Für "Feeling" ist besonders der März 2022 interessant. Durch seine rekordverdächtig vielen Sonnentage wird er als recht warm empfunden, lag aber im Mittel nur 0,5°C darüber. Grund ist erstens, dass bei Sonne es sich auch bei kühlem Wetter warm anfühlt (besonders bei schwachem Wind oder Flaute), zudem hat die Märzsonne bereits viel Kraft. Und die Nächte waren wegen des klaren Wetters recht kalt.
Anders der Februar: Der war recht mild. Die Sonne schien nicht so oft, eher durchschnittlich, und durch die vielen Stürme und dem Regen wird das Wetter oft als nasskalt empfunden. Durch den wolkigen Himmel ist es nachts nicht so kalt geworden; es gab weniger Fröste als im März.
Ich erinnere mich an einen für sommerliche Verhältnisse sehr wolkigen und regnerischen Juli in Berlin, ich glaube 1998: Ich habe ihn als sehr kühl empfunden, alleine eine Serie von 7 Tagen unter 20°C war schon bemerkenswert. Dennoch war er bezogen auf die Temperatur nur leicht unter dem Mittel, weil es nachts kaum kühler war. Und auch die Niederschlagsmenge war nur leicht über dem Mittel. Denn es regnete oft, aber meist nur leicht oder in kurzen Schauern. Die typischen Gewitter sind fast ausgeblieben. Doch die bringen den eigentlichen Regen im Sommer. Wenn es am letzten Julitag nicht einen starken Dauerregen von 30mm gegeben hätte, wäre dieser Juli sogar als unterdurchschnittlich gewertet worden. Dennoch klagten die Bauern, dass ihre Kartoffeln im Acker zu verfaulen drohten. Wegen des Mangels an Sonne und oft feuchter Luft trocknete nichts. Das ist aber im Sommer immer wieder nötig.
Zum Sommer 2021 selber in Berlin: Der Juni war trocken und sehr warm, Juli und August wechselhaft, dennoch immer wieder Sonne und überdurchschnittlich Regen, was den Juni mehr als ausgeglichen hat, bis auf ein starkes Gewitter im Juli aber keine sintflutartigen Regenfälle.