schon 12-Jähriger und bat meinen Lehrer und Jesuiten Pater zu einem persönlichen Gespräch. Er sagte - und das werde ich nie vergessen - : Ein guter Souverän liebt seine Untertanen und er wird alles dafür tun, dass ihr Wohl vor dem seinen liegt. Danach war meine Welt in diesem Punkt wieder in Ordnung.

Ich bin sicher, dass Tiere eine Seele haben genau wie der Mensch (so es soetwas geben sollte).

Mir vergeht dabei auch jeder Appetit auf Fleisch. Zum Glück wird es Sommer und es ist Salat angesagt. Auf dass wir fit sind für die Miss Waikiki Wahl im Juli.

Lieben Gruß aus Hamburg von Porthos und seinem treuen Berner , der mich gerade mit seinem seelenerfüllten Blick anschaut !


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#3

RE: Tiere - Schutz, Respekt und Achtung

in Die Grünen 28.04.2018 20:12
von woipe (gelöscht)
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servus ihr zwei hübschen...
mögen euere "sixpacks" nicht so sehr durch die zufuhr von fleisch entstanden sein...

aber mal ganz im ernst. als einem menschen, der sich das beste/richtige für sich und seine umwelt wünscht, habe ich in der vergangenheit durchaus auch mit dem gedanken an ein gutes souverän gespielt. auch spielte ich mit dem gedanken, dass ein ökodiktatur vielleicht eine lösung sein könnte. aber nein, das ist sie nicht, denn einem guten diktatur folgt nicht zwangsweise ein eben solcher. ich habe mich auch von der vorstellung verabschiedet, es könnte einen durchweg guten herrscher geben -einen für alle menschen und ihre umwelt - einen der sich auch nicht korrumpieren lässt. von daher bin ich definitv demokrat durch und durch...
die worte deines jesuiten-paters, lieber sirporthos, mögen edel sein, doch sind sie "nur" ein ideal an dem wir uns ausrichten müssen. diesem ideal hänge ich auch noch immer an, weiß aber um die realität, die definitiv nichts mit diesem ideal gemein hat...

ja - tiere haben eine seele, aber nicht nur tiere sondern auch pflanzen. liebe anthea, denke an deine anfrage hinsichtlich der bücher von peter wohlleben, die sich um die natur drehen, die bäume, den wald aber auch die tierwelt... diese schöpfung gehört geschützt, respektiert und geachtet, um es mit deinen worten zu sagen.
und nein - ich bin kein vegetarier - und nein - ich predige nicht wasser und saufe wein...
es ist schlichtweg die erkenntnis, dass wir uns auch ernähren müssen. die frage ist halt das: wie.

über das wie zu diskutieren - lieber sirporthos, ich verweise da auf unser gespräch letztens - die welt ist ein irrenhaus.
welchen weg wollen wir nun gehen???


"nichts habe ich mir fester zum grundsatz gemacht, als meine lebensführung nicht nach euren vorurteilen zu gestalten." seneca
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#4

RE: Tiere - Schutz, Respekt und Achtung

in Die Grünen 29.04.2018 07:31
von gun0815 (gelöscht)
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Geht es um Nahrung oder geht es um Respekt?

Stellt euch mal vor, jeder Mensch müßte die Tiere, die er im Laufe seines Lebens verspeißt, selbst töten und zerlegen.

.....

.....

...na, genug drüber nachgedacht? Wollte euch nur etwas Zeit lassen.
Ja, wir sind Raubtiere. Genauer "Allesfresser". Nein, is jetzt nicht verwerflich oder böse gemeint, so nennt sich das nun mal.
Unser Verdauungssystem ist dafür ausgelegt und unser Organismus benötigt tierische Eiweiße. Die sollen uns ja zu dem gemacht haben, was wir sind.
Alternativ kann man machen, nur sollten beim Thema Nahrung keine fundamentalistischen Positionen vertreten werden. Das erlebe ich oft bei Veganern. Ausnahmen, angenehme, sind leider selten.
Aber das ist nicht das Thema.

Vor nicht all zu langer Zeit, da war unser Schinken noch persönlich bekannt und hatte vllt sogar einen Namen. Mir selbst sind solch Normalitäten noch bekannt. Aber da hatten Tiere auch noch ein Leben.

Ja, die Industrialisierung der Tierhaltung hat hier viel Schaden angerichtet. Herzlos berechnete Platzoptimierung, gezielte und nur auf Wachstum ausgerichtete Nahrung, die so gut wie nichts natürliches mehr inne hat und in einigen Fällen sogar die Tiere krank macht und letztlich die Betreiber solch Industrieanlagen, für die der Kostendruck des Marktes mehr Bedeutung hat, als die Qualität seines Betriebes.

Es geht natürlich um Respekt, nämlich vor dem Lebenwesen, dass uns als Nahrung dient. Und es geht natürlich darum, diesen endlich wieder bei der Kundschaft zu erzeugen. Jener Kundschaft, die gern zu günstigen, aus Fleischresten aufgeschäumte und mit technischen Tricks verfeinerten, freundlich grinsender "Bärchenwurst" greift.

Wir sollten nur nicht den Fehler machen und die Nahrungskette mit Hierarchie verwechseln. Wer das macht, den würde ich gern mit einem ungestümen Bullen in einen Ferch ferchen.
Dann wird Arroganz ganz schnell zu Respekt.


Wer in Grenzen denkt, denkt begrenzt!
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#5

RE: Tiere - Schutz, Respekt und Achtung

in Die Grünen 29.04.2018 08:10
von Anthea | 12.397 Beiträge

Also ich bin weder Veganerin noch Vegetarierin, liebe also mein gutes Steak und den Braten auf dem Teller. Allerdings könnte ich nie ein Tier essen, das ich gekannt habe. ;-)
Selbstverständlich ist der Mensch als Fleischfresser "konstruiert". Und das ist nun einmal seine Natur. Aber es ist und sollte eigentlich auch seine Natur sein, Achtung und Respekt vor dem Leben eines jeden anderen zu besitzen.
Und ja, es sind auch Pflanzen, die Lebewesen sind.
Und genau dieses Bewusstsein ist bei vielen verloren gegangen und sie haben Ehrfurcht vor dem Leben verlernt.

Was mich zu wahren Weinattacken bewegt ist, wenn ich sehe, lese und höre, wie mit Tieren umgegangen wird. Ich habe als Kind den Spruch "quäle nie ein Tier zum Scherz, denn es spürt wie du den Schmerz" zutiefst verinnerlicht.

PS: Die "Bärchenwurst" sieht aber niedlich aus. Gibt's auch in vegetarisch ;-)


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#6

RE: Tiere - Schutz, Respekt und Achtung

in Die Grünen 29.04.2018 11:00
von woipe (gelöscht)
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Zitat von gun0815 im Beitrag #4
Wir sollten nur nicht den Fehler machen und die Nahrungskette mit Hierarchie verwechseln. Wer das macht, den würde ich gern mit einem ungestümen Bullen in einen Ferch ferchen.
Dann wird Arroganz ganz schnell zu Respekt.


lieber gun0815, diese vorstellung reizt mich manchmal schon sehr, sie auch mal in die tat umzusetzen. aber ist respekt, den wir mittels ängsten erzeugen auch wirklich respekt???

das thema ließe sich von allen möglichen seiten beleuchten. für mich persönlich sind es über respekt und achtung vor dem leben en gros hinaus vor allem die frage nach der ökologie.
ich möchte hier jetzt nicht bis ins detail alles mögliche erklären, aufzählen, ... dafür haben schon eine menge anderer menschen richtig kluge sachen zu papier oder auch auf die leinwand gebracht. ich lege jedem nur nahe, sich damit ein wenig zu beschäftigen und eventuell auch nur ein klein wenig bei sich selbst an der stellschraube zu drehen. damit wäre schon viel gewonnen.
wer an literatur zu diesem thema interessiert ist, dem kann ich gerne mit tips aushelfen.
wer leichtere kost bevorzugt, dem seien die filme: im namen der tiere und nahrung.inc empfohlen


"nichts habe ich mir fester zum grundsatz gemacht, als meine lebensführung nicht nach euren vorurteilen zu gestalten." seneca
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#7

RE: Tiere - Schutz, Respekt und Achtung

in Die Grünen 29.04.2018 19:35
von Till (gelöscht)
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Vor Kurzem hat sich so Manche noch über das Thema Fleischkonsum lustig gemacht.

Aber Milch- und Fleischkonsum auf heutigem Niveau und Kühe im Streichelzoo geht halt nicht zusammen.


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#8

RE: Tiere - Schutz, Respekt und Achtung

in Die Grünen 29.04.2018 19:40
von Anthea | 12.397 Beiträge

Zitat von Till im Beitrag #7
Vor Kurzem hat sich so Manche noch über das Thema Fleischkonsum lustig gemacht.

Aber Milch- und Fleischkonsum auf heutigem Niveau und Kühe im Streichelzoo geht halt nicht zusammen.


Und wer soll das gewesen sein? Und warum sollte sich jemand über "Fleischkonsum" lustig machen?
Es geht ja auch nicht darum, Kühe in einen Streichelzoo zu verbringen. Aber sie wie Lebewesen zu betrachten und zu achten. Und nicht wie "Vieh" - im abwertenden Sinne.

---


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#9

Es geht auch anders

in Die Grünen 01.05.2018 17:30
von Anthea | 12.397 Beiträge

Bioland Bauer Hans Möller aus Lentföhrden belässt die Kälbchen seiner dreißig Milchkühe drei Monate lang bei ihren Müttern und dürfen bei dieser saugen.Damit ist er momentan noch der einzige. Allerdings hat dann die Jahrezeitenmilch "de Ökomelkburen" ihren Preis. Sie kostet 1,80/l. Da werden sich dann wieder viele Verbraucher scheuen diese zu nehmen, wenn sie im Kühlregal verfügbar ist.
Aber Hut ab vor diesem Bauern und seinem großen Herz für Tiere. Der praktisch seine Kühe in Elternzeit schickt. ;-)

---


Um das Herz und den Verstand eines anderen Menschen zu verstehen, schaue nicht darauf, was er erreicht hat, sondern wonach er sich sehnt. (Khalil Gibran)
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#10

RE: Es geht auch anders

in Die Grünen 01.05.2018 18:01
von SirPorthos | 3.127 Beiträge

Zitat von Anthea im Beitrag #9
Bioland Bauer Hans Möller aus Lentföhrden belässt die Kälbchen seiner dreißig Milchkühe drei Monate lang bei ihren Müttern und dürfen bei dieser saugen.Damit ist er momentan noch der einzige. Allerdings hat dann die Jahrezeitenmilch "de Ökomelkburen" ihren Preis. Sie kostet 1,80/l. Da werden sich dann wieder viele Verbraucher scheuen diese zu nehmen, wenn sie im Kühlregal verfügbar ist.
Aber Hut ab vor diesem Bauern und seinem großen Herz für Tiere. Der praktisch seine Kühe in Elternzeit schickt. ;-)

---


Moin Anthea,

ich versuche bewusst einzukaufen. Es ist dann alles teurer, aber auch ich als sogenannter "Besserverdienender" verzichte manchmal und esse Gemüse und Salat.

Ich stamme aus einfachen Verhältnissen. Ich bin in einem Dorf groß geworden. Meine Großmutter, die den Weltkrieg 2 als Flüchting überlebte, hatte einen Garten, den sie selber bewirtschaftete. Und sie hatte immer Hühner und auch Hausschweine. Irgendwann nach einiger Zeit kam die Zeit, wo eines der Schweine den letzten Gang gehen musste. Sie alle hatten Namen. Meine Großmutter hat es dem Schlachter und meinem Großvater überlassen und verzog sich an ihre alte Singer Nähmaschine mit Tränen in den Augen. Ich kann mich nicht erinnern, dass sie von dem Fleisch etwas gegessen hat. Ich tat es und ebenso mein Vater und auch mein Großvater. Aber wir waren dadurch versorgt.

Das Tier hatte einen gnädigen Tod und vorher ein wirklich ein gutes Leben.

Wenn ich heute einkaufen gehe, versuche ich immer Produkte zu kaufen, die die Natur schonen. Ein Beispiel ist Thunfisch in Dosen. Es gibt welche für 0.99 Euro und welche, die über 2 Euro kosten. Ich habe immer zu letzteren gegriffen, da versprochen wurde, dass diese Thunfische geangelt und nicht in Netzen gefangen werden, wobei viele andere Tiere sterben und ihre Kadaver ins Meer geworfen werden. Besonders Delphine sind davon betroffen. Nur habe ich vor einigen Tagen einen Bericht gesehen, dass auch das alles Lug und Betrug sei.

Ich bin enttäuscht und weiß gar nicht mehr was ich essen soll. Vegetarier werden ? Vielleicht tue ich das.

Ich brauche keine Äpfel aus Neuseeland....hier ein paar Kilometer weiter ist das "Alte Land" mit den besten Äpfeln, die ich kenne. Sie sind lagerfähig über den Winter. Ab und an mal muss man im Winter vielleicht eine Druckstelle rausschneiden.

Ich brauche hier auch keinen Pangasius Fisch, der aus stinkenden Tümpeln aus Vietnam eingeflogen wird. Ich lebe in direkter Nähe zu zwei Meeren und das ganze Jahr haben wir das, was wir brauchen. Und wenn wir mal nichts haben, dann sei es so. Dann essen wir das, was der Keller hergibt. Und die Keller sind voller schöner Sachen...eingeweckte Kirschen, Apfelkompott, Plaumen und der lecker Rumtopf ! Beim Rumtopf muss man aufpassen, die Früchte sind nicht so harmlos, wie man als kleiner Junge denkt.

Der Spruch mag abgeschmackt klingen, aber ich halte ihn für wahr: "back to the roots !"

Daher halte ich "Autarkie" in der Landwirtschaft für ein prioritäres Ziel unseres Staates. Jedes Land muss in der Lage sein, seine Bevölkerung zu ernähren. Und das kriegen wir in Deutschland locker hin, wenn wir unseren Fokus mal weniger auf stinkende Dieselkarren und die damit verbundene Lobby lenken.

Gruß aus Hamburg !



zuletzt bearbeitet 01.05.2018 18:10 | nach oben springen

#11

RE: Es geht auch anders

in Die Grünen 01.05.2018 20:45
von gun0815 (gelöscht)
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Mir kommt dabei als erste immer in den Sinn: In Maßen, nicht in Massen! ....dann macht sich auch ein etwas höherer Preis nicht großartig bemerkbar, man genießt es halt in Maßen. ;)

Milchkonsum....auch so ein Thema. Ich selbst kenne die Konder einer guten Freundin und die sehen schon nach Milchkinder aus. Sie tranken (jetzt nicht mehr) über den Tag verteilt ca 2-3 Liter. Das sind gut zwei vollwertige Mahlzeiten....zu den vollwertigen Mahlzeiten, die die sowieso gegessen haben.

Milch ist Nahrung! Kein Getränkt. Und natürlicherweis ist Milch Nahrung für Jungtiere/Kleinkinder.

Oder habt ihr schon mal einen Eber an der Bache saugen sehen? Na also.


Wer in Grenzen denkt, denkt begrenzt!
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#12

RE: Es geht auch anders

in Die Grünen 17.05.2018 09:21
von woipe (gelöscht)
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Zitat von SirPorthos im Beitrag #10


Moin Anthea,

ich versuche bewusst einzukaufen. Es ist dann alles teurer, aber auch ich als sogenannter "Besserverdienender" verzichte manchmal und esse Gemüse und Salat.

Ich stamme aus einfachen Verhältnissen. Ich bin in einem Dorf groß geworden. Meine Großmutter, die den Weltkrieg 2 als Flüchting überlebte, hatte einen Garten, den sie selber bewirtschaftete. Und sie hatte immer Hühner und auch Hausschweine. Irgendwann nach einiger Zeit kam die Zeit, wo eines der Schweine den letzten Gang gehen musste. Sie alle hatten Namen. Meine Großmutter hat es dem Schlachter und meinem Großvater überlassen und verzog sich an ihre alte Singer Nähmaschine mit Tränen in den Augen. Ich kann mich nicht erinnern, dass sie von dem Fleisch etwas gegessen hat. Ich tat es und ebenso mein Vater und auch mein Großvater. Aber wir waren dadurch versorgt.

Das Tier hatte einen gnädigen Tod und vorher ein wirklich ein gutes Leben.

Wenn ich heute einkaufen gehe, versuche ich immer Produkte zu kaufen, die die Natur schonen. Ein Beispiel ist Thunfisch in Dosen. Es gibt welche für 0.99 Euro und welche, die über 2 Euro kosten. Ich habe immer zu letzteren gegriffen, da versprochen wurde, dass diese Thunfische geangelt und nicht in Netzen gefangen werden, wobei viele andere Tiere sterben und ihre Kadaver ins Meer geworfen werden. Besonders Delphine sind davon betroffen. Nur habe ich vor einigen Tagen einen Bericht gesehen, dass auch das alles Lug und Betrug sei.

Ich bin enttäuscht und weiß gar nicht mehr was ich essen soll. Vegetarier werden ? Vielleicht tue ich das.

Ich brauche keine Äpfel aus Neuseeland....hier ein paar Kilometer weiter ist das "Alte Land" mit den besten Äpfeln, die ich kenne. Sie sind lagerfähig über den Winter. Ab und an mal muss man im Winter vielleicht eine Druckstelle rausschneiden.

Ich brauche hier auch keinen Pangasius Fisch, der aus stinkenden Tümpeln aus Vietnam eingeflogen wird. Ich lebe in direkter Nähe zu zwei Meeren und das ganze Jahr haben wir das, was wir brauchen. Und wenn wir mal nichts haben, dann sei es so. Dann essen wir das, was der Keller hergibt. Und die Keller sind voller schöner Sachen...eingeweckte Kirschen, Apfelkompott, Plaumen und der lecker Rumtopf ! Beim Rumtopf muss man aufpassen, die Früchte sind nicht so harmlos, wie man als kleiner Junge denkt.

Der Spruch mag abgeschmackt klingen, aber ich halte ihn für wahr: "back to the roots !"

Daher halte ich "Autarkie" in der Landwirtschaft für ein prioritäres Ziel unseres Staates. Jedes Land muss in der Lage sein, seine Bevölkerung zu ernähren. Und das kriegen wir in Deutschland locker hin, wenn wir unseren Fokus mal weniger auf stinkende Dieselkarren und die damit verbundene Lobby lenken.

Gruß aus Hamburg !


servus geschätzter sirporthos,

ich kann den spruch "back to the roots" zwar wirklich nicht mehr hören, aber das bedeutet nicht, dass er nicht stimmt...
allerdings ist das inzwischen ein sehr diffiziles thema, das sich bis in die hohe weltpolitik hineinschleicht...
ich weiß, ich schweife ab, aber im gunde soll es jetzt etwas veranschaulichen...

guck mal auf die klassischen fertigprodukte, die als fleischwaren verkauft werden. du findest als inhalststoffe sehr häufig auch palmöl, sojaöl, und ähnliches. dankbar, dass diese bestandteile nicht die eines tieres sind, war ich nur ganz am anfang... mit ein ein kleinwenig hirnschmalz und der fähigkeit zu lesen entdeckt man, dass zum bleistift zugunsten von palmöl, das von unternehmen wie monsanto in fertigprodukte mit eingepracht wird, urwälder gebrandrodet werden, menschen, die sich in diesen urwäldern (also noch an den roots) selbst versorgt haben, vertrieben, enteignet, ja sogar getötet werden. und dafür gibt es dann sogar ein biosiegel... hier spielt internationale politik, internationale wirtschaft eine extreme rolle, da es um gewinne geht.

und nun zurück ins alte land... frag mal die bauern dort, was sie von ttip halten, das aktuell zwar in die tonne getreten wurde, aber die philosophie dahinter ist ganz sicher nicht tot... in den usa haben agrar-großkonzerne zum bleistift patentrechte auf die alten apfelsorten, die du jetzt so gerne im keller liegen haben möchtest. im rahmen von ttip wäre es diesen konzernen vermutlich sogar möglich gewesen, das alte land und seinen bestand an alten apfelbäumen platt machen zu lassen.
unsere politik fördert derlei verbrechen an natur und mensch. otto normalkonsument blendet derartiges handling aber komplett aus. nix sehen, nix hören, nix reden - die berühmten drei affen. damit lebt es sich einfach leichter.
das ist aber auch der grund, warum ich kathrin hartmann zustimme, wenn sie sagt, dass es seitens der politik ein unding ist, diese verantwortung den verbrauchern zuzuschustern. vielmehr müsste man in der politik eier in der hose haben. der kleine man - der otto normalkonsument hat nämlich gar nicht mehr die chance, in der ganzen informationsflut - dieser mischung aus richtigen informationen und fake-news, die relevanten daten herauszufiltern und auch zu verarbeiten.

ich könnte jetzt hier eine ganze latte an links zum thema anfügen. vielleicht ist aber auch mal ein kleiner literaturhinweis effizienter:
die bücher von kathrin hartmann. der einfachheit verlinke ich hier auf amazon...https://www.amazon.de/s/ref=nb_sb_ss_c_1...d=3EQW0E44SDTOZ
weise aber explizit darauf hin, dass man die bücher auch wo anders erhalten kann...

angesichts dieser tatsache bin ich um jeden menschen froh, der seinen kopf nicht nur als regenschirm verwendet.
deinen einwurf hinsichtlich der autarkie... j'en suis d'accord! aber bitte weiter ausdehen auf alle politik- und wirtschaftsbereiche.
autarkie in zusammenspiel mit elementen direkter demokratie sind meines erachtens garanten für die freiheit der menschen, genauso wie sie garanten für einen guten umgang mit mensch und umwelt...


"nichts habe ich mir fester zum grundsatz gemacht, als meine lebensführung nicht nach euren vorurteilen zu gestalten." seneca
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#13

RE: Es geht auch anders

in Die Grünen 18.05.2018 23:38
von Aoife | 90 Beiträge

Menschen sind, wie Schweine auch eigentlich Omnivoren - also Allesfresser. Kann man ganz gut am Gebiss erkennen. Aber im Gegensatz zu den Wildschweinen, die etwa 90 % der Nahrung in pflanzlicher Form und nur 10 % tierische Nahrung aufnehmen, geht diese Verteilung bei den Menschen langsam in die umgekehrte Richtung.
Ich kenne viele Menschen, die täglich Fleisch in irgendeiner Form zu sich nehmen und das als natürlich bezeichnen.
Würden die Menschen in der sogenannten westlichen Welt nur etwas weniger Fleisch essen, würden sich viele Gesundheitsprobleme, die Zerstörung der Regenwälder, die Hungerproblematik in den sogenannten dritte Welt Ländern und noch viele andere große Probleme der Menschheit zumindest relativieren.

Okay, dieser Artikel ist von 2016, aber verringert hat sich der Fleischkonsum sicherlich nicht.

https://www.agrarheute.com/land-leben/fl...-meisten-528934

87,9 kg pro Kopf - da muss aber der ein oder andere deutlich mehr Fleisch verputzen, denn ich und mein Mann kommen zusammen noch nicht einmal auf diese Menge. Und wir legen - zwar in unregelmäßigen Abständen - immer mal wieder komplett vegetarische Wochen ein. Wir überlegen uns immer wieder: muss es heute Fleisch sein? Meistens ist die Antwort: Nein. Leckeres Gemüse oder ein Salat tun's auch.

https://www.wwf.de/themen-projekte/landw...ch-frisst-land/


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#14

Samentütchen zur Bienenrettung

in Die Grünen 19.10.2019 12:18
von Findus | 2.514 Beiträge

Beim stöbern im Internet bin ich auf folgenden Artikel gestoßen: https://www1.wdr.de/nachrichten/ruhrgebi...rtmund-100.html

Ein Automat, der auf den ersten Blick ein Kaugummiautomat sein könnte, an der Hauswand. Doch statt Kaugummi gibt es für 20 Cent "Bienenfutter" und für 50 Cent Krokus-Zwiebeln. Umgesetzt wird dieser Versuch in Dortmund.
Ich finde das Modell interessant, da es zu den einfachen "Kleinigkeiten" gehört, durch die jeder zum Bienenschutz beitragen kann.


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#15

RE: Schlachthöfe und Corona

in Die Grünen 19.05.2020 15:49
von Meridian | 2.857 Beiträge

Die Diskussion um Billigfleisch lebt derzeit wieder auf angesichts vermehrt auftretender Coronafälle bei Schlachthofmitarbeitern. In solche Schlachthöfe kommen Tiere aus Massentierhaltung, die ein tiergerechtes Leben nie erlebt haben. Doch auch die Mitarbeiter, meist aus Osteuropa, leben in menschenunwürdigen Verhältnissen. Deren Unterkünfte werden "effizient" genutzt: Ein Bett wird wegen des Schichtwechsels von mind. 2 verschiedenen Arbeitern genutzt. Von solchen Zuständen hört man normalerweise bei Wanderarbeitern in China. Bezahlt werden diese Arbeiter auch sehr schlecht, meinst nur der Mindestlohn, trotz Verbot gerne noch darunter. (Oder man trickst, wonach die Miete für die Unterkunft sehr teuer berechnet wird sowie Kosten für Ausrüstung wie Arbeitskleidung usw. ebenfalls den Arbeitern anlastet.)

Richtig wohl in solch beengten Verhältnissen fühlt sich der Coronavirus.

https://www.haz.de/Nachrichten/Der-Norde...-Produktion-aus

Die Grünen fordern einen Mindestpreis für Fleisch für ein besseres Tierwohl und auch für bessere Bedingungen für die Arbeiter.

https://www.sueddeutsche.de/politik/grue...erung-1.4911720

Pauschal höhere Preise fordern muss aber nichts bringen. Schlimmstenfalls haben nur die Schlachthofbetreiber mehr Gewinne. Doch ganz falsch war die Forderung der Grünen nicht. Denn damit ist das Problem des Billigfleisches in den Vordergrund geraten.

Heil (SPD) will mit den Missständen "aufräumen". Doch was von der SPD gesagt wird und dann auch getan wird, unterscheidet sich oft wie der Tag von der Nacht.

https://www.sueddeutsche.de/politik/coro...strie-1.4911167

Der Postillon weiß aber schon, was geschehen wird.

https://www.der-postillon.com/2020/05/menschenwohl.html

Im Ernst: Wenn es schon so weit ist, dass für Billligfleisch nicht nur Tiere, sondern auch Menschen übelst ausgebeutet werden, dann muss sich was tun. Zudem ist Massentierhaltung generell sehr umweltschädlich, und das nicht nur, weil dort auch in großen Mengen Antibiotika verwendet wird. Da wird schon mokiert, dass mit dem Anheben des Fleischpreises die ärmeren sich dann kein Fleisch mehr leisten könnten. Das halte ich für ein hinterhältiges Ausspielen der Ärmeren gegenüber den ausgebeuteten Arbeitern in den Schlachthöfen.
Mittelfristig müssen sich viele gewöhnen, etwas weniger Fleisch zu essen. Vegetarisch oder vegan muss man deswegen noch lange nicht werden.


Die äußere Welt ist der Spiegel deines Inneren.
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