Genau dieser Passus von der Opferbereitschaft, liebes Moorhuhn, stieß mir unangenehm auf. So, als würde ein Glaube an Gott nur dadurch geadelt werden, wenn es auf der einen Seite weh tut, man sich also in irgendeiner Weise "kasteien" muss.Sozusagen wie St. Martin seinen Mantel teilen, damit jetzt beide Teile frieren, der Opfernde und das Opfer. Quatsch.
Wenn ein Reicher gute Taten vollbringt, in eine Stiftung einzahlt oder etwas spendet, dann heißt es nicht, dass dieser Mensch gottesfürchtig ist und an andere denkt, also ein guter Mensch ist, sondern vielmehr heißt es eher abfällig: "Der kann es sich ja leisten". Nur die "Mitleidenden" von deren Mitleid keiner was hat und was gewissermaßen das Leid der Welt verfielfacht, scheinen als die wahren Christen, resp. Gottgläubigen. Und somit Gott Gefälligen.
Ist denn "Gott" kraft seiner unsichtbaren und unnahbaren Position berechtigt, lediglich als Fordernder aufzutreten? Ohne im hier und heute ersichtlichen Ausgleich der Art: Gibst du mir, so geb ich dir...?
Aber das war schon bei allen Gottheiten so. Zum Glück verlangt der Christengott selbst keine Menschenopfer.
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