#1

Schulfach – der moderne Alltags-„Knigge“

in Schule und Bildung 08.08.2018 12:14
von Anthea | 12.414 Beiträge

Ohne mich in das Gejammer der älteren Generation einbringen zu wollen in der Art: Früher war alles besser – so komme ich doch nicht umhin festzustellen, dass es mit Anstand und Benehmen als Grundlagen eines zwischenmenschlichen funktionierenden Umgangs miteinander bei der jungen Generation nicht gut bestellt ist.

Vor einiger Zeit gab es schon einmal Bestrebungen, so etwas wie ein Fach „Gutes Benehmen“ einzuführen. Dagegen sprachen sich dann Leute aus, die der Meinung waren, dass eine solche Vermittlung von „Umgangskultur“ Sache des Elternhauses sei. Ja, schon, aber wenn das Elternhaus eines der Art „Flodder“ ist?

Denn „Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr.“ Was im Bezug meint, dass offensichtlich viele Eltern überfordert sind. Oder auch nicht übermitteln können, was sie selbst nicht gelernt haben…Sollte dann nicht die Schule eingreifen? Und solch Wichtiges vermitteln?

Unsere „Ellenbogengesellschaft“ findet natürlich einige Sachen lästig. Ich erinnere an Vorstellungen einiger, die die Kopfnoten im Zeugnis wie „Betragen“ abgeschafft wissen wollten. Weil da eine schlechte Note im späteren Leben bei Vorstellungen z.B. nur hinderlich sein würde... Ja, aber...

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Um das Herz und den Verstand eines anderen Menschen zu verstehen, schaue nicht darauf, was er erreicht hat, sondern wonach er sich sehnt. (Khalil Gibran)
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#2

RE: Schulfach – der moderne Alltags-„Knigge“

in Schule und Bildung 08.08.2018 16:59
von moorhuhn | 1.486 Beiträge

"Denn „Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr.“ Was im Bezug meint, dass offensichtlich viele Eltern überfordert sind. Oder auch nicht übermitteln können, was sie selbst nicht gelernt haben…Sollte dann nicht die Schule eingreifen? Und solch Wichtiges vermitteln?" (Anthea)

Ich glaube, mich zu erinnern, dass dieses Thema hier schon mal diskutiert wurde, egal, schreib ich halt noch mal, dass ein friedvolles und höfliches Miteinander ein "schulimmanentes" Unterrichtsfach ist. In jedem Fach haben Höflichkeit, Respekt, Einhaltung von Regeln und grundlegende Kulturtechniken ihren Platz, bzw. wird an der Verinnerlichung gearbeitet. Egal, ob Frontalunterricht oder Gruppenarbeit, es geht doch gar nicht ohne! Darüberhinaus gibt es zahlreiche thematische Konzepte, Lehrplanvorgaben, Projekte etc, die auf der Basis von konkreten Fallbeispielen die soziale Kompetenz der Kinder fördern und stärken.
Und ja, Eltern haben die primäre Erziehungs-und Fürsorgehohheit, wenn ihre Kinder in die Schule kommen, ist der Grundstein zur Werte- und Normenausprägung gelegt, den die Schule nur weiter ausbauen, nicht aber durch Benimmunterricht umswitschen kann.
Allenfalls wäre es angebracht, werdenden Eltern einen solchen Unterricht zu erteilen.


Der frühe Vogel kann mich mal !
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#3

RE: Schulfach – der moderne Alltags-„Knigge“

in Schule und Bildung 08.08.2018 17:10
von Anthea | 12.414 Beiträge

Stimmt, moorhuhn, bei "Gewalt in der Schule" kam das zur Sprache.
Ich stieß nur heute auf einen Text von mir, der sich speziell anderorten dieses Themas gewidmet hatte. Und da dachte ich so vor mich hin , dass man es mal wieder in den Fokus stellen könnte.

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Um das Herz und den Verstand eines anderen Menschen zu verstehen, schaue nicht darauf, was er erreicht hat, sondern wonach er sich sehnt. (Khalil Gibran)
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#4

RE: Schulfach – der moderne Alltags-„Knigge“

in Schule und Bildung 08.08.2018 18:46
von gun0815 (gelöscht)
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Heute findet in der Schule kaum noch "Erziehung" statt. Ist von einigen Eltern auch nicht gewünscht. Da brauchen wir nicht mal zu den "Flodders" zu schauen. Antiautoritäre Eliteeltern sind da wesentlich nerviger*

Benehmen der jüngsten Generation ist ein Spiegel der aktuellen Gesellschaft. In so fern sollte man sich lieber über den Zustand unserer Gesellschaft machen, als darüber zu diskutieren, wie man Kindern in der Schule ein Fach präsentiert, für das eh keine Lehrer vorhanden sind.

mfg


Wer in Grenzen denkt, denkt begrenzt!


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#5

RE: Schulfach – der moderne Alltags-„Knigge“

in Schule und Bildung 08.08.2018 18:57
von Findus (gelöscht)
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Ich muss dich hochgradig enttäuschen, lieber Gun.
Dieser Tage darf der autoritative Erziehungsstil als am verbreitetsten gelten. Emotionale Wärme, aber hohe Kontrolle. Man könnte sagen: Der Prototyp von Erziehung für die heutigen Helikopter-Eltern.
Und trotzdem - oder vielleicht auch wegen der kontrollierenden Elemente der Erziehung - befinden sämtliche Vorschreiben die junge Generation als unhöflich. Das ist so paradox, dass es mich ein wenig schmunzeln lässt.

Auf der anderen Seite gibt es laisser-faire Erziehung - wenn du so willst, die Nicht-Erziehung - in anderen Familien. Das bringt natürlich ebenfalls deutliche Probleme mit sich.

Du, lieber Gun, hast schlicht den Begriff der anti-autoritären Erziehung nicht verstanden, die Regeln und Grenzen kennt, dem Kind aber insgesamt große partizipative Freiräume einräumt.

Was wirklich als gut und richtig gelten kann, dass müssen sich Erziehende selbst beantworten.


Aber zurück zu Anthea Kern-Frage. Knigge-Unterricht - was versprichst du dir davon? Und müsste der Knigge nicht auch ein kleines Stück an das Heute angepasst werden?



zuletzt bearbeitet 08.08.2018 19:02 | nach oben springen

#6

RE: Schulfach – der moderne Alltags-„Knigge“

in Schule und Bildung 08.08.2018 19:15
von moorhuhn | 1.486 Beiträge

Der frühe Vogel kann mich mal !
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#7

RE: Schulfach – der moderne Alltags-„Knigge“

in Schule und Bildung 08.08.2018 19:33
von Findus (gelöscht)
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Was amüsiert dich so gut, Moorhuhn?


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#8

RE: Schulfach – der moderne Alltags-„Knigge“

in Schule und Bildung 08.08.2018 19:35
von moorhuhn | 1.486 Beiträge

"Benehmen der jüngsten Generation ist ein Spiegel der aktuellen Gesellschaft. In so fern sollte man sich lieber über den Zustand unserer Gesellschaft machen, als darüber zu diskutieren, wie man Kindern in der Schule ein Fach präsentiert, für das eh keine Lehrer vorhanden sind. " (gun)


Der frühe Vogel kann mich mal !
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#9

RE: Schulfach – der moderne Alltags-„Knigge“

in Schule und Bildung 08.08.2018 19:37
von Findus (gelöscht)
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Oh


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#10

RE: Schulfach – der moderne Alltags-„Knigge“

in Schule und Bildung 08.08.2018 19:42
von moorhuhn | 1.486 Beiträge

Zitat von Findus im Beitrag #5
Ich muss dich hochgradig enttäuschen, lieber Gun.
Dieser Tage darf der autoritative Erziehungsstil als am verbreitetsten gelten. Emotionale Wärme, aber hohe Kontrolle. Man könnte sagen: Der Prototyp von Erziehung für die heutigen Helikopter-Eltern.
Und trotzdem - oder vielleicht auch wegen der kontrollierenden Elemente der Erziehung - befinden sämtliche Vorschreiben die junge Generation als unhöflich. Das ist so paradox, dass es mich ein wenig schmunzeln lässt.




Helikoptereltern geht es nicht um "gutes Benehmen" a la Knigge, dahingehend findet oft wenig bis keine Kontrolle statt. Vielmehr demonstriert diese Spezis ihren Kindern meistens, wie man am besten und schnellsten mit dem A...an die Wand kommt.


Der frühe Vogel kann mich mal !
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#11

RE: Schulfach – der moderne Alltags-„Knigge“

in Schule und Bildung 08.08.2018 20:23
von Findus (gelöscht)
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Sehr umgangssprachlich dargestellt. Helikopter-Eltern sind oftmals ja Mittelschichtseltern. Meinst du, dass die sich so sehen, Moorhuhn?
Oder wie finden wir den Anschluss zurück zum Thema? Andererseits, Erziehungsstile sind fast schon interessanter als Graf Knigge



zuletzt bearbeitet 08.08.2018 20:28 | nach oben springen

#12

RE: Schulfach – der moderne Alltags-„Knigge“

in Schule und Bildung 08.08.2018 20:55
von Anthea | 12.414 Beiträge

Zitat von Findus im Beitrag #11
Erziehungsstile sind fast schon interessanter als Graf Knigge Kichern]


Stimmt. ;-) Aber wem der Knigge nicht gefällt, der kann ja die Frau von Pappritz nehmen.
Meine Mutter hielt so große Stücke auf diese. ;-)))

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Um das Herz und den Verstand eines anderen Menschen zu verstehen, schaue nicht darauf, was er erreicht hat, sondern wonach er sich sehnt. (Khalil Gibran)
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#13

RE: Schulfach – der moderne Alltags-„Knigge“

in Schule und Bildung 08.08.2018 20:59
von Findus (gelöscht)
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Wer ist das?


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#14

RE: Schulfach – der moderne Alltags-„Knigge“

in Schule und Bildung 08.08.2018 22:52
von Anthea | 12.414 Beiträge

Zitat von Findus im Beitrag #13
Wer ist das?


Lach*

Erica Pappritz (* 25. Juni 1893 in Lissa; † 4. Februar 1972 in Bonn) war in der Adenauer-Ära stellvertretende Protokollchefin im Auswärtigen Amt und löste in den 1950er und 1960er Jahren eine Diskussion der Etikette aus, die sie der Bonner Republik zu verordnen suchte. Quelle: Wikipedia

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Um das Herz und den Verstand eines anderen Menschen zu verstehen, schaue nicht darauf, was er erreicht hat, sondern wonach er sich sehnt. (Khalil Gibran)
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#15

RE: Schulfach – der moderne Alltags-„Knigge“

in Schule und Bildung 08.08.2018 22:55
von Gelöschtes Mitglied
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Zitat von Anthea im Beitrag #1
Ohne mich in das Gejammer der älteren Generation einbringen zu wollen....

Warum tust du es dann?

"Was Hänschen nicht lernt....." ist so was von überholt - bekannt ist, dass wir bis ins hohe Alter hinein in der Lage sind zu lernen. Wir müssen nur wollen. Der Aufwand im Alter steigt, aber das grundlegende Vermögen ist da.

"Die Sitten verrohen" ist auch eine Scheinwirklichkeit. Da hat doch vieles mit Kultur zu tun. Ganz gewiss sind Chinesen ein Volk mit viel Kultur - und dennoch wirkt auf den normalen Mitteleuropäer vieles, was man dort im Alltag erleben kann, ziemlich an jedem Knigge vorbei. Das Rotzen auf die Straße, das Schneuzen, die Esskultur, die Kultur des sich durchboxens, wenn man eine S-Bahn benutzt, die Smartphone-Nutzung, dem gegenüber "unsere Jugend" noch brave Old-Fashioned People sind - all das ist in einigen Gegenden Chinas völlig normal - gehört zu deren Kultur, zu deren Knigge.
Umgekehrt sind Chinesen ziemlich leicht mit westlich geübten Standards aus der Reserve zu locken. Die Nutzung eines Papiertaschentuches am Tisch.....ist ziemlich verpönt......

Nein - ich halte das, was du beobachtest und schilderst für das alte Phänomen, dass älter werdende Menschen (und älter werden beginnt schon recht früh in jungen Jahren) gegenüber denen die Nachkommen ein Wahrnehmungsdefizit haben.


„Die Jugend achtet das Alter nicht mehr, zeigt bewusst ein ungepflegtes Aussehen, sinnt auf Umsturz, zeigt keine Lernbereitschaft und ist ablehnend gegen übernommene Werte“ (Keller, 1989, ca. 3000 v. Chr., Tontafel der Sumerer).

„Unsere Jugend ist heruntergekommen und zuchtlos. Die jungen Leute hören nicht mehr auf ihre Eltern. Das Ende der Welt ist nahe“ (Keilschrifttext, Chaldäa, um 2000 v. Chr.)

„Die heutige Jugend ist von Grund auf verdorben, sie ist böse, gottlos und faul. Sie wird niemals so sein wie die Jugend vorher, und es wird ihr niemals gelingen, unsere Kultur zu erhalten“ (Watzlawick, 1992, ca. 1000 v. Chr., Babylonische Tontafel).

„Denn der Sohn verachtet den Vater, die Tochter steht wider die Mutter, die Schwiegertochter wider die Schwiegermutter“ (Micha 7, Altes Testament um 725 v. Chr.)

„Nicht ist der Vater dem Kind, das Kind dem Vater gewogen – Nicht ist der Bruder lieb, wie er doch früher gewesen; bald versagen sie selbst den greisen Eltern die Ehrfurcht“ (Hesoid, vor 700 v. Chr.)

„Die Kinder von heute sind Tyrannen. Sie widersprechen ihren Eltern, kleckern mit dem Essen und ärgern ihre Lehrer“ (Sokrates, 470-399 v.Chr.)

„Die Jugend von heute liebt den Luxus, hat schlechte Manieren und verachtet die Autorität. Sie widersprechen ihren Eltern, legen die Beine übereinander und tyrannisieren ihre Lehrer. (Sokrates, 470-399 v.Chr.)

„[…] die Schüler achten Lehrer und Erzieher gering. Überhaupt, die Jüngeren stellen sich den Älteren gleich und treten gegen sie auf, in Wort und Tat“ (Platon, 427-347 v. Chr.)

„Was nun zunächst die jungen Leute angeht, so sind sie heftig in ihrem Begehren und geneigt, das ins Werk zu setzen, wonach ihr Begehren steht. Von den leiblichen Begierden sind es vorzugsweise die des Liebesgenusses, denen sie nachgehen, und in diesem Punkt sind sie alle ohne Selbstbeherrschung. […] zornmütig und leidenschaftlich aufwallend in ihrem Zorne. Auch sind sie nicht imstande, ihren Zorn zu bemeistern, denn aus Ehrgeiz ertragen sie es nicht, sich geringschätzig behandelt zu sehen, sondern sie empören sich, sobald sie sich beleidigt glauben. Auch hoffnungsreich sind sie, denn das Feuer, das dem Zecher der Wein gibt, haben die Jünglinge von der Natur […] sie tun alles eben zu sehr, sie lieben zu sehr und hassen zu sehr, und ebenso in allen anderen Empfindungen. Wenn ich die junge Generation anschaue, verzweifle ich an der Zukunft der Zivilisation“ (Aristoteles, 384-322 v. Chr.)

„Ich habe überhaupt keine Hoffnung mehr in die Zukunft unseres Landes, wenn einmal unsere Jugend die Männer von morgen stellt. Unsere Jugend ist unerträglich, unverantwortlich und entsetzlich anzusehen“ (Aristoteles, 384-322 v. Chr.)

„[…] bartlosen Jüngling, für Mahnworte harthörig, großspurig im Geldausgeben, hoch hinausstrebend, rasch im Begehren“ (Horaz, um 30 v. Chr.)

„[…] auf ihrem Höhepunkt kennt die Jugend nur die Verschwendung, ist leidenschaftlich dem Tanze ergeben und bedarf somit wirklich eines Zügels. Wer nicht dieses Alter nachdrücklich unter seiner Aufsicht hält, gibt unmerklich der Torheit die beste Gelegenheit zu bösen Streichen […] Unmäßigkeit im Essen, sich vergreifen am Geld des Vaters, Würfelspiel, Schmausereien, Saufgelage, Liebeshändel mit jungen Mädchen, Schändung verheirateter Frauen“ Als Gegenmaßnahme wird empfohlen „Hoffnung auf Ehre und Furcht vor Strafe […]. Diejenigen aber, die gegen alle tadelnden Vorstellungen taub sind, muß man durch das Joch der Ehe zu fesseln versuchen“ (Plutarch, ca. 45-125 n.Chr.)

„[…] daß man die Flammen der jugendlichen Leidenschaft nur mit Hilfe der klösterlichen Aufsicht und einer strengen Disziplin besiegen könne“ (Gregor von Tours, um 580 n. Chr.)

„[…] wenn der Knabe ins Jünglingsalter tritt, so hat er auch dann, weil sich dieses Alter ebenso leicht dem Bösen zuneigt, den Zügel der Zucht nötig“ (Vincent von Beauvais, 1250)

„Die Welt macht schlimme Zeiten durch. Die jungen Leute von heute denken an nichts anderes als an sich selbst. Sie haben keine Ehrfurcht vor ihren Eltern oder dem Alter. Sie sind ungeduldig und unbeherrscht. Sie reden so, als wüßten sie alles, und was wir für weise halten, empfinden sie als Torheit. Und was die Mädchen betrifft, sie sind unbescheiden und unweiblich in ihrer Ausdrucksweise, ihrem Benehmen und ihrer Kleidung“ (Mönch Peter, 1274)

„Der grenzenlose Mutwille der Jugend ist ein Zeichen, daß der Weltuntergang nah bevorsteht“ (nach Melanchton, um 1530)

„Das Sittenverderben unserer heutigen Jugend ist so groß, dass ich es unmöglich länger bei derselben aushalten kann. Ja, oft geschieht es, dass die nicht in Schranken gehaltene oder nicht gebührend ausgetriebene Zuchtlosigkeit eines einzigen Jünglings von ungesunder Triebkraft und verdorbenen Auswüchsen auch die übrigen noch frischen und gesunden Pflanzen ansteckt“ (ein Schulmeister 18. Jh.)

„Immer wieder wird die Wirksamkeit der Volksschule bei dem zunehmenden Sittenverfall diskutiert oder die immer lauter werdenden Klagen über die zunehmende Rohheit und Verwilderung unserer Jugend, besonders der erwachsenen Dorfjugend, erörtert“ (Allgemeine Schulzeitung, Darmstadt 1826)

„Es ist die Wahrnehmung gemacht worden, daß bei der Schuljugend die früher kundgegebene Anständigkeit und das sittliche Benehmen […] mehr und mehr verschwinde“ (Regierungsbericht, 1852)

„[…] knapp 50 % aller Lehrlinge zeigen mangelhafte oder stark defizitäre Leistungen in der Mathematik“ (DIHK, 1965)

Zusätzlich bemängeln unsere Gesellschaft und die Wirtschaft eine allgemeine Abnahme von Wert- und Moralvorstellungen, sowie fehlende soziale und personale Kompetenzen (vgl. DIHK, 2010)

„Fehlende Disziplin, mangelnde Leistungsbereitschaft, geringe Belastbarkeit – die Azubis machen unseren Unternehmen Sorgen“ (DIHK-Chef Hans Heinrich Driftmann 2011)

„Auszubildende – faul, ohne Disziplin, kein Interesse. Jedes zweite Unternehmen klagt über mangelnde Disziplin und Belastbarkeit sowie fehlende Leistungsbereitschaft und Motivation. Jedes dritte bemängelt die Umgangsformen der Bewerber.“ (Die Welt, 21.8.2014 Zitat zur neuen DIHK Umfrage „Ausbildungsfähigkeit“)



Wenn man also in solche Wahrnehmungsfallen tappt, ist das ein klares Indiz dafür, dass man eine gewisse Lebensreife (Alter) erreicht hat, und in selektiver Wahrnehmung bei den Jüngeren das scheinbar schlechte erkennt, während man sich selbst seiner eigenen Fehler in jüngeren Jahren nicht mehr entsinnen mag.

Lies mal ein altes Tagebuch.....also falls du dort ehrlich das aufgeschrieben hast, was du früher so alles angestellt hast....und wenn DU das brave Lämmchen warst - lies mal Bücher von Zeitgenossen von dir, und von dem, was die in ihrer Jugend alles so angestellt hatten......

Gegenüber dem, was in den 60ern, 70ern, 80ern oder 90ern so alles normal war, ist die Jungend von heute alles in allem ziemlich brav und konformistisch unterwegs......


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