#1

Was man liebt

in Malerei, Bildhauerei und Architektur 22.06.2017 11:22
von Hamlets Gummibärchen (gelöscht)
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Ich liebe unter anderem Robert Motherwell https://ixquick-proxy.com/do/spg/show_pi...3c76d256e2dadb4, und beizeiten, wenn ich selbst male, muß ich aufpassen, nicht zu seinem Kopisten und Epigonen wu werden.


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#2

RE: Was man liebt

in Malerei, Bildhauerei und Architektur 22.06.2017 21:19
von Luftdrache (gelöscht)
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Eine Bewundernswerte Fähigkeit, das Malen.


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#3

RE: Was man liebt

in Malerei, Bildhauerei und Architektur 22.06.2017 21:51
von Anthea | 12.404 Beiträge

Zitat von Luftdrache im Beitrag #2
Eine Bewundernswerte Fähigkeit, das Malen.


Ja, finde ich auch. Dazu fehlt mir das Talent. Ich kann nur das, was ich vor meinem "geistigen Auge" sehe, mit Worten beschreiben.


Welch triste Epoche, in der es leichter ist, ein Atom zu zertrümmern als ein Vorurteil!
Albert Einstein
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#4

RE: Was man liebt

in Malerei, Bildhauerei und Architektur 22.06.2017 21:57
von Till (gelöscht)
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Beim Zappen bleibe ich manchmal auf ARD alpha bei Bob Ross hängen. Nicht, dass seine Landschaftsbilder das Non-plus-ultra wären (die einen nennen sie idyllisch, die anderen kitschig), aber wie er die Gemälde quasi vom Hintergrund zum Vordergrund entstehen lässt (und dabei immer schon das Resultat vor Augen haben muss), dem zuzuschauen finde ich faszinierend - und entspannend.


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#5

RE: Was man liebt

in Malerei, Bildhauerei und Architektur 22.06.2017 22:21
von Luftdrache (gelöscht)
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Zitat von Anthea im Beitrag #3
Ja, finde ich auch. Dazu fehlt mir das Talent. Ich kann nur das, was ich vor meinem "geistigen Auge" sehe, mit Worten beschreiben.


Interessant. Das mit dem fehlenden Talent und der Bewunderung zu schreiben, habe ich selbst gerade überlegt. Vielleicht bewundert man besonders die Dinge, die man selbst nicht so gut kann?


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#6

RE: Was man liebt

in Malerei, Bildhauerei und Architektur 22.06.2017 22:32
von Anthea | 12.404 Beiträge

Zitat von Luftdrache im Beitrag #5
Zitat von Anthea im Beitrag #3
Ja, finde ich auch. Dazu fehlt mir das Talent. Ich kann nur das, was ich vor meinem "geistigen Auge" sehe, mit Worten beschreiben.


Interessant. Das mit dem fehlenden Talent und der Bewunderung zu schreiben, habe ich selbst gerade überlegt. Vielleicht bewundert man besonders die Dinge, die man selbst nicht so gut kann?


Ich bewundere kreative Menschen, auch wenn vielleicht deren Endprodukte nicht meinen persönlichen Geschmack treffen. Aber ich finde es ganz wichtig, sich auszudrücken zu können. Und in einem Bild, einer Komposition, einer Geschichte findet sich ein Teil der Seele des Erstellers.


Welch triste Epoche, in der es leichter ist, ein Atom zu zertrümmern als ein Vorurteil!
Albert Einstein


zuletzt bearbeitet 22.06.2017 22:32 | nach oben springen

#7

RE: Was man liebt

in Malerei, Bildhauerei und Architektur 23.06.2017 08:34
von Hamlets Gummibärchen (gelöscht)
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Vielleicht geht es nicht darum, was man liebt, sondern darum, was etwas in einem wach ruft. Ein Beispiel: ich bin bestimmt kein Fan von Böcklin - der mit seinen Nixen, Nereiden ist mir viel zu schwülstig. Aber sein Bild "Die Toteninsel"

https://de.wikipedia.org/wiki/Die_Toteninsel
https://de.wikipedia.org/wiki/Die_Toteni...te_Leipzig).jpg

ruft manche Fragen in mir wach, regt mich zum Denken an. Ist Totsein so idyllisch? Muß der Tod sich beizeiten in ein Refugium zurückziehen, um Kraft zu schöpfen für seine schweren Job? Möchte ich auf dieser Insel leben? Ist der Tod ein Freund? Ist die weiße Gestalt im Boot vor der Insel der Tod, der sich verhüllt? Etcetra pp.

Ich führte oben in einem früheren Posting in diesem Thread Motherwell an. Ihn liebe ich. Ganz impulsiv. Böcklin und z.B. auch Füsslis "Das Nachtmahr" http://blog.staedelmuseum.de/bild-des-mo...slis-nachtmahr/ rühren an meine Ängste, meine Sehnsüchte, meine Gedanken, aber ich liebe sie nicht.



zuletzt bearbeitet 23.06.2017 08:37 | nach oben springen

#8

RE: Was man liebt

in Malerei, Bildhauerei und Architektur 23.06.2017 11:22
von Nerd | 14 Beiträge

Hab gestern vor dem Einschlafen noch drüber nachgedacht:

Bei mir ist es das Wasser(vorzüglich in der Form, wo man hinein gehen kann), Pferde, Sperlinge und Improvisation in der Musik.


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#9

RE: Was man liebt

in Malerei, Bildhauerei und Architektur 23.06.2017 12:08
von Anthea | 12.404 Beiträge

Zitat von Hamlets Gummibärchen im Beitrag #7
Vielleicht geht es nicht darum, was man liebt, sondern darum, was etwas in einem wach ruft. Ein Beispiel: ich bin bestimmt kein Fan von Böcklin - der mit seinen Nixen, Nereiden ist mir viel zu schwülstig. Aber sein Bild "Die Toteninsel"

https://de.wikipedia.org/wiki/Die_Toteninsel
https://de.wikipedia.org/wiki/Die_Toteni...te_Leipzig).jpg

ruft manche Fragen in mir wach, regt mich zum Denken an. Ist Totsein so idyllisch? Muß der Tod sich beizeiten in ein Refugium zurückziehen, um Kraft zu schöpfen für seine schweren Job? Möchte ich auf dieser Insel leben? Ist der Tod ein Freund? Ist die weiße Gestalt im Boot vor der Insel der Tod, der sich verhüllt? Etcetra pp.

Ich führte oben in einem früheren Posting in diesem Thread Motherwell an. Ihn liebe ich. Ganz impulsiv. Böcklin und z.B. auch Füsslis "Das Nachtmahr" http://blog.staedelmuseum.de/bild-des-mo...slis-nachtmahr/ rühren an meine Ängste, meine Sehnsüchte, meine Gedanken, aber ich liebe sie nicht.



All das, was du anführst, fasziniert mich auf eine ganz besondere Weise.
Man muss "einsinken" können in ein Bild. Man muss darin leben und fühlen.
Mir z.B. gefällt "Das Nachtmahr" gut. Mag daran liegen, dass ich Mythologie liebe. Und einen bestimmten "Horror", der sich an dem "Unerklärlichen" der Frage "gibt es so etwas" nährt.


"Welch triste Epoche, in der es leichter ist, ein Atom zu zertrümmern als ein Vorurteil!"
Albert Einstein
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#10

RE: Was man liebt

in Malerei, Bildhauerei und Architektur 26.06.2017 08:52
von thunibert (gelöscht)
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Der Tod ist das was uns auf alle Fälle begegnet. Alle Menschen beschäftigen sich damit und jeder auf seine Weise. Die düstere Projektion der Urversion erscheint heller, etwas freundlicher, in der Folgeversion. Dass dadurch das mystische, in den Hintergrund tritt, kann man nicht behaupten.


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#11

RE: Was man liebt

in Malerei, Bildhauerei und Architektur 26.06.2017 11:11
von Hamlets Gummibärchen (gelöscht)
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Zitat von thunibert im Beitrag #10
Der Tod ist das was uns auf alle Fälle begegnet. Alle Menschen beschäftigen sich damit und jeder auf seine Weise. Die düstere Projektion der Urversion erscheint heller, etwas freundlicher, in der Folgeversion. Dass dadurch das mystische, in den Hintergrund tritt, kann man nicht behaupten.

Die Tatsache des Todes ist, was einem schon bei Lebzeiten begegnet -"mitten im Leben sind wir wir vom Tod umfangen" - und was man vorher nicht ergründen kann. Um es brutal zu sagen: es ist die Frage zwischen "Das war es dann wohl" und "das kann es wohl nicht sein, mit mir geht es irgendwie weiter". Dazwischen muß man sich entscheiden, und jede derartige Entscheifdung liegt eigentlich aiußerhalb jeder Diskutierbarkeit.



zuletzt bearbeitet 26.06.2017 11:12 | nach oben springen

#12

RE: Was man liebt

in Malerei, Bildhauerei und Architektur 26.06.2017 11:49
von thunibert (gelöscht)
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Die "Toteninsel" ist ja doch die Visualisierung einer Todesvision in einem sehr eingegrenzten Bereich (die Insel, groß oder eher klein) beschreibt die Größe (Zeit) eines Lebens. Der Soldat, der mit 18 Jahren schon getötet wird und leben wollte, mit seiner eher kleinen Insel und der Greis, der in hohem Alter eine Erlösung im Tod sieht, das sind extreme Gegensätze. Das zu meiner Sicht auf die Arbeit des Malers.

"Das war es dann wohl" und "das kann es wohl nicht sein, mit mir geht es irgendwie weiter" mit diesen Gedanken geht man um, wenn der Tod zur falschen Zeit kommt oder wenn man ihn ohne die Chance zur Gegenwehr annehmen muss. Mit eben diesen Bildern geht jeder Mensch auf seine Weise um, der Maler kann sie visualisieren und wir Betrachter finden den Zugang auf unsere, sehr persönliche Weise, oder eben auch nicht.


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#13

RE: Was man liebt

in Malerei, Bildhauerei und Architektur 26.06.2017 12:30
von Hamlets Gummibärchen (gelöscht)
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Zitat von thunibert im Beitrag #12
Die "Toteninsel" ist ja doch die Visualisierung einer Todesvision in einem sehr eingegrenzten Bereich (die Insel, groß oder eher klein) beschreibt die Größe (Zeit) eines Lebens. Der Soldat, der mit 18 Jahren schon getötet wird und leben wollte, mit seiner eher kleinen Insel und der Greis, der in hohem Alter eine Erlösung im Tod sieht, das sind extreme Gegensätze. Das zu meiner Sicht auf die Arbeit des Malers.

"Das war es dann wohl" und "das kann es wohl nicht sein, mit mir geht es irgendwie weiter" mit diesen Gedanken geht man um, wenn der Tod zur falschen Zeit kommt oder wenn man ihn ohne die Chance zur Gegenwehr annehmen muss. Mit eben diesen Bildern geht jeder Mensch auf seine Weise um, der Maler kann sie visualisieren und wir Betrachter finden den Zugang auf unsere, sehr persönliche Weise, oder eben auch nicht.
Je älter man wird, desto näher rückt man dem "Das war es dann wohl" und beginnt es zu akzeptieren. Ich bin 69, und wenn mich morgen der Blitz auf der Toilette - ich hätte es gerne drastischer ausgedrückt, aber es gibt bestimmt auch hier einen Benimmfilter - treffen würde, dann wäre es dann so. Ich habe das Gefühl, ein langes und - da ich in 39 Jahre in einer glücklichen - glücklich bedeutet nicht komplikationslos, sondern die beiderseitige Fähigkeit, Komplikationen ausleben und bewältigen zu können - Beziehung leben durfte, also ein glückliches Leben führen durfte, wäre ich einverstanden. Nur: es soll schnell gehen. Ich habe keine Angst vorm Totsein, aber viel Angst vorm Tod werden. Ich mußte schließlich erleben, wie meine Mutter drei Jahre vor sich hin starb.


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#14

RE: Was man liebt

in Malerei, Bildhauerei und Architektur 26.06.2017 12:38
von thunibert (gelöscht)
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Es spricht doch aber nichts dagegen, noch ein Stück vom Glück so lange zu bewahren bis es dann eben sein muss. Hierzu hat mein "Lieblingspoet" Reinhard Mey in diesem Lied Gedanken zu Glück und sterben verfasst:

https://www.youtube.com/watch?v=1zpr9Tr4Xag



zuletzt bearbeitet 26.06.2017 12:43 | nach oben springen

#15

RE: Was man liebt

in Malerei, Bildhauerei und Architektur 03.07.2017 17:22
von antenna (gelöscht)
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Fuer mich sind die Bilder von Nabil Anani "Seelennahrung". Jedenfalls viele von ihm.
Die Ausdruckkraft der Farbwirkung seiner Bilder finde ich bemerkenswert.



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