#1

Die Frage nach der Verantwortung

in Deutschland 10.10.2019 08:34
von Teddybär | 1.675 Beiträge

Zitat
Jüdische Gemeinde Düsseldorf gibt AfD Mitschuld an tödlichen Schüssen

Quelle: klick

Und weiter heißt es:

Zitat
Dass so ein Anschlag passiere, sei für ihn nicht überraschend, „deswegen haben wir den Schutz der Synagogen, die von der Polizei rund um die Uhr bewacht werden“. Bislang seien die Rechtsradikalen noch nicht so gewalttätig gewesen. „Das scheint sich zu ändern“, befürchtet Szentei-Heise. Er habe gerade erst wieder einen Satz aus dem Talmud (eines der bedeutendsten Schriftwerke des Judentums) gehört: „Nach den schlechten Gedanken kommen die schlechten Worte, und denen folgen dann die schlechten Taten. Die AfD trage Mitschuld daran, dass Dinge gesagt werden, die früher nicht gesagt wurden“, so Szentei-Heise.

Quelle: Ebenda.

Meine Meinung
Wer ein Klima des Hasses schafft, ist für die Verbrechen, die dann folgen, moralisch haftbar zu machen und hat die politische Verantwortung zu tragen.


Es gibt immer ein a🐻|Plüsch ist liebe|🐻🐻🐻 an die Macht|🐻🐻🐻 aller Wälder und Wiesen vereinigt euch!!|The First Reel Director in 🐻wood|

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#2

RE: Die Frage nach der Verantwortung

in Deutschland 10.10.2019 16:24
von Anthea | 12.408 Beiträge

Natürlich hat die AfD ein Klima des Hasses geschaffen. Aber ich sehe diese im Falle des Täters nicht als Hauptverantwortlichen.

Ich habe gestern ein Interview mit dem Terrorexperten Mascolo gesehen, der sich dahingehend äußerte, dass die Motivation zu solchen Taten von einem Täter, der nicht grundsätzlich als rechtsextrem galt und noch nie in Erscheinung getreten war, aus der Vielzahl der Hasskommentare des Internets gezogen wurde.
Wäre der Täter hauptsächlich durch die AfD motiviert gewesen, dann hätte aus meiner Sicht sein Anschlag einer Moschee gegolten. Die AfD ist islamfeindlich und die Menschen, die von deren Anhängern immer wieder attackiert werden, sind Muslime.
Vor allen Dingen gibt/gab es bei uns keine Invasion von jüdischen Flüchtlingen!

Somit denke ich, dass diese unsägliche Judenfeindlichkeit, die sich unter "Kritik an Israel" versteckt, viel damit zu tun hat, denn sie zeichnet (durch die Blume) das Bild von jüdischen Menschen, welches ihnen nicht gerecht wird und zu Hassabsonderungen einlädt.

---


Ich bin der Wahrheit verpflichtet, wie ich sie jeden Tag erkenne, und nicht der Beständigkeit.
Mahatma Gandhi


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#3

RE: Die Frage nach der Verantwortung

in Deutschland 10.10.2019 16:35
von heiner | 881 Beiträge

Judaismus & Islamismus sind zwei Seiten einer Medaille. AfD & alle rechten Stilblüten brauchen einen Zielkonflikt & wenn der nun nicht die Judenfeindlichkeit der Nazis sein kann, dann eben jene Feindlichkeit, die man Moslems angedeihen lässt. Man muss Dummköpfe hinter sich schaaren, Befehlsempfänger, nur können die zuweilen nicht an sich halten & bringen dann Menschen um ob am Dönerlagen oder der Synagoge, Faschisten sind so.


dass ein Traum nicht wahr ist, sehe ich ein, dass er wahr werden kann, auch.
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#4

RE: Die Frage nach der Verantwortung

in Deutschland 10.10.2019 17:20
von Anthea | 12.408 Beiträge

Zitat von heiner im Beitrag #3
Judaismus & Islamismus sind zwei Seiten einer Medaille. AfD & alle rechten Stilblüten brauchen einen Zielkonflikt & wenn der nun nicht die Judenfeindlichkeit der Nazis sein kann, dann eben jene Feindlichkeit, die man Moslems angedeihen lässt. Man muss Dummköpfe hinter sich schaaren, Befehlsempfänger, nur können die zuweilen nicht an sich halten & bringen dann Menschen um ob am Dönerlagen oder der Synagoge, Faschisten sind so.


Im Falle Halle war der Zweitangriff auf den Dönerladen aus meiner Sicht lediglich dem Frust des Täters geschuldet, dass er nicht in die Synagoge eindringen konnte. Denn diese war definitiv sein Ziel!


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#5

RE: Die Frage nach der Verantwortung

in Deutschland 10.10.2019 20:11
von Meridian | 2.861 Beiträge

Björn Höcke äußert sich zum Anschlag. Doch kaum einer glaubt ihm.

https://www.derwesten.de/politik/bjoern-...d227325733.html

Fehlt nur noch eine Verschwörungstheorie, wonach der Anschlag vom Geheimdienst der Bundesregierung gemacht wurde, um die AfD kurz vor der Thüringenwahl zu diskreditieren.

Doch das glaube ich nicht. Wenn das nämlich rauskäme, würde DE international derart beschädigt dastehen, möglicherweise auch mit wirtschaftlichen Auswirkungen.

Der Täter handelte barbarisch: Weil's nicht klappte, was er wollte, knallte er andere ab (wie Anthea schon schrieb). Sowas will ein aufrechter Deutscher sein!?!


Die äußere Welt ist der Spiegel deines Inneren.
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#6

RE: Die Frage nach der Verantwortung

in Deutschland 10.10.2019 21:18
von Teddybär | 1.675 Beiträge

Die VT kommt ganz bestimmt - Wetten das ?


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#7

RE: Die Frage nach der Verantwortung

in Deutschland 10.10.2019 23:15
von Anthea | 12.408 Beiträge

Zitat von Teddybär im Beitrag #6
Die VT kommt ganz bestimmt - Wetten das ?


Sicher. Zuerst waren ja diverse Leute der diversen Abteilungen "übliche Verdächtige" bemüht, z.B. den Täter irgendwo anders als in eine Nazi-Szene einzuordnen. Da gab es z.B. Mutmaßungen, es würde sich um Tschetschenen handeln...
Denn wohl wissend, dass es der AfD nicht wohl tun würde, wäre es ein "wackerer treudeutscher Kämpfer" von quasi "ihrem Geblüt".
Höcke versucht wohl, Schadensbegrenzung zu betreiben. Kaum zu glauben, dass er der irrigen Meinung hat sein können, dass irgendjemand ihm seine Bestürzung und Mitgefühl abnehmen würde.

---


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#8

RE: Die Frage nach der Verantwortung

in Deutschland 10.10.2019 23:30
von Teddybär | 1.675 Beiträge

Fangen wir mal mit den Ursachen an...


Mathias Döpfner: Über fünf Grundübel unserer Gesellschaft

Zitat
Erstens. Eine rechtsstaatlich sehr zweifelhafte Flüchtlingspolitik, die kaum unterscheidet zwischen Kriegsflüchtlingen und Wirtschaftsflüchtlingen, also Menschen in existenzieller Not, denen wir helfen müssen, und Menschen in prekären wirtschaftlichen Verhältnissen, denen wir nicht wahllos helfen können.

Zweitens. Eine viel zu schwach besetzte und schlecht ausgestattete Polizei, die bei Prävention und Verfolgung von Straftaten und dem Schutz des öffentlichen Raumes immer öfter erkennbar kapituliert und dabei den Menschen das Gefühl vermittelt, mit ihren Problemen alleingelassen zu werden.

Drittens. Eine überforderte und teilweise wohl auch handlungsunwillige Verwaltung und Justiz, die Kriminelle und kriminelle Einwanderer nicht schnell genug identifiziert, gegebenenfalls zügig abschiebt und insgesamt den geltenden Rechtsrahmen bei der Strafverfolgung nicht annähernd ausschöpft.

Viertens. Eine politische Elite, die die Realitäten verdrängt oder ihnen entrückt ist, die redet statt handelt und oft weit mehr verspricht, als sie hält. Und die die liberale Grundordnung und unsere Verfassung nicht leidenschaftlich gegen importierte oder immanente Intoleranz verteidigt, sondern Toleranz gegenüber der Intoleranz lebt.

Fünftens. Eine mediale Elite, die Dinge zu oft eher beschwört und beschreibt, wie sie sein sollten, als zu beschreiben, wie die Lage ist. Die Haltung oft über Fakten stellt. Und so aus Rücksicht auf die gute Absicht ihre wichtigsten Wirkungsgrundlagen schwächt: Glaubwürdigkeit und Vertrauen.


Quelle: welt-online klick


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#9

RE: Die Frage nach der Verantwortung

in Deutschland 11.10.2019 00:45
von Gelöschtes Mitglied
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Also zu 1) kann ich ja noch halbwegs mitgehen.
Bei 2) bin ich nicht mit dabei. Die Faktenlage ist da einfach anders, als die gefühlte Faktenlage. Denn: Die Kriminalitätsraten in Deutschland sinken eigentlich seit Jahren konsequent - gleichzeitig ist die schlimmste Sparzeit für die Polizei eigentlich schon wieder Geschichte, es wird wieder mehr investiert.
Bei 3) sehe ich teilweise Handlungsbedarf - aber will auch klarstellen: Die üblichen schnell daher gesagten Vorwürfe an die Justiz sind völlig überzogen! Wenn wir einen Rechtsstaat wollen, dann dürfen wir auch nicht ohne ausreichende Prüfung willkürlich abschieben, sondern müssen die Prüfungen ernst nehmen und auch rechtsstaatlich sicher durchführen. Das kostet - und es dauert auch. Wer hier nur auf "schnell" "schnell" setzt - der setzt den Rechtsstaat aus, und schüttet damit das Kind mit dem Badewasser aus.
Bei 4) verweise ich mal darauf, dass dies zwar ein weit verbreitetes Vorurteil ist, es aber der Faktenlage auch mal wieder nicht standhält. Gerade die Regierungszeit Merkels zeichnet sich dadurch aus, dass eigentlich immer weniger versprochen wurde! Wer sich mal bei entsprechenden Portalen umschaut, was von den Wahlversprechungen alles dann auch umgesetzt wurde, der könnte überrascht werden, wie viel sogar die laufende Regierung faktisch schon umgesetzt hat.
Was allerdings korrekt ist: Die Bürger messen die Regierung gar nicht an Wahlversprechen und auch nicht am Wahlprogramm, sondern an fiktiven Erwartungshaltungen - die sind deutlich höher und überzogener als das, was die Politik verspricht. Hier hat die Politik damit ein Problem. Wie bringt man den Bürger auf das Realitätsniveau zurück?

Und zu 5) ist das eine überhebliche und nicht nachvollziehbare und auch kaum belegbare Behauptung ohne Grundlage! Wir haben in Deutschland noch immer eine mediale Vielfalt, die enorm ist, und überaus breit gefächert die Möglichkeit bietet, sich über Fakten und Daten und Wissenschaft ein eigenes Bild zu verschaffen - regelmäßig auch aus unterschiedlichsten Gesichtspunkten heraus.

Längst bedeutet Medien nicht mehr nur Zeitung und Fernsehen - wir haben auch das Internet in all seinen Vielfältigen Facetten! Wer heute in Deutschland ein breit gefächertes Meinungsbild zu einem Thema haben WILL, der kann dies auch leicht bekommen.

Ich kann den einfachen Bürger nicht aus der Verantwortung lassen - wer nur eine Meinung hören sehen oder lesen will, kann dies heute einfach so auch organisieren. Dann lebt man auch in seiner beschränkten oftmals radikalen Welt.
Wer aber objektiv sich informieren will, der hat heute mehr Möglichkeiten als jemals zuvor, Dichtung und Wahrheit zu unterscheiden und sich ein sehr objektives Bild zu einer Sachlage in der Welt zu besorgen.

Es liegt damit definitiv nicht an den Medien (welche sollten das sein), sondern zuallererst an den Menschen, die sich informieren könnten, auch objektiv, die dieses Angebot aber oft genug gar nicht mehr nutzen wollen.

Freiheit in der Meinungsbildung geht auch einher mit Verantwortung! Wir haben alle Möglichkeiten uns eine objektive Meinung zu bilden, mehr als je zuvor - und ob wir diese nutzen, liegt an jedem einzelnen von uns! Es liegt nicht an den Medien - es sind schon die Konsumenten, die selbst auswählen können und sich auch selbst beschränken.


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#10

RE: Die Frage nach der Verantwortung

in Deutschland 11.10.2019 22:52
von Anthea | 12.408 Beiträge

Zitat von Teddybär im Beitrag #8
Fangen wir mal mit den Ursachen an...


Mathias Döpfner: Über fünf Grundübel unserer Gesellschaft

Zitat

Zitat
Erstens. Eine rechtsstaatlich sehr zweifelhafte Flüchtlingspolitik, die kaum unterscheidet zwischen Kriegsflüchtlingen und Wirtschaftsflüchtlingen, also Menschen in existenzieller Not, denen wir helfen müssen, und Menschen in prekären wirtschaftlichen Verhältnissen, denen wir nicht wahllos helfen können.



Dem ist durchaus zuzustimmen, auf jeden Fall erweckt es den Anschein. Denn dieser sieht zu sehr nach zu "offenen Armen" aus mit christlichem "touch": Kommt alle her, die ihr mühselig und beladen seid, ich will euch ernähren..."
Schon immer habe ich grundsätzlich dafür plädiert, unbedingt Menschen in wirklicher Not, die Angst um ihr Leben haben müssen und auf der Flucht vor Terror und Gewalt sind, Hilfe angedeihen zu lassen.


Zitat
Zweitens. Eine viel zu schwach besetzte und schlecht ausgestattete Polizei, die bei Prävention und Verfolgung von Straftaten und dem Schutz des öffentlichen Raumes immer öfter erkennbar kapituliert und dabei den Menschen das Gefühl vermittelt, mit ihren Problemen alleingelassen zu werden.




Das meint auch kein hartes Durchgreifen. Ohnmacht. Daran ist aber auch eine Gesetzgebung schuld, die in vielen Dingen zu "lasch" ist. Grundsätzlich härtere Strafen für Intensivtäter könnten angedacht werden durch Anhebung von Ermessensgrundlagen von...bis. .

Zitat
Drittens. Eine überforderte und teilweise wohl auch handlungsunwillige Verwaltung und Justiz, die Kriminelle und kriminelle Einwanderer nicht schnell genug identifiziert, gegebenenfalls zügig abschiebt und insgesamt den geltenden Rechtsrahmen bei der Strafverfolgung nicht annähernd ausschöpft.



Hier müsste mEn bei Gesetzen nachgebessert werden. Zum Beispiel in der Art, dass ein nur hier geduldeter Asylant .- quasi ein "Gast" - nicht die Möglichkeit hat, seine Abschiebung nach begangener Straftat! hinauszuzögern .

Zitat
Viertens. Eine politische Elite, die die Realitäten verdrängt oder ihnen entrückt ist, die redet statt handelt und oft weit mehr verspricht, als sie hält. Und die die liberale Grundordnung und unsere Verfassung nicht leidenschaftlich gegen importierte oder immanente Intoleranz verteidigt, sondern Toleranz gegenüber der Intoleranz lebt.



Stimmt: Viel reden und lamentieren ist an der Tagesordnung. Und eine zu große "Milde" im Denken. Oder ist es Angst vor der eigenen Courage? Mitlaufen erscheint vielen als der leichtere Weg.

Zitat
Fünftens. Eine mediale Elite, die Dinge zu oft eher beschwört und beschreibt, wie sie sein sollten, als zu beschreiben, wie die Lage ist. Die Haltung oft über Fakten stellt. Und so aus Rücksicht auf die gute Absicht ihre wichtigsten Wirkungsgrundlagen schwächt: Glaubwürdigkeit und Vertrauen.

[
Bei der Vielfalt des Auffindens "medialer Meinungen" ist es eine Frage der Intelligenz und Sortierfähigkeit, möglichst DAS Objektive herauszufiltern. Der gewiefte Konsument von Medien lernt durchaus mit der Zeit, seine "Schweine am Gang erkennen zu können". Allerdings ist dies immer abhängig von der persönlichen Einstellung des Konsumenten.
Es gibt allerdings die hoffnungslosen Fälle, wo keine Argumente ziehen und wo die "größten Schweine" mit Stimmabgabe gefüttert werden.

Quelle: welt-online klick



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#11

RE: Die Frage nach der Verantwortung

in Deutschland 12.10.2019 08:03
von heiner | 881 Beiträge

Erstens sind wir eine freiheitliche & humane Gesellschaft, wir verschanzen uns nicht hinter Mauer & Stacheldraht. Wer Verfolgung leiden muss, hat ein Recht auf Asyl.
Zweitens, ja die Polizei hat das Problem, dass sie teilweise von "Rechts" unterwandert ist. Polizisten, die selbst bei Pegida & AfD sind, werden den "rechten Terror" nicht wirksam bekämpfen.
Verwaltung & Justiz sind mit dem gewaltigen Aufkommen an krimineller Energie von "Rechts" auch überlastet, ja. Wir hören ja immer nur etwas, wenn die Spitze des Verbrechens wie etwa bei einer Synagoge oder bei einem Regierungspräsidenten angesiedelt ist. Die kriminelle Energie von "Rechts" ist ein riesiger Tumor in unserer Gesellschaft.
Und so geht es weiter, bis uns die Irren vor der Haustüre stehen, weil wir uns via twitter & Klarname, gegen sie gewandt haben.


dass ein Traum nicht wahr ist, sehe ich ein, dass er wahr werden kann, auch.
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#12

RE: Die Frage nach der Verantwortung

in Deutschland 12.10.2019 16:10
von Teddybär | 1.675 Beiträge

Der Vorsitzende des Bundestags-Rechtsausschusses, Stephan Brandner (AfD), outet per Twitter sich als simpler Antisemit

Zitat
Im ersten Fall handelt es sich um den Retweet eines Nutzers namens „Hartes Geld“. Darin wirft dieser diese Frage auf: „Warum lungern Politiker mit Kerzen in Moscheen und Synagogen rum?“ Schließlich seien ja eine „Deutsche, die gern Volksmusik hörte“, und ein „Bio-Deutscher“ Opfer des „Amokläufers von Halle“ geworden. Dass der Anschlag ursprünglich der Synagoge galt, verschweigt der Tweet.



Und wann wird er deutlich!!

Zitat
In einem eigenen Tweet verbreitet Brandner ein Foto des jüdischen Publizisten Michel Friedman, versehen mit den Worten: „Jede Sendeminute dieses deutschen Michel treibt uns neue Anhänger in Scharen zu – weiter so!“ Es folgen die Hashtags „#PaoloPinkel“, „#Koksnase“, „#Zwangsfunk“.



Fazit
Ein Antisemit kann niemals dem Rechtsausschuss des Deutschen Bundestages vorstehen. Der Rücktritt des Antisemiten ist fällig.


Reaktionen
In diesem Zusammenhang zitiert welt online den bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder: die AfD sei auf dem Weg „die ‚wahre NPD‘ zu werden“ und weiter sagt er: "ich glaube die Betroffenheit, die an einigen Stellen geheuchelt wird, nicht“.

Zitat
„Die AfD ist nicht auf dem Weg, eine bessere und ehrlichere CDU zu werden. Die AfD ist auf dem Weg, die wahre NPD in Deutschland zu sein. [...] Die AfD sei „alles, aber sie ist nicht bürgerlich“. „Denn Bürgerliche tun so etwas nicht. Die AfD will nicht zurück in die 80er und 90er – ein Teil ihrer Funktionäre will zurück in die 30er.“


Recht hat er, der Söder Markus, vollkommen Recht.


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zuletzt bearbeitet 12.10.2019 16:15 | nach oben springen

#13

RE: Die Frage nach der Verantwortung

in Deutschland 13.10.2019 00:07
von Gelöschtes Mitglied
avatar

Generell ist die Frage, ob man eine offene Haltung gegenüber anderen Religionen, anderen Weltbildern, anderen Kulturen, anderen Menschen einnimmt - oder ob man alles, was irgendwie fremd ist, ablehnt.

Hauptverantwortlich ist und bleibt der Täter!

Fraglich ist aber, wie er auf seine Überzeugungen kam. Da spielen Elternhaus, Schule, ggf. Vereine und sonstige Sozialisationsbrennpunkte eine Rolle - aber auch Medien (auch die sozialen Medien) und vieles mehr.

Jedes kleines Puzzleteilchen, was den Täter in seiner wirren Auffassung zu seiner persönlichen Haltung bestärkt hat, steht in der Verantwortung, und zwar durchaus auch dann, wenn das den jeweiligen Vertretern einer Haltung noch nicht mal bewusst war.

In der öffentlichen Diskussion ist in den letzten Jahren viel die Rede von Ausgrenzung, Abschottung, illegalen Einwanderern, die bösen schmarotzenden Ausländer und vieles und oftmals noch schlimmeres mehr. Alle die, die solche Haltungen teilen, sind mit zur Verantwortung heranzuziehen, wenn ein Extremist sich bestätigt fühlt, für seine Haltung dann eine Rechtfertigung gefunden zu haben.

"Ich bin nur ein bisschen Ausländerfeindlich" geht nicht. Entweder man ist tolerant gegenüber andersdenkenden und insbesondere anderen Religionen - dann kann man hier nicht zur Verantwortung gezogen werden - oder aber man kann sich überlegen, ob man im Anbetracht der Folgen noch immer menschenverachtende Intoleranz selbst verbreiten möchte. Wer sich da nicht klar distanziert, ist mit verantwortlich zu machen.

Wer die AFD wählt, oder gar AFD-Mitglied ist, ist in diesem Sinne voll zur Verantwortung zu ziehen.


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#14

RE: Die Frage nach der Verantwortung

in Deutschland 13.10.2019 13:37
von Anthea | 12.408 Beiträge

Zitat
Zitat von Atue im Beitrag #13
Generell ist die Frage, ob man eine offene Haltung gegenüber anderen Religionen, anderen Weltbildern, anderen Kulturen, anderen Menschen einnimmt - oder ob man alles, was irgendwie fremd ist, ablehnt.



"Offen" gegenüber Anderem und Fremden sein heißt ja nicht automatisch, alles dann gut finden zu müssen. Ich bin offen und neugierig und will erst einmal sehen, mich informieren, eindringen. Verstehen lernen, wie Menschen anderer Couleur, anderer Lebenskreise, anderer Kultur und Religion "ticken". All das kann mir gefallen oder ich kann und darf dies auch in Teilen ablehnen. Ich kann also feststellen: Es ist so wie es ist. Aber - nicht meine Welt. Das hat nichts mit einzelnen Menschen zu tun.

Zitat
Hauptverantwortlich ist und bleibt der Täter!



Stimmt. Aber im nächsten Absatz kommt das große Mitschuldverzeichnis. Auch richtig, gilt für einen jeden. Jeder Mensch ist irgendein Produkt seiner Erziehung, seiner Umwelt etc.

Zitat
Fraglich ist aber, wie er auf seine Überzeugungen kam. Da spielen Elternhaus, Schule, ggf. Vereine und sonstige Sozialisationsbrennpunkte eine Rolle - aber auch Medien (auch die sozialen Medien) und vieles mehr.



Das erinnert mich jetzt etwas an die Vorgehensweise von Strafverteidigern. "Der Angeklagte hatte eine schlimme Kindheit...." etc. Anders: Es gibt natürlich durchaus Gründe, warum jemand eine Tat begangen hat. Es ist immer - durch irgendetwas - eine Indoktrination. Auch eine stille, nicht direkt wahrnehmbare. Wie z.B. ein Geflüster à la AfD.

Zitat
Jedes kleines Puzzleteilchen, was den Täter in seiner wirren Auffassung zu seiner persönlichen Haltung bestärkt hat, steht in der Verantwortung, und zwar durchaus auch dann, wenn das den jeweiligen Vertretern einer Haltung noch nicht mal bewusst war.



Nun kann man nicht alle, die irgendwie schuldlos geistige Väter einer Untat waren, als Mittäter vor die Schranken des Gerichts zitieren. Ich denke da z.B. an Breiviks Manifest, wo er diverse Autoren/Kritiker adaptiert. Diese nun mitverantwortlich zu machen, weil ein krankes Hirn daraus eine eigene Suppe gekocht hat, wäre nicht korrekt. Ich werde ganz sicherlich immer sagen, was ich kritisiere, ohne dass ich dabei meine, "Verantwortung" auferlegen zu müssen, weil irgendein Idiot mit u.U sogar entsprechenen (kriminellen) Genen o.a. hier reingrätscht. Das ist doch immer sowieso die Sache der Mitläufer, die "vordenken" lassen. Diese wird es immer geben.

Zitat
In der öffentlichen Diskussion ist in den letzten Jahren viel die Rede von Ausgrenzung, Abschottung, illegalen Einwanderern, die bösen schmarotzenden Ausländer und vieles und oftmals noch schlimmeres mehr. Alle die, die solche Haltungen teilen, sind mit zur Verantwortung heranzuziehen, wenn ein Extremist sich bestätigt fühlt, für seine Haltung dann eine Rechtfertigung gefunden zu haben.



So lange nicht pauschalisiert wird der Art "alle Ausländer etc..." ist da durchaus viel Richtiges an Kritik drunter. Wobei ich wieder bei einer zu zögerlichen Schadensbegrenzung wäre aufgrund der zu weit offenen Arme in 2015. Aber Ausgrenzung hat es immer schon gegeben. Und viele grenzen sich selbst aus, jammern dann rum in der Art, dass die böse Umwelt kein Verständnis hat. Und das lehne ich ab. Ich nehme jetzt nur mal Obdachlose oder Suchtkranke. Diesen steht viel Hilfe zur Verfügung. Aber man muss auch wollen und selbst etwas dazu tun.
Und Klagen über "Ausgrenzung" findet sich auch bei den NBLlern. Weil offenbar sie selbst sich getäuscht fühlten, weil es nach Maueröffnung im "goldenen Westen" nun gar nicht so goldig war. Und etwas gefordert wurde. Und jetzt kommt der Hass auf die Ärmsten der Armen, den Flüchtlingen, die lediglich ihr nacktes Leben haben retten können und denen man eine menschengerechte Versorgung nicht gönnt! Gleichwohl, als würden die Steuergelder, die für ganz selbstverständliche und humane Dinge für diese Menschen ausgegeben werden, ihnen, den "Biodeutschen" zustehen und direkt auf deren Konten zu überweisen wären. Klingt übertrieben, aber dieser Tenor ist mir bekannt.


Zitat
"Ich bin nur ein bisschen Ausländerfeindlich" geht nicht. Entweder man ist tolerant gegenüber andersdenkenden und insbesondere anderen Religionen - dann kann man hier nicht zur Verantwortung gezogen werden - oder aber man kann sich überlegen, ob man im Anbetracht der Folgen noch immer menschenverachtende Intoleranz selbst verbreiten möchte. Wer sich da nicht klar distanziert, ist mit verantwortlich zu machen.



Ich mag Menschen, aber nicht alle! Das bezieht sich auch auf Ausländer, wo es, wie überall "solche und solche" gibt. Und gewisse "solche" mag ich nicht. Bei Deutschen sind das die, die ihre Krone der Dummheit und Herzlosigkeit stolz auf ihren Hohlkopfen tragen.
Ich werde mich aber, um mal auf Verbrechen oder den jetzigen Terrorakt zurückzukommen, in keiner Form dafür verantworlich fühlen, weil dieser Stephan B. einen falschen Weg gegangen ist.


Zitat
Wer die AFD wählt, oder gar AFD-Mitglied ist, ist in diesem Sinne voll zur Verantwortung zu ziehen.





AfD geht gar nicht. Aber wie heißt es doch: "Gegen Dummheit kämpfen Götter selbst vergebens".
Aber einen solchen Kampf gegen Dummheit werde ich nicht aufgegen wollen!


Ich bin der Wahrheit verpflichtet, wie ich sie jeden Tag erkenne, und nicht der Beständigkeit.
Mahatma Gandhi


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#15

RE: Die Frage nach der Verantwortung

in Deutschland 13.10.2019 16:51
von Teddybär | 1.675 Beiträge

Meine Meinung

Ich will die Hintergründe des antisemitischen Terroraktes wissen.
Die Verbindungen und Hintermänner müssen offengelegt werden — unvorstellbar das es keine Personen im Hintergrund gab.

Und dann müssen endlich politische und juristische Konsequenzen gezogen werden bis zum Verbot von rechts-terroristische Organisationen und in haftnahme ihrer Organisatoren.


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