#1

Klischees im Fernsehen

in Diverse Nachrichten 26.02.2018 16:13
von antenna (gelöscht)
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Es duerfte hinreichend bekannt sein, dass in der Regel Filme recht wenig mit der Wirklichkeit zu tun haben. Vieles wird uebertrieben, weil es dann auf der Leinwand wirkungsvoller ist. Der Rest sind oft Klischees, die der Zuschauer meist durchschaut, an die er sich gewoehnt, so dass er sie kaum noch hinterfragt. Frauen, denen schlecht wird, sind immer schwanger. Dass die Polizeiarbeit nicht viel mit der Realitaet zu tun hat, liegt auf der Hand.
Filme sind eine Sache, Reportagen eine ganz andere. An letztere erhebe ich einen Anspruch auf Wahrheit und Realitaet und moeglichst Verzicht auf Klischees.
TV Reportagen oder Berichte ueber fremde Laender, insbesondere ueber orientalische sind leider oft gepraegt von Stereotypen und klischeehaften Bildern. Verspricht dies eine hoehere Zuschauerquote, wenn dieser sich in seiner moeglichen klischeehaften Vorstellung bestaetigt fuehlt:
"das habe ich doch immer gewusst" und ein garantiertes Gaensehautfeeling?

Ein solches Beispiel lieferte juengst ein Beitrag im TV Sender "Guten Morgen RTL". Ich habe ihn nicht gesehen, doch Einer, der sich diesbezueglich mit einem Brief an die Freunde der Deutsch-Jordanischen Gesellschaft wendet und Kritik uebt.:

"Ich hatte heute Morgen zufällig einen Beitrag in "Guten Morgen RTL" gesehen, in dem es um einen jordanischen Kindesvater ging, der die mit der deutschen Kindesmutter gemeinsamen Kinder nach Jordanien entführt haben soll. Die Kindesmutter reiste daraufhin - in Begleitung einer Reporterin inklusive eines kompletten Filmteams - nach Amman. Das innerfamiliäre Problem zu bewerten steht mir nicht zu. Was mich zum Schreiben veranlasst, ist eher die Wortwahl des Senders:

Mit Bildern des klassischen Downtown unterlegt war der Text zu hören, das arabische Land läge zwischen Syrien und Irak. Das Auswärtige Amt warne vor Bombenanschlägen. Weiterhin war die Rede von einen fernen Land mit einer fremden Kultur.

Man lasse sich diese Worte durch den Kopf gehen und stelle sich vor, was beim RTL-Zuschauer hängenbleibt, der Jordanien nicht kennt, für den Araber grundsätzlich fremd, terroristisch und ob ihrer Andersartigkeit als nicht integrierbar erscheinen. Der bekam soeben von RTL die Bestätigung all seiner Vermutungen. Ferner setzte RTL die Kindesmutter gemeinsam mit der Reporterin in ein typisches Männercafé: im Hintergrund ausschließlich Männer mit Kefyia und Wasserpfeife. Das Bild für mich wunderbar klassisch, für den Nicht-Kenner wunderbar rückständige, patriarchale Kultur(-losigkeit). Bei den Bildern, die auf der Straße gefilmt wurden, waren überwiegend Frauen mit Kopftuch zu sehen. Alle nur möglichen Klischees wurden in einem Beitrag von wenigen Minuten erfüllt.

Wie Sie wissen, engagiere ich mich sowohl für das jordanische Königreich als auch für die Vermittlung zwischen den Kulturen. Hier geht es jedoch nicht primär um Jordanien, sondern um Deutschland und die Beschreibung eines arabischen Landes zwischen Syrien und dem Irak mit Bombendrohungen. Trägt eine solche Wortwahl wirklich dazu bei, Verständnis für Kulturen zu wecken, die uns nicht vertraut sind? Fördert die Betonung des Fremden und Gefährlichen wirklich das Aufeinanderzugehen und Neugierigsein?

Viele Menschen in Deutschland pflegen Vorurteile oder lehnen Menschen aus anderen Ländern aufgrund vermeintlicher Fremdheit oder anarchischer Sitten ab. Brauchen wir noch weitere verbale Entfremdungen?

Jordanien ist ein wundervoll interessantes Land, das alles für die Sicherheit seiner (leider viel zu wenigen) Touristen tut. Eine Reise mit offenen Augen, mit Neugier auf die nicht fremde, sondern einfach andere Kultur, die Herzlichkeit der Menschen, die genau die selben Bedürfnisse und Wünsche haben wir wir auch, die einfach nur menschlich sind, hat mein Weltbild in jedem Fall entscheidend erweitert."

Bedauernswert, das nicht nur Privatsender wie RTL mit solchen und aehnlichen Beitraegen Vorurteile pflegen bzw. bestaetigen. Fuehlt sich der Zuschauer tatsaechlich mehr angesprochen durch die "Anreicherung" von Klischees, gehoeren diese einfach zur Medienwirksamkeit?



zuletzt bearbeitet 26.02.2018 16:14 | nach oben springen

#2

RE: Klischees im Fernsehen

in Diverse Nachrichten 27.02.2018 08:24
von Anthea | 12.405 Beiträge

Diese Sabine Barz, die du von Facebook zitierst, ist wohl Mitarbeiterin der Touristikbranche?

Wer sich in Gefahr begibt, kommt darin um. Und es gilt nun mal sehr oft in Jordanien die höchste Sicherheitsstufe. Wegen so netter Terroristen...
Und wie in muslimischen Ländern nun einmal üblich, tragen Frauem auch! Kopftuch. Weswegen sich die Schreibdame über Bilder mit solchen aufregt ist unverständlich.

Deine Abhandlung über Filme im einzelnen und besonderen ist so nicht korrekt. Filme sind Kunstwerke, genau so wie Bilder oder Bücher. Und sind zum Teil wunderbar gezeichnete Geschichten mit entsprechender dichterischer Freiheit. Das ist zulässig.
Bei Dokumentationen jedoch gibt es kein Drehbuch. Sie zeigen direkt auf, wie es zugeht.
Und die Bilder sind authentisch.

---


Um das Herz und den Verstand eines anderen Menschen zu verstehen, schaue nicht darauf, was er erreicht hat, sondern wonach er sich sehnt. (Khalil Gibran)
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#3

RE: Klischees im Fernsehen

in Diverse Nachrichten 27.02.2018 10:43
von denker_1 | 1.598 Beiträge

Klar erzählen Filme und Bücher zunächst Geschichten. Die können der Wahrheit entsprechen oder auch nur einen Aspekt unseres Lebens oder der Situation in welcher die Geschichte spielt, beleuchten oder mit der Geschichte in verdichteter Form erzählen. Spontan fällt mir da das Thema "Nackt unter Wölfen" ein. Dort hat die DDR historische Korrektheit reklamiert. Heute jedoch wissen wir, dass es im KZ Buchenwald keine Selbstbefreiung gegeben hat, das Lager wurde durch die US Armee befreit und das klingt für mich plausibel, wenn ich mir überlege, wie ausgehungert die Gefangenen gewesen sein müssen. Ein Kampf erfordert maximale Power. Zudem hatten sie zu wenig Waffen.

Einerseits steht da also der Wahrheitsanspruch der DDR im Raum, der so nicht haltbar ist. Das Kind wurde auf andere Weise gerettet, als von Bruno Apitz beschrieben.

Andereseits musste Bruno Apitz für ein Publikum schreiben, das nie in diesem KZ inhaftiert war und hoffentlich auch niemals in so einem Lager inhaftiert sein wird. Und hier liest sich so eine Geschichte um die Rettung dieses schuzlosen Kindes bedeutend spannender als ein prosaischer Bericht über die Verbrechen der Hitlerfaschisten in diesen Lagern.
Diese Verbrechen konnte Bruno Apitz, denke ich, auch mit seiner Geschichte sehr gut rüber bringen. Zumal, wenn man sich die Lage dieses schutzlosen Kindes vorstellt.

Außerdem denke ich, dass die ehemaligen Buchenwald-Häftlinge, als sie Bruno Apitz Buch gelesen hatten, gedacht haben werden, "Oh Mann, wenn dieser Aufstand so von uns ausgeführt worden wäre, was für eine Genugtuung wäre das für uns gewesen!".

Künstlerische Freiheit gilt halt nur so lange, wie dann auch anerkannt wird, dass die Wirklichkeit doch eine andere ist. Wenn aber mit einer Geschichte eine andere Welt vorgegaukelt wird, ist die Geschichte Propaganda.


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#4

RE: TV-Dokus

in Diverse Nachrichten 27.02.2018 12:08
von Jackdaw | 454 Beiträge

Zitat von Anthea im Beitrag #2
[…] Filme sind Kunstwerke, genau so wie Bilder oder Bücher. […]
Längst nicht jeder Film ist ein Kunstwerk; im Großen und Ganzen zählt die Filmbranche eher zur Unterhaltung, ist also meist dem Industriezweig, der die Nachfrage nach Illusionen beliefert, zugehörig.
Zitat von Anthea im Beitrag #2
[…] Bei Dokumentationen jedoch gibt es kein Drehbuch. Sie zeigen direkt auf, wie es zugeht. Und die Bilder sind authentisch.
Da wäre ich gar nicht so sicher… Es mag Dokumentarfilmer gegeben haben, die in der Absicht, Wirklichkeit abzubilden, ihre Kameras haben surren lassen - aber schon der Schnitt verdichtet diese Wirklichkeitsschnipsel zu einer Story, also einer narrativen Konstruktion, die darauf bedacht ist, beim Publikum eine gewünschte Reaktion hervorzurufen.


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#5

RE: Klischees im Fernsehen

in Diverse Nachrichten 27.02.2018 12:56
von Anthea | 12.405 Beiträge

Zitat von denker_1 im Beitrag #3

Künstlerische Freiheit gilt halt nur so lange, wie dann auch anerkannt wird, dass die Wirklichkeit doch eine andere ist. Wenn aber mit einer Geschichte eine andere Welt vorgegaukelt wird, ist die Geschichte Propaganda.


Totale historische Verfälschungen sind natürlich davon ausgeschlossen.


Um das Herz und den Verstand eines anderen Menschen zu verstehen, schaue nicht darauf, was er erreicht hat, sondern wonach er sich sehnt. (Khalil Gibran)
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#6

RE: TV-Dokus

in Diverse Nachrichten 27.02.2018 13:31
von Anthea | 12.405 Beiträge

Zitat von Jackdaw im Beitrag #4
Zitat von Anthea im Beitrag #2
[…] Filme sind Kunstwerke, genau so wie Bilder oder Bücher. […]
Längst nicht jeder Film ist ein Kunstwerk; im Großen und Ganzen zählt die Filmbranche eher zur Unterhaltung, ist also meist dem Industriezweig, der die Nachfrage nach Illusionen beliefert, zugehörig.
Zitat von Anthea im Beitrag #2
[…] Bei Dokumentationen jedoch gibt es kein Drehbuch. Sie zeigen direkt auf, wie es zugeht. Und die Bilder sind authentisch.
Da wäre ich gar nicht so sicher… Es mag Dokumentarfilmer gegeben haben, die in der Absicht, Wirklichkeit abzubilden, ihre Kameras haben surren lassen - aber schon der Schnitt verdichtet diese Wirklichkeitsschnipsel zu einer Story, also einer narrativen Konstruktion, die darauf bedacht ist, beim Publikum eine gewünschte Reaktion hervorzurufen.



Natürlich meinte ich nicht alle Filme, wenn ich von Kunstwerken schrieb. Und Filme werden zum Zwecke der Unterhaltung gedreht, d.h. eine bestimmte Klientel soll angesprochen werden. Und da geht es nun einmal zuweilen etwas simpel zu, indem sich die Macher diverser Klischees bedienen.

Auch wenn durch Schnitte bei einer Dokumentation eine Tendenz erfolgt, die Meinung von Zuschauern in eine bestimmte Richtung zu lenken, so ist das Erhaltene, bzw. zusammen gestückelte dennoch authentisch.
Oder anders: Das gibt es SO - oder gibt es AUCH, aber auch nicht NUR.

Hier beispielhaft die Empörung der Schreiberin des von antenna Zitierten im Intro, dass auf Fotos Frauen mit Kopftuch zu sehen waren. Das ist jedoch keine Rarität, obwohl man in Amman auch westlichen Kleidungsstil vorfindet.

Nun ist Jordanien ohne Zweifel ein interessantes und kulturreiches Land. Jedoch wohl keines für den "Pauschaltouristen".

---


Um das Herz und den Verstand eines anderen Menschen zu verstehen, schaue nicht darauf, was er erreicht hat, sondern wonach er sich sehnt. (Khalil Gibran)
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#7

RE: Klischees im Fernsehen

in Diverse Nachrichten 27.02.2018 15:00
von antenna (gelöscht)
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Zitat von Anthea im Beitrag #2
Wer sich in Gefahr begibt, kommt darin um. Und es gilt nun mal sehr oft in Jordanien die höchste Sicherheitsstufe. Wegen so netter Terroristen


Wer hat dir denn das erzaehlt, dass in "Jordanien sehr oft die hoechste Sicherheitsstufe gilt? Bombendrohungen-- wo und wann?
Sorry, liebe Anthea, genau dies ist es, was ich eine klischeehafte Vorstellung bezeichne.
Ob die Autorin dieses Briefes Sabine Barz ist, konnte ich leider nicht recherchieren, das Schreiben wurde mir ohne Namensnennung als offener Brief zugeschickt. Richtig, auch wenn du noch nie in Amman warst, weisst du mindestens ebeno gut wie die "Schreibdame", dass es in Jordanien "auch Kopftuecher" gibt, und ich gebe dir sogar Recht, dass dies zum normalen Strassenbild gehoert. Obwohl ich den Bericht nicht gesehen habe, habe ich eine Ahnung, was Anlass der Aufregung ist. Es ging dabei um den Bericht einer Kindesentfuehrung durch den Kindsvater, die "untermalt" wurde mit Kopftuchfrauen und Kefiya tragenden Maennern, natuerlich in einem Maennercafe, die obligatorische Wafferpfeife nicht vergessend. Ganz nach dem Erfolgsroman der Betty Mahmoudi "Nicht ohne meine Tochter".
Ein bisschen mehr Drama sollte es schon noch sein, deswegen wurde die Gefahr durch Bombendrohungen im Land "zwischen Syrien und Irak" nicht vergessen zu erwaehnen, in das sich das gesamte Filmteam von RTL begab.

Gehts noch klischeehafter???

Ja, es gibt Filme, die Kunstwerke sind, doch selbst solche koennen weit von der Realitaet entfernt sein. Reden wir von Dokumentationen, so gibt es in der Tat grossartige, wenn auch leider viel zu selten zu sehen.



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#8

RE: TV-Dokus

in Diverse Nachrichten 27.02.2018 15:36
von antenna (gelöscht)
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Zitat von Anthea im Beitrag #6
Oder anders: Das gibt es SO - oder gibt es AUCH, aber auch nicht NUR.

Hier beispielhaft die Empörung der Schreiberin des von antenna Zitierten im Intro, dass auf Fotos Frauen mit Kopftuch zu sehen waren. Das ist jedoch keine Rarität, obwohl man in Amman auch westlichen Kleidungsstil vorfindet.

Nun ist Jordanien ohne Zweifel ein interessantes und kulturreiches Land. Jedoch wohl keines für den "Pauschaltouristen".




Die "Empoerung" habe ich an anderer Stelle bereits erklaert. Richtig, es gibt nicht NUR, das hat auch niemand behauptet,

Es stimmt auch, Pauschaltouristen fuehlen sich anderswo sicher besser.



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#9

RE: Klischees im Fernsehen

in Diverse Nachrichten 27.02.2018 16:04
von Anthea | 12.405 Beiträge

Zitat von antenna im Beitrag #7
Zitat von Anthea im Beitrag #2
Wer sich in Gefahr begibt, kommt darin um. Und es gilt nun mal sehr oft in Jordanien die höchste Sicherheitsstufe. Wegen so netter Terroristen


Wer hat dir denn das erzaehlt, dass in "Jordanien sehr oft die hoechste Sicherheitsstufe gilt? Bombendrohungen-- wo und wann?
Sorry, liebe Anthea, genau dies ist es, was ich eine klischeehafte Vorstellung bezeichne.
Ob die Autorin dieses Briefes Sabine Barz ist, konnte ich leider nicht recherchieren, das Schreiben wurde mir ohne Namensnennung als offener Brief zugeschickt
. Richtig, auch wenn du noch nie in Amman warst, weisst du mindestens ebeno gut wie die "Schreibdame", dass es in Jordanien "auch Kopftuecher" gibt, und ich gebe dir sogar Recht, dass dies zum normalen Strassenbild gehoert. Obwohl ich den Bericht nicht gesehen habe, habe ich eine Ahnung, was Anlass der Aufregung ist. Es ging dabei um den Bericht einer Kindesentfuehrung durch den Kindsvater, die "untermalt" wurde mit Kopftuchfrauen und Kefiya tragenden Maennern, natuerlich in einem Maennercafe, die obligatorische Wafferpfeife nicht vergessend. Ganz nach dem Erfolgsroman der Betty Mahmoudi "Nicht ohne meine Tochter".
Ein bisschen mehr Drama sollte es schon noch sein, deswegen wurde die Gefahr durch Bombendrohungen im Land "zwischen Syrien und Irak" nicht vergessen zu erwaehnen, in das sich das gesamte Filmteam von RTL begab.

Gehts noch klischeehafter???

Ja, es gibt Filme, die Kunstwerke sind, doch selbst solche koennen weit von der Realitaet entfernt sein. Reden wir von Dokumentationen, so gibt es in der Tat grossartige, wenn auch leider viel zu selten zu sehen.


Neueste Meldungen, dem AA wirst du doch wohl vertrauen?
Ich behaupte ja nicht etwas, von dessen Rechtmäßigkeit ich mich nicht überzeugt habe:

"Gültig am: 27.02.2018
Publiziert am: 30.12.2017
Reisehinweise für Jordanien

Diese Reisehinweise entsprechen der aktuellen Lagebeurteilung des EDA. Sie werden laufend überprüft und bei Bedarf angepasst.
Beachten Sie auch die nebenstehenden länderunabhängigen Reiseinformationen und die Fokus-Themen; sie sind Bestandteil dieser Reisehinweise.

Grundsätzliche Einschätzung

Den komplexen Verhältnissen in der Region, z.B. in Syrien, Irak, Ägypten, im Gazastreifen und im Westjordanland, muss stets Rechnung getragen werden. Bestimmte Ereignisse und Konflikte in Nachbarländern können sich auf Jordanien auswirken.

Trotz erhöhter Sicherheitsvorkehrungen besteht im ganzen Land eine erhöhte Gefahr von terroristischen Akten. Bei Attentaten oder bei der Aushebung von Terrorzellen durch die Sicherheitskräfte hat es in den letzten Jahren wiederholt Todesopfer und Verletzte gegeben. Zum Beispiel kam es im Dezember 2016 in Karak und Umgebung zu mehreren Schusswechseln zwischen Terroristen und den Sicherheitskräften. Mehrere Personen wurden getötet oder verletzt. Unter den Todesopfern befanden sich auch Zivilpersonen und eine ausländische Touristin. Im Juni 2016 kamen bei einem Selbstmordanschlag im Grenzgebiet zu Syrien mehrere Grenzwächter ums Leben. Zu den möglichen Zielen von Terrorangriffen zählen öffentliche und touristische Einrichtungen sowie grosse Menschenansammlungen, z.B. belebte Märkte, Einkaufszentren, öffentlicher Verkehr, Nachtlokale, bekannte internationale Hotels, bei Ausländern beliebte Restaurants.

Die Rubrik Terrorismus und Entführungen macht auf die Risiken des Terrorismus aufmerksam.
Terrorismus und Entführungen [...]"

https://www.dfae.admin.ch/eda/de/home/la...-jordanien.html

Worum geht es dir/hier eigentlich?

Solch eine Empörung ist auch nur vorstellbar, da es sich um ein muslimisches Land handelt und nun einmal die Schreiber/Kommentierer wissen, dass es gewisse Dinge gibt, die gemessen an der westlichen Kultur dem Land nicht zum Ruhme reichen. Klischees? Nein, sind es leider nicht, es ist Wirklichkeit.

Man stelle sich mal vor, ein Werbefilm/Dokumentation über Bayern würde Bier trinkende, raufemde Burschen in Krachledernen zeigen oder die Wiesn. Schwer vorstellbar, dass sich Bayern dann empören. Denn sie haben ein gesundes Selbstbewusstsein und wissen, dass das schöne Land Bayern nicht nur darauf reduziert wird. Sie werden milde lächeln ob der damlichen Sau-Preißn - oder so.

PS. Dass du den Beitrag anonym zugeschickt bekommen hast und nicht wusstest, wer Autor_in war kann insofern nicht stimmen, da du mit diversen anderen dafür ein "Like" gegeben hast.

---


Um das Herz und den Verstand eines anderen Menschen zu verstehen, schaue nicht darauf, was er erreicht hat, sondern wonach er sich sehnt. (Khalil Gibran)
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#10

RE: TV-Dokus

in Diverse Nachrichten 27.02.2018 16:08
von Anthea | 12.405 Beiträge

Zitat von antenna im Beitrag #8
Zitat von Anthea im Beitrag #6
Oder anders: Das gibt es SO - oder gibt es AUCH, aber auch nicht NUR.

Hier beispielhaft die Empörung der Schreiberin des von antenna Zitierten im Intro, dass auf Fotos Frauen mit Kopftuch zu sehen waren. Das ist jedoch keine Rarität, obwohl man in Amman auch westlichen Kleidungsstil vorfindet.

Nun ist Jordanien ohne Zweifel ein interessantes und kulturreiches Land. Jedoch wohl keines für den "Pauschaltouristen".




Die "Empoerung" habe ich an anderer Stelle bereits erklaert. Richtig, es gibt nicht NUR, das hat auch niemand behauptet,

Es stimmt auch, Pauschaltouristen fuehlen sich anderswo sicher besser.


Touristen insgesamt sind immer besser dort aufgehoben, wo sie nicht unbedingt Gefahr laufen, in diversen Teilen wieder nach Deutschland von ihrem Abenteuerurlaub zurück zu kommen.

---


Um das Herz und den Verstand eines anderen Menschen zu verstehen, schaue nicht darauf, was er erreicht hat, sondern wonach er sich sehnt. (Khalil Gibran)


zuletzt bearbeitet 27.02.2018 17:12 | nach oben springen

#11

RE: TV-Dokus

in Diverse Nachrichten 27.02.2018 17:01
von SirPorthos | 3.127 Beiträge

Jordanien soll eine gute Küche haben...angelehnt an die syrische Küche, die wirklich ihresgleichen sucht.

Bin ich sicher, wenn ich mich dort als Gourmet-Pilger hinbegebe ?


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#12

RE: TV-Dokus

in Diverse Nachrichten 27.02.2018 17:36
von woipe (gelöscht)
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Zitat von SirPorthos im Beitrag #11
Jordanien soll eine gute Küche haben...angelehnt an die syrische Küche, die wirklich ihresgleichen sucht.

Bin ich sicher, wenn ich mich dort als Gourmet-Pilger hinbegebe ?




ich packs ned - kaum wieder unter den lebenden - denkt der kerle nur ans essen...

aber hinsichtlich der küche hast du schon recht. lecker....


"nichts habe ich mir fester zum grundsatz gemacht, als meine lebensführung nicht nach euren vorurteilen zu gestalten." seneca
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#13

RE: TV-Dokus

in Diverse Nachrichten 27.02.2018 17:53
von Athineos | 551 Beiträge

Man kann ja über Jordanien sagen, was man will, aber gepflegte antike und mittelalterliche Stätten und gutes Essen finden Sie dort!


Μολών λαβέ!
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#14

RE: TV-Dokus

in Diverse Nachrichten 27.02.2018 18:52
von Jackdaw | 454 Beiträge

Zitat von Anthea im Beitrag #6
[…] Auch wenn durch Schnitte bei einer Dokumentation eine Tendenz erfolgt, die Meinung von Zuschauern in eine bestimmte Richtung zu lenken, so ist das Erhaltene, bzw. zusammen gestückelte dennoch authentisch. […]
Eben nicht. So authentisch auch erscheinen mag, was im Bild zu sehen ist, ist doch bloß die Momentaufnahme eines winzig kleinen Ausschnitts der Realität darin eingefangen - während die Wahrnehmung durch den Rezipienten diese dann als stellvertretend für "die ganze Wahrheit" zu halten versucht ist… genau darauf basieren übrigens Vorurteile - oder eben Propagandaschauen. Nicht zufällig rückt die Bildwahrnehmung zunehmend in den Fokus der historischen Forschung, die erfreulicherweise auch die Problematik der durch Bilder vermittelten und simplifizierten Weltsicht ganzer Generationen untersucht. Hüten wir uns doch bitte davor, so zu tun, als wären unsere Zeitgenossen dagegen gefeit.


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#15

RE: TV-Dokus

in Diverse Nachrichten 27.02.2018 19:24
von Till (gelöscht)
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Zitat von Jackdaw im Beitrag #15
Zitat von Anthea im Beitrag #6
[…] Auch wenn durch Schnitte bei einer Dokumentation eine Tendenz erfolgt, die Meinung von Zuschauern in eine bestimmte Richtung zu lenken, so ist das Erhaltene, bzw. zusammen gestückelte dennoch authentisch. […]
Eben nicht. So authentisch auch erscheinen mag, was im Bild zu sehen ist, ist doch bloß die Momentaufnahme eines winzig kleinen Ausschnitts der Realität darin eingefangen - während die Wahrnehmung durch den Rezipienten diese dann als stellvertretend für "die ganze Wahrheit" zu halten versucht ist… genau darauf basieren übrigens Vorurteile - oder eben Propagandaschauen. Nicht zufällig rückt die Bildwahrnehmung zunehmend in den Fokus der historischen Forschung, die erfreulicherweise auch die Problematik der durch Bilder vermittelten und simplifizierten Weltsicht ganzer Generationen untersucht. Hüten wir uns doch bitte davor, so zu tun, als wären unsere Zeitgenossen dagegen gefeit.
Warum gibt es nur einen Link auf "gefeit" und nicht auch auf "eben", "nicht", "so" und so weiter?



zuletzt bearbeitet 27.02.2018 19:28 | nach oben springen


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