#16

RE: Fleischkonsum

in Die Grünen 18.03.2018 09:28
von woipe (gelöscht)
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Zitat von Findus im Beitrag #15
Zitat von Jackdaw im Beitrag #8
Zitat von antenna im Beitrag #5
[…] ein Umdenken sollte uns unsere Gesundheit und unser Klima wert sein.
Gesund ist eher eine ausgewogene Mischkost; völliger Verzicht auf Fleisch bewirkt eher Mangelerscheinungen. Und wenn der Mensch wirklich vorhätte, möglichst wenig auf's Klima zu nehmen, würde er sich nicht in der Menge fortpflanzen, wie dies weltweit immer noch geschieht.


Nicht zwingend. Solange eine vegetarische (nicht vegane!) Ernährung bewusst erfolgt und auf das Ei als tierisches Produkt nicht verzichtet wird, braucht man sich um Mangelerscheinungen keine Sorge machen.


meine rede. es erfordert dann halt auch etwas mehr beschäftigung mit dem thema nahrungsaufnahme - inhaltlich wie auch vom faktor zeit her...


"nichts habe ich mir fester zum grundsatz gemacht, als meine lebensführung nicht nach euren vorurteilen zu gestalten." seneca
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#17

RE: Fleischkonsum

in Die Grünen 18.03.2018 09:28
von Jackdaw | 454 Beiträge

Wie dergleichen Gedankenspiele doch offenbaren, dass […]

Zitat von woipe im Beitrag #13
[…] vegetarier […]
[…] vor allem eines im Sinn haben: Den kulturanthropologischen Rückschritt zum kräuter- und beerensammelnden Steinzeitmenschen. Denn irgendwie müsste dem, der einen wie weiter oben im Thread getätigten Vorschlag äußert, klar sein, dass es bedeutete, dass so letztlich nur ein Überlebensrecht besitze, der auch über Grundbesitz verfügt, und dies zudem in jener Größenordnung, die er auch zu bewirtschaften vermag, und die über entsprechend fruchtbares Klima und ebensolche Bodenbeschaffenheit verfügt.
Zugleich würde die - wie dargestellt - autarke Lebensmittelversorgung so manchen selbst bei besten Voraussetzungen kaum jemanden wirklich ernähren, weil die so aufgeteilte Landoberfläche (jeder in seinem eigenen Gärtlein) jeweils zu kleinteilig wäre, um eine Einzelperson (oder eine Sippe) zu ernähren, zumal in ausgewogener und abwechslungsreicher Speisenzusammenstellung; auch Handel und Handwerk wären praktisch nicht mehr möglich, weil Bodenbearbeitung und Verteidigung der eigenen Parzelle gegen Schnecken, Kaninchen, saatfressende Vögel etc. und natürlich den eigenen Tisch um gestohlene erntereife Feldfrüchte doch recht zeitaufwändig wären.
Da sieht man mal, welche Blindheit selbst mit der angeblich so gesundheitsfördernden Pflanzenkost droht.


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#18

RE: Fleischkonsum

in Die Grünen 18.03.2018 09:39
von Findus (gelöscht)
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Die kapitalistische Wirtschaft ist Anpassungsfähig. Wenn Fleisch out ist und pflanzliche Nahrung stärker gefordert wird, werden sich die Unternehmen der Lebensmittelindustrie und der Agrarwirtschaft anpassen. Die Umstellung auf fast rein pflanzliche Ernährung bedeutet schließlich nicht, dass Wirtschaftssystem zu ändern.
Nein Jackdaw, bei deiner Argumentation mag ich nicht mitgehen.



zuletzt bearbeitet 18.03.2018 09:52 | nach oben springen

#19

RE: Fleischkonsum

in Die Grünen 18.03.2018 09:58
von Hamlets Gummibärchen (gelöscht)
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Zitat von Findus im Beitrag #18
PS: Den bekannten Studien nach ist die Intelligenz von Vegetariern im Mittel höher als die von Fleischkonsumenten.
Sag´s nochmal: Es klingt so schön.

Tatsache aber ist: der Mensch ist ein Gemischtwarenfresser. Ich esse sehr wenig Fleisch. Und wenn, eher welches, dem man seinen Fleischcharakter nicht mehr so einsieht.Ich liebe französische Salami, Rinderfilet, wenn meine Frau es zubereitet, und Tatar. Sperr mich in eine Zelle mit einer Schweinshaxe, und ich ziehe das Verhungern vor.


"Bosheit, mein Herr, ist der Geist der Kritik, und Kritik bedeutet den Ursprung des Fortschritts und der Aufklärung" (Thomas Mann, Der Zauberberg)

Man kann aus keiner Mücke einen Elefanten machen, aber jeden Elefanten zur Schnecke.
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#20

RE: Fleischkonsum

in Die Grünen 18.03.2018 10:02
von Jackdaw | 454 Beiträge

Zitat von Findus im Beitrag #18
[…] Wenn Fleisch out ist und pflanzliche Nahrung stärker gefordert wird, werden sich die Unternehmen der Lebensmittelindustrie und der Agrarwirtschaft anpassen. […]
Wenn, wie hier eben noch gefordert, ein jeder auf eigener Scholle seinen Salat zu ziehen gezwungen ist, wird niemand mehr Zeit haben, einer anderen Arbeit nachzugehen… und die allgemeine Klimahysterie treibt ja auch schon wieder neue Blüten, indem jetzt die Landwirtschaft als erheblich zur Emission von Treibhausgasen beitragend ausgemacht wird. Zwar wird man die Landwirtschaft nicht völlig verbieten können, aber man wird sie mit "Umweltauflagen", Nachweispflichten und bürokratischen Hürden belasten, bis die meisten Noch-Landwirte um ihre Existenz gebracht sind.


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#21

RE: Fleischkonsum

in Die Grünen 18.03.2018 10:03
von Findus (gelöscht)
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Das hat etwas mit deinen Vorräten an B6 und B12 zu tun. Schließlich will niemand der Mangelernährung leiden. Aber wie gesagt, Solange auf Ei nicht verzichtet wird, ist die vegetarische Ernährung kein Problem.
Eine rein vegane Ernährung wäre allerdings ohne Vitaminpillen nicht denkbar.

Das Thema heisst ansonsten übrigens nicht "Speisen, die Till liebt". Es ging dir doch eigentlich selbst um eine klimafreundliche und weltweit ausreichende Ernährung.


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#22

RE: Fleischkonsum

in Die Grünen 18.03.2018 10:07
von Findus (gelöscht)
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Zitat von Jackdaw im Beitrag #20
Zitat von Findus im Beitrag #18
[…] Wenn Fleisch out ist und pflanzliche Nahrung stärker gefordert wird, werden sich die Unternehmen der Lebensmittelindustrie und der Agrarwirtschaft anpassen. […]
Wenn, wie hier eben noch gefordert, ein jeder auf eigener Scholle seinen Salat zu ziehen gezwungen ist, wird niemand mehr Zeit haben, einer anderen Arbeit nachzugehen… und die allgemeine Klimahysterie treibt ja auch schon wieder neue Blüten, indem jetzt die Landwirtschaft als erheblich zur Emission von Treibhausgasen beitragend ausgemacht wird. Zwar wird man die Landwirtschaft nicht völlig verbieten können, aber man wird sie mit "Umweltauflagen", Nachweispflichten und bürokratischen Hürden belasten, bis die meisten Noch-Landwirte um ihre Existenz gebracht sind.


Mal ganz ehrlich? Warum sitzt du der Fantasie einer autark bewirtschafteten Scholle auf?
Und das die riesigen Rinderherden schlimmer für das Klima sind als Diesel-Autos ist seit Jahren schon bekannt. Reisanbau ist übrigens auch ein großer CO2-Produzent.
Nachweispflichten und Umweltauflagen finde ich nicht falsch. Sie sollten aber mit angemessenen Aufwand - und vielleicht sogar digital mit dem Tablett - erfüllt werden können.



zuletzt bearbeitet 18.03.2018 10:09 | nach oben springen

#23

RE: Fleischkonsum

in Die Grünen 18.03.2018 10:21
von Jackdaw | 454 Beiträge

Zitat von Findus im Beitrag #22
[…] Warum sitzt du der Fantasie einer autark bewirtschafteten Scholle auf? […]
Es ist keine "Phantasie", sondern die logische Konsequenz der eingangs gestellten Forderung an die Personenkreise, die auf Fleischkonsum nicht zu verzichten bereit sind.

Wer Forderungen solcher Art aufstellt, sollte auch die Folgen bedenken - und wenn ein anderer Gesprächsteilnehmer auf diese hinweist, seine Argumentation überdenken.
Abgesehen davon sollte wohl bekannt sein, dass im Laufe der menschlichen Evolution fleischliche Nahrung früh schon eine gewisse Bedeutung erlangt hat. Diese jetzt aus Gründen des Zeitgeists dogmatisch zu negieren, kann kein sinnvoller Diskussionsanstoß sein.


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#24

RE: Fleischkonsum

in Die Grünen 18.03.2018 10:34
von Findus (gelöscht)
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Den Hinweis auf Evolution - danke. Er enthält seinerseits den Gedanken einer laufenden Weiterentwicklung. Also auch die Anpassung an eine rein pflanzliche Ernährung in einer hochkomplexen postindustriellen Gesellschaft. Damit taugt er zu deiner Argumentation nicht.

Mit Zeitgeist hat eine vegetarische Ernährung auch nicht zwingend etwas zu tun. Es gibt Menschen, die Fleisch einfach nicht mögen und Menschen, die sogar mit einer Fleischunverträglichkeit (Kreuzunverträglichkeit zur Fructoseintoleranz) leben müssen. Und es gibt Menschen, die sich für ein gesundheitsbewusstes Leben entschieden haben.

Ich würde dir eher ein anderes Argument zugestehen, dass Till bereits angedeutet hat: Die Freiheit auch Fleisch und Wurst essen zu dürfen. Wobei ich dir mit Blick auf die berüchtigten Mastbetriebe eher zu wenig, aber dafür qualitativ gutem Fleisch raten würde.


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#25

RE: Fleischkonsum

in Die Grünen 18.03.2018 10:44
von Anthea | 12.404 Beiträge

Solche Überlegungen lassen mich schmunzeln und in der Konsequenz lehne ich diese ab. Da hat sich irgendein Umweltfanatiker mal überlegt "was wäre wenn" und schon nicken manche Zeitgenossen bedeutungsvoll mit dem Kopf und meinen, dass der ja Recht hat.

Und wie viel besser unsere Welt sein könnte, wenn die Menschen sich gewisser Essensfreuden enthalten würden. Kein saftiges Steak, wo es doch Möhrchen und Brokkoli gibt, die zudem noch mühelos im heimischen Garten "beheimatet" sein könnten und keine Weideflächen benötigen würden. Und auch keinen Dreck machen - ade, frische Landluft, wo der Stallgeruch und der Geruch von Dung unweigerlich dazu gehört.

Und was es mit dem Verzicht so auf sich hat, beschrieb Fokus 2013 in einem Artikel: "Der Mensch ist nicht als Vegetarier konzipiert."

https://www.focus.de/gesundheit/ernaehru...aid_954339.html

"Der Verzicht ist eine Wohlstandserscheinung, oft das Demonstrieren eines bestimmten Lebensstils. Nachdem sich der rigide sexuelle Sittenkodex der Großeltern-Generation in den 60er- und 70er-Jahren gelockert hatte, gewannen neue Felder der Moral an Bedeutung. Ob man Tiere essen soll, ist für viele Menschen in der westlichen Welt eine zentrale Gewissensfrage geworden."

Vielleicht kommt irgendwer auf die Idee, dass die "Produktion" neuer Menschen schädlich für unsere Welt ist und man sie sich erst einmal wieder bevölkerungsdichtemäßig regulieren lassen soll. Schon stehen diverse Nachdenkliche stramm und diskutieren das "für und wider".


Auch die Erkenntnisse von Gründen des Hungers in der Welt sind so nicht richtig, falls man Hans A. Pestalozzi Glauben schenkt, der in seinem Buch "Auf die Bäume ihr Affen" dazu über ein Seminar schrieb (Stand 1989):

"[...] Ich musste zum ersten Mal zur Kenntnis nehmen, dass auf der Welt allein an Getreideprodukten derart viel Nahrungsmittel produziert werden, dass jeder Mensch jeden Tag 3000 Kalorien zu sich nehmen könnte. Und trotzdem verhungern täglich 40.000 Kinder. Also gibt es kein Produktionsproblem, wie man uns immer weisgemacht hatte, sondern nur ein Verteilungsproblem. Und Verteilungsprobleme sind immer Machtfragen. Vor allem sine es Fragen des Wirtschaftssystems. Die Mechanismen unseres Systems sorgen dafür, dass die Ware nie dorthin fließt, wo sie gebraucht wird, sondern dorthin, wo das Geld ist. Das Ungleichgewicht wird unweigerlich immer größer...[...]"

Über die Erkenntnisse durch das gleiche Seminar schrieb er:

"An diesen Seminar erfuhr ich auch, zu ersten Mal dass, wenn wir die gesamte Weltbevölkerung auf dem Territorium der USA und Kanadas konzentrieren würden, die Bevölkerungsdichte weniger groß wäre als heute in der BRD. Der Rest der Welt wäre menschenleer [...]"

So sehe ich es, um auf den Intro-Beitrag des Fleischkonsums zurückzukommen, dass dies bitte ein jeder selbst entscheiden möge. Und deswegen lasst euch eure Freude und Lust an einem herrlichen Steak nicht verderben, weil irgendwelche "Grasfresser" ihre Essenskultur als die allgemein richtige hinstellen wollen.
Es gilt immer: Alles in Maßen, allzuviel ist immer ungesund. Das gilt für alle Bereiche.
Aber wenn jetzt bald die herrliche Grillsaison kommt, dann darf es auch schon einmal ein Würstchen mehr sein. Lach*

Chacun à son gout.

Und wenn jemand das mies reden will, dann:



Oder auch haltet ihm das Schild entgegen:



Und bietet ihm dann wegen der Toleranz und des Respekts vor den Geschmäckern und Gelüsten anderer (über Geschmack lässt sich ja bekanntlich gar nicht streiten) ein leckeres Maiskölbchen an.


Um das Herz und den Verstand eines anderen Menschen zu verstehen, schaue nicht darauf, was er erreicht hat, sondern wonach er sich sehnt. (Khalil Gibran)


zuletzt bearbeitet 18.03.2018 13:18 | nach oben springen

#26

RE: Fleischkonsum

in Die Grünen 18.03.2018 12:11
von Jackdaw | 454 Beiträge

Zitat von Findus im Beitrag #24
[…] Damit taugt er zu deiner Argumentation nicht. […]
Das ist schon mal grundsätzlich falsch, denn der Mensch trägt, wie die Forschung längst erkannt hat, jede Menge genetischer Spuren eben dieser Evolution (und der zwischenzeitlich errichten Entwicklungsstände) in sich - so zeigen bereits die Form der Zähne/des Gebisses und der Verdauungstrakt, dass der Mensch niemals zum reinen Pflanzenfresser taugt. Auch wenn Jünger bestimmter Ideologien das noch so gern durchsetzen wollten.


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#27

RE: Fleischkonsum

in Die Grünen 18.03.2018 12:51
von Till (gelöscht)
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Zitat von Jackdaw im Beitrag #8
Gesund ist eher eine ausgewogene Mischkost; völliger Verzicht auf Fleisch bewirkt eher Mangelerscheinungen.
Dann lies mal hier: Patrik Baboumian. ("Die stärksten Tiere sind Pflanzenfresser: Gorillas, Büffel, Elefanten und ich.")

In der Entwicklungsgeschichte des Menschen war es natürlich von Vorteil, Allesfresser zu sein; das ermöglichte ihm, auch unwirtliche Gegenden zu besiedeln. Heute ist Fleischkonsum aus ernährungswissenschaftlicher Sicht nicht mehr notwendig.


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#28

RE: Fleischkonsum

in Die Grünen 18.03.2018 12:55
von Till (gelöscht)
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Zitat von Findus im Beitrag #21
Das Thema heisst ansonsten übrigens nicht "Speisen, die Till liebt".
Was hast du schon wieder für ein Problem?


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#29

RE: Fleischkonsum

in Die Grünen 18.03.2018 12:57
von Till (gelöscht)
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Zitat von Jackdaw im Beitrag #20
Zwar wird man die Landwirtschaft nicht völlig verbieten können, aber man wird sie mit "Umweltauflagen", Nachweispflichten und bürokratischen Hürden belasten, bis die meisten Noch-Landwirte um ihre Existenz gebracht sind.
Das ist Unsinn. Nahrungsmittel werden teurer, aber so lange für alle die gleichen Bedingungen gelten, muss kein Landwirt um seine Existenz fürchten.
Umweltschutz ist nun mal nicht zum Nulltarif zu haben.


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#30

RE: Fleischkonsum

in Die Grünen 18.03.2018 13:00
von Till (gelöscht)
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Zitat von Findus im Beitrag #22
Und das die riesigen Rinderherden schlimmer für das Klima sind als Diesel-Autos ist seit Jahren schon bekannt. Reisanbau ist übrigens auch ein großer CO2-Produzent.
Reisanbau produziert Methan.
Aber egal. Einerseits gibt es auch "umweltfreundlichere" Reissorten, andererseits müssen wir bei der Produktion von Treibhausgasen einfach Prioritäten setzen.


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