#1

Architektur

in Malerei, Bildhauerei und Architektur 10.05.2018 12:52
von woipe (gelöscht)
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servus mitternand,

mich würde interessieren, welche bauwerke ihr architektionisch besonders reizvoll findet und warum.

ich fange mal an:
passend zum vatertag auch mit bier als themenhintergrund...
kuchelbauer turm in abensberg (brauerei zum kuchelbauer)
http://www.kuchlbauer.de/bier-kunst/kuchlbauer-turm/



mich persönlich fasziniert das organische, geschwungene, die farbintensität und die lösung von rationalität, funktionalität, sterilen rastersystemen der architektur. das in verbindung mit ökologischen ideen und harmonie mit der natur macht für den reiz aus, den charme, den diese gebäude ausstrahlen.
http://www.hundertwasser.de/deutsch/werk...ch_projekte.php


"nichts habe ich mir fester zum grundsatz gemacht, als meine lebensführung nicht nach euren vorurteilen zu gestalten." seneca
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#2

RE: Architektur

in Malerei, Bildhauerei und Architektur 10.05.2018 13:13
von Till (gelöscht)
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Ich kann mit moderner Architektur normalerweise nicht viel anfangen. Sie ist meistens langweilig oder albern oder beides, manchmal auch einfach nur brutal. Beeindruckend finde ich die Petronas-Towers in Kuala Lumpur und den Burj Khalifa in Dubai, eigenwillig und interessant die Sagrada Família in Barcelona.


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#3

RE: Architektur

in Malerei, Bildhauerei und Architektur 10.05.2018 13:18
von Anthea | 12.402 Beiträge

Mich faszinieren Bürger, Schlösser, Herrenhäuser.
Moderne Architektur sagt mir nichts. Mag zwar technisch interessant sein und "stylisch", erweckt jedoch in mir keinerlei Gefühl.

---


Um das Herz und den Verstand eines anderen Menschen zu verstehen, schaue nicht darauf, was er erreicht hat, sondern wonach er sich sehnt. (Khalil Gibran)
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#4

RE: Architektur

in Malerei, Bildhauerei und Architektur 10.05.2018 13:42
von woipe (gelöscht)
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liebe anthea,

zum beispiel? welche burgen, schlösser, herrenhäuser wären das denn konkret???


"nichts habe ich mir fester zum grundsatz gemacht, als meine lebensführung nicht nach euren vorurteilen zu gestalten." seneca
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#5

RE: Architektur

in Malerei, Bildhauerei und Architektur 10.05.2018 14:17
von Aoife | 90 Beiträge

Angkor Wat ist schon beeindruckend. Was die Menschen vor so langer Zeit mit einfachen Werkzeugen bauen konnten.


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#6

RE: Architektur

in Malerei, Bildhauerei und Architektur 10.05.2018 14:37
von woipe (gelöscht)
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liebe aoife,

hier kann man sicher auch die pyramiden anfügen - die im alten ägypten aber auch die in süd- und mittelamerika...



was menschen zu leisten in der lage sind, das ist wirklich erstaunlich.


"nichts habe ich mir fester zum grundsatz gemacht, als meine lebensführung nicht nach euren vorurteilen zu gestalten." seneca
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#7

RE: Architektur

in Malerei, Bildhauerei und Architektur 10.05.2018 14:57
von Jackdaw | 454 Beiträge

Eine derart unoriginelle Anschauung ->

Zitat von Till im Beitrag #2
Ich kann mit moderner Architektur normalerweise nicht viel anfangen. Sie ist meistens langweilig […]
[…] ist weit verbreitet. Wer sich jedoch ein wenig in der Architekturgeschichte einigermaßen auskennt, sollte diesbezüglich schon imstande sein, weswegen im 20. Jahrhundert sich zumindest zeitweilig eine Versachlichung der Bauformen durchgesetzt hat… 
Die Moderne in der Architektur mag übrigens weit früher eingesetzt haben, als es Bürohaus- und Behördenfassaden der 1950er Jahre erahnen lassen… müsste man nicht u.a. die Bauten Thomas Telfords als einen der notwendigen Schritte, bauhistorisch mit der Zeit Schritt zu halten betrachten? Und der Ingenieur hat längst nicht nur Brücken entworfen und deren Realisierung beaufsichtigt.

Auch ich bin ein Kind meiner Zeit - (geboren und aufgewachsen im Wohlstand der 60er Jahre) und so begann die Sensibilisierung für die Ästhetik der seinerzeitigen Architektur naturgemäß anhand der damals das Straßenbild prägenden Leistungen des Wiederaufbaus (ca. Mitte der 50er Jahre, also wenige Jahre vor meiner Geburt erfolgt), den städtischen Kaufhäusern und Verkehrsbauten - und deren Nachhall in den Häuschen, die als Modellbahnzubehör in schier unerschöpflicher Menge zum Verkauf angeboten wurden… 

Nun mag das Stadtbild in toto ein Sammelsurium unterschiedlichster Bauepochen sein - und sicher sind in der immer noch jüngeren Vergangenheit etliche Fehlentscheidungen getroffen worden sein, Altbestand zu opfern, um Neuem Platz zu schaffen - aber mit der verspielten Postmoderne ist dies keineswegs besser geworden - und der Hang zur Ephemerisierung der Architektur (Buckminster Fuller) setzt sich stärker durch als je zuvor.

Unter den zahlreichen Architekten, deren Werke meine Geburtsstadt Hamburg wesentlich geprägt haben, würde ich sicher Werner Kallmorgen, Horst Sandtmann und Eugen Göbel. Und so unterschiedlich deren Arbeiten auch sein mögen - sie sind essentiell für die architektonische Moderne. Ebenso, wie die Jahrzehnte zuvor errichteten Bauten Alexis de Chateauneufs und Julius Faulwassers an Bedeutung nicht unterschätzt werden sollten.


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#8

RE: Architektur

in Malerei, Bildhauerei und Architektur 10.05.2018 15:07
von Meridian | 2.858 Beiträge

Aus dem Zeitalter des Brutalismus (60er-80er-Jahre) gibt es so mache derart hässliche Gebäude, dass sie fast wieder schön sind.

https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_von_...des_Brutalismus

Manche sind sogar denkmalgeschützt...!


Die äußere Welt ist der Spiegel deines Inneren.


zuletzt bearbeitet 10.05.2018 15:09 | nach oben springen

#9

RE: Architektur

in Malerei, Bildhauerei und Architektur 10.05.2018 15:09
von antenna (gelöscht)
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Ich fange mal von hinten an. Was mir so ueberhaupt nicht gefaellt sind die Kranhaueser am Koelner Rheinufer.
Da gehe ich doch lieber in Leverkusen am Rhein spazieren.



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#10

RE: Architektur

in Malerei, Bildhauerei und Architektur 10.05.2018 15:11
von Meridian | 2.858 Beiträge

Es gibt aber auch Ausnahmen des Brutalimus wie folgendes.

https://de.wikipedia.org/wiki/Notre-Dame-du-Haut_(Ronchamp)

Zumindest finde ich es interessant.


Die äußere Welt ist der Spiegel deines Inneren.
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#11

RE: Architektur

in Malerei, Bildhauerei und Architektur 10.05.2018 15:21
von Jackdaw | 454 Beiträge

Zitat von woipe im Beitrag #1
[…] mich würde interessieren, welche bauwerke ihr architektionisch besonders reizvoll findet und warum. […]
Reizvoll kann beinahe jedes Gebäude sein - jedes auf ganz eigene Weise… selbst der vom kleinbürgerlichen Bausparer realisierte Traum vom eigenen Häuschen bietet in seiner baulichen Schlichtheit ästhetischen Reiz - insbesondere, wenn sich im Detail zeigt, dass dieser Traum sich geringfügig von den ansonsten gleichartigen Häusern der Nachbarschaft absetzt.

Ansonsten ist die von der Nachwelt oftmals verpönte Stilistik des in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts äußerst populären gothic revival (hierzulande auch als Neogotik geläufig) eine überaus fruchtbare Epoche - man denke an Conrad Wilhelm Haase, Johannes Otzen und deren Schüler… 

Einer meiner Lieblingsschriftsteller hatte in einem (teils autobiographischen Roman) den etwa zeitgleich mit Haase, jedoch im London wirkenden Alexander Dick Gough beiläufig erwähnt, dessen und dessen Sohnes noch stehende Bauten ich bei einem London-Besuch gezielt aufgesucht habe.


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#12

RE: Architektur

in Malerei, Bildhauerei und Architektur 10.05.2018 15:24
von woipe (gelöscht)
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Zitat von Meridian im Beitrag #10
Es gibt aber auch Ausnahmen des Brutalimus wie folgendes.

https://de.wikipedia.org/wiki/Notre-Dame-du-Haut_(Ronchamp)

Zumindest finde ich es interessant.


le corbusier finde ich höchst interessant. die freie fassadenplanung und die teilweise geschwungen formen lockern den nüchternen stil durchaus auch auf...
dennoch ist es mir im grunde zu stark beton-betont...


"nichts habe ich mir fester zum grundsatz gemacht, als meine lebensführung nicht nach euren vorurteilen zu gestalten." seneca
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#13

RE: Brutalismus

in Malerei, Bildhauerei und Architektur 10.05.2018 15:43
von Jackdaw | 454 Beiträge

Dass auch Beispiele des Brutalismus […]

Zitat von Meridian im Beitrag #8
[…] sogar denkmalgeschützt […]
[…] sind, ist dem Laien sicher scher nachvollziehbar - aber die Epoche hat es nun mal gegeben, und viel zu viele der bald darauf als "Bausünden" empfundenen Werke jener Zeit sind schließlich längst Geschichte.

Die Moderne hatte ursprünglich ja im Sinn, Stadtbewohnern lichtdurchflutete und von Grünanlagen geprägte Wohnumgebungen zu verschaffen, was den Ratschlägen der im 19. Jahrhundert einen vergeblichen Kampf gegen die typischen Krankheiten der werktätigen und einkommensschwächeren Bevölkerungsteile ausfechtenden Ärzte schließlich entsprach.
Aber erst nach Beendigung des Ersten Weltkriegs setzten sich die Gartenstädte wirklich durch.

Der Brutalismus hingegen war Ausdruck des wiedererstarkten Selbstbewusstseins nach mehr als zwei Jahrzehnten anhaltenden Friedens in Europa - und des gewachsenen Bedürfnisses nach Großbauten für die Bedürfnisse einwohnerstarker Großsiedlungen, die über die kleinflächige Aufteilung hinauszuwachsen anstrebten… der Brutalismus war die optische Entsprechung der Möglichkeiten, die mit dem Fertig- oder auch Transportbeton eröffnet wurden, und die in der Betonung der Horizontalen der Verarbeitung dieses Baumaterials sehr entgegenkam. Bisweilen spielte man mit auf Stützen schwebender Überbauung von Freiflächen - aber selbst diese Auflockerung wurde am Ende von den hinter ihrer Zeit zurückbleibenden Stadtbewohnern weder wahrgenommen noch goutiert.

Als (teils bereits in den 80er Jahren, spätestens jedoch mit Abflauen der Wiedervereinigungseuphorie so gegen Mitte der 90er) die innerstädtischen (auch in Subzentren) gegen Ende der 60er/Anfang der 70er angelegten Einkaufsmeilen und Fußgängerzonen verödeten, war der Abriss der Zeugen einer optimistischen Ära besiegelt. Auch wenn die in jener Ära gebauten Wohnquartiere (insbesondere in England und Frankreich) immerhin als Filmkulisse für mancherlei Dramen, Actionfilme und Komödien noch gute Dienste leisten.


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#14

RE: Architektur

in Malerei, Bildhauerei und Architektur 10.05.2018 15:43
von woipe (gelöscht)
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Zitat von Jackdaw im Beitrag #11
Zitat von woipe im Beitrag #1
[…] mich würde interessieren, welche bauwerke ihr architektionisch besonders reizvoll findet und warum. […]
Reizvoll kann beinahe jedes Gebäude sein - jedes auf ganz eigene Weise… selbst der vom kleinbürgerlichen Bausparer realisierte Traum vom eigenen Häuschen bietet in seiner baulichen Schlichtheit ästhetischen Reiz - insbesondere, wenn sich im Detail zeigt, dass dieser Traum sich geringfügig von den ansonsten gleichartigen Häusern der Nachbarschaft absetzt.


das ist auch gut so...
meine eltern haben so ein reihenmittelhaus. beim besuch der nach außen hin gleichartig gestalten immobilien in der nachbarschaft habe sich insbesondere bei der ausgestaltung des innenlebens massive unterschiede aufgezeigt. manchmal fragte ich die eigentümer (auch meine eltern) warum bestimmtes so geplant wurde, wie es geplant wurde. manches ist praktischem unterworfen, anderes wieder eher gründen der emphatie unterworfen... interessant...

Zitat von Jackdaw im Beitrag #11
Ansonsten ist die von der Nachwelt oftmals verpönte Stilistik des in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts äußerst populären gothic revival (hierzulande auch als Neogotik geläufig) eine überaus fruchtbare Epoche - man denke an Conrad Wilhelm Haase, Johannes Otzen und deren Schüler… 


die neugothik ist etwas was mir emotional nicht so zusagt - zumindest bei sakralbauten. bei profanem hat das wieder mehr seinen reiz... ich könnte aber nicht begründen, wie so ich genau so empfinde.

Zitat von Jackdaw im Beitrag #11
Einer meiner Lieblingsschriftsteller hatte in einem (teils autobiographischen Roman) den etwa zeitgleich mit Haase, jedoch im London wirkenden Alexander Dick Gough beiläufig erwähnt, dessen und dessen Sohnes noch stehende Bauten ich bei einem London-Besuch gezielt aufgesucht habe.


kannst du mir das etwas konkreter ausdeutschen?


"nichts habe ich mir fester zum grundsatz gemacht, als meine lebensführung nicht nach euren vorurteilen zu gestalten." seneca
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#15

RE: Architektur

in Malerei, Bildhauerei und Architektur 10.05.2018 16:02
von woipe (gelöscht)
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lieber jackdaw,

eugen göbel, werner kallmorgen und horst sandtmann sind mir durch meine besuche in hamburg durchaus ein begriff. vor allem ersterer ist mir nachhaltig im gedächtnis geblieben. vielleicht liegt es daran, dass mich als modellbauer auch einschlägige modelle fasziniert haben.
landschaften zu planen fand ich früher auch eher langweilig. ganz im gegensatz zu den stadt-szenerien im allgemeinen und den industrieanlagen im besonderen.
dass du als modellbahnbauer die architektur von brücken faszinierend findest. thomas telford ist dabei schon eine ganz besondere hausnummer...


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